Videohinweise der Woche

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Hier finden Sie in der Regel wöchentlich einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. (CG/JB)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Wie starb Benno Ohnesorg? – Geschichte im Ersten
  2. Autobahnprivatisierung
  3. Reportage: DiEM25 und der europäische New Deal
  4. Die Gesellschaft rückt auseinander
  5. Deutschland im Ausverkauf: Privatisierung durch die Hintertür?
  6. ÖPP oder Der geplünderte Staat
  7. Bundesregierung will über US-Atombomben nicht reden
  8. US-Angriff auf Familien & Kinder von IS-Kämpfern in Syrien: Bundesregierung weiß von nichts
  9. Personaleingang
  10. G20-Afrika-Konferenz – Schäubles neoliberaler Giftcocktail
  11. Aufwachen #208: Jeremy Freakin’ Corbyn, Wahl in Großbritannien & Trumps Erfolgswoche
  12. Aufwachen #209: Zizek, Sozialdemokraten hier & da + Gast: Georg Restle
  13. Kirchentag vs. NATO-Gipfel: Merkel spricht von Abrüstung. Mehr aber auch nicht.
  14. Manfred Weissbecker: Gefolgschaft hinterm Hakenkreuz
  15. Empire Files: Privacy, Control & the Darknet
  16. Peinliches Schweigen – Wenn die USA ihre Doppelmoral erklären sollen
  17. „Terrorismus ist immer die Waffe des Unterlegenen“ Ex-NATO-Offizier Scholz im Interview
  18. Kabarett und Co.

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Wie starb Benno Ohnesorg? – Geschichte im Ersten
    Er liegt am Boden, eine junge Frau kniet neben ihm und hält den Kopf des Sterbenden. Das Bild wird zum Symbol. Es wird Hunderttausende auf die Straße treiben. Der 2. Juni 1967 wurde zum Katalysator des studentischen Aufbegehrens, der Tag verändert das Land. An ihm begann “1968”.
    Wie kam es zu dem Schuss?
    An diesem Tag besuchte der Schah von Persien West-Berlin und Studenten gingen auf die Straße, um dagegen zu demonstrieren. Ein Schuss fiel. Der 26-jährige Ohnesorg starb. Geschossen hatte der Polizist Karl-Heinz Kurras. Wie kam es zu dem Schuss? Was geschah wirklich am 2. Juni 1967?
    Ein “wahrer” Thriller
    Die Dokumentation rekonstruiert minutiös die Abläufe. Sie geht allen Spuren in Ost und West nach. Wertet bislang unbekannte Akten, Fotos sowie verschollen geglaubte Filmschnipsel aus und interviewt zahlreiche Augenzeugen, von denen die meisten noch nie vor der Kamera standen. Ein investigativer Geschichtsthriller entstand. Im Juni 2017 jährt sich der Tod von Benno Ohnesorg zum 50. Mal.
    Ein Film von Klaus Gietinger, Margot Overath und Uwe Soukup.
    Quelle: ARD

