Archiv: Monat: November 2010

Griechenland nach den Kommunalwahlen (II)

In einem Beitrag vom 22. November gab uns Niels Kadritzke eine Einschätzung der politischen Lage in Griechenland nach den dortigen Kommunalwahlen vom 7. und 14. November.
Eine anschauliche Illustration der griechischen Verhältnisse bieten die folgenden Auszüge aus Interviews mit jungen Nicht- und Protestwählern, die von der Athener Zeitung Kathimerini einen Sonntag nach dem zweiten Wahlgang publiziert wurden („Warum wir nicht gewählt haben“).
Die acht interviewten jungen Frauen und Männer sind gewiss nicht voll repräsentativ für ihre Altersgruppe, weil sie vorwiegend aus der Mittelschicht stammen und eine qualifizierte Ausbildung haben. Aber ihre Argumente geben Auskunft über das Lebensgefühl einer Altersgruppe, die sich schon heute als „verlorene Generation“ wahrnimmt. Niels Kadritzke

Nutzen Sie bitte das NDS-Jahrbuch zur Verbreitung der NachDenkSeiten und ihrer Botschaft

In den letzten Tagen haben die NDS mit über 60.000 Besuchern pro Tag erfreulich großen Besuch gehabt und damit neue Spitzenwerte erreicht. Diese Besucherzahlen wie auch das Echo über Ihre Mails und die Diskussionsbeiträge beim Pleisweiler Gespräch vom 20. November ermuntert uns, Sie um weitere Verbreitung unseres Mediums zu bitten. Sie können ihren Freunden und Bekannten damit helfen, besser und schneller informiert zu sein und kritischer mit dem umzugehen, was ihnen täglich aufgetischt wird. Ein Medium für alle, die sich noch eigene Gedanken machen. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Innere Mobilmachung; Angst; neue NATO-Strategie; Irlands Finanzkrise; Schuldenabbau durch Sparen?; Gerechtigkeit für einige; Großbritanniens Blamage; Kommunalfinanzen; Flucht an den Genfersee; schwindendes Vertrauen; Merkel sagt endlich die Wahrheit; Hartz-IV-Reform mit Grundgesetz vereinbar?; Weihnachtsgeschäftjubelmeldung der GfK; Garantiezins der Lebensversicherer sinkt; Armut durch Gesundheitskosten; Lobbyismus; geändert wurde nur, was nichts kostet; Schulung im Spendensammeln; Inder sind billiger als Kinder; Fritz Bauer; spanische Roma; Wahlen in USA eine fehlgeleitete Empörung; haben es Amerikanerinnen besser?; Argentinien will Schulden zahlen; Berlusconisierung Bayerns; Grottian wegen Aufrufs zur Bankenbesetzung verurteilt; Volker Pispers: Ablenkung. (KR/WL)

Sinnlose Panikmache wegen der Registrierung traditioneller, pflanzlicher Heilkräuter

Die EU-Richtlinie 2004/24/EG, THMPD (Traditional Herbal Medical Product Directive), sieht ein vereinfachtes Registrierungsverfahren für traditionelle pflanzliche Arzneimittel vor und ist bereits seit 2004 in Kraft. Es handelt sich bei dieser Richtlinie um die Änderung der Richtlinie 2001/83/EG „Zur Schaffung eines Gemeinschaftskodexes für Humanarzneimittel hinsichtlich traditioneller pflanzlicher Arzneimittel“. Die NachDenkSeiten erhielten in letzter Zeit nahezu täglich Bitten von Leserinnen und Lesern, die Online-Petition gegen diese Richtlinie zu unterstützen. In dieser Petition hieß es: “Der Deutsche Bundestag möge beschließen …dass das Verkaufsverbot von Heilpflanzen in der EU ab dem 1. April 2011 in Deutschland nicht greift.”.
Unzählige Panikartikel kursieren im Internet, in welchen zu lesen ist, die genannte Richtlinie verdränge traditionelle pflanzliche Heilkräuter vom Markt, wodurch Pharmaunternehmen künftig nahezu allein den Arzneimittelmarkt beherrschten. Das keineswegs neue Registrierungsverfahren hat jetzt, sechs Jahre nach Inkrafttreten der geänderten EU-Richtlinie, im Internet für reichlich Wirbel gesorgt und bei vielen Menschen den Eindruck erweckt, es handele sich um eine neue Richtlinie, die erst nächstes Jahr in Kraft tritt. Was steht in der EU-Richtlinie und welche pflanzlichen Arzneimittel sind nun wirklich betroffen? Von Christine Wicht

