Die Mehrheit der etablierten Medien belegt zurzeit eindrucksvoll, dass diese Medien als Stütze einer pluralen demokratischen Debatte ausfallen

Die Mehrheit der etablierten Medien belegt zurzeit eindrucksvoll, dass diese Medien als Stütze einer pluralen demokratischen Debatte ausfallen

Die Mehrheit der etablierten Medien belegt zurzeit eindrucksvoll, dass diese Medien als Stütze einer pluralen demokratischen Debatte ausfallen

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Die SPD-Problematik mal beiseite gelassen: Die Reaktionen auf das Votum der SPD-Mitglieder zeigen schlaglichtartig, dass die etablierten Medien von Demokratie nichts halten. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, haben sie sich zu politischen Akteuren hochgespielt, Partei ergriffen, Pluralität vermissen lassen – siehe diese Analyse auf den NachDenkSeiten und den weiteren Verlauf der Debatte. Es ist noch einmal sichtbar geworden, wie wichtig die kritischen Medien im Internet geworden sind. Wer sich allein auf die etablierten Medien verlässt, ist in seiner Meinungsbildung hoffnungslos verloren. Albrecht Müller.

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Die Agitation gegen das Votum der Mehrheit der SPD-Mitglieder läuft kampagnenmäßig. Mit Schaum vor dem Mund.

Es geht gegen alles Linke. Ja schon gegen den Hauch linker Ideen. Das ist die Grundmelodie, auf die sich die herrschenden Medien mit Unterstützung einiger Politiker verständigt haben. Vermutlich meist ohne Abrede. Innerlich gleichgeschaltet. Das reicht.

Sie schlagen sich für die Etablierten. Zum Beispiel einseitig für die Rechten in der SPD. Für Scholz! Alles vergessen, was man sich als aufmerksamer Zeitgenosse vom G-20-Gipfel in Hamburg 2017 und dem Versagen des damaligen Bürgermeisters Scholz hätte merken müssen.

Unerträglich auch die unkritische Bewunderung für die CDU/CSU, für die Ideologie der Neoliberalen, für die Privilegierten aus der Oberschicht und für die NATO. Unseren Hauptmedien ist die Pluralität abhandengekommen.

Vor allem die kritiklose Begleitung der CDU/CSU ist ein Zeichen für den Verlust demokratischer Qualität unserer Medien. Wolfgang Schäuble gilt den meisten Medien uneingeschränkt als Politiker von demokratischer Qualität. Trotz der Annahme einer 100.000-Mark-Barspende ungeklärter Herkunft.

Generell gilt offenbar ein Generalpardon für die Finanzierung der Union aus unklaren Quellen von Adenauer bis zu Kohl. Wer Kohls Millionen bezahlt hat, bleibt bis heute im Dunkel. Und das schadet in den Augen der etablierten Medien der Union nicht. Das ist unglaublich. Diese „Bimbes” genannten Gelder sind übrigens Gegenstand eines gerade neu erschienenen Buches: “Die Beichte meines Vaters über die Herkunft des Bimbes“. Aber wetten, dass sich die etablierten Medien auch für diese Veröffentlichung nicht interessieren.

Alles was die Vorherrschaft der CDU/CSU stören könnte, interessiert die Mehrheit der etablierten Medien nicht. Nicht die Berater-Wirtschaft auf Steuerzahlerkosten im Verteidigungsministerium der Ursula von der Leyen. Nicht die auf Kosten von uns Steuerzahlern betriebene Schlamperei des CSU-Verkehrsministers Scheuer bei der Planung der Maut.

“Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.” – Diese Aufforderung im Titel meines Buches ist voll berechtigt. Man kann den herrschenden Medien nur noch wenig glauben. Sie sind die Stützen des Establishments. Wenn es die kritischen Medien und kritische Bücher nicht gäbe, dann wäre die demokratische Debatte vollends verloren.

Die Spaltung zwischen den beiden Medientypen und auch zwischen den Nutzern der einen und Nutzern der andern ist inzwischen – leider – komplett.

Zwischen beiden Lagern gibt es Bewegung. In Mails an die NachDenkSeiten-Redaktion berichten uns neue Leserinnen und Leser, dass sie froh sind, auf die NachDenkSeiten und andere kritische Medien gestoßen zu sein. Die Mehrheit befindet sich nach wie vor im anderen Lager. Wegen der wachsenden Zahl der “Überläufer” und des Verlustes der Glaubwürdigkeit der etablierten Medien wächst ihre Aggressivität gegen die kritischen Begleiter im Internet. Wir von den NachDenkSeiten haben das hautnah beim Angriff der Süddeutschen Zeitung im “Streiflicht” vom 14./15. September erlebt. Wir haben darüber berichtet. Siehe hier: “Die Süddeutsche polemisiert gegen die NachDenkSeiten und ihren Herausgeber.” Inzwischen ist sichtbar geworden, was die Süddeutsche mit dieser Polemik bewirkt hat: eine Blockade. Zugleich ist aber auch deutlich geworden, dass die etablierten Medien nicht mehr alleine das Sagen haben. Darauf kommen wir heute noch zurück.