Sind die NachDenkSeiten für Kinder und Jugendliche ungeeignet?

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Nachdem die NachDenkSeiten noch vor einigen Tagen vom Jugendschutzverein JusProg e.V. als „gesperrt“, danach als „individuell“ – also nicht unter das (Sperr-)Raster fallend – eingestuft wurden, kommt derzeit auf eine Prüfanfrage die Rückmeldung: „Die Seite nachdenkseiten ist noch nicht in unserem Filter vorhanden.“ Dennoch scheint unsere Website vom Family Online Safety Institute (Fosi) offenbar „aufgrund bestimmter Wortverknüpfungen“ den „Extrem-Bereichen der Erotik, Gewalt und Politik“ zugeordnet zu werden und erst nach einer zusätzlichen individuellen Überprüfung nicht mehr unter das Raster fallend eingestuft worden zu sein.

Lesen Sie dazu „Extrembereiche der Politik“, Jens Berger Gespräch mit Mirko Drenger – Vorstandsvorsitzender des umstrittenen Jugendschutzvereins JusProg.
Quelle: Telepolis

Siehe auch: Jens Berger, Jugendschutz und politische Zensur
Quelle: Telepolis

Im Gespräch zwischen Jens Berger und Mirko Drenger weist Letzterer auffallend oft darauf hin, dass die Eltern die Sperrung einer Seite aufheben könnten. Siehe folgendes Zitat:

Die Software hat eine sehr gute individuelle Whitelist Funktion, mit deren Hilfe Eltern bestimmte Seiten einmalig oder dauerhaft per Eingabe ihres Elternpasswortes freigeben können. So liegt die letztendliche Entscheidung über die Sperrung einer Seite nicht bei unserer Liste, sondern bei den Eltern, die die Filtersoftware freiwillig einsetzen.

Das ist schon ein starkes Stück. Da werden Seiten, die auch nicht andeutungsweise jugendgefährdend sind, quasi zum Spaß und mithilfe eines ziemlich ungeeigneten, jedenfalls einseitigen Instruments gesperrt oder jedenfalls diskreditiert, und dann überlässt man es den Eltern, die Sperre wieder aufzuheben. Oder man reagiert auf Protest. Auch das ist eine Zumutung, zumal die einordnende und wertende Einrichtung alles andere als ein wertorientiertes Institut ist – eine mit Porno verbundene Einrichtung.

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