Hinweise des Tages

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  1. Anreize zum Ausbau des Niedriglohnsektors sind fragwürdig
    Gerhard Bäcker, Sozialwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen, verweist darauf, dass viele Arbeitsplätze, die nur geringe Qualifikation erfordern, heute nur “falsch” besetzt seien – nämlich mit besser ausgebildeten Menschen. Da sie keinen Job finden, der ihrer Qualifikation entspricht, nehmen sie auch mit schlechteren Stellen vorlieb und verdrängen diejenigen in die Arbeitslosigkeit, die keine oder nur eine unzulängliche Ausbildung haben. Könnten jene aufsteigen, die sich derzeit unter Wert verkauften, machten sie im vorhandenen Niedriglohnsektor Plätze frei für jene, die mit Weiterbildung tatsächlich Schwierigkeiten hätten.
    Quelle: Nicht mehr erreichbar (12.07.2006)
  2. Verdi-Chef Frank Bsirske über sinkende Reallöhne und Impulse für den Aufschwung
    „Flächendeckende Kombi-Löhne kosten viele Milliarden, ohne dass es am Arbeitsmarkt zu einer Verbesserung kommt. Es kommt nur zu einer Umfinanzierung von Lohnbestandteilen auf Kosten der Allgemeinheit. … Wir brauchen in der Tat mehr Wachstum. Die Spar-Politik der letzten Jahre in die anhaltende Krise hinein hat doch keine Impulse für mehr Wachstum gegeben, sondern eher das Gegenteil bewirkt. Andere Länder, selbst konservativ regierte, haben begriffen, dass man in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation und beginnender Krise antizyklisch handeln muss. Und waren erfolgreich damit.“
    Quelle: Nicht mehr erreichbar (12.07.2006)
  3. Kombilohn „Thema aus der Mottenkiste“
    Die Idee, gering bezahlte Jobs mit Zuschüssen attraktiver zu machen, soll nach dem Willen der Union 2007 Wirklichkeit werden. Doch das Urteil von Arbeitsmarktexperten darüber fällt vernichtend aus.
    Quelle: Handelsblatt
  4. Jahr 2005: 0,3% weniger Erwerbstätige als ein Jahr zuvor
    Ausschlaggebend für den Rückgang der Erwerbstätigkeit im Jahr 2005 waren vor allem der nach wie vor anhaltende – wenn auch im vergangenen Jahr verlangsamte – Abbau voll sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und die verstärkte Rückführung der klassischen arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumente wie Arbeitsbeschaffungs­maßnahmen (ABM) oder Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM). Zugleich nahm im Jahr 2005 – nach kräftigen Anstiegen in den beiden Vorjahren – auch die Zahl der aus­schließlich geringfügig Beschäftigten (Minijobs) ab. Anders als im Jahr 2004 konnte somit im Jahr 2005 der Rückgang der sozialversiche­rungspflichtig Beschäftigten nicht durch Zuwächse bei Minijobs und anderen geförderten Beschäftigungsformen wie Arbeitsgelegenheiten ausgeglichen werden.
    Quelle: Statistisches Bundesamt

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