Wir sind wirklich in den Fängen einer verschworenen Gruppe aus Finanzwirtschaft, Wissenschaft und Politik

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Dieser Bundesregierung ist nicht zu trauen, hatte ich am 20.10. vermerkt und dieses Misstrauen heute zusätzlich begründet. Daraufhin kamen neue interessante Hinweise von Nutzern der Nachdenkseiten. Auch wenn damit immer Neues und vielleicht zu viel zur Finanzkrise bei uns zu lesen ist, wir wollen Ihnen dies nicht vorenthalten. Die Informationen betreffen zum einen noch einmal Professor Krahnen, der Mitglied der Kommission zur Reform der Finanzmärkte werden soll. Auch hier wieder ein Beleg dafür, dass dieser Experte für die Fortsetzung des Casinobetriebes eintritt. Siehe unten. Dort sind auch die Ergebnisse einer Recherche von Hauke Fürstenwerth wiedergegeben. Er belegt, dass wir auch mit falschen Informationen zur angeblichen Kreditklemme der Wirtschaft gefüttert werden, um erpressbar zu sein.

Wenn Sie Kontakt zu CDU/CSU- und SPD-Abgeordneten haben, sollten Sie diese Informationen und die beiden vorigen Beiträge zum Thema für Interventionen nutzen. Nicht alle, nur eine kleine Clique, sind mit den großen Interessen verbunden. Andere sind so gutgläubig wie viele andere Menschen auch. Albrecht Müller.

Die wichtigsten handelnden Personen der Bundesregierung, die aus meiner Sicht mit der privaten Finanzwirtschaft unter einer Decke stecken, namentlich: Angela Merkel, Peer Steinbrück, Staatssekretär Asmussen, CDU-Fraktionsvorsitzende Kauder, haben uns schon vieles erzählt, das die eigentlichen Motive verdeckt:

  • Die Rettungsaktion werde wegen der Menschen gemacht und nicht wegen der Banken.
  • Die Rettungsaktion diene vor allem dem Mittelstand.
  • Sie diene in der Aufrechterhaltung des Zahlungsverkehrs.
  • Sie sei wichtig, um die Betriebe vor einer Kreditklemme zu bewahren,

und vieles mehr

Hauke Fürstenwerth, Autor von „Geld arbeitet nicht“, hat bei seiner Recherche herausgefunden, dass von einer durch die Finanzkrise erzeugten Kreditklemme noch nicht viel zu spüren ist.

Hauke Fürstenwerth in einer Mail an AM zum Beitrag in den Nachdenkseiten von heute:

Ergänzend zu Ihrem statement
“Wir, die Öffentlichkeit, werden wieder einmal hinters Licht geführt. Sie haben uns nicht nur in den unangenehmen Zustand, erpresst zu werden, gebracht: „Entweder ihr Steuerzahler zahlt oder die Finanzwirtschaft kollabiert mit großem Schaden für den Rest der Wirtschaft und für Arbeitsplätze!“.
möchte ich Sie gerne auf folgende Beobachtung hinweisen. Politik und Medien wiederholen täglich, dass wir es mittlerweile mit einer Kreditklemme für die Realwirtschaft zu tun haben. Selbst von Heusinger in der FR verbreitet diese Meldung: “Deshalb wird es in Deutschland bei der Finanzierung der Volkswirtschaft weiter hapern.” Bisher gibt es aber keine Hinweise auf eine solche Kreditklemme, selbst BDI und DIHK betonen in aktuellen Kommentaren, das die deutschen Unternehmen keine Finanzierungsprobleme haben (woran es fehlt, ist Kaufkraft):dihk.de

“Deutsche Firmen trotz Finanzkrise nicht in der Kreditklemme
DIHK legt Sonderauswertung zur Konjunkturumfrage vor

“Unsere Umfrage belegt: Es gibt keine Kreditklemme”, fasste DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben die Ergebnisse gegenüber der “Bild”-Zeitung zusammen. “Die Unternehmen erhalten nach wie vor Kredite. Allerdings haben sich die Konditionen verschlechtert. Banken verlangen jetzt mehr Sicherheiten oder auch Risikozuschläge.”