Pascal Beucker/Anja Krüger:»Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis«

Shocking News: In der Politik wird gelogen. Ungefähr das denkt man beim Titel des Buches von Pascal Beucker und Anja Krüger „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“, das vor einigen Wochen im Knaur-Verlag erschienen ist. Der Titel täuscht jedoch: Die AutorInnen befassen sich mit den großen Politikfeldern und analysieren die getroffenen Entscheidungen und politischen Ideologien an Hand der Interessenlage der handelnden Akteure. Eine Rezension von Klemens Himpele.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Verwirrung um Terrorwarnungen; Irland-Krise; Portugal steht vor dem Kollaps; Finanzkrise kostet jeden Deutschen im Schnitt mehr als 9.000 Euro; Binnenmarkt reloaded; Insider-Verdacht an der Wall Street – “Wie ein Raubüberfall”; Exporte um jeden Preis; Bundesagentur bedauert Kürzungen; 594 Euro Mindest-Regelsatz für Hartz IV gemäß Bundesverfassungsgerichtsurteil; Rente mit 67? Aber gerne!; Arbeitslosigkeit von Älteren um 50 Prozent höher als offiziell benannt; wenn Krankheit in den Ruin führt; europäische Patientengruppen: Fragwürdiges Finanzgebaren; Gemeinwohl hat Vorrang; Datteln entzweit das Rot-Grün-Bündnis; Paul Krugman – Ungenutzte Macht; NATO: Afghanistan für Kinder sicherer als London oder New York; Die Angst der Grünen vor dem FDP-Effekt; Liz Mohn als „Integrations-Victoria“; Deutschland verletzt völkerrechtlich verbrieftes Recht auf Bildung; WDR 5-Thementag – Schattenreich Lobbyismus. (JB/WL)

Ein faszinierendes Publikum beim Gespräch mit Heiner Flassbeck

Am Samstag Nachmittag trafen sich rund 200 Menschen – mehrheitlich wohl Leserinnen/e der NachDenkSeiten – in Pleisweiler-Oberhofen zum Gespräch mit HF. Es war auch nach 3 Stunden noch spannend. – die Rede und die Diskussion. Flassbeck war beeindruckt vom Sachverstand der Diskutanten. Von den Runden mit Politikern und manchen Kollegen aus der Wissenschaft ist er das wohl nicht gewöhnt. – Das Video mit der Rede Flassbecks kommt vermutlich am Mittwoch ins Netz. Die Diskussion folgt. Meine Einführungsrede hängt hier an. Albrecht Müller

Griechenland nach den Kommunalwahlen (I)

Die Kommunalwahlen vom 7. und 14. November sind ein geeigneter Anlass, um die Entwicklung der ökonomischen Krise, die Krisensymptome des politischen Systems und die Reaktionen der griechischen Gesellschaft etwas genauer einzuschätzen. Und das nicht nur, weil Ministerpräsident Giorgos Papandreou diese Wahlen zum potentiellen „Vertrauensbeweis“ für seine Politik der Krisenbewältigung ausgerufen hat. Nur einen Tag nach dem zweiten Wahlgang wurden die neuesten Zahlen veröffentlicht, die Eurostat für das griechische Haushaltsdefizit des Jahres 2009 ermittelt hat. Das belief sich auf 15,4 des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und nicht auf 13,6 Prozent wie bisher angenommen. Ebenfalls am 15. November traf in Athen die Delegation der „Troika“ (EU-Kommission, EZB und IWF) ein, die mit der griechischen Regierung unter anderem zu diskutieren hat, wie sich die um 1,8 Prozent nach oben korrigierte Staatschuld auf Haushaltsplanung und Verschuldung für 2010 und die darauffolgenden Jahre auswirkt. Von Niels Kadritzke

Ein Hoch auf FAZ.NET für diese Erkenntnis: „Längst hat die Finanzwelt die Politik fest im Griff“ (Finanzkrise XLVIV)

