Aktion „Einflussagenten erkennen und benennen“

Aktion „Einflussagenten erkennen und benennen“

Aktion „Einflussagenten erkennen und benennen“

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Mit diesem Beitrag möchte ich Sie dafür gewinnen, an einem speziellen Aufklärungsakt mitzuwirken: Wir sollten alle zusammen den Versuch machen, ins Bewusstsein möglichst vieler Menschen zu heben, dass es so etwas wie Einflussagenten gibt. Vermutlich weiß die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht, dass wir davon umgeben sind und dass speziell die politische Arena voll davon ist. Die meisten Menschen werden, wenn sie sich zum Beispiel Anne Will vom letzten Sonntag anschauen, nicht fragen, für wen zum Beispiel Norbert Röttgen oder Wolfgang Ischinger oder Jürgen Trittin Meinung machen und damit für dessen Interessen arbeiten. Darüber aufzuklären, ist wirklich extrem wichtig, wenn wir einen Rest an demokratischer Willensbildung retten wollen. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Wir müssen laufend über solche Zusammenhänge und über die Abhängigkeiten informieren. Es gibt einen Hoffnungsschimmer, dass dieses absolut undemokratische Phänomen zum Thema wird. Daran sollten wir anknüpfen; deshalb ein paar Informationen und Hinweise.

Hoffnungsschimmer

Am 3. September hatte ich Über die gefährliche Heuchelei wichtiger US-Einflusspersonen und ihre wachsende Rolle in D. geschrieben und dabei auch das einschlägige Kapitel im neuen Buch zitiert. Das hat offensichtlich dazu geführt, dass nicht mehr um den heißen Brei herumgeredet wird. So schreibt mir ein Unternehmensberater aus Berlin: „Ein SPD-Abgeordneter sagte mir vor kurzem, er sei in den BT-Ausschüssen ‚nur noch von Lobbyisten umgeben‘“. Er zieht daraus die Erkenntnis:

„Lobbyisten von Konzernen plus Einflussagenten anderer Länder = Bundestag?“

Bitte beachten Sie diese vernichtende und zugleich resignierte Feststellung.

Oskar Lafontaine hat das Thema aufgegriffen und nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Er spricht von US-Marionetten. Ich zitiere aus facebook.com:

Pharisäer und US-Marionetten

Immer wenn es darum geht, die Vorgaben der US-Verbrecherclique in der deutschen Politik zu erfüllen, treten die bekannten US-Marionetten auf den Plan. Der Herausgeber der NachDenkSeiten Albrecht Müller, nennt sie in seinem neuen lesenswerten Buch „Die Revolution ist fällig“ die „Einflussagenten“. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit fallen einem sofort die CDU-Politiker Röttgen, Merz und Wadephul ein, die als treue Vasallen den Stopp von Nordstream 2 fordern. Bei der SPD ist an vorderster Front Außenminister Maas zu nennen, der tapfer an Guaidó als venezolanischem Präsidenten festhält und heute in „Bild am Sonntag“ Putin mit dem Stopp der Gasleitung droht. Von der FDP ist immer Alexander Graf Lambsdorff zur Stelle, wenn es darum geht, in „Bild“ die Russen niederzumachen. Bei den Grünen, die im Bundestag seit Joschka Fischer den verlängerten Arm des US-Außenministeriums geben, sind neben vielen anderen Bütikofer, Baerbock, Özdemir und Nouripour immer mit von der Partie. Aber jetzt schießt Katrin Göring-Eckardt wieder den Vogel ab: Sie fordert das Ende des Baus von Nordstream 2 und ruft Ex-Bundeskanzler Schröder auf, seinen Posten als Präsident des Verwaltungsrates der Nord Stream 2 AG zu räumen und sich zu entscheiden, „ob er auf der Seite der Demokratie und der Menschenrechte steht“.

Da kann man nur bedauern, dass die Grünen zur gerade beendeten Klausurtagung ihrer Fraktion nicht Jimmy Carter eingeladen haben, der sie mit seinem Urteil „die USA sind eine Oligarchie mit grenzenloser politischer Bestechung” vielleicht aufklären könnte. Stattdessen haben sie Madeleine Albright als Ehrengast zugeschaltet, die mit ihrem berüchtigten Satz zum Tod von 500.000 Kindern im Irak durch die US-Sanktionen („Wir glauben, es ist den Preis wert“) die menschenverachtende Politik der US-Verbrecherclique aller Welt vor Augen geführt hat.

Natürlich kommt Göring-Eckardt mit ihren Freunden von der grünen Menschenrechtspartei nicht auf die Idee, den ehemaligen Außenminister Fischer aufzufordern, seine Zusammenarbeit mit der ehemaligen US-Außenministerin in der Albright-Group aufzugeben und sich zu entscheiden, „ob er auf der Seite der Demokratie und der Menschenrechte steht“.

