Leserbriefe zu „Putins WM“ bei Anne Will: 4:1 gegen Rebecca Harms

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Zum Artikel:„Putins WM“ bei Anne Will: 4:1 gegen Rebecca Harms gab es einige Zuschriften, die weiter unten zu finden sind. Die Leser teilen das Erstaunen über den Ausgang der Sendung, aber verweisen auch darauf, dass Edmund Stoiber sich schon öfters eher russlandfreundlich geäußert hat.
Vielen Dank an Alle, die geschrieben haben, für ihre rege Beteiligung an den Nachdenkseiten. Zusammengestellt von Moritz Müller.

1. Leserbrief

Liebe NDS
 
Diese Talkshow war einfach toll. Dass Frau Harms nicht auch noch den Mord an Babtschenko angeführt hat war schade.

Stoiber: alle Achtung ! Wo war die SPD, gibts die noch ?

Wir sollten uns aber über die Niederlage von Frau Harms und Frau Will nicht allzusehr freuen, denn sie werden das nicht auf sich und Ihren Atlantikern sitzen lassen.

Trotzdem wünsche ich allen Fussballfans (ich bin keiner) viel Freude bei der WM und diejehnigen die nach Russland fahren sollten sich als Botschafter der Freundschaft zwischen den Völkern verstehen.

Wandel durch Annäherung war und ist nicht falsch !
 
Armin Christ


2. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

hier meine Interpretation zur Anti-WM-Boykott-Haltung des Establishments, mit der ich tatsächlich gerechnet habe. (Sonst hätten wir schon vor Wochen die Unions-Politiker lauthals gegen die WM poltern hören.)

Punkt 1: Auch der letzte Politiker (bis auf die Grünen) hat durch die jüngsten Umfragen erkannt, dass die anti-russische Haltung in der Bevölkerung stagniert bzw. rückläufig ist trotz größter Bemühungen seitens der Medien. Es wurde in den letzten Jahren zu oft “Wolf!” geschrien …

Punkt 2: Bei uns ist Fussball heilig, und auch der Spaß daran. Der Politiker, der das “Volk” um dieses große Vergnügen bringt, wird in der heutigen Stiummungslage (siehe Punkt 1) keinen Blumentopf gewinnen.

Im Gegenteil: Der “kleine Mann” wird denken: “So viele schlechte Nachrichten aus aller Welt, überall brennt es, und jetzt wollen mir diese Scheinheiligen “da oben” auch noch den Fussball madig machen mit ihrer Pseudo-Moral!”

Punkt 3: Falls es wirklich eine übermächtige Wirtschaftslobby in Deutschland geben sollte, sind die gerade mit Trump und den USA beschäftigt, da kann man nicht noch die zweite Front weiter ausweiten. Vielmehr wäre eine deutsch-russische Wiederannäherung ein gefundenes Druckmittel gegen das Weiße Haus: “Wenn ihr unsere Geschäfte ruiniert, tja, mal sehen, wen es da sonst noch gibt.” Vorteil Russland: Sie sind wirtschaftlich keine Konkurrenz für Deutschland. 

Punkt 4: Wie würde es aussehen, wenn die deutsche Mannschaft ins Halbfinale oder gar Finale kommt, und man könnte nicht ausgelassen feiern? (rhetorische Frage)

Fazit: Wenn den Unionspolitikern nicht das letzte Fünkchen stragetischen Denkvermögens abhanden gekommen ist, dürfen sie nicht gegen die WM poltern. Brot und Spiele!

Mit freundlichen Grüßen
Sakura Ilgert 


3. Leserbrief

Hallo Nachdenkseitenteam,

warum so erstaunt über Herrn Stoiber?

Er war mit Herrn Seehofer vor einiger Zeit in Russland und hat auf der anschließenden Pressekonferenz nicht viel anderes gesagt… wurde glaube ich nur von von RT gesendet! Kam in der deutschen Presse nicht vor und mit Google ist das auch nicht mehr zu finden!

Viele Grüße
Michael Schmidt

Habe sie gefunden.


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,
 
mit Stoiber und seiner Beziehung zu Russland/Putin ist etwas an Ihnen vorbeigegangen, insofern war sein Auftritt gar nicht zum Augen reiben.
 