Das betrifft bisher rund ein Viertel der Betriebe. 73 Prozent der befragten Kreditnehmer aus der gewerblichen Wirtschaft meldeten unveränderte Kreditkonditionen; 2 Prozent konnten sogar verbesserte Bedingungen aushandeln. Nur knapp 2 Prozent mussten sich mit einer Ablehnung ihrer Kreditanfrage auseinandersetzen.”

BDI Konjukturreport [PDF – 340 KB]

Auch die Unternehmen gehen aufgrund guter Erträge der letzten Jahre mit einer nicht höheren Verschuldung als im Jahr 2000 in diese Schwächephase, da sie ihre Investitionen bisher in großem Umfang aus dem Cash-Flow finanzierenkonnten. Umgekehrt
Quelle: Handelsblatt

Die Kreditklemme im Bankenbereich bereitet den großen Industrieunternehmen in Deutschland bisher offenbar keine unmittelbaren Probleme.

Experten von Unicredit kommen in einer Analyse von mehr als 100 europäischen Anleihe-Emittenten aus dem Industriebereich zu dem Ergebnis, dass keinem der untersuchten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten Liquiditätsnöte drohen.
Quelle: KSTA

Eine Kreditklemme gibt es im rheinischen Handwerk, das traditionell zur Kundschaft von Sparkassen und Genossenschaftsbanken zählt, bislang nicht. Weltrich: „Uns liegen da keine Meldungen vor.”

In Anbetracht dieser Tatsachen möchte ich nicht ausschließen, dass das Rettungspaket der Regierung in der Tat unter Drohungen der Banken an die hilflose Politik zu Stande gekommen ist „Entweder ihr zahlt oder die Finanzwirtschaft kollabiert mit großem Schaden für den Rest der Wirtschaft und für Arbeitsplätze!“

Deshalb auch die Empörung über Ackermann, dokumentieren seine Äußerungen doch klar, wie abhängig und gefügig die Merkel-Regierung gehandelt hat.

viele Grüße
Hauke Fürstenwerth

Ein anderer Freund der Nachdenkseiten machte auf einen Beitrag von Plusminus über das Wirken von Professor Krahnen aufmerksam.

Hier die Mail von EH an AM:

in Ihrem Beitrag vom 20.10.2008 über Issing, Asmussen und Co. wird auch der Name Krahnen, Professor für Kreditwirtschaft, erwähnt. Dieser nette Herr hat von dem 60 Billionen-$-Produkt, das die Finanzkrise verursacht hat und vom Erzkapitalist Warren Buffet vor Jahren als “Massenvernichtungswaffe der Finanzwelt” bezeichnet wurde, folgende Meinung:

Professor Jan Pieter Krahnen von der Universität Frankfurt gilt international als Experte für solche Kreditgeschäfte und hält sie im Grundsatz für durchaus sinnvoll. … Und im Normalfall wird seiner Aussage nach auch jeder Versicherungsnehmer darauf achten, dass der Versicherungsgeber im Ernstfall auch zahlen kann. Wenn aber, wie zurzeit, viele Kredite platzen und viele Versicherungsfälle auftreten, kann auch ein ursprünglich solide erscheinender Vertragspartner unter der Last der von anderen übernommenen Risiken zusammenbrechen.

(Auszug aus: Plus Minus)
Willkommen im Club der Monetaristen, die nicht den Zahlungsverkehr, sondern ihre Ideologe retten wollen.

Solche „Experten“, die professionell nur “den Normalfall” betrachten und nicht davon ausgehen können, dass in Verbriefungen auch Faules versteckt werden kann, so dass Versicherungen auf diese Verbriefungen irgendwann Makulatur sind, werden in diese Kommission berufen.

Wetten, dass kein Gesetz irgendwelche Investmentbanken-spezifische Geschäftspraktiken (Leerverkäufe, Leverages und Hedgen aller Art usw.) verbieten wird. Die Politikergilde wird durch die von ihr berufene Kommissionsmitglieder kaltgestellt.

Anmerkung AM: Nur die Aussage des letzten Satzes teile ich nicht. Die involvierte Politikergilde wird nicht kaltgestellt. Die wenigen handelnden Personen in der Politik gehören zum Netz.