Leserbriefe zu „Corona-Demo, Nawalny, Krieg und Frieden: Der unterirdische Zustand deutscher Medien“

Ein Artikel von:

Tobias Riegel thematisiert in diesem Beitrag die „absurde Eintönigkeit“ in den deutschen Medien. Aktuell entstehe „eine Verschärfung der verzerrenden, eintönigen und angepassten Meinungsmache“, die nicht nur beim Thema Corona zu beobachten sei, sondern auch bei der Berichterstattung zum Fall Nawalny oder zur LINKEN. Abschließend stellt Tobias Riegel fest, dass eine Gegenöffentlichkeit notwendig ist, Alternativmedien einen Anfang dafür bilden und der öffentlich-rechtliche Rundfunk erhalten bleiben muss, aber inhaltlich überprüft und gegebenenfalls scharf kritisiert werden sollte.
Zahlreiche Leserinnen und Leser der NachDenkSeiten haben uns eine Email geschickt und darin ihre Gedanken mitgeteilt. Wir bedanken uns sehr für die Leserbriefe mit vielen verschiedenen Eindrücken. Es folgt nun eine Auswahl der eingereichten Email-Antworten. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Herr Riegel,
 
alles richtig, was Sie schreiben. Hierzu mein Leserbrief.
 
Ich bezweifle den Wahrheitsgehalt der Artikel in den MSM und Medien, die momentan zur “angeblichen Vergiftung Nawalnys” veröffentlicht werden.
 
Es ist schon interessant, wieviel Leute angeblich mit einem der gefährlichsten Chemiekampstoffe vergiftet wurden und heute “putzmunter” sind: Frau Timoschenko (Ukraine-Putsch), Herr Skripal (der einen Giftgastransport aus Porton Down, UK an syrische Rebellen begleiten sollte), Pussy Riot (- auch die hatten schon ihr Ticket ins Charitee) und Navalny jetzt (Stimmanteil in Russland kleiner als 2%!).
 
Ausschließlich der Westen profitiert von dieser Inszenierung. Warum sollte Russland etwas tun, was größeren geopolitischen Schaden für Russland anrichtet, als die absolut geringfügige Bedeutung all dieser betroffenen Personen? Und all diese “Vergifteten” sind politisch absolut unbedeutend für Russland und Putin. Sie bilden nicht einmal eine wählbare Partei mit einem Programm. Aber alle haben sehr enge Kontakte zur CIA. Und das ein Regime Change top oben auf der CIA-Liste steht, darüber braucht man nicht weiter zu schreiben.
 
Die gesamte stümperhafte Kampagne, die hier in den deutschen Pressemedien (Liz Mohn – Bertelsmann, SPIEGEL, Friedel Springer, Burda, Funke Media Group) trägt ganz die Handschrift von Bellingcat (NGO, Intelligence Frontend), der n-ost NGO (Vorstandsvorsitzende ist die Moskau Korrespondentin des SPIEGEL), Michael Chordokowski (der die Meduza Internet Plattform in Riga für Navalny sponsert), George Soros, David de Rothschild, Paris, Joschka Fischer und andere. Behandlung und Flug zur Charitee wurde von dieser mysteriösen Gruppe bezahlt.
 
Ich weiss nicht, wie man solchen offensichtlichen Mist glauben kann. Es liegen absolut keine qualifizierten Beweise vor – auch nicht bei der Bundesregierung!
 
Einige der Unseren – Julian Assange und Chelsey Manning – die schwerste US-Kriegsverbrechen aufgedeckt haben, sitzen unter Folter in Haft im Westen. Darüber regen sich diese Schrott-Medien nicht auf. Die US-Regierung hat drei iranische Superfrachter mit Öl für Venezuela aufgebracht und verkauft jetzt iranisches Öl – ein Piraterie-Akt ohne gleichen, um nur einiges zu nennen.
 
Nach dem 11. September wurde die gesamte Menschheit belogen mit einer “Physik”, die es nie gab. Und bei Beirut denken die meisten an Ammoniumnitrat, obwohl das nicht einfach explodieren kann. Man braucht dazu hohen Druck durch einen TNT-Sprengsatz. Der riesige und tiefe Krater am Port in Beirut mit seiner hohen radioaktiven Strahlung trägt die Signatur einer taktischen Mikro-Nuklearwaffe.
 
Der Westen hat uns immer belogen. Warum sollte er im Fall Nawalny die Wahrheit sagen?

von unserem Leser R.O.


2. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel,
 
man liest Ihre Verzweiflung über diese großen Leid-Medien geradezu aus Ihrem Artikel heraus und auch Ihre innere Zerrissenheit z.B. die Querdenker-Demo. Sie finden sie gut und dann doch nicht so ganz.
Da gibt es einen Spruch, der aus der Bibel kommt: „Deine Rede sei Ja Ja oder Nei Nein, alles andere ist von Übel.“
 
Das heißt: Es müssen die Inhalte abgewogen werden und zwar so lange, bis man selber genau weiß ob man Ja  oder Nein  sagen kann. Beides geht nicht. Das ist eine sehr ambivalente Situation an der ich anfangs auch hart geknabbert habe – doch nach vielen Youtube Auftritten von Michael Ballweg und seinen Mitstreitern aus Medizin, alternativen Medien und Politik (in diesem Bereich eher wenig) und den Tausenden in Berlin kann ich Ja sagen.
 
Und dieses Ja machen mir die Leid-Medien nebst Politikern leicht.
 
Wer so gedanken-und gnadenlos eine friedliche Demonstration für unser Grundgesetz verbunden mit der Abschaffung des Maskenzwangs, verteufelt und die Teilnehmer per se als Nazis, Cov-Idioten, Alohut-Träger, Esoteriker usw. lächerlich macht, befindet sich auf der gleichen Stufe, wie ehemals der Nazi-Freisler-Staat!
Auch diese konnten keine Widerrede, keinen Wiederstand, kein Hinterfragen vertragen, auch sie setzten rigoros und gekonnt die Macht der Presse ein um ihre Meinung in der Bevölkerung zu verbreiten.
 
DAS ist der Punkt, denke ich, an dem wir heute stehen. Nur ging es bei dieser großen Demo gar nicht um speziellen Frieden mit Russland oder ähnlichem, sondern um den Zustand in Deutschland.
Das Feindbild, welches Angst einjagen soll, ist nicht der böse Russe, sondern ein unbekanntes Virus, was alle darnieder rafft, tötet und mordet vor dem es sich zu schützen gilt.
 
Die Aktionen sind bekannt. Das Grundgesetz wurde flugs ausgetauscht gegen das Infektionsschutzgesetz, welches, wie ich heute las, noch verschärft werden soll in Richtung grundsätzliches Maskentragen in der Öffentlichkeit bis wann, wie lange??
 
Es fühlt sich an wie eine Rache auf die stattgefundene, friedliche Demo von Samstag. Die Regierung behält sich vor, frei nach Gusto und ihren verpflichteten Medizinern aus dem RKI und Charitè alles offen zu lassen; die Spannung in der Gesellschaft steigt! Sind die Kinder brav, werden die Zügel gelockert, sind sie es nicht – bleibt die Strafe?
 
All das bedeutet, dass diese Regierung samt Parlament und Länderregierungen sich verhalten wie Narzissten, die im Dreieck springen und Zeter und Mordio schreien, wenn das dumme Volk nicht gehorcht.
 
Noch ein Gipfel der Verderbtheit und antidemokratischen Verhaltens-und Denkweise erst in der Regierung, weiter geleitet an die Medien und von da aus in die Bevölkerung ist die Umkehrung von Verantwortung und Gehorsam! Wer die Maske ablehnt, will das andere krank werden und sterben! Und so nimmt sich jeder Neurotiker oder Zwanghafte das Recht heraus, einen Menschen zusammenzuschlagen, der die Maske nicht aufhat! Und so reagiert jetzt auch Berlin.
 
Die Demokratie in Deutschland ist nicht in Gefahr, Herr Riegel. Schlimmer! Sie ist vorerst ausgeschaltet! Und die Teilnehmer der Querdenker Demo am Samstag haben das begriffen!
 
Dieser  Zirkus mit Reichstagssturm etc ist eine geplante Sache gewesen und vom Innensenator Geisel und – wie ich las- muss sogar der Bundestagspräsident bei einer Demo im Bann-Bereich zustimmen – sogar genehmigt worden mit dem Ziel, die Querdenker gründlich und nachhaltig zu diffamieren. Willige Helfer die Medien! Wie die Justiz noch handelt, werden wir dann sehen!
 
Beste Grüße und bleiben Sie tapfer.
Karola Schramm


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel, liebes Nachdenkseiten-Team,
 
ja, man muss sich mittlerweile Sorgen um diese Säule der Demokratie machen, den Journalismus.
 
Und ja, man muss sich mittlerweile ernsthafte Gedanken um unsere Demokratie machen.
 
