Lohnnebenkosten. Dazu 1. Volker Pispers und 2. ein Praktiker und Freund der NDS

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Über Lohnnebenkosten wird maßlos dummes Zeug erzählt. Sie werden trotz Gegenaufklärung immer wieder ins Spiel gebracht, um Sozialstaatlichkeit abzubauen. Senkung der Lohnnebenkosten – das ist so etwas wie der neoliberale Zauberstab. Von Volker Pispers gibt es dazu ein einmalig gutes, aufklärerisches Stück. Und dann dazu noch eine kurze Erläuterung eines unserer Leser, der es in der Praxis mit Unternehmen zu tun hat. Albrecht Müller

Hier ein Auszug aus einer Mail:

Zu den Lohnnebenkosten habe ich eine Bemerkung:

Als Dipl.-Kfm./WP/StB betreue ich seit rd. 25 Jahren Unternehmen jeglicher Größenordnung und Branche. Niemals wurde von sog. “Lohnnebenkosten” gesprochen. Weil, es gibt keine Lohnnebenkosten. Sämtliche Kosten, die einen Arbeitnehmer betreffen, sind für einen Unternehmer oder Betriebswirt Lohnkosten. Dazu zählen der Bruttolohn des AN, der AG-Anteil zur Sozialversicherung, der Beitrag zur BerufsG, das Urlaubsgeld und ggfs. andere soziale Leistungen. Diese Bestandteile gehen in die Berechnungsgrundlage für die “Investitionsentscheidung” der “Anschaffung” des “Humankapitals” ein. Und diese Entscheidung wird positiv für den Arbeitnehmer ausfallen, wenn das Unternehmen Umsatz macht. Andernfalls wird er nicht eingestellt. Da hilft auch ein Senken der sog. “Lohnnebenkosten” nichts! Kalkulatorisch ist der AG-Anteil nämlich bereits bei dem Bruttolohn für den AN berücksichtigt. Nun gut, man kann sagen, wenn der AG-Anteil niedriger oder gar nicht wäre, würde das Brutto höher ausfallen, aber dem wäre mit Sicherheit nicht so …

Dass im Rahmen diese unsäglichen Diskussionen um die Sozialversicherungsbeiträge nunmehr gerade der AG-Anteil zur Sozialversicherung problematisiert wird, macht offensichtlich, das es hier um andere Dinge geht …

Übrigens der Einzige der das Problem in unserem Lande erkannt hat, ist Volker Pispers in seiner Kabarettsendung “Bis neulich…”: “…liebe Leute, es gibt keine Lohnnebenkosten, es gibt nur Lohnkosten…”

Übrigens: Führen Sie das Stück mit Pispers möglichst vielen Ihrer Freunde und Kolleginnen/en, Nachbarn und Familienangehörigen vor. Das ist Vergnügen und zugleich ein Stück fundamentale Aufklärung.

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