Hinweise des Tages (2)

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(KR/WL)
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  1. Richtungswechsel beim IWF
    Lange war der IWF einer der prominentesten Gegner einer aktiven Fiskalpolitik. Mit dem neuen Chef des IWF, dem ehemaligen französischen Finanzminister Dominique Strauss-Kahn, scheinen sich die Dinge jedoch zu ändern. Schon auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos hatte er in einer Diskussion über die US-Finanzkrise die Industriestaaten dazu aufgerufen, wegen der Gefahren für die Weltwirtschaft auch über eine aktivere Fiskalpolitik nachzudenken.
    Quelle: ZEIT-Blog Herdentrieb
  2. VW-Skandal
    • Lief und lief und lief – wie geschmiert
      Ein “exklusives Badezimmer”. Ganz wichtig, muss sein. Am besten zwei Schlafzimmer. Könnte nämlich viel Besuch kommen. Die Küche: groß? Geht auch klein? Egal. Die Sekretärin staunt nicht schlecht. “Es war uns klar, dass die Wohnung von Herrn Volkert und Herrn Hartz genutzt werden sollte” und nicht von irgendwelchen Geschäftspartnern, berichtet sie im Gerichtssaal. Also von den beiden starken Männern des Konzerns. Doch der Angriff der Ankläger wurde zum Rückschlag.So bleibt der Verdacht, es könne doch nicht sein, dass einer wie Piëch nichts mitbekommen habe vom entgleisten “System VW”, weiter nichts als – ein Verdacht.
      Quelle: FR
    • Kommentar: Urteil mit fadem Beigeschmack
      Peter Hartz ist mit einer Bewährungsstrafe davon gekommen. Die Richter müssen sich deshalb die Frage gefallen lassen, ob sie mit zweierlei Maß messen.
      Quelle: Handelsblatt
    • Volkert zu Haftstrafe verurteilt
      «Die Entscheidung der Kammer wird nicht das letzte Wort sein», sagte der Rechstbeistand des früheren VW-Betriebsratschefs Volkert, Johann Schwenn. Der Jurist sprach mit Blick auf das Urteil gegen den früheren VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz von einem «krassen Fall von Zweiklassen-Strafjustiz». Volkert und Hartz seien ungleich behandelt worden.
      Quelle: Netzeitung
  3. Wenig Geld für gute Leute
    Tarifstreit im öffentlichen Dienst: Ob Erzieherinnen, Sozialarbeiter oder Lebensmittelkontrolleure – der Staat zahlt seinen Dienern oft zu wenig. Die Bürger müssen es ausbaden.
    Quelle: ZEIT
  4. Billigjobs im Namen Jesu
    Zeitarbeit: In der Branche geben sich “christliche” Mindestlohn-Gegner als Hüter des Grundgesetzes.
    Quelle: Freitag
  5. Deutsches Historisches Museum gewinnt Goldene Raffzähne 2007
    Gewinner des von fairwork e.V. vergebenen Preises für das dreisteste Praktikumsangebot des Jahres 2007 ist das Deutsche Historische Museum Berlin. Hier werden Hochschulabsolventen nicht nur sechs Monate lang bei einer Wochenarbeitszeit von 39 Stunden unbezahlt beschäftigt, sondern treten dabei auch so gut wie alle Rechte ab; alle durch den Praktikanten verfassten Texte gehen ohne jegliche Vergütung in das alleinige Nutzungsrecht des DHM über. Außerdem wird dem Praktikanten im vorliegenden Fall der Urlaubsanspruch verwehrt und keine Unfallfürsorge zugestanden. Die Freizeichnung von der Sozialversicherungspflicht ist darüber hinaus gerade für eine auch mit Steuermitteln finanzierte Einrichtung skandalös. „Leider ist das DHM damit ein trauriges Beispiel dafür, dass auch der öffentlich-rechtliche Status kein Garant für faire Praktikumsbedingungen ist,“ so Bettina König, Vorsitzende von fairwork e.V.
    Quelle: Fairwork e.V.
  6. Alle Macht den Rektoren!
    In Sachsen liegt der Entwurf für ein neues Hochschulgesetz vor. Danach verlieren demokratische Gremien an Macht oder werden ganz abgeschafft, während Unternehmen und Rektoren an Einfluss gewinnen.
    Quelle: Jungle World
  7. Sie sind so frei
    Durch den Steuerskandal nährt die Geldelite erneut den Verdacht, dass sie mit der Gesellschaft gebrochen hat.
    Quelle: ZEIT
  8. Vollkasko in der Vorstandsetage: EnBW kappt üppige Managerrente
    Die Diskussion über Moral und Vergütung der deutschen Manager zeigt Wirkung: Erste Unternehmen korrigieren als überzogen kritisierte Gehaltsmodelle.
    Quelle: Handelsblatt
  9. Gegen Altersarmut: Forscher schlägt neues Rentenmodell vor
    Der Frankfurter Volkswirt Wolfgang Strengmann-Kuhn empfiehlt eine Orientierung am neuen schwedischen Alterssicherungssystem.
    Bad Homburg (sth). In der Diskussion über Möglichkeiten zur Vermeidung neuer Altersarmut hat der Frankfurter Volkswirt Wolfgang Strengmann-Kuhn eine Rentenreform vorgeschlagen, die sich weitgehend am neuen schwedischen Alterssicherungsmodell orientieren sollte. Dieses System könne ein “Vorbild” für Deutschland sein, schreibt Strengmann-Kuhn in einem Beitrag für die Zeitschrift “Deutsche Rentenversicherung”.

