Zwei Fliegen – Start einer Initiative zur Erhebung des  Corona-Immunitätsstatus

Zwei Fliegen – Start einer Initiative zur Erhebung des Corona-Immunitätsstatus

Zwei Fliegen – Start einer Initiative zur Erhebung des Corona-Immunitätsstatus

Ein Artikel von Andrea Drescher

Mit der neuen Bürgerinitiative „Evidenz der Vernunft“, die das Ziel hat, den Immunitätsstatus in breiteren Teilen der Bevölkerung zu überprüfen, will Dr. med. Elke Austenat gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen möchte sie anhand des Immunitätsstatus überprüfen, wie viele Menschen bereits eine Immunität erreicht haben. Damit will sie klären, ob die derzeit massiv betriebene Impfkampagne überhaupt erforderlich ist. Zum anderen möchte sie dafür sorgen, dass den Menschen die Angst genommen wird. Es wird vermutet, dass sehr viele Menschen Corona bereits durchgemacht haben – also im Neusprech „symptomlos erkrankt“ waren. Diese Menschen wissen nicht, dass ihr Immunsystem völlig ausreichend war, der Krankheit zu widerstehen. Ein derartiges Wissen würde aber vielen die Angst vor der Krankheit nehmen, die in breiten Teilen der Bevölkerung emotional mit der schwarzen Pest gleichgesetzt wird. Von Andrea Drescher.

Dr. med. Elke Austenat ist Fachärztin für Innere Medizin und war bis 1980 in der Diabetologie als Stations-, Ober- und stellvertretende Chefärztin tätig. Nach ihrer politischen Haft in der DDR bis 1982 war sie von 1984 bis 2007 als ärztliche Direktorin und Owner des Austenat Diabetes Institut Berlin mit 100 Mitarbeitern und Behandlung von 20.000 Patienten mit Diabetes/Jahr engagiert, seit 2007 arbeitet sie als internationale Beraterin im Bereich Diabetes mellitus und Publizistin. Sie erhielt den Johann-Gottlieb-Fichte-Preis der Humboldt-Universität Berlin, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung, war Dozentin für die Kaiser-Friedrich-Stiftung Berlin, den Bund Deutscher Internisten, das Landesinstitut für Arbeitsmedizin Berlin, die Deutsche Diabetes Gesellschaft sowie als Adviser für das US-Magazin „Diabetes Interview“ tätig und Autorin im Harrison „Innere Medizin“. Eine Auswahl ihrer wissenschaftlichen Arbeiten findet man auf ihrer Wikipedia-Seite, darüber hinaus entwarf und verantwortete Dr. Austenat während ihrer beruflichen Laufbahn hunderte verschiedene medizinische Studien.

Sie haben die Bürgerinitiative Evidenz der Vernunft gegründet, was ist das Ziel dieser Initiative?

Mein Ziel ist es, den Menschen zu vermitteln, dass sie keine Angst haben müssen. Um es anders auszudrücken. Covid-19 ist für die meisten Menschen nicht tödlicher als bisherige Corona-Viren, die wir schon seit mehr als 50 Jahren kennen. Als die Pandemie im März 2020 ausgerufen wurde, gab es noch kaum Todesfälle. Zu diesem Zeitpunkt war ich erschrocken, wie die Mehrzahl der Menschen. Aufgrund meiner beruflichen Vergangenheit dachte ich sofort an Biowaffen, da ich in den USA und in Moskau Experten getroffen und mich mit ihnen sehr fundiert auch über Mikroben als Waffe ausgetauscht hatte. Hier ging es um Pro-Insulin und einen gezielten Angriff gegen Diabetiker. Im März verstand ich daher das sehr frühzeitige Ausrufen der Pandemie – ich hatte selbst Angst.

Das änderte sich dann. Warum?

Im Juni stimmte es für mich nicht mehr und ich habe mich intensiv mit der Problematik befasst. Es zeigte sich sehr schnell, dass sowohl die Case Fatility Rate als auch die Infection Fatility Rate sehr gering ausfielen und nur eine sehr spezifische Gruppe von Menschen betrafen. Man wollte eine Impfung forcieren, von der man anhand der bisherigen wissenschaftlichen Studien grundsätzlich wusste, dass sie nicht ausreichend wirksam ist und viele Nebenwirkungen aufweist.

Dieser ausschließliche Fokus auf Impfung erschien mir nicht logisch. Wenn die Gefahr droht, dass wir alle aufgrund eines Virus sterben, warum sucht man nicht gleichzeitig nach Behandlungen, also Alternativen zur Impfung? Es gibt viele denkbare Behandlungsmethoden – die wurden aber nie im großen Stil erforscht.