    hierzu auch: KenFM im Gespräch mit: Uwe Soukup (“Wie starb Benno Ohnesorg?”)
    Am 2. Juni 1967 wurde in West-Berlin der Student Benno Ohnesorg durch die Polizei erschossen. Obwohl der Schütze nicht, wie er behauptete, aus Notwehr gehandelt hatte, wurde er zweimal vor Gericht freigesprochen. Es war die Zeit des Kalten Krieges. Berlin war geteilt und die USA und ihre Verbündeten witterten an allen Ecken die „Rote Gefahr“. Wer als Teil der Studentenbewegung Kritik am Vietnam-Krieg äußerte oder den Schah von Persien bei seinem Besuch in der BRD als Diktator bezeichnete, bekam die volle Staatsmacht zu spüren. Der Tod des Studenten Benno Ohnesorg durch den Polizisten Karl-Heinz Kurras löste in West-Deutschland eine politische Lawine aus. Seine Ermordung durch einen Staatsbeamten führte zur 68er-Bewegung. Die Grünen und die TAZ muss man als direkten Spin-off des 2. Juni 1967 verstehen. 50 Jahre nach der Tat gibt es in Berlin noch immer keinen Platz, keine Straße, die nach Benno Ohnesorg benannt ist. Auch sind zahlreiche Akten und Zeugenaussagen zum Fall bis heute nicht Teil des gesellschaftlichen Bewusstseins. Den wenigsten ist bekannt, dass Ohnesorg als Toter im Krankenhaus am Schädel operiert wurde, um das Knochenstück, das vom Projektil durchdrungen wurde, zu entfernen. Wie wir heute wissen, hatte der Todesschütze Kurras Zugang zur Leiche im Krankenhaus und stimmte seine Verteidigung mit der Justiz ab. Im Jahre 2012 konnten die Fotos vom Tatort durch digitale Bildbearbeitungs-Technik aufgehellt und der Tathergang abermals detaillierter nachvollzogen werden. Dass all dies jetzt in seiner ganzen Brisanz ans Tageslicht kommt, verdanken wir dem Journalisten Uwe Soukup, der sich wie kein anderer vor ihm in den Fall verbissen hat. Seine Recherchen führten ihn zu unbekannten Akten und Zeugen, deren Aussagen damals manipuliert oder ungehört blieben. Soukup traf auch den Todesschützen, der 2009 als Stasi-Spitzel enttarnt wurde und bis zu seinem Tod im Jahre 2014 den Schuss auf Ohnesorg rechtfertigte, denn ihn zu bereuen. Zeit seines Lebens wurde der Mörder von Benno Ohnesorg durch Justiz und Staat gedeckt. Mord verjährt nicht. Erst recht nicht, wenn er als Exempel gedacht war. Uwe Soukup veröffentlichte 2017 die überarbeitete Version seines Standard-Werkes zum Tod von Benno Ohnesorg unter dem Titel “Der 2. Juni 1967 – Ein Schuss, der die Republik veränderte” und wirkte an dem Dokumentarfilm “Wie starb Benno Ohnesorg?” mit, der am 29. Mai 2017 um 23:45 Uhr in der ARD ausgestrahlt wurde.
    Quelle: KenFM

    und: Benno Ohnesorg – Sein Tod und unser Leben
    2.Juni 1967, Westberlin: Die Polizei geht mit massiver Gewalt gegen protestierende Studenten vor, die den Besuch des Schahs von Persien verhindern wollen. Um 20.35 Uhr liegt in den Armen von Friederike Hausmann der sterbende Benno Ohnesorg – am Hinterkopf getroffen von einer Polizeikugel. Der Schuss zielte in viele Köpfe und veränderte Lebensläufe. Im Dokumentarfilm „Benno Ohnesorg – Sein Tod und unser Leben“ erzählen Menschen, für die der 2. Juni 1967 zum Wendepunkt wurde, ihre persönliche Geschichte: Friederike Hausmann politisiert sich. Ralf Reinders radikalisiert sich so, dass er zu den Waffen greift und zum Terroristen wird. Zusammen mit anderen wird er die „Bewegung 2. Juni“ gründen und den Politiker Peter Lorenz entführen. Der Polizist Martin Textor ist noch in der Ausbildung und wird von alten Nazi-Offizieren gedrillt. Auch er bleibt nicht unberührt vom Tod des Studenten. Durch seine eindrucksvolle Montage entwickelt der Film mehr als nur ein Abbild der damaligen Geschehnisse: Während die Zeitzeugen erzählen, erleben sie Aufbruch und Aufbegehren, Empörung und Wut neu. Unterstützt durch die Originalaufnahmen von Thomas Giefer trägt der Dokumentarfilm die damalige Stimmung in die Gegenwart. Heute gilt der 2. Juni 1967 häufig als Geburtsstunde der Radikalisierung, doch der Tag hatte eine einschneidende Wirkung auf die gesamte Gesellschaft. Ohnesorgs Tod wird zum Fanal für die westdeutsche Studentenbewegung. Die Tragödie, die den Protesten gegen den Staatsbesuch des Schahs von Persien folgte, markiert in Westdeutschland den Ausgangspunkt für einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel, der nicht erst 1968 begann.
    Quelle: arte