Der amerikanische Journalist Norman Solomon brachte es in seiner sehenswerten Dokumentation „War made easy“ sehr treffend auf den Punkt: „Demokratie braucht freien Informationsfluss.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
 
Allerdings entfernen wir uns davon immer weiter und das zunehmende Tempo, in dem dies geschieht, versetzt mich in Schrecken.
 
Die Liste der von Ihnen aufgezählten Beispiele der Desinformation und Oberflächlichkeit des gedruckten wie gesprochenen Wortes ließen sich beliebig fortsetzen.
Frei nach Peter Scholl-Latour kann man sicherlich von medialer Massenverblödung sprechen.
 
Um so wichtiger ist es, sich selbst umfassend und auch vielseitig abseits von Bild, Spiegel, Welt und Co. zu informieren.
 
Aber warum sollen wir uns überhaupt in diesem Meinungseinerlei befinden? Lebt eine Demokratie nicht gerade von freier Rede und Respekt, gerade gegenüber Andersdenkenden?
Ich bin mir sicher, davon schon gehört zu haben.
 
Die Meinung des Anderen anzuerkennen, obwohl ich diese selbst vielleicht aus tiefster Überzeugung ablehne, sollte doch bei unserer vielbeschworenen Meinungsfreiheit selbstverständlich sein, oder?
 
Wenn dies zutrifft, warum wird gerade dann von einem „Angriff auf unsere Demokratie“ gesprochen? Kann man Demokratie auch verschieden auslegen? Vielleicht so, wie es gerade passt? Der Eine darf, der Andere nicht? So werden sich die Väter unserer Verfassung das Ganze sicherlich nicht vorgestellt haben.
 
Aber je mehr der Begriff der Demokratie hierzulande bemüht wird, desto mehr wird sie durch einseitige und beeinflusste Meinungsmache (ich schreibe bewusst nicht von Berichterstattung) zurückgedrängt.
 
Dies ist zumindest mein Eindruck, und dies leider schon viel zu lange.
 
In diesem Sinne, machen Sie weiter so.
 
Mit besten Grüßen
Stefan Wolff


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

beim Lesen des Artikels beschlich mich ein ungutes Gefühl.

Ich will versuchen, dies zu begründen. Die Themen – s. Betreff – die Sie in Ihrer Medienkritik zusammenfassen, die hätte ich nicht in Zusammenhang gesetzt, mir fehlt die Differenzierung, denn mit „Krieg und Frieden“ – in einem Atemzug genannt zu werden – damit bekommen die „Reichsbürger“ eine weitere gefühlte Macht und Plattform und die bemängeln sie ja explizit!

Die Berichterstattung der am Wochenende stattgefundenen Corona-Demo, den Bildern auf der Reichstagtreppe, sowie verschiedene Interviews, die habe ich nicht kritiklos hingenommen. Es zeigt sich aber, dass objektive Berichterstattung nicht einfach ist, oft ideologisch gefärbt und nicht frei von Emotionen.

Bilder sind immer zu hinterfragen und dürfen nicht aus dem Zusammenhang gerissen werden. Auf der Reichstagtreppe wehten jedoch Flaggen, die ich in meinem Leben nicht sehen möchte, das ist aber zweifelsfrei geschehen!

Die ideologische Aufhetzung, die gewollt ist – Plakate, die zu Waffengewalt aufrufen, Nazisprüche, immer gleiche Parolen, die beunruhigen mich und sollten nachdenklich machen! Viel zu viele Menschen verdrängen und reden diese Gruppierungen klein!

Wie sehe die Konsequenz aus, wenn diesem Tun der „Demokratie-Hasser“ kein Einhalt geboten würde? Wollen wir das? Wer würde denn dann Recht sprechen? Doch die, die unsere Verfassung – in der ich gerne Kinderrechte etc. hinzufügen würde – ablehnen! Und würden wir uns dann innig in den Armen halten? Keine Ungleichheit, keine Armut, keine Gewalt?!
Und alles wäre gut?
Jeder Teilnehmer trägt Verantwortung! Nur zu sagen: „Ich distanziere mich von ….., das reicht nicht!“

Wer das glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann!

Mit freundlichen Grüßen
M.R.


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

Ihre Analyse ist zweifellos zutreffend, zu eindeutigen Schlussfolgerungen gelangen Sie aber nicht.

Ihre Verteidigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist ehrenwert und verständlich. Davon, dass er in irgend einer Weise “reformierbar” sein könnte, sollten wir aber nicht mehr ausgehen. Das Problem sitzt viel zu tief, ist mittlerweile auch personell implementiert und ist vor allem strukturell.

