Hier auch einmal ein Lob für gute journalistische Arbeit

Jens Berger
Ein Artikel von:

Die NachDenkSeiten sind dafür bekannt, dass sie harte Kritik daran üben, dass viele Journalisten ihre Aufgabe nicht mehr in einer unabhängigen Berichterstattung sehen, sondern darin Meinungsmache zu betreiben oder sogar explizit die Interessen der herrschenden Eliten vertreten, wie die Diskussion über die Mitgliedschaft führender deutscher Journalisten in transatlantischen Elitezirkeln gezeigt hat. Unser Leser wissen, dass dies nicht aus Lust und Laune geschieht sondern leider bitter notwendig ist. Aktuelle Beispiele sind die hasserfüllte Kampagne gegen die GdL und deren Vorsitzenden Weselsky, die mit der Veröffentlichung von Bilder dessen Wohnhauses durch den Focus, fast schon in Bereiche des Lynchmobs herabgesunken ist, sowie die Hetzkampagne gegen Russland und dessen Präsidenten Putin, die gerade anlässlich eines Interviews mit Putin in der ARD wieder auf Hochtouren läuft. Von JK.

Vor diesem Hintergrund kann man leicht vergessen, dass es aber dennoch engagierte und kritische Reportagen gibt. Darauf möchten wir hier einmal lobend hinweisen. Da ist etwa die Reportage Europoly von Elisa Simantke, die aufdeckt wie die brutale Austeritätspolitik der sogenannten Troika aus IWF, Europäischer Kommission und EZB die betroffenen EU-Länder zwingt, ihre öffentliche Infrastruktur an Spekulanten und dubiose Figuren zu verschleudern. Ein weiteres Beispiel die Aufdeckung der skandalösen Steuervermeidungspraxis der Großkonzerne unter tatkräftiger Beihilfe der größten europäischen Steueroase Luxemburg.

  • Europoly
    Privatisierung unter der Troika – Milliarden-Immobilien werden verschleudert, Wasserwerke gegen den Willen der Bevölkerung an Konzerne vertickt, ganze Banken gehen zum Billigpreis an dubiose Käufer – in den Krisenländern Europas steht das öffentliche Eigentum zum Verkauf. Oligarchen und Finanzinvestoren spielen ein gigantisches Monopoly. Die Gläubiger haben die Regeln zu Gunsten der Zocker geändert: Im Europoly stehen die Verlierer von Beginn an fest.
    Quelle: Tagesspiegel
  • Luxemburg-Leaks
    Deutsche und internationale Konzerne drücken sich mit Unterstützung der Luxemburger Regierung vor Steuerzahlungen in Milliardenhöhe. Das zeigt die Auswertung von fast 28 000 Seiten bislang geheimer Unterlagen, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen.
    Die Luxemburger Behörden haben in Hunderten Fällen zum Teil äußert komplizierte Modelle genehmigt, die das Beratungsunternehmen Pricewaterhouse-Coopers (PwC) für die Firmen entwickelt hatte. Davon profitieren Dax-Konzerne, aber auch ausländische Firmen wie Amazon, Pepsi und FedEx. Teilweise versteuern die Konzerne Gewinne mit weniger als einem Prozent.
    Quelle: SZ
  • ICIJ’s Luxembourg Leaks investigation is based on a confidential cache of secret tax agreements approved by Luxembourg authorities, that provide tax-relief for more than 340 companies around the world. These private deals are legal in Luxembourg.
    In this interactive application ICIJ has created a visual and searchable database of 548 tax rulings that have been approved by Luxembourg officials with a stamped and signed confirmation letter. In addition, ICIJ is publishing 16 other documents — such as corporate tax returns — related to companies in Luxembourg.
    Quelle: ICIJ

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