Die NachDenkSeiten werden überflüssig. Die FAZ übernimmt unsere Rolle. Was wir seit langem, spätestens seit der Rettung der IKB in den Jahren 2007 und 2008 schreiben, dass nämlich die deutsche Politik in den Fängen der Finanzindustrie ist, schreibt jetzt die FAZ in ihrer Internetausgabe. Fantastisch. Lesen Sie selbst. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Merkels Regierungsstil: An den Grenzen des Rechts; die Reformbilanz von Rot-Grün; HartzIV: Kinder hatten bisher zu viel bekommen; Der Austritt Deutschlands als Lösung der Euro-Krise; Auge um Auge auf dem Bahnhof des Himmlischen Friedens; UNO verurteilt Todesstrafe für Schwule nicht mehr; Linkspolitiker Nichi Vendola: Stolz aufs Anderssein. Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert. (KR)

Entspannung statt Eskalation wäre auch heute angesagt

Heute vor 38 Jahren, bei der Bundestagswahl 1972, wurde Willy Brandts Entspannungspolitik machtvoll bestätigt. Die Mehrheit unseres Volkes war die Eskalation zwischen Ost und West leid. Es gab nach 1945 Gründe für Spannungen zwischen Ost und West, aber diese wurden ständig angeheizt – im Westen auch deshalb, weil rechtskonservative Parteien ihre Mehrheiten schon immer auch mit Aggression nach außen gewonnen und stabilisiert haben. So auch in der Zeit christdemokratischer Führung in den fünfziger und sechziger Jahren. Der heutige Umgang mit Islam und Islamisten durch rechtskonservative Politiker verschiedener Coleur erinnern mich an diese Zeit. Dazu gehören auch die Redensarten des Bundesinnenministers (CDU). Albrecht Müller

Hinweise des Tages (2)

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Terroralarm; Irland-Krise – Diese Regierung hat auf Käse gebaut; Zum DIW-Skandal; Paul Krugman – Axis of Depression; Thomas Fricke – In den Knast, ihr Schluderer!; Michael Spence: Amerika nach der Krise: Abschied von der Normalität; Deutsche Bank macht Kasino in Las Vegas auf; Kommunen klagen über 12-Milliarden-Defizit; Schwarz-Gelb erhält Gewerbesteuer; Private Krankenzusatzversicherung – Lehren für Deutschland?; Niedriger Hartz-IV-Energiesatz – Strompreis-Schub trifft Arbeitslose am härtesten; Land der Leiharbeiter; Verfälscht, getrickst und verschleiert; Mehr Kinderrechte von Regierung gefordert; Nato-Gipfel: Der Anfang von etwas; Sparprogramm – Bayer streicht 1700 Stellen in Deutschland; Nicola Vendola ist Italiens Hoffnung – Der unmögliche Kandidat; Haiti: Hilfe in Not; Fairer Handel, Kakao und das Menschenrecht auf gute Arbeit; Stuttgart 21; An den Grenzen des Rechts; Grüner Höhenflug – Trittin will links bleiben; Elena macht Pause; Engpass im Zwischenlager; Uni-Chaos – Gericht durchlöchert die Master-Sperre; zu guter Letzt: Graumelierter Terrorist mit Brille versetzt Deutschland in Angst und Schrecken. (JB)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Terroralarm; Irland-Krise; IWF-Chef unterstützt Exportbremse für Deutschland; 50-Milliarden-Rechnung schockiert deutsche Banken; EZB in der Identitätskrise; Rente mit 67; Arm trotz Arbeit; Hilferuf privater Krankenversicherer; Forscherposse beim DIW – Was nicht passt, wird passend gemacht; Gift und Lobby: Der Streit um Bisphenol A; 40,90 Euro Taschengeld im Monat; 10.000 Demonstranten versperren Kieler Landtag; Bundesinnenministerium sieht für die Olympia-Planungen München 2018 „finanziell bedeutsame Risiken“; Roland Kochs brutalst möglicher Karrieresprung; Uni-Reformen: Weniger Raum für Kreativität; Versuchstier Mensch; Zu guter Letzt: Der Leitwolf und andere Geschichten aus der Anstalt. (JB)