„Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten – dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit“

„Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten – dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit“

„Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten – dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit“

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Diese Aussage von George Orwell in 1984 stand Pate bei der Gründung der NachDenkSeiten; es war zugleich das durchgängige Leitmotiv in meinem 2004 erschienenen Buch „Die Reformlüge“. Inzwischen hat sich nichts wesentlich verändert: Manipulationen sind die Hauptinstrumente der Politik und der Medien – auch in der aktuellen Corona-Debatte. Das ist ein bitteres Fazit. Aber wer Orwells Aussage verinnerlicht hat und die Methoden kennt, wird wenigstens persönlich nicht ständig Opfer dieser Machenschaften. Im folgenden Text wird das Inhaltsverzeichnis des Teils III. von „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst“ wiedergegeben. Sie werden unschwer erkennen, welche Methoden der Manipulation in der Debatte und zur Durchsetzung des scharfen Lockdowns eingesetzt werden. Ich werde mich heute auf die Nr III. 14. „Experten helfen – zu manipulieren“ konzentrieren. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Hier ist zunächst der Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis von

„Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst“

III. Methoden der Manipulation
1. Sprachregelung
2. Manipulation mithilfe von ständig gebrauchten und mit einer Bewertung versehenen Begriffen
3. Geschichten verkürzt erzählen254.Verschweigen
5. Wiederholen – Steter Tropfen höhlt den Stein
6. Übertreiben – Es wird schon etwas hängen bleiben
7. Die gleiche Botschaft aus verschiedenen Ecken aussenden
8. Alle in der Runde sind der gleichen Meinung. Dann muss es ja richtig sein.
9. Der Wippschaukeleffekt
10. Umfragen nutzen, um Meinung zu machen
11. B sagen und A meinen
12. NGOs gründen oder benutzen
13. Ein Sammelsurium von Andeutungen macht in der Summe die Halbwahrheiten zur Wahrheit
14. Experten helfen – zu manipulieren
15. Namen verknüpfen und damit Einzelne bewerten
16. Gezielter Einsatz von Emotionen
17. Konflikte nutzen und inszenieren, um Meinung zu machen

Aktuelles zu III.14. Experten helfen, um zu manipulieren
Die Bundeskanzlerin hat in ihren Äußerungen zur gestrigen Haushaltsdebatte die Tatsache, dass sich die Bundesregierung auf die Virologen und andere Experten im Umfeld der Pandemie stützt, zum großen, auch persönlichen Thema gemacht. Sie hat ihre Ausbildung zur Physikerin ins Spiel gebracht. Auch die begleitenden Medien sind immer wieder auf die Meinung von Experten zurückgekommen. Sie zitieren Drosten und die Leopoldina und viele andere, die in das Schema der zu stützenden Aussagen passen. Und wir müssen zugeben: die meisten Menschen sind davon tief beeindruckt. Das macht die Gefährlichkeit der Nutzung dieser Methode aus. Gegen die Macht der sogenannten Experten haben andere Gesichtspunkte keine Chance.

Dabei müsste eigentlich doch den meisten Menschen klar sein, dass man sich hier auf sehr engstirnige Experten beruft – engstirnig in jenem Sinne, dass andere Gesichtspunkte unseres Lebens in den Experten-Gutachten und -Meinungen nicht vorkommen. Fachleute für die Psyche der Menschen, Fachleute für die gesellschaftlichen Folgen, auch Fachleute für die wirtschaftlichen und finanziellen, fiskalischen Folgen werden von unserer Bundeskanzlerin und in anderen mit ihr verbundenen Politikerinnen und Politikern kaum gefragt. Darauf, auf die Folgen für Kinder und Alte, für Gesunde und Kranke, für Alleinstehende und Alleinerziehende, für Künstler, Musiker und Theaterleute, machen wir in den NachDenkSeiten schon seit Beginn der Pandemie aufmerksam. Und wir haben die relevanten Beiträge deshalb auch in die NachDenkSeiten-Dokumentation „Die im Dunkeln sieht man nicht. …“ aufgenommen.

Dass und wie unentwegt auf die Meinung von „Experten“ aufmerksam gemacht wird, erleben Sie, wenn Sie wollen, jeden Tag 10 oder 20 Mal. Ich komme auf ein Beispiel aus den letzten Tagen zurück, weil dort in den Tagesthemen vom vergangenen Dienstag in einem Interview mit einer Wissenschaftlerin die Engstirnigkeit der Perspektive und zugleich die Glaubwürdigkeit der von Frau Mioska befragten Wissenschaftlerin Melanie Brinkmann ganz besonders sichtbar wurde.

Hier ist der Link auf die Sendung. Diese Wissenschaftlerin sagt einiges Vernünftiges – ohne Zweifel. Aber im Kern ist das Interview ein Zeitzeugnis für die Engstirnigkeit von Redakteurin und Wissenschaftlerin. Da wird ab Minute 1:30 beklagt, dass sich Menschen in Bussen und U-Bahnen fortbewegen. Offenbar ist den beiden die Tatsache, dass Menschen arbeiten gehen und arbeiten gehen müssen und dass sie keine andere Möglichkeit der Fortbewegung in einer Stadt haben, völlig fremd. Frau Brinkmann beklagt an einer Stelle mit Berufung auf Herrn Drosten, dass sich die Politik nicht an ihrer Wissenschaft orientiert. Und sie meint dazu, da habe sie den Glauben an die Politik verloren.

6 Minuten und 51 Sekunden lang wird hier demonstriert, dass die einschlägige Wissenschaft der Virologen darauf pocht, dass nur ihre Erkenntnisse und ihre Gesichtspunkte in der Politik zum Tragen kommen sollen. Und es wird dokumentiert, dass unsere Hauptmedien – mit den Tagesthemen sogar das zweitwichtigste Medium – sich dieser einseitigen Orientierung an diesen Experten angeschlossen haben.

Für diese engstirnige Orientierung werden viele Menschen zahlen. Aber sie nehmen es mehrheitlich offensichtlich der Politik und den Medien nicht übel, dass die Methode der Manipulation, nämlich sich auf Experten zu berufen, permanent angewandt wird.

Wir kommen in der öffentlichen Debatte nur weiter, wenn möglichst viele Menschen beginnen, eine breitere und tiefere Perspektive zu entwickeln. Deshalb werben wir mit großer Überzeugung dafür, die NachDenkSeiten-Dokumentation „Die im Dunkeln sieht man nicht“ zu verbreiten. So geht das: Hier ist der Link zur Buchseite.

P.S.: Auf die Nutzung weiterer Methoden in der jetzigen Debatte wird in einem weiteren Beitrag eingegangen.

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