    Lesen Sie hierzu auch den Artikel “Wie alles anfing – Zum Verhältnis von 2. Juni 1967 und Deutschem Herbst 1977” von Götz Eisenberg

  2. Autobahnprivatisierung
    1. Der Schlingerkurs der SPD
      Eine Privatisierung der Autobahnen? Soll es nicht geben – so lassen es Union und SPD gebetsmühlenartig verlauten. Tatsächlich aber haben sie ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht, das eine Privatisierung durch die Hintertür erst möglich macht, zulasten der Steuerzahler und Autofahrer – und zum Nutzen von Banken und Versicherungen. Nun warnt der Bundesrechnungshof eindringlich und fordert Nachbesserungen. Und langsam wächst der Widerstand in der SPD. Werden die Abgeordneten die eigene Parteispitze zu einem handfesten Koalitionsstreit bewegen?
      Quelle: Monitor | Das Erste | WDR

      Lesen Sie hierzu auch “Autobahnprivatisierung – Das falsche Spiel des Thomas Oppermann” von Georg Restle – ARD Monitor

      Lesen Sie hierzu auch “nachgehakt: Autobahn-Privatisierung – Richtungswechsel bei der SPD” von Ulrich Stoll – ZDF Frontal 21

    2. Erklärvideo: Niemand hat die Absicht, eine Autobahn zu privatisieren.
      Ist die Autobahnprivatisierung jetzt vom Tisch? In diesem Erklärvideo zeigen wir, was möglich wird, wenn die Bundesregierung diese Grundgesetzänderung durchbekommt. Eine Maut wie in Frankreich? Ein Verkehrssystem, das die Umwelt kaputt macht? Arbeitsplatzvernichtung und Steuermilliarden für Versicherungskonzerne? Das alles könnte kommen, wenn der Bundestag Ende Mai der Grundgesetzänderung zur Autobahnprivatisierung zustimmt. Wir haben noch einige Wochen Zeit, um das zu verhindern. Macht mit: schaut das Video an und werdet aktiv.
      Quelle: gemeingut.org

    3. Vortrag zur geplanten Autobahnprivatisierung
      Bei einer Podiumsdiskussion von Attac in Würzburg, stellte Laura Valentukeviciute von Gemeingut in Bürgerinnenhand e.V. die geplanten Grundgesetzänderungen zu den Fernstraßen vor. Die Auswirkungen der Grundgesetzänderung, wird sich auf jeden Bürger auswirken.
      Quelle: attac Würzburg und gemeingut.org

    4. Sahra Wagenknecht, DIE LINKE: Autobahnprivatisierung: Wir sagen Nein!
      Die Bundesregierung will am Donnerstag die Privatisierung von Autobahnen im Bundestag durchsetzen. DIE LINKE stemmt sich dagegen. „In Sachen Autobahnprivatisierung wird von den Koalitionsparteien gelogen, dass sich die Balken biegen“, erklärt Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag und Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl. „Die SPD sagt jetzt, wir haben eine Privatisierungsbremse ins Grundgesetz hineingestimmt. Von wegen! Wer sich die genauen Änderungsanträge anguckt, die diese Woche im Bundestag abgestimmt werden sollen, dann ist das keine Privatisierungsbremse, sondern ein Scheunentor an Möglichkeiten für sogenannte öffentlich-private Partnerschaften.“
      Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

      dazu auch noch einmal: Sahra Wagenknecht, DIE LINKE: »Sie machen die Autobahn zur Melk-Kuh für private Profite«
      Rede von Sahra Wagenknecht in der Bundestagsdebatte am 01.06.2017 über die Grundgesetzänderung zur Ermöglichung der Autobahnprivatisierung
      “Es geht Ihnen gar nicht um eine bessere Infrastruktur und mehr Investitionen. Es geht bei der Autobahnprivatisierung darum, Banken, Versicherungen und anderen Großanlegern lukrative und zugleich risikofreie Anlagemöglichkeiten zu verschaffen. Das lässt nur einen Schluss zu: Die Renditewünsche der Allianz und anderer Finanzkonzerne sind Ihnen wichtiger als die Interessen der Bürgerinnen und Bürger.“
      Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

