Archiv: Monat: Januar 2011

“Aufschwung XXL”-Kampagne geht weiter

Ein Blick in die bundesdeutsche Medienberichterstattung zum Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung zeigt: Das propagandistische Medientrommelfeuer (“XXL-Aufschwung”, “Wirtschaftswunder”, “Kaufrausch”, “Jobwunder”) wird unvermindert fortgesetzt. Allem Anschein nach setzen unsere zum weit überwiegenden Teil der schwarz-gelben Bundesregierung nahestehenden Medien alles daran, im “Superwahljahr” 2011 Union und FDP nach Kräften zu pushen.

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute unter anderem zu folgenden Themen: Brüderles Protzerei; Kuriositätenkabinett der Topökonomen; Ältere ab 60 sind von der Beschäftigungslosigkeit besonders betroffen; McKinsey kämpft um hohe Preise; der Sozialabbau geht weiter; neue Hürde für Arbeitsministerin von der Leyen; zu Guttenberg: Der Schuldzuweiser; der große Bluff mit der Ganztagsschule; mit dem Traktor durchs Regierungsviertel; Bachelor-Studenten gehen seltener ins Ausland; tausende Studenten protestieren in Holland gegen Bummelgebühren; “Empört Euch!”; Apple schweigt über giftige Zulieferer; Frankreich führt Frauenquote für Vorstandsetagen ein; Dirk Niebel sieht wieder Lebensfreude in Afghanistan; Tunesien: Keine Gefahr der Machtübernahme durch Islamisten; Bankberater: “Wer es nicht schafft, wird fertig gemacht”; Maschmeyers Großangriff auf die Pressefreiheit; ZEIT-Abokündigung; Neues aus der Anstalt. (KR/WL)

Hinweise des Tages (2)

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Der schwache Euro: Risikotransfer mit Sprengkraft, Meuterei gegen Niebel, Nur jeder fünfte Fernzug der Deutschen Bahn fährt nach Plan, Hamburger GAL: Wir wählen ein Lebensgefühl, Unregelmäßigkeit im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld: Berlin setzt auf Risiko, Barack Obama zur Halbzeit im Umfragehoch, Grossbritannien schafft Rentenalter ab, Regierungspartei in Tunesien zerfällt, Ein arabischer Frühling steht kaum bevor, Orbán im Europaparlament: Ruhig Blut!, Hu Jintao in Washington: Herr der Häfen. Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert: (KR)

In Deutschland ein beschönigender Satiregipfel, in Frankreich Hessels „Empört euch“

In letzter Zeit wird Frankreich des Öfteren mit Deutschland verglichen – dort die aufmüpfige Stimmung und das Engagement der Bürger, hier bei uns verschlafene Trägheit. Diesem Schema neige ich normalerweise nicht zu, weil ich in der Nähe des Elsass wohne und durch eigene Anschauung und von Freunden die politische Trägheit dieses Teils Frankreichs kenne. Aber gestern sah ich den „Satiregipfel“ mit dem neuen Moderator Nuhr und seinen Gästen; zur geistig-moralischen Erholung las ich dann Auszüge aus Stéphane Hessels Schrift „Empört euch!“ bei FAZ.Net. Welch ein gewaltiger Unterschied! Albrecht Müller.

„Maschmeyer: Die Unschuld vom Maschsee“ lief bei Panorama in der ARD

Gestern hatten wir einen falschen Hinweis gegeben. Pardon. Die Fortsetzung zu Maschmeyers Machenschaften lief nicht nur im Regionalprogramm des NDR sondern bei der ARD. Sehenswert. Nebenbei: Das gilt auch für Bookmark auf 3sat mit einer Besprechung des NachDenkSeiten-Buches „Nachdenken über Deutschland“. Diese Sendung läuft am Samstag um 19:50 Uhr bei 3sat. Es wäre freundlich, Sie könnten Interessenten auf beides hinweisen. Albrecht Müller.

Wessen Interessen vertritt der Bund der Steuerzahler?