Was kann man denn tun, damit die Viren uns nicht dramatisch gefährden?

Es gibt vieles, um die Immunität in der breiten Bevölkerung zu steigern: Sport, gesunde Ernährung, Stressminimierung und natürlich auch weiterführende Maßnahmen wie z.B. i.v. Ozon/UV-Therapie, CDL, Ivermectin, Vitamin D, Vitamin C. Wenn ich immun bin, kann ich nicht angesteckt werden oder andere anstecken. Das Zauberwort ist Immunität, die man erreichen muss.

Der Anlass für Ihre Initiative?

Ja. Ich vermute, dass die Immunität viel höher ist, als man denkt. Darüber hinaus kann eine stille Feiung dafür sorgen, dass sich die notwendige Immunität in der Gesellschaft entwickelt.

Was ist das?

Die stille Feiung oder stille Durchseuchung ist ein unbemerkt entstandener Immunschutz nach einem symptomlosen Verlauf einer Infektion. Der Körper setzt sich mit der Krankheit auseinander, ohne dass man Symptome entwickelt und bildet dabei eigene Immunantworten. Der durch eine stille Feiung erreichte Immunschutz entspricht der Immunisierung, die man auch durch Impfung erreichen will. Der Körper entwickelt auch aufgrund einer stillen Feiung Abwehrkräfte. Bekanntermaßen war ja nie eine Überlastung der Krankenhäuser oder Intensivbetten gegeben, wie man weiß. Im Jahresdurchschnitt lag die Intensivbettenbelegung lt. Bundesgesundheitsministerium durch Corona-Patienten bei knapp 4%.

Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist bzw. war aber eine ganz andere. Man sprach von Triagen – also der Auswahl von Patienten, die aufgrund fehlender Kapazitäten nicht behandelt könnten. Das macht natürlich Angst. Die realen Zahlen zeigen hingegen, dass es überhaupt keine Grundlage gibt, den Menschen ihre Bürgerrechte zu entziehen, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen und Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, zu Volksschädlingen zu erklären.

Sie vermuten, dass große Teile der Bevölkerung bereits immunisiert sind, so dass die Impfung nicht unbedingt erforderlich ist?

Richtig. Wenn die Menschen mehrheitlich immun sind – ob durch stille Feiung, einen milden Krankheitsverlauf oder durch Impfung – besteht keinerlei Grund für Angst und Panik. Das kann die Sicherheit der Menschen wieder herstellen – und auch das wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus.

Es werden breit angelegte Antikörper- und/oder T-Zell-Immunitäts-Erhebungen benötigt, um zu beweisen, dass viele Menschen „immun“ gegen dieses Virus und seine Mutationen sind.

Sie ẁollen den Immunitätsstatus der Gesellschaft ermitteln, ist das eine Studie?

Jein. In der Form, in der ich das Ganze angelegt habe, ist es eine Studie. Ich habe sie entworfen, bin Mitarbeiterin und Leiterin der Studie in einer Person und mache auch die Auswertungen selbst. Als Einzelperson kann ich natürlich nicht so viel erreichen.

Ich habe die Initiative vor ca. zwei Monaten gestartet und die Webseite aufgebaut. Die STIKO-Empfehlungen sagen ja, wenn Antikörper nachgewiesen werden, ist man sicher. Das weiß man zum Beispiel von der Masern-Impfung, darum macht man Titerbestimmungen und vermeidet so Auffrischungsimpfungen. Man kann sich dem medizinischen Sachstand der Evidenz nicht verschließen – auch wenn das in der heutigen Zeit vielleicht ein naiver Gedanke ist.

Wichtig sind vielfältige Auswertungen und diese sind alle anhand der Fragen vorgesehen. Analysiert werden kann nach Geschlecht, Region, Alter, Vorerkrankungen oder Berufsgruppe. Selbstverständlich werden auch der Corona-Status – geimpft, nicht geimpft, Symptome – und die verschiedenen Arten der Antikörper abgefragt, so dass wirklich sehr differenzierte Auswertungen möglich sind.

Ich hoffe darauf, dass weitere Ärzte und Wissenschaftler mithelfen und wir so zu einer großen repräsentativen Erhebung und Evaluierung kommen.