  3. Reportage: DiEM25 und der europäische New Deal
    16 Monate nach der Gründung von Democracy in Europe Movement 2025 durch den früheren griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis und den Philosophen und Aktivisten Srećko Horvat wurde am heutigen 25. Mai 2017 in der Volksbühne in Berlin der sozio-ökonomische Plan “European New Deal” vorgestellt.
    Quelle: acTVism Munich

    dazu auch: DiEM25, Yanis Varoufakis & Srećko Horvat Press Conference in Berlin
    On the 25th of May 2017 at 10 am the Democracy in Europe Movement 2025 held a press conference at the Volksbühne in Berlin. Represented by Yanis Varoufakis and Srećko Horvat, DiEM25 pesented the European New Deal, a socio-economic policy agenda aimed at addressing the economic and social problems facing the European Union.
    Quelle: acTVism Munich

  4. Die Gesellschaft rückt auseinander
    Warum immer weniger Menschen immer mehr besitzen
    In Deutschland besitzen nur zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens – und die Ungleichheit nimmt weiter zu. Besonders bemerkenswert ist, dass 74 Prozent der Haushalte über ein geringeres Vermögen verfügen, als der Durchschnitt. Diese extrem ungleiche Verteilung des Wohlstandes birgt nicht nur ein soziales, sondern auch ein ökonomisches Problem.
    Um Ungleichheit statistisch zu beschreiben, zum Beispiel der Verteilung von Vermögen oder Einkommen, gibt es einen speziellen Index. Der “Gini-Koeffizient” beschreibt den Grad der Ungleichverteilung. Ein Wert von “0” steht für totale Gleichheit: Alle haben exakt gleich viel Vermögen. “100” stände dafür, dass ein Mensch alles besitzt und der Rest nichts. In Deutschland liegt der “Gini-Koeffizient” mit 77,5 relativ hoch. Im Nachbarland Belgien ist er mit 62,6 deutlich niedriger. Trauriger Spitzenreiter in puncto Ungleichheit in Europa sind die Schweiz (80,3) und Schweden (80,9). Weltweit aber ist der Unterschied zwischen dem, was die Reichen besitzen, und dem, was die Armen haben, am gravierendsten in den USA mit 85 und in Russland mit 91,2. Nirgendwo sonst besitzen so wenige Menschen so viel. Fast alle Untersuchungen zu dem Thema zeigen auch, dass die Ungleichheit in den letzten Dekaden wächst.
    Quelle: 3sat
  5. Deutschland im Ausverkauf: Privatisierung durch die Hintertür?
    Eigentlich schien die Diskussion um eine Privatisierung deutscher Autobahnen längst vom Tisch. Bund und Länder hatten sich auf die Gründung einer Infrastrukturgesellschaft geeinigt, die künftig die Fernstraßen betreiben soll. Damit bleibt alles in Staatshand, hieß es. Doch letzte Woche verabschiedete das Kabinett einen Gesetzesentwurf, nach dem durchaus die Möglichkeit besteht, über regionale Tochtergesellschaften private Investoren wie etwa Banken, Versicherungen oder Baukonzerne zu beteiligen. Kritiker fürchten einen völlig intransparenten Schattenhaushalt und dass vor allem einer dran glauben muss: der Steuerzahler.
    Quelle: quer / BR

  6. ÖPP oder Der geplünderte Staat
    Viele Bauvorhaben lässt der Staat von privaten Investoren finanzieren. Doch oft werden sie dadurch nicht günstiger, sondern kosten Steuer-Milliarden. Niemand kontrolliert solche Projekte.
    Die Verträge dazu bleiben in aller Regel geheim. Und man weiß auch, warum sie geheim halten muss. Es könnte ja z.B. bekannt werden, wohin tatsächlich Geld geflossen ist … Oder das Volk würde begreifen, wie ihm Sand in die Augen gestreut wird.
    Quelle: NDR