In der Öffentlichkeit hat der 1949 gegründete Bund der Steuerzahler das Image als Schutzpatron aller Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Jeweils im Herbst veröffentlicht er sein „Schwarzbuch“ zur öffentlichen Verschwendung. Es enthält Beispiele für die tatsächliche oder angebliche Verschwendung von Steuergeldern bei Bund, Ländern oder Kommunen. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat auch die so genannte „Schuldenuhr“: Diese „Uhr“ schreibt laufend die Entwicklung der Staatsverschuldung fort. Sie wurde zum Symbol für eine angeblich immer weiter um sich greifende Verschuldung, der Einhalt geboten werden müsse. Besonders medienwirksam ist auch der so genannte Steuerzahlergedenktag: Ab diesem Tag arbeiten die Steuerzahler nach den Berechnungen des Steuerzahlerbunds nicht mehr für den Fiskus, sondern für sich selbst.
Durch eine erfolgreiche Medienarbeit und vermeintlich wissenschaftlich untermauerte Positionen wird der Steuerzahlerbund in Politik und Öffentlichkeit als neutraler und seriöser finanzpolitischer Akteur wahrgenommen. Hierdurch gelingt es ihm, seine letztlich neoliberalen und unsozialen Politikvorstellungen bis weit in linke und linksliberale Organisationen und Parteien hinein zu streuen. Von Kai Eicker-Wolf / Patrick Schreiner

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Maschmeyer, Exportschlager Hunger, mal wieder etwas Neues für Wolfgang Clement, Top-Jobs in der Finanzbranche, Wikileaks, Fachidioten, Deutschland ist Sarrazin nicht genug, Guttenberg gerät unter Druck, Banken am Kundenwohl vorbei, FDP, Gratis-Praktikanten bei Eurovision. (WL)

Heute sendet der NDR “Carsten Maschmeyer – die Unschuld vom Maschsee”

Den Trailer sehen Sie hier. Dort werden Maschmeyers Aussagen in der BILD-Zeitung unter die Lupe genommen. Gegen die Sendung der ARD vom 12. Januar “Der Drückkönig und die Politik” hat Maschmeyer juristisch interveniert. Mit allen nur denkbaren Methoden. Es geht dabei um die Schluss-Sequenz, den Versuch von Redakteur Christoph Lütgert, Maschmeyer zu interviewen. Ersatzweise können Sie sich die Sendung hier anschauen. Albrecht Müller.

Drei zerstörerische Jahrzehnte liegen hinter uns. Es reicht.

Der Jahreswechsel war und ist eine Gelegenheit, ein bisschen zurück zu blicken. Gesellschaftspolitisch betrachtet waren die letzten drei Jahrzehnte ziemlich miserabel, nicht nur verlorene Jahrzehnte. Sie waren geprägt von Zerstörung. Sie ist nicht vom Himmel gefallen, sondern Teil einer ideologischen Erneuerung. Mein kleiner Rückblick soll zum Weiterdenken anstoßen. Albrecht Müller.