Denn in den Entscheidungs- und Aufsichtsgremien sitzen mehrheitlich ja genau die, zu denen der ÖRR eigentlich kritische Distanz wahren soll. Das kann so gar nicht funktionieren, auch nicht mit einem Reförmchen, und es funktioniert ja auch nicht, wie wir täglich erleben.

Deswegen hilft nach meiner Ansicht nur die konsequente Zerschlagung (so, wie es auch mit dem DDR-Rundfunk gemacht wurde, dem man ja ebenfalls, wahrscheinlich zurecht, die Reformierbarkeit nicht mehr zugetraut hat). Zerschlagung allerdings nicht im Sinne von genereller Beseitigung, sondern als eine Chance für den völligen Neuanfang mit anderen, unabhängigeren Strukturen und natürlich auch mit anderem, glaubwürdigerem Spitzenpersonal.

Statt der vielen Beiräte könnte es einen (vielleicht mittels Losverfahren aus der Bevölkerung besetzten) Bürgerbeirat geben, der in relativ kurzen Zyklen immer wieder erneuert wird, so dass die Rundfunkmacher sich nie sicher sein können, wer dort als nächstes wie (mit) entscheiden wird. Die Loslösung von kalkulierbaren Gremien (Parteien, Kirchen, …) zwingt dazu, nach allen Seiten distanziert und vor allem nachprüfbar sachlich zu berichten.

Das ist nur so eine Idee, es gibt sicher auch andere, aber den heutigen (schlechten) Zustand als quasi alternativlos zu akzeptieren ist auch keine Lösung.

Mit freundlichem Gruß,
Dr. H. Demanowski


6. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel,

Ihr Artikel macht mich schon ein wenig ratlos.

Haben Sie sich denn nun mal die Mühe gemacht, einer dieser Demos am vergangenen Wochenende beizuwohnen?  Am Samstag habe ich teilgenommen und gehörte in den vorderen Reihen oberhalb der Oranienburger Strasse dem Demozug in der Friedrichstrasse an. Wir waren, wie auch von euch berichtet, bis gegen 15:30 eingesperrt, mit Kind und Kegel. Gestaltete LKW bildeten die Informationszentren für die Teilnehmer. Diese wurden im Verlauf des Nachmittag von der Polizei geräumt, um die Kommunikationen zu unterbinden.  Von Anfang an wurden durch die Veranstalter  Verhaltensregeln geprobt. Dazu gehörte, bei Entdecken von Rechten und Provokateuren, sofort hinsetzen, mit Finger auf diejenige zeigen, die Polizei um die Entfernung jener aus dem Demozug zu bitten. Querdenken distanziert sich immer wieder deutlich von allen Formen rechter Präsenz. Im ganzen Demozug von Unter den Linden bis Torstrasse habe ich ganz am Anfang eine Rechsfahne gesehen, dann nicht wieder, aber dafür Fahnen aller europäischer Länder und auch Israels.

ihr teilweises Distanzieren von Zielstellungen der Bewegung befremdet mich dann auch. Es sind grundlegende Ziele, die einer Entwicklung der BRD zu immer weiter totalitären Strukturen entgegenwirken sollen, Sie sollen breite Menschenströme unseres Landes erreichen können. Vor Ort gab es keinen Hass, nur liebevoll miteinander umgehende Menschen, die die Sehnsucht nach
Freiheit und Frieden eint. Und in diese Nähe wollten sie auch ständig die Polizisten einbeziehen.

Wir müssen jetzt den Mut besitzen, die wirklichen Ursachen der permanenten Einschränkungen demokratischer Freiheiten zu erkennen.

Dazu leistet ihr einen großartigen Beitrag.

Liebe Grüße
Norbert Walkowitz


7. Leserbrief

Liebes NDS Team,

jetzt wird es wirklich ernst. Bereits durch Ihren Artikel “Große Gefühle für Nawalny, eisige Kälte für Assange” sensibilisiert, bin ich gestern direkt stutzig geworden.
Mein erster Gedanke war dann: oh, schon eine Vorbereitung um die Nord Stream 2 Gaspipeline doch noch abzusagen, was sonst nicht mehr möglich gewesen wäre?