  7. Bundesregierung will über US-Atombomben nicht reden
    Hurra, der erste UN-Entwurf für ein Verbot von Atombomben ist da: Obwohl die Bundesregierung die Verhandlungen boykottiert hat, wollten wir heute eine Bewertung dazu haben. Die Verpflichtung Atomwaffen nicht zu entwickeln, herzustellen, zu beschaffen, zu besitzen und zu lagern, erfülle man schon jetzt, sagt das Auswärtiges Amt. Das ist falsch: Denn US-Atombomben werden in Büchel gelagert. Dazu möchte man aber nichts sagen, okay? Gar nichts! #shame (…)
    Mehr dazu bei ICAN Deutschland
    Ausschnitt aus der BPK vom 26. Mai 2017
    Quelle: Jung & Naiv via Facebook
  8. US-Angriff auf Familien & Kinder von IS-Kämpfern in Syrien: Bundesregierung weiß von nichts
    Keine Ahnung: Die “Anti-IS-Koalition” der Bundesregierung hat am Donnerstag und Freitag nach übereinstimmenden Berichten mehr als 100 Zivilisten in Syrien getötet. Darunter 42 Kinder von vermutlich IS-Kämpfern. Donald Trump hatte angekündigt, dass er Familien von Terroristen töten lassen werde. Wir wollten von der Bundesregierung heute wissen, was sie über die Angriffe weiß, ob die Bundeswehr beteiligt war und ob man das Töten von Familienmitgliedern von Terroristen ablehnt…
    Mehr dazu hier.
    Ausschnitt aus der BPK vom 29. Mai 2017
    Quelle: Jung und naiv
  9. Personaleingang
    Auslöser von Manuela Fresils Dokumentarfilm war ein erschütternder Besuch in einem industriellen Schlachthaus: Hunderte Schweine marschieren Flanke an Flanke auf ihr Ende zu. Aus den Lebewesen werden Produkte, unkenntlich und vakuumverpackt. Die Dokumentation beruht auf Berichten von Angestellten und Einblicken in die alptraumhafte Arbeitsrealität in großen Schlachtfabriken.
    Ein erschütternder Besuch in einem modernen Schlachthaus war für die Regisseurin Manuela Frésil der Anstoß, einen Dokumentarfilm über die industrielle Fleischproduktion zu drehen. Zuerst sieht man nur Tiere: Hunderte Schweine reiben sich unter Raumbefeuchtern aneinander, die den Adrenalin- und damit den Stresspegel der Tiere senken sollen. In Gruppen von bis zu 20 Tieren marschieren sie auf ihr Ende zu; wenig später werden ihre leblosen Körper maschinell zerteilt und vakuumverpackt. Erschütternd und doch alltäglich in einem modernen Schlachthaus. Das „Bedienpersonal“ besteht aus Frauen und Männern in Einheitskitteln am Fließband. Sie ähneln einer Armee von weißgekleideten Klonen und erzählen, wie das endlose Töten, Zerlegen, Entbeinen ihren eigenen Körper und ihre Psyche belastet. Sie schildern ihren harten Arbeitsalltag und sprechen vom Alptraum Fabrikarbeit. Ihre Geschichten sind sehr persönlich. Es geht aber nicht nur um das Schlachten an sich, sondern vor allem um unmenschliche und unwürdige Arbeitsbedingungen. Der Film verbindet Aufnahmen von der industriellen Fleischproduktion mit den Aussagen der Schlachthofarbeiter: Auf der einen Seite stehen Bilder von der rational durchorganisierten Fleischfabrik und der reibungslosen Verwandlung der lebenden Tiere in portionsgerechte Konsumgüter, auf der anderen Seite stehen die Aussagen der Arbeiter, die unter dem Prozess des maschinellen Tötens bis in ihren Ruhestand hinein leiden. Der Dokumentarfilm wurde unter anderem 2011 auf dem FIDMarseille mit dem Großen Preis und beim Festival „Filmer le travail“ in Poitiers 2012 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
    Quelle: arte