    Als Vorteil für eine Umsetzung des schwedischen Rentensystems auf die deutschen Verhältnisse sieht Strengmann-Kuhn an, dass das skandinavische Modell inzwischen viele Gemeinsamkeiten mit dem deutschen Drei-Säulen-Modell aus umlagefinanzierter Rente sowie kapitalgedeckter betrieblicher und privater Altersvorsorge habe. Ähnlich wie in Schweden sollte das künftige deutsche Alterssicherungsmodell jedoch eine “Verpflichtung zur privaten Kapitaldeckung” enthalten, so der Frankfurter Wissenschaftler. Dadurch könne eine flächendeckende Sicherung aus mindestens zwei Einkunftsquellen im Alter gewährleistet werden. Zudem sollte ein neues Alterssicherungsmodell eine Garantierente enthalten, die ohne Bedürftigkeitsprüfung gezahlt werde, fordert Strengmann-Kuhn.
    Quelle 1: Ihre Vorsorge

    Anmerkung Martin Betzwieser: Wolfgang Strenkmann-Kuhn ist seit wenigen Wochen Bundestagsabgeordneter für Bündnis-90 / Die Grünen. Eine anzeigepflichtige Nebentätigkeit bei einem Finanz- oder Versicherungsdienstleister hat er nicht, aber er wäre bei seinen Ratschlägen dafür prädestiniert. Denn eine private Kapitalpflichtversicherung ist das Traumziel der Finanzwirtschaft.
    Quelle 2: Nebeneinkünfte Bundestag

  10. Starke Forschung?
    An welchen Unis finden Wissenschaftler die besten Bedingungen? Das aktuelle CHE-Ranking vergibt keine ersten Plätze, sondern schafft eine Gesamtorientierung in 16 Fächern. Alle drei Jahre erfasst das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) – eine von der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz getragene Einrichtung – in Zusammenarbeit mit der ZEIT die Forschungsleistungen von einem Teil der wichtigsten Universitätsfächer.
    Quelle: ZEIT

    Anmerkung: Wir schließen uns dem Kommentar eines ZEIT-Lesers an (dwinkler, 21.02.2008 um 00:09): „Liebe Zeit-Redaktion, laßt den Unsinn mit den Rankings, es schadet nur Eurem Ansehen.“

  11. Gescheiterte Integration
    Über die Verbrechen ehemaliger UCK-Kommandanten, die heutzutage kosovarische Politiker sind, wird derzeit kaum geredet. Dabei wird das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag demnächst über die Beteiligung des ehemaligen Ministerpräsidenten Ramush Haradinaj an Morden, Folter und gewalttätiger Vertreibung urteilen.
    Quelle: Jungle World

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