Hinweise des Tages

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Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Die Rentenlüge
    Ist die „Alterskatastrophe“ nur eine Medienkampagne? Erfunden, um die gesetzliche Rente abzuwickeln und den Versicherungen neue Kunden zuzuführen? Das wollen wir uns näher anschauen. Ganz offensichtlich gibt es eine ganz „große“ Koalition, denn seit Jahren fordern Politiker aller Parteien die Deutschen zur privaten Vorsorge auf.
    Quelle 1: Text: SWR Odysso
    Quelle 2: Video: SWR Odysso
  2. Die Demografie – Lüge
    Vor 100 Jahren konnte ein Landwirt gerade einmal acht Menschen ernähren – heute sind es 80. Seine Produktivität hat sich gewaltig gesteigert. Sind wir heute bei den Renten vielleicht in einer ähnlichen Situation? Werden – was jetzt noch unvorstellbar scheint – in 30 Jahren einige wenige Junge viele Alte versorgen können? Von der “Vergreisung Deutschlands” ist die Rede, der “Verödung und Verblödung” weiter Landstriche, gar vom “Aussterben der Deutschen”. An düsteren Zukunftsszenarien herrscht kein Mangel. Aber: Man kann die Sache auch ganz anders sehen…
    Quelle 1: Text: SWR Odysso
    Quelle 2: Video: SWR Odysso
  3. Rente mit 90! – Eine Glosse
    Die Nachricht im SPIEGEL ONLINE scheint zunächst spektakulär: Experten der Bundesbank sprechen sich im aktuellen Monatsbericht “für eine weitere Anhebung des Rentenalters von 67 auf 68,5 Jahre aus”, und: “Bislang kommt Applaus dafür lediglich von Ifo-Präsident Sinn”. Doch warum so bescheiden? Erst die Rente mit 90, so munkelt man in politischen Kreisen, wäre die Lösung aller demographischen Probleme. Oder etwa nicht?
    Schon der nüchterne Blick auf die Lebenserwartung der Deutschen lehrt uns, dass rüstige Rentner von heute im Grunde noch etliche Jahre vor sich haben. Ginge es nach Willen der Bundesbank, sähe die verbleibende Lebenserwartung so aus: Männer noch ganze acht Jahre, Frauen immerhin sechs Jahre mehr. Wer demnach 45 Jährchen in die Rentenkasse einzahlt, bekommt am Ende wenigstens einen Bruchteil seines Investments wieder. Und wenn der liebe Herr Rüttgers eines Tages kann, wie er will, sogar mehr als das bisschen Sozialhilfe-Niveau, das vielen bevorsteht.
    Quelle: Readers Edition
  4. Abschlüsse von Riesterverträgen bis Ende 2007
    Der Trend beim staatlich geförderten zusätzlichen Altersvorsorgesparen zeigt steil nach oben. Nachdem im Jahr 2006 insgesamt mehr als 2,4 Millionen Riesterverträge neu abgeschlossen wurden, entschieden sich im Jahr 2007 nochmals 2,7 Millionen Sparer für den Abschluss eines Riestervertrags (Bruttoabschlusszahl ohne Stornierungen). Seit Einführung der Riesterrente wurden damit insgesamt 10.757.000 Riester-Vorsorgepolicen abgeschlossen.
    Quelle 1: Deutsches Institut für Altersvorsorge

    Anmerkung Martin Betzwieser: Nur zur Erinnerung … „Eigeninitiative ist gefragt: Ziel des Instituts ist es, Chancen und Risiken der staatlichen Altersversorgung bewusst zu machen und die private Initiative zu fördern. Gesellschafter des Instituts sind die Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Bauspar AG, DWS Investment GmbH und Deutscher Herold AG, Kooperationspartner ist die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG.“

    Quelle 2: Deutsches Institut für Altersvorsorge

  5. Leiharbeit – Konkurrenz für die Stammbelegschaft
    Die Zahlen gehen nach oben: Viele Betriebe beschäftigen mehr Leiharbeiter, oft über längere
    Zeit. Dass Leiharbeit reguläre Beschäftigung ersetzt, ist da keine Ausnahme mehr. Der Boom ist ungebrochen: Gut 37 Prozent der Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten und Betriebsrat haben zwischen Anfang 2005 und Herbst 2007 Leiharbeiter beschäftigt. Das zeigt die neue Betriebsrätebefragung des WSI. In gut der Hälfte dieser so genannten Entleihbetriebe stieg nach Angabe der Betriebsräte auch die Zahl der Zeitarbeiter.
    Quelle: Böckler Impuls [PDF – 264 KB]

    Siehe dazu auch:

    Zeitarbeit in Deutschland: In vielen Großunternehmen gängige Praxis
    Quelle: Böckler Impuls [PDF – 112 KB]

