Die Obama-Regierung lässt die militärische Konfrontation mit Russland waghalsig eskalieren

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Die Ankündigung des Verteidigungsministeriums, die US-NATO-Streitkräfte an den russischen Grenzen zu vervierfachen, macht es wahrscheinlicher, dass aus dem neuen Kalten Krieg ein tatsächlicher Krieg wird, womöglich ein nuklearer.
Unter dieser Überschrift fasst Stephen F. Cohen in The Nation seine wöchentliche Diskussion mit John Batchelor über den neuen Kalten Krieg zwischen den USA und Russland zusammen. Das Gespräch der beiden Journalisten finden Sie im Original hier.

Durch die Aufrüstung, so Cohen, werde der neue Kalte Krieg weiter militarisiert, und ein tatsächlicher Kriegsausbruch werde insofern wahrscheinlicher. Wenn man von der Invasion der Sowjetunion durch Nazideutschland absehe, seien westliche Streitkräfte noch nie so nah an Russland herangerückt, was die Situation gefährlicher mache als den Kalten Krieg vor dem Fall der Berliner Mauer. Russland werde sicher reagieren und seine neuen Raketen und womöglich auch taktische Atomwaffen an seine westlichen Grenzen verlegen. Der neue Rüstungswettlauf werde durch die neuen Ankündigungen der US-Regierung nur befeuert, und auch die Verhandlungen zwischen den Außenministern Kerry und Lavrov über eine Zusammenarbeit in der Ukraine und in Syrien werden nicht einfacher, zumal, da die europäischen Länder nicht eindeutig hinter der zunehmend aggressiven Art Washingtons gegenüber Moskau stehen.

Cohen ist bekümmert, dass über diese Entwicklungen in den US-Medien so gut wie nicht berichtet und der Sachverhalt öffentlich überhaupt nicht diskutiert werde, nicht einmal in den Debatten der Vorwahlen. Noch nie sei eine so schlimme internationale Situation im Präsidentschafts-Wahlkampf derart ignoriert worden. Den Grund dafür vermutet Cohen in der Tatsache, dass alles, was seit Beginn der Ukraine-Krise geschehen sei, der Aggression des russischen Präsidenten Putin zugeschrieben werde – eine sehr fragwürdige medienpolitische Erzählung.

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