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Titel: Hinweise des Tages

Datum: 31. Januar 2007 um 10:25 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
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  1. Die Baisse im Boom
    Statt Armut zu verhindern, werden von der SPD Armutslöhne gefordert. Mitten im Boom. Wie wird es dann wohl erst bei der nächsten Krise? Kein Wunder, dass sich die meisten Deutschen fürchten.
    Quelle: TAZ

    Anmerkung:
    Die Frage ist berechtigt, auch wenn von einem Boom gesamtwirtschaftlich keine Rede sein kann.

  2. Soziale Arbeitsgelegenheiten: Einsatz und Wirkungsweise aus betrieblicher und arbeitsmarktpolitischer Perspektive
    Aus einem Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): „Ein Einsatz Sozialer Arbeitsgelegenheiten in unzulässiger Art und Weise kann bislang im Einzelfall kaum aufgedeckt werden, da es während der Tätigkeitszeit häufig keine regelmäßigen Kontakte zwischen den Arbeitsvermittlern in den ARGEn, Optionskommunen und getrennten Trägerschaften auf der einen Seite und Betrieben sowie Zusatzjobbern auf der anderen Seite gibt. Ohne diese Kontakte und ohne das verantwortliche Wirken der auf regionaler Ebene tätigen Beiräte können sich Arbeitsgelegenheiten aber zu einem Instrument entwickeln, das dem Arbeitsmarkt insgesamt mehr schadet als nützt. Diese gesamtwirtschaftlichen Risiken Sozialer Arbeitsgelegenheiten werden derzeit von der Wirtschaftspolitik kaum offensiv diskutiert.“
    Quelle: IAB [pdf – 376KB]
  3. Konzerngas ist teurer
    Stadtwerke, die sich noch in rein kommunalem Besitz befinden, verkaufen Erdgas im Schnitt deutlich preiswerter, als Unternehmen, an denen ein großer Energiekonzern beteiligt ist.
    Quelle: ARD-Magazin plusminus
  4. EU gibt Eon Schuld für Stromausfall
    Eon hat laut einem EU-Bericht zu wenig in die Netze investiert. Der Konzern konnte im Herbst nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob seine Netze unter Strom stehen oder nicht. Peinlich ist der Bericht auch deshalb, weil die Netzbetreiber die im EU-Vergleich hohen Netznutzungsentgelte mit Investitionen in die Netzinfrastruktur und mit hoher Versorgungssicherheit begründet hatten.
    Quelle: Netzeitung
  5. Vattenfall nach Atom-Störfall massiv unter Beschuss
    Das Kernkraftwerk Forsmark hat laut einer internen Studie „große Mängel“ bei der internen Sicherheit. Dies berichtete das Schwedische Fernsehen am Montag. Zu den Mängeln gehörten unter anderem unter Alkohol stehendes Personal und die Häufung von Arbeitsunfällen, so das Fernsehen.
    Quelle: Linkszeitung
  6. Versuchter Rufmord
    Das Politmagazin Die Weltwoche diffamiert den Soziologen Jean Ziegler als Kuckucksei der Schweizer Wissenschaft.
    Quelle: Junge Welt
  7. Familien tun Unternehmen gut
    Familienunternehmen erzielen langfristig höhere Erträge und eine bessere Rentabilität als Firmen mit einem breit gestreuten Aktionariat. Die Credit Suisse hat für Familienfirmen in Europa eine um durchschnittliche acht Prozent höhere Performance während der letzten zehn Jahre errechnet. Bei börsenkotierten Unternehmen konzentrieren sich die Manager häufig auf die Vermehrung ihres eigenen Einkommens und gefährden damit die längerfristigen Interessen der Aktionäre oder gar das Fortbestehen eines Unternehmens.
    Quelle: NZZ
  8. Die Lehrsklaven kommen
    Die Universitäten wissen sich angesichts der von ihnen applaudierten Einführung des Bachelorstudiums mit seinen Tausenden von Prüfungen nicht mehr anders zu helfen als durch die Anstellung von Lehrsklaven. Doch von Lehrkräften, die nur noch aus der Konserve unterrichten und sich angesichts der schon im Anstellungsvertrag dokumentierten Verachtung ihrer Position bei nächster Gelegenheit aus dem Staub machen, hat die Universität nichts, allenfalls der sich lieber in Richtung Exzellenz davonmachende Professor.
    Quelle: FAZ
    Siehe dazu auch der SPIEGEL-Artikel „Mehr Lehre, weniger Forschung“
  9. Festplatten im Visier
    Polizeiliche Hackerangriffe sind illegal – noch. Der Bundesgerichtshof entscheidet, ob die Polizei via Internet die Computer von Verdächtigten hacken darf.
    Quelle 1: TAZ

    Interview mit dem Anwalt Fredrik Roggan: „Man stelle sich nur einmal vor, was es für einen Aufschrei geben würde, wenn die heimliche Durchsuchung von Wohnungen legalisiert werden sollte.“
    Quelle 2: TAZ

    Überwachungsprogramme können überall stecken – in der Software zur Steuererklärung, vielleicht sogar im Antivirenprogramm.
    Quelle 3: TAZ


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