Hier eine kleine Chronik
 
2006  31.10.2006

Ja hier bin ich auch gerne. Jeden Freitag Abend wenn es irgendwie geht. Zuletzt war auch Putin mit Herrn Stoiber hier und hat sich verwöhnen lassen. Das Schöne am Restaurant im Hotel ist die gemütliche, romantische Atmoshphäre, das hemmungslos freundliche Personal und natürlich die gehobene Küche zu absolut fairen Preisen!

yelp – Brauereigasthof Aying
 
2007
 
focus.de – Zwei Preußen im Kreml
 
2010
 
sueddeutsche.de – Wohltat für die bayerische Seele
 
2016

faz.net – Bayerische Liebesgrüße aus Moskau
 
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Scholz

Replik Tobias Riegel:

Lieber Herr Scholz,

danke für die interessanten Hinweise, da haben Sie Recht, Stoiber knüpft diese Kontakte schon lange. Zum Augen reiben fand ich dann aber doch die Art des Auftritts am Sonntag, seine Eindeutigkeit, fast schon Leidenschaft. 

Viele Grüße, Tobias Riegel


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Tobias Riegel,
 
wie immer lobenswert die Erwähnung dieser Sendung, und noch mehr die Kritik daran.

Doch was bringt es, dem üblichen Ritual der Meinungsmanipulation dieses eine Beispiel entgegenzuhalten?  Und noch einmal zu beweisen, wie das funktioniert.

Da lachen die doch nur…die da oben!

Mit freundlichem Gruß
Ralph Hoepfner

Replik Tobias Riegel:

Sehr geehrter Herr Hoepfner,

bei Ihrem Einwand gegen Einzelbeispiele gebe ich Ihnen zum Teil Recht, deren Aussagekraft hat sich ein bisschen erschöpft. Aber in diesem Fall ging es mir nicht nur um die Manipulationsversuche, sondern auch darum, dass sie nicht mehr so funktionieren, wie sie es noch bis vor Kurzem taten. Das fand ich dann doch neu und ganz interessant. Nach meinem Empfinden ist das ein Symptom und ein Vorbote für eine mutmaßlich grundlegende Veränderung, die sich in naher Zukunft beim medialen Umgang mit Russland einstellen könnte.

Danke für den Hinweis und viele Grüße, Tobias Riegel


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

auch diesen Beitrag finde ich zutreffend und sehr gut. Sie haben sehr genau das überraschende Agieren von Herrn Stoiber, Herrn Röttgen und Herrn Friedrich geschildert. Mir ist aber dabei aufgefallen, dass auch das Publikum sich zur Überraschung von Rebecca Harms und Anne Will sehr russlandfreundlich gezeigt hat. Es waren insbesondere auch junge Leute, die beim Applaudieren sich sehr einverstanden mit Edmund Stoiber zeigten. Der Beifall war berechtigt und er hat sich darüber gefreut. Habe selbst im Gästebuch im Anschluss an die Sendung es so beschrieben. Ich finde, dass aufgrund seines selbstkritischen Verhaltens die ihm gebührende Belohnung durch die Zuschauer angemessen – ja sogar notwendig – war.

Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger


7. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,
 
da so oft ein über einen Boykott der WM in Rußland, ohne Beweise für die Anschuldigungen zu haben, geredet wird, hier eine Liste der Kriege der USA die kurz vor oder während der WM in den USA geführt wurden.
 
1992 – 1996

  • Operation Provide Promise: Bosnien, 3.07.1992 bis 31.03.1996

 
1993 – 1995 

  • Operation Sharp Guard: Adria, 15.06.1993 bis Dezember 1995
  • Cruise Missile-Angriffe: Irak, 26.06.1993, 17.01.1993,

 
1994 

  • Operation Distant Runner: Ruanda, 9.04.1994 bis 15.04.1994
  • Operationen Quiet Resolve und Support Hope: Ruanda, 22.07.1994 bis 30.09.1994
  • Operation Vigilant Warrior: Kuwait, Oktober 1994 bis November 1994 
  • Operation Able Sentry: Serbien-Mazedonien, ab 5.07.1994

 
1994 – 1995 

  • Operation Uphold/Restore Democracy”: Haiti, 19.09.1994 bis 31.03.1995
  • Operation Steady State: Südamerika, 1994 bis April 1996

 
terra-kurier.de – Wie viele Kriege hat die USA nach Beendigung des 2. Weltkriegs bereits geführt?
 
außerdem
 

  • 1980-1994 El Salvador [CIA]
  • 1986-1994 Haiti (CIA)
  • 1992-1994 Somalia

 
beobachter.ch – USA über 200 Kriege seit ihrer Gründung
 
In den nächsten zwei Wochen (Fernsehzeitschrift 9.6.- 22.6.2018) kommen leider auch wieder mal mehr oder mal weniger propagandistische Sendungen in ARD, ZDF, arte, Phönix.
Ich kann mich nicht erinnern das soviele kritische Berichte über die USA während oder kurz vor der WM 1994 im Fernsehen gezeigt wurden, nachdenkseiten Leser wissen warum.
 
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Haack

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