Betrifft finanzielle Verflechtung des VdK mit privaten Versicherungskonzernen: Treuherzige NachDenkSeiten

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Mea culpa – ich gestehe, dass ich in Bezug auf den VdK und dessen finanzielle Verflechtungen in Sachen Riesterrente einfach zu treuherzig, einfach naiv war. Ich habe das Beste unterstellt. Ich habe sogar mit der Pressereferentin des VdK telefoniert und ihr Hinweise der NachDenkSeiten auf die Interessenverflechtungen von Walter Riester geschickt. Ich hatte einfach deM Namen „Sozialverband“ vertraut und als geborener Baden-Württemberger dem Vorsitzenden Walter Hirrlinger Vertrauen geschenkt. Das war offensichtlich naiv. Deshalb bin ich dankbar, auch im Sinne unserer Leser, für die beiden folgenden Mails. Albrecht Müller.

Erste Mail:
Hallo Nachdenkseiten,
Das wundert mich jetzt aber, dass Sie sich über die Vorschläge des VdK wundern. Ich, als Versicherungsmakler, kenne den VdK nur als Türöffner für die Hamburg Mannheimer Versicherung. Den Mitgliedern werden über einen Rahmenvertrag zuhauf unnötige Sterbegeld (meist mehrere davon) sowie Unfall- und Pflegerenten verkauft.
Fundstellen finden sich im Internet zuhauf, hier als Beispiel

Zweite Mail:
Hallo Herr Müller,
in den “Hinweisen des Tages” vom 23.04.2008 kommentierten Sie:

ist der Verband auch schon finanziell mit der Versicherungs- und der Bankenwirtschaft sowie den Finanzdienstleistern verbunden?

Ich bin davon überzeugt. Der VDK hat vor längerer Zeit bereits an seine Mitglieder Allianz-Werbebroschüren mit fertigen Antragsformularen verschickt. Ich kenne einen Fall aus dem Bekanntenkreis. Es kam ein dicker Brief vom VDK, nach dem die gesetzliche Rente “nicht mehr ausreicht” und dem typischen Blabla. Eine Hochglanz-Werbebroschüre lag anbei, ebenso ein fertiges Antragsformular. Ich habe herumgetobt, als ich das gesehen habe. Leider hat der Bekannte die Beweisträger bereits entsorgt, ich hätte Ihnen den genauen Wortlaut einscannen wollen.

Auf der Seite des VDK ist allerdings ein entsprechender Hinweis zu finden. Danach kooperiert der VDK bereits seit 2002 mit den Profiteuren der Zerschlagung der gesetzlichen Rente. Link.

Zitat:

Aus diesem Grunde hat der Sozialverband VdK mit der Allianz-Versicherung und der Hamburg-Mannheimer Versicherung Rahmenverträge abgeschlossen, die Mitgliedern die Möglichkeit eröffnen, entsprechende private Vorsorge zu betreiben.

„Rahmenvertrag” dürfte wohl eine solche finanzielle Verbundenheit nahelegen. Der Ruf nach der Riesterpflicht wäre da der nächstlogische Schritt.

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