Wenn den Neoliberalen die Argumente ausgehen, dann rufen sie: Sie sind ein Verschwörungstheoretiker!

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Weil wir beschreiben und analysieren, dass und wie die Zerstörung des Vertrauens in die gesetzliche Rente und sowohl die Propaganda als auch die politischen Entscheidungen zur Förderung der Privatvorsorge strategisch geplant sind und mit viel Geld gefüttert werden, bekommen wir immer wieder zu hören, wir seien Verschwörungstheoretiker. Das ist die Notbremse und Notwehr jener, die aus Arglosigkeit oder aus gemeinem, pekuniärem Interesse diese für so viele Menschen wichtige solidarische Altersvorsorge kaputtmachen.
Jetzt macht mich ein junger Freund der NachDenkSeiten auf ein interessantes Dokument aus dem Hause Deutsche Bank aufmerksam. Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Privatisierung der Altersvorsorge von langer Hand geplant war.

Bei wissenschaftlichen Studien wurde zufällig der folgende Text im Geschäftsbericht der Deutschen Bank von 1997! gefunden:

Hervorragende Wachstumsperspektiven sehen wir auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge. Vier von fünf Deutschen sind davon überzeugt, selbst etwas für ihre Altersvorsorge tun zu müssen.
Für die Beratung unserer Kunden haben wir ein umfassendes Konzept entwickelt, das attraktive Vorsorgeprodukte ebenso einschließt wie spezielle Software zur Finanz- und Vermögensplanung. Parallel dazu haben wir mit dem „Deutschen Institut für Altersvorsorge“ eine Plattform für die wissenschaftliche Diskussion dieser Problematik geschaffen. Durch leichtverständliche Veröffentlichungen der Ergebnisse soll das Thema Altersvorsorge transparenter werden.

(S.13)
Das Ganze können Sie auch unter folgendem Link nachlesen:
www.db.com [PDF – 1,4 MB]

So nebenbei bekommen wir auch noch den gewünschten Beleg über das Motiv für die Gründung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) geliefert – jenes Instituts, das von Medien und Wissenschaft immer noch so zitiert wird, als sei es eine wissenschaftliche Einrichtung und keine Lobbyveranstaltung, jenes Instituts, das an Professoren wie Miegel und Börsch-Supan Gutachten vergibt, die dann wieder als angeblich wissenschaftliche Ergebnisse und Studien gestreut werden.

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