  10. G20-Afrika-Konferenz – Schäubles neoliberaler Giftcocktail
    Im Juni findet in Berlin die G20-Afrika-Konferenz statt. Aber statt eine eigenständige Entwicklung im Sinne der Menschen in Afrika zu unterstützen, setzt Deutschland auf einen neoliberalen Giftcocktail. Der von Bundesfinanzminister Schäuble vorgelegte „Compact with Africa“ zeigt, dass die Bundesregierung sich als Anlageberater für die Interessen großer Konzerne versteht. Die Menschen sind ihr egal. Dabei ist es an der Zeit, endlich die Ausbeutung des afrikanischen Kontinents zu beenden!
    Quelle: Niema Movassat via facebook
  11. Aufwachen #208: Jeremy Freakin’ Corbyn, Wahl in Großbritannien & Trumps Erfolgswoche
    Trump hat einen festen Händedruck? Top- Thema. Trump erklärt 40 Kinder und ihre Mütter zum militärischen Ziel, weil ihre Väter für den IS kämpfen? Kein Thema. Ach was, nicht nur kein Thema: Die Bundesregierung weiß von nichts. Nun gut. Reden wir heute also über Macrons Gang, Trudeaus Haare, die ital. Fliegerformation am Himmel und lassen wir uns von George W. Bushs Propagandachef David Frum erklären, warum Trump so böse (engl.: “bad”!!1!!11!) ist. Außerdem: Endlich Oberwasser für Corbyn! Lange hat’s gedauert, es währt hoffentlich länger. Go, Jeremy!
    Corbyn blüht auf ab 01:50:40
    [Anmerkung der Redaktion: Corbyn sagte sinngemäß, der “War on terror” funktioniere nicht und generiere Terrorismus “zu Hause”]
    Quelle: Tilo Jung

    Anmerkung Jens Berger: Hörenswert! Vor allem der Teil zu Corbyn.

  12. Aufwachen #209: Zizek, Sozialdemokraten hier & da + Gast: Georg Restle
    Katarina Barley, ehem. SPD-Generalsekretärin, jetzt SPD-Familienministerin, beklagt sich, nie wolle ein Journalist mit ihr über Familie, Arbeit und Wohnen sprechen. Dann wird sie zu den SPD Themen Gerechtigkeit, Zukunft und Europa gefragt und plötzlich fällt ihr nur Floskelei und Politiksprech ein. Nun gut, das kann passieren. Als Chefin des Willy Brandt Hauses verwaltet man eben Menschen in Wahlkämpfen und keine Ideen für Länder. Im Vergleich zu ihr hören wir da sogar Slavoj Žižek lieber zu. Zu den echten Themen – Deutschland im Krieg – will niemand mehr etwas sagen.
    Quelle: Tilo Jung

  13. Kirchentag vs. NATO-Gipfel: Merkel spricht von Abrüstung. Mehr aber auch nicht.
    Die Kanzlerin plädiert für “Abrüstung” und will das auch auf der Tagesordnung behalten: Hat die Bundesregierung denn beim gestrigen NATO-Gipfel in Brüssel das Thema Abrüstung auf die Tagesordnung gesetzt und darüber mit den NATO-Partnern geredet? Dreimal dürft ihr raten…
    Ausschnitt aus der BPK vom 26. Mai 2017 – Komplett hier + Ausschnitt vom Kirchentag mit Merkel & Obama [Quelle: phoenix]
    Quelle: Tilo Jung

  14. Manfred Weissbecker: Gefolgschaft hinterm Hakenkreuz
    Prof. Dr. Manfred Weissbecker, einer der großen alten DDR-Historiker, war am 23. März 2017 in Bremen. Sein Thema: die neuere Faschismus-Diskussion aus marxistischer Sicht. Unter Bezug auf seinen Freund und Kollegen Kurt Pätzold wurden neue Fragen gestellt: Warum konnten die Volksmassen von den Faschisten verführt werden? Wie funktionierte die spezifisch faschistische Mischung aus Unterdrückung, Gewalt und Bestechung? Welche Rolle spielten Rassismus und Antisemitismus?
    Quelle: Weltnetz TV