Wenn man sich die Einlassungen der US-Marionetten an diesem Wochenende zu Nawalny anhört, so muss man sich fragen, ob diese Leute blind, dumm oder gekauft sind.“

Ein Leser verweist darauf, dass sich in den USA ausländische Einflussagenten nach dem Foreign Agents Registration Act registrieren lassen müssen und er meint, dass dann, wenn wir eine solche Vorschrift hätten, Leute wie Röttgen, Maas, Bütikofer, Özdemir und Göring-Eckart als ausländische Einflussagenten registrieren lassen müssten.

Ein Foreign Agents Registration Act wäre ein Fortschritt, aber er würde wichtige Einflussarbeit nicht erfassen

Denken Sie daran, dass zum Beispiel wichtige, den Banken und Finanzkonzernen nahestehende Personen es durch massive Meinungsmache in der Finanzkrise von 2007-2009 geschafft haben, aus der Finanzkrise eine „Staatsschuldenkrise“ zu machen. Das war das Werk von Einflussagenten.

Denken Sie weiter daran, dass es seit mindestens zwei Jahrzehnten gelingt, die Leistungsfähigkeit der Gesetzlichen Rente willentlich abzusenken, um damit und mit Propaganda ihren Ruf zu beschädigen und damit zugleich das Geschäftsfeld zur staatlich geförderten privaten Vorsorge für die Versicherungen und Banken zu öffnen. Der frühere SPD-Vorsitzende und Sozialminister Müntefering war damals zum Beispiel eine wichtige Einflussperson, genauso Walter Riester und die Professoren Rürup, Miegel, Börsch-Supan und Raffelhüschen.

Zugestanden: Zur Zeit ist das Wirken deutscher Politiker und deutscher angeblicher Experten für den „Wiederaufbau“ der Konfrontation in Europa und damit zugunsten der militärischen Rüstung und der Rüstungsindustrie besonders auffällig. Ob es uns gelingt, diese gefährliche Entwicklung durch Aufklärung über das Wirken von Einflussagenten zu stoppen, weiß ich nicht. Aber die Entwicklung ist so gefährlich und so kriegsverdächtig, dass wir auf jeden Fall den Versuch der Aufklärung machen sollten. Darum wollte ich Sie mit diesem Text ausdrücklich bitten.

Also reden wir offen über die Existenz von Einflusspersonen, von Einflussagenten.

Wir sollten noch schnell klären, was wir damit meinen: Einflussagenten können bezahlt werden, sie können auch aus anderen Gründen einschlägig tätig werden.

Damit ist nicht unbedingt gemeint, dass die betreffende Person für diese Tätigkeit finanziell entschädigt wird. Manchmal reicht die geistige Nähe. Manchmal reicht das angebotene Beziehungsgeflecht. Nehmen wir zum Beispiel Joschka Fischer. Dessen Werben um militärische Lösungen wie etwa im Vorfeld und während des Kosovo-Krieges könnte alleine daraus gespeist worden sein, dass er der US-amerikanischen Außenministerin Albright persönlich eng verbunden war. Es könnte auch sein, dass man über ihn zu viel wusste. Aber das ist Spekulation. Dass er später auch eine berufliche und damit wirtschaftliche Verknüpfung mit Frau Albright einging, wirft dann allerdings ein anderes Licht auf das Geschehen. Siehe dazu zum Beispiel den Bericht des Handelsblatts von 2008: Joschka Fischer arbeitet künftig für Madeleine Albright.

Der in der Runde von Anne Will platzierte Botschafter außer Dienst Wolfgang Ischinger ist heute als Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz aktiv. Diese Konferenz braucht das Geld der Bundesregierung, genauer gesagt von uns Steuerzahlern. Darüber entscheidet letztlich die Bundeskanzlerin. Also wird er – wie bei der Anne-Will-Runde vom vergangenen Sonntag sichtbar – die Position Angela Merkels auch beim Fall Nawalny vertreten.

Das Gleiche gilt für die Vertreterin der Gesellschaft für Auswärtige Politik. Das ist eine der typischen NGOs, die für Meinungsmache im Vorfeld von politischen Entscheidungen zu Gunsten von speziellen Interessen eingesetzt werden. Nach meinem Eindruck haben die USA in vielen in Deutschland stationierten NGOs ihre Finger im Spiel.

Und was besonders schlimm ist: Einschlägige Moderatorinnen/en von Talkshows sind als Einflusspersonen tätig – auch am Sonntag bei Anne Will wieder drastisch erkennbar.

Worauf es jetzt ankommt: Die ersten Erfolge, dieses ernste Problem öffentlich zu thematisieren, sollten zu einer breiten Informationsarbeit genutzt werden. Wir sollten diese Anstöße nicht verpuffen lassen. Wir sollten „Einflussagenten erkennen und benennen“.

Nutzen Sie wichtige Medienereignisse, um in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis auf dieses die Demokratie und möglicherweise auch den Frieden zerstörende Phänomen aufmerksam zu machen. Schicken Sie uns für die Hinweise des Tages und die Videohinweise entsprechende Erkenntnisse aus Ihrer persönlichen Beobachtung des medialen Geschehens. Wir werden dann bei einschlägigen Hinweisen in einer Anmerkung die Einflussagenten beim Namen nennen.