Immunität kann niemand außer Kraft setzen, auch die Politiker und die sie beratenden Wissenschaftler sprechen – im Zusammenhang mit der Impfung – ständig darüber. Selbst der Deutsche Ethikrat bescheinigt: „Sollte künftig bekannt werden, dass eine gewisse Konzentration bestimmter Antikörper ausreichend Schutz vor einer erneuten Erkrankung an Covid-19 und der Ansteckung anderer Menschen verleiht, könnte sich ein entsprechender Antikörpernachweis als Grundlage für eine etwaige Immunitätsbescheinigung eignen.“

Wenn wir anhand des Immunitätsstatus zeigen können, dass die Krankheit bei weitem nicht so gefährlich ist wie postuliert, muss Schluss sein mit den Maßnahmen und die verängstigte Bevölkerung kann sich wieder entspannen.

Wie groß muss die Studie sein, damit es halbwegs repräsentativ ist?

Für eine repräsentative Pilotstudie, von der man aus hochrechnen kann, reichen 1.400 Teilnehmer. Aber um den Menschen wirklich die Angst zu nehmen und zu verhindern, dass die Ergebnisse unter den Teppich gekehrt werden, sollten es mehrere Tausend sein. Aber das kann ich allein nicht mehr leisten.

Besteht bei Ihrem Fragebogen keine Fakegefahr? Er kann ja anonymisiert ausgefüllt werden.

Ich mache Stichproben, rufe oder schreibe die Teilnehmer an oder nehme Kontakt zu den Laboren auf, um die Echtheit zu überprüfen.

Was qualifiziert Sie als Expertin für Diabetes für eine derartige Studie?

Vorrangig meine Befähigung für wissenschaftliches Arbeiten und entsprechende langjährige Erfahrungen, für die ich ja seitens der Humboldt-Universität ausgezeichnet wurde. Ich habe hunderte von Studien – auch internationale – geleitet und über 500 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Darüber hinaus verfüge ich über eine fundierte klinische Expertise mit über 20.000 Patienten, die pro Jahr in meiner Klinik behandelt wurden. Diabetes gilt als Risikofaktor auch für Covid – bei einem schlecht eingestellten diabetischen Stoffwechsel ist man anfällig für alles Mögliche, natürlich auch Mikroben und Entzündungen. Ich verfüge zwar nicht über fundierte Expertise zu Corona-Viren, in der Studie geht es aber um die grundsätzliche Frage der Immunität. Dafür muss man kein Covid-Experte sein.

Wie finanzieren Sie das Ganze?

Das ist die Achillesferse. Ich selbst arbeite kostenlos und habe die Webseite auch selbst finanziert. Ich bin natürlich in in der Lage, eine überschaubare Anzahl von Fragebögen allein mithilfe von Excel auszuwerten, aber wir arbeiten gegen die Zeit – ich brauche Unterstützung. Es wäre hervorragend, wenn es Sponsoren gäbe, die die Entwicklung eines Dashboards finanzieren könnten. Damit könnten wir die Ergebnisse immer aktuell auf der Webseite präsentieren, damit die Menschen sehen, wo wir mit der Immunität, ob geimpft oder ungeimpft, aktuell stehen. Auch Ärzte oder Wissenschaftler, die bei der Auswertung mitarbeiten, wären hilfreich.

Darüber hinaus ist Unterstützung für die Finanzierung der Tests sehr wichtig. Für viele Menschen sind diese Tests einfach zu teuer, jedes Labor und jeder Arzt will daran verdienen. Es besteht zwar grundsätzlich die Möglichkeit, den Test über die Kassen abzurechnen, die meisten Ärzte scheuen aber davor zurück. Manche weigern sich auch, Antikörperbescheinungen auszustellen, weil sie Repressalien befürchten. Man sieht ja, was mit kritischen Ärzten passiert.

Wie wollen Sie die Ergebnisse publik machen?

Natürlich wäre mein Wunsch, eine Peer-reviewed-Dokumentation zu veröffentlichen. Aber das kostet Zeit, die wir nicht haben. Mein Ziel ist ein Preprint, also eine Vorab-Publikation zu machen. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftliche Publikation, die der (Fach-)Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird. Aber auch das kostet mehrere Tausend Euro, die wir noch nicht haben.

Ich publiziere in sozialen Medien und hoffe auf Journalisten, die mich bzw. uns dann unterstützen, wenn die Ergebnisse vorliegen. Aber der erste Schritt ist es jetzt, die Studie zu erstellen und möglichst viele Teilnehmer dafür zu gewinnen.

Wer teilnehmen möchte: der Fragebogen steht im Netz zur Verfügung. Alle Informationen – auch meine Kontaktdaten für interessierte Ärzte, Wissenschaftler und mögliche Sponsoren – findet man ebenfalls im Netz.

Danke für Ihr Engagement!

Titelbild: angellodeco/shutterstock.com

Die NachDenkSeiten sind für eine kritische Meinungsbildung wichtig, das sagen uns sehr, sehr viele - aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung.
Herzlichen Dank!