  15. Empire Files: Privacy, Control & the Darknet
    Out of the periphery of most online users, there’s a vast, hidden space used by people who want to remain anonymous, which filmmaker Alex Winter explores in his documentary Deep Web. The film focuses on the Silk Road, a black market hosted on the Darknet using bitcoin cryptocurrency, and the trial of Ross Ulbricht, who was given a double life sentence without the possibility of parole for creating and hosting the site.
    Abby Martin and Alex Winter discuss more about the Deep Web, the Drug War, and why encryption on things like signal still matter in light of the Wikileaks’ Vault 7 release.
    Quelle: telesurtv
  16. Peinliches Schweigen – Wenn die USA ihre Doppelmoral erklären sollen
    Er ringt nach Worten, schweigt ganze 19 Sekunden lang, guckt wie versteinert, ehe er stammelnd eine ausweichende Antwort hervorbringt. Dieser Moment dürfte zu den peinlichsten gehören, die es je während einer Pressekonferenz des US-Außenministeriums gegeben hat. Die Frage, wodurch sich denn vor dem Hintergrund einer aus Riad vorgetragenen Tillerson-Kritik an den Wahlen im Iran die Demokratiebestrebungen Saudi-Arabiens auszeichnen, warf Spitzendiplomat Stuart Jones sichtlich aus der Bahn.
    AFP-Journalist Dave Clark hatte gefragt: “Außenminister Tillerson kritisierte die Durchführung der iranischen Wahlen und die iranische Demokratie. Das tat er, während er neben saudischen Beamten stand. Aber wodurch zeichnet sich denn Saudi-Arabiens Engagement für die Demokratie aus?” Nicht nur Clark fand das widersprüchlich. Der iranische Außenminister Mohammad-Dschawad Zarif erklärte spöttisch nach der US-Kritik: “Ausgerechnet von der Bastion der Demokratie und moderaten Politik aus [Saudi-Arabien] attackiert der US-Präsident den Iran kurz nach einer demokratischen Wahl.” Für deutsche Untertitel bitte die Untertitelfunktion auf YouTube aktivieren.
    Quelle: RT Deutsch

  17. „Terrorismus ist immer die Waffe des Unterlegenen“ Ex-NATO-Offizier Scholz im Interview
    Wie wird Krieg geplant und schlussendlich ausgeführt? Oberstleutnant a.D. Ulrich Scholz, war während des Kalten Krieg selbst Kampfpilot und Ausbilder in der Luftwaffe tätig. Heute bezeichnet er Krieg als Pathologie des Westens und fordert ein Umdenken in der NATO. So sollte die NATO reformiert werden und Länder wie Russland und China integrieren, um dauerhaft Stabilität zu gewährleisten.
    Quelle: Der Fehlende Part

  18. Kabarett und Co.
    • Autobahnprivatisierung, die keine ist – Die Anstalt vom 4. April 2017
      Max und Claus beschäftigen sich mit der sogenannten “Zentralisierung der Autobahnverwaltung” und schauen auf die Auswirkungen auf die Bürger.
      Ganze Folge hier.
      Quelle: ZDF Die Anstalt

    • Christian Ehring: Privatisierung von Autobahnen
      Autofahrer aufgepasst: Wolfgang Schäuble will die Autobahnen privatisieren. Dann gibt es dann den “Berentzen-Appel-Highway”, den “Carsten-Maschmeyer-Zubringer” und das Zalandoer Kreuz.
      Quelle: NDR extra 3

    • Saudi Arms Deal Exposes Obama Administration’s Jaw Dropping Hypocrisy
      Quelle: The Jimmy Dore Show

    • 451 Grad | Folge 35 | Saudi Arabien Freund oder Feind gegen den Terror? | Trumps Milliarden Rüstungsdeal
      Trumps US Rüstungsverkauf und Saudi Arabien analysiert
      Quelle: 451 Grad

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