SPD-Fortschrittsprogramm – Kaum ein Fortschritt

Die Autoren des Entwurfs für ein SPD-Fortschrittsprogramms [PDF – 424 KB] hätten sich viele Seiten sparen können, wenn sie den Wurf eines alternativen Welt- und Menschenbilds zum vorherrschenden (neoliberalen) Weltbild gewagt hätten. Dazu vor allem noch ein wirtschaftspolitisches Gegenkonzept zu dem von der einzelwirtschaftlichen Unternehmerlogik bestimmten und getriebenen herrschenden Dogma skizziert hätten. Damit hätten sie vielleicht eine öffentliche Debatte zwischen einem konservativen und einem fortschrittlichen Gesellschaftsentwurf anstoßen können. Im vorliegenden Entwurf unter der Überschrift „Neuer Fortschritt und mehr Demokratie.“ wird stattdessen auf 43 Seiten viel richtige Kritik an den untragbaren Zuständen auf zentralen Politikfeldern geübt, ohne dass ausgesprochen wird, wie und warum es dazu gekommen ist und wie einen Wende herbeigeführt werden könnte. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: USA-China Gipfel, Euro, Jahreswirtschaftsbericht 2011, Tunesien, Mafia, Geheimverträge, Ethik Kodex für US-Ökonomen, Hartz-IV, Spitzelaffäre, „Gorch Fock“, Feldpost, Medien und Strafprozesse, wir kriegen ein Bundesbaby!, Unwort des Jahres.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Der politische Hühnerstall in NRW; Brüderle macht Hardliner zum Wirtschaftsweisen; faule Südländer, fleißige Deutsche und konsumgeile Amerikaner; illegale Geldtransfers kosten Länder des Südens Billionen; hohe Verbindlichkeiten – US-Pensionsfonds verbergen riesiges Finanzierungsloch; Top-Investor misstraut Obamas Schuldenpolitik; Bundesbank warnt Anleger vor Banken; Kampf gegen Spekulation mit dem Hunger; Linke lässt Hartz-IV-Satz errechnen; Jobcenter müssen auch PKV-Beiträge voll zahlen; Leiharbeit; Leipziger Wasserwerke-Skandal; die etwas andere Karriere der Doris Schröder-Köpf; Bundesbank liefert Argumente für Euroanleihen; Revolution in Tunesien; verschmähte Eier an die Armen; ausgerechnet Peter Müller; geschlossene Gesellschaft; Blind und geschichtslos – Das Dilemma der Wirtschaftswissenschaften; Kommunen im Schlagloch – wo die Gesellschaft bröckelt; zu guter Letzt: Die Unwort-Nutzerin des Jahres (JB/WL)

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute unter anderem zu folgenden Themen: Euro-Krise; was verdienen Ingenieurinnen und Ingenieure?; Leiharbeit: Die Kluft wächst; das Autorennen, der Vorbeuge-Spitzel; Quick Freeze Plus; Geburtenzahl in Deutschland wird dramatisch sinken; Studiengebühren in GB; „Alternativlos“ – das Unwort des Jahrzehnts; die SPD im Wahlkampf 1972; SS-Mann Barbie arbeitete für BND in Bolivien; Fiat-Arbeiter erpresst; eine Herzensbrecherin könnte Berlusconi das Genick brechen; über die Chancen der tunesischen Revolte; ArbeitsmigrantInnen in der malaysischen Elektronikindustrie; Langhans als Vordenker; Rezension: Ulrich Schneider, Armes Deutschland; das Letzte: ARD darf Maschmeyer nicht mehr zeigen. (KR/WL)

Walter Riester verleugnet seine Spezis – und schwindelt dabei auch noch.

Heute hat Riester der Ostfriesenzeitung ein Interview [PDF – 1.1 MB] gegeben. Überschrift: ‚Maschmeyer kenne ich erst seit drei Jahren’. Das stimmt nachweislich nicht. Es gibt Dokumente, die die Nähe von Riester und Maschmeyer belegen. Zum Beispiel eine Anzeige in der Super Illu und dann eine Bilderserie in der Bunten mit einer großen Feier in Hannover. Im August 2007 hat Riester den Herrn Maschmeyer schon gut gekannt. Da hat er schon zugelassen, dass Maschmeyer segnend seine Hand auf den Händedruck von Rürup und Riester legt. Albrecht Müller.

Volker Löschs Rede vom 10.1.2011 zu Stuttgart 21 mit der Aufforderung, den Protest fortzuführen.

Der Regisseur Volker Lösch hat am 10. Januar eine interessante Rede zu Stuttgart 21 gehalten. Endlich einer, der den Schlichtungsspruch richtig einordnet – „zynisch, inkonsequent und inhaltlich völlig unbegründet“. Volker Lösch wurde im Untersuchungsausschuss, der die Polizeigewalt bei der Demonstration am 30. September 2010 klären sollte, angehört. Volker Lösch beschreibt, wie dieser Ausschuss tatsächlich der Verwischung dient. Er plädiert eindringlich dafür, mit dem Protest nicht nachzulassen. Sie finden seine Rede hier [PDF – 111 KB]. Außerdem für Eilige im Folgenden noch ein paar Auszüge: Albrecht Müller.