  6. Ein Jahr Gesundheitsreform: DGB fordert weiter Korrekturen
    Auch ein Jahr nach dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform fordert der DGB weiter grundlegende Korrekturen. Positive Auswirkungen müsse man „mit der Lupe suchen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Das Kernproblem sei weiterhin, dass „Versicherte und Patienten in Zukunft immer mehr aus der eigenen Tasche zahlen müssen“. Buntenbach forderte, die Zweiklassenmedizin zu überwinden und die privaten Krankenversicherer endlich mit ins Boot zu holen.
    Quelle: DGB
  7. 1. Mai-Aufruf des DGB
    Nur gute Arbeit ist sozial. Gute Arbeit muss drin sein – Arbeit, die soziale Sicherheit und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.
    Quelle: DGB
  8. Wie steigende Steuern Ihre Lohnerhöhung auffressen
    Mehr Gehalt – aber weniger Geld in der Tasche: Trotz kräftiger Lohnerhöhungen stehen viele Deutsche am Ende des Jahres finanziell schlechter da. Schuld ist der progressive Steuertarif. Der Staat knöpft seinen Bürgern damit 63 Milliarden Euro zusätzlich ab.
    Quelle: Spiegel Online

    Anmerkung: Der Spiegel einmal mehr auf dem Steuersenkungskurs der FDP. Der üble Trick: man vermengt die Inflationsrate mit der Steuerprogression. Beide haben nun wirklich nichts miteinander zu tun.

  9. Mafia-Müllkippen treiben Todesrate in die Höhe
    Die Region um Neapel leidet seit Jahren unter einer verheerenden Ökokatastrophe: Die illegale Müllhalden der Mafia vergiften die Umwelt und machen immer mehr Menschen krank. Krebs und angeborene Missbildungen nehmen so stark zu, dass unter Medizinern schon von einem “Todesdreieck” die Rede ist.
    Quelle: Die Welt Online

    Anmerkung M.R.: Hier wird wenigstens einmal ein Zusammenhang zwischen Abfall + Chemikalien und Erkrankungen bei Mensch und Tier dargestellt.

  10. EU-Vertrag: Bild enthüllt das Kleingedruckte
    Die Kritiker des Vertrages warnen: Vertragstext und Kleingedrucktes zusammen rauben dem Bundestag viel von seiner Macht, höhlen die deutsche Demokratie aus. Andere warnen vor der „Machtkonzentration“, die aus dem europäischen Staatenbund einen kontinentalen Zentralstaat mache. UND: Eine breite Debatte über den EU-Vertrag hat es in Deutschland nie gegeben. Anders als die Iren dürfen die Deutschen auch nicht per Volksentscheid über den Vertrag abstimmen (das verhindert das Grundgesetz). UND:
    Das Klagerecht wird zur Farce! Alle Klagen der Nationalparlamente gegen EU-Regelungswut landen vor dem Europäischen Gerichtshof – der im Zweifel immer zugunsten der EU urteilt. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht.
    Der Bundestag verliert Macht! Mitgliedsstaaten können einstimmig beschließen, weitere Aufgaben nach Brüssel zu verlagern (da der Vertrag die EU-Zuständigkeiten nicht abschließend benennt).
    Die EU wird immer mehr zu Staat! Die Durchführung militärischer Missionen, insbesondere „Kampfeinsätze im Rahmen der Krisenbewältigung“ und militärische Terrorismusbekämpfung in Drittstaaten, gehören nach dem neuen Vertrag ebenso zu den Aufgaben der EU wie Terrorismusbekämpfung im Innern, Asyl- und Einwanderungspolitik.
    Quelle: Bild Online

    Anmerkung: Jetzt, wo es zu spät ist, hat sich Bild den EU-Vertrag mal etwas genauer angesehen. Plötzlich schlägt Bild nationale Töne an.

  11. Panik in der SPD-Fraktion
    Die Rechnung ist simpel: Bleibt die SPD bei ihren aktuellen Umfragewerte kleben, fliegt bei der Bundestagswahl 2009 ein Drittel der Abgeordneten raus. In der Fraktion machen sich Existenzängste breit, auch Wut auf Parteichef Beck. stern.de hat einen potentiellen Nicht-mehr-Parlamentarier getroffen: Jörn Thießen.
    Quelle: stern

    Anmerkung: Typisch für einen Politikstil, der sich nur an der eigenen Karriere orientiert. Kurt Beck wird nun zum Sündenbock gemacht. Haben die SPD-Parlamentarier aber etwa nicht auf die Privatisierung der Bahn gedrängt, haben Sie nicht alle „Reformen“ abgenickt?

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