Prompt sehe ich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt, die Propaganda Maschinerie läuft sich gerade warm, es ist zum Verzweifeln:
n-tv.de/politik/Nawalny-Roettgen-will-Nord-Stream-2-stoppen-article22012354.html
spiegel.de/politik/deutschland/alexej-nawalny-norbert-roettgen-ueber-menschenverachtende-realitaet-des-regimes-putin-a-739ee33b-ad53-4a94-96db-2a207aa02f36

Das ist doch unfassbar. So wichtige Prinzipien wie zum Beispiel die Unschuldsvermutung scheinen nicht mehr zu gelten. Irgendwie spuckt da langsam einem der Gedanke im Kopf, was ist, wenn das alles möglicherweise inszeniert wurde? Da ist man natürlich direkt ein “Verschwörungstheoretiker” – wenn man Glück hat. Wenn man Pech hat, dann wird man noch ganz anders diffamiert, einfach nur für das kritische Denken.
Denn: ist das denn wirklich so abwegig, dass man nur nach einem Vorwand sucht um die letzten Meter der Pipeline doch nicht bauen zu müssen? Haben die ganzen Politiker die hier ständig eskalieren, denn keine Kinder oder Enkelkinder oder warum fällt es ihnen so leicht diese Hetze zu betreiben?
Ihre Arbeit ist umso wertvoller, danke nochmal.

viele Grüße
S. L.


8. Leserbrief

Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten!

Heute ist “Richtfest”. Das emsig zusammengezimmerte, hirnlose Lügengebäude rund um den Giftmordanschlag auf den Oppositionellen Nawalny steht im Rohbau. Nowitschok, Russengift! Endgültiger Kronzeuge ist die äußerst glaubwürdige Bundeswehr-Spezialklinik. Unser Verteidigungssystem kennt, eingebettet in die Nato, ohnehin nur eine Hauptstoßrichtung-Russland unter Putin. Das passt doch.

Das alles strotzt von Ungereimtheiten, Lügen und Demagogie, dennoch stürzen sich regierende Politiker und Medien gierig auf die Beute und bauen dabei auf Dummheit und Leichtgläubigkeit der Bürger. Wer möchte schon hinterfragen, was so medienwirksame, nette Menschen wie Herr Röttgen zu wissen glauben?

Von allen, jeder Logik entbehrenden Indizien sei hier nur eines widerlegt: Putin und der Kreml wissen sehr wohl, dass sie im Fadenkreuz der westlichen Allianz stehen. Es ist ein Leichtes und durchaus üblich, ihnen terroristische Aktionen zu unterstellen. Wieso aber traut man ihnen die Dummheit zu, wiederholt derart dilettantische, offensichtliche Mordversuche zu starten?

Heinrich Mann bezeichnete einst den Antikommunismus als “Grundtorheit unserer Epoche”. Eine Grundtorheit unserer Zeit ist der Russenhass.

Ulrich Partzsch


9. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

heute habe ich einen sehr interessanten Beitrag auf moonofalabama gefunden, der mit der Frage überschrieben ist. “Ist Nawalny geskripalt worden?” Der Autor vermutet, die ganze Affäre sei eine Antwort auf die anscheinend scheiternde Farbrevolution in Weißrussland durch CIA, MI6 oder BND. Die größte Gefahr scheint mir darin zu bestehen, dass da jemand versucht, Deutschland in immer größere Abhangigkeit von den USA und in immer größere Feinschaft gegen Russland und China zu bringen. Nicht auszudenken, wenn das von Erfolg gekrönt würde.

Wir haben uns ja schon lange daran gewöhnt, dass der Wertewesten für seine Verurteilungen und Sanktionen schon lange keine Beweise mehr vorlegt. Man braucht sie nicht mehr, weil nach Ansicht der westlichen Machthaber ihre Anschuldigungen immer auch schon der Wahrheit entsprechen. Nun gibt es ja auch in unserem hoch überlegenen System ab und zu Fälle, die sehr verdächtig sind. Z.B. gibt es ja im Falle des NSU sehr enge Verbindungen zumindest mit V-Männern des Verfassungsschutzes. Die Aufklärung wurde von Staats wegen behindert, wichtige Akten wurden geschreddert. Wenn Russland darauf reagiert hätte wie der sich moralisch überlegen dünkende Westen, hätte es dann nicht ebenso Sanktionen verhängen uind Diplomaten ausweisen können.  Beispiele von Dingen, über die wir nie die Wahrheit erfahren werden, gibt es genug: Breidtscheid-Platz, Hanau, Ouri Jalloh usw.

Das Schlimme an unserem System ist die himmelschreiende Selbstgerechtigkeit, die nur wenige sehen oder gar angreifen. Der rassistische Hintergrund Nawalnys, der auch schon gern mal den rechten Arm hebt, kommt nicht zur Sprache. Das ist natürlich kein Grund, ihn anzugreifen. Aber es gibt auch keinen Grund, jemanden, der 2% der Stimmen erreicht, als ernsthaften und ernst genommenen Kritiker zu bezeichnen. Da bekommt die AfD mehr Stimmen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Skoruppa


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