Warum Impfpflicht erst im Februar/März?

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Als jetzt von den politisch tätigen Menschen einvernehmlich die Impfpflicht verkündet wurde, wunderte ich mich – neben vielem anderen – auch darüber, warum die Einführung auf den Februar oder März 2022 geschoben wurde. Wenn es schon so dringlich ist und angeblich hilft, warum nicht gleich? Ein Leser aus der Nachbarschaft, der den MdBs aus der Region gestern einen Brief geschrieben hat, klärt darüber auf. In dem unten wiedergegebenen Brief heißt es: „Wenn alle Impf-Willigen auch tatsächlich versorgt würden, könnte man ggf. über eine Impf-Pflicht nachdenken – unter den jetzigen Bedingungen ist es m.E. verordneter Meinungsterror, der nur von den realen Verhältnissen (und den dafür Verantwortlichen!) ablenken soll.“ – Ähnlich argumentiert Sahra Wagenknecht in ihrer gestrigen Wochenschau. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Mail Harald Baack an die MdBs seiner Region/2.12.2021
J´accuse: Versagen des politischen Personals !!!

Sehr geehrte Herren,

ich bin der öffentlichen, von der Politik maßgeblich beeinflussten Berichterstattung über die vermeintliche Schuld der Ungeimpften satt!

Warum? Das kann ich Ihnen haarklein erklären:

Ich bin Ingenieur, Jahrgang 1961, und seit meinem Geburtstag im März d.J. in der Prio-Gruppe 3 eingestuft.

Da ich beruflich mit vielen Lieferanten zu tun habe und mit deren Personal oft unter Lärm-, Enge- und Hitzebedingungen kommunizieren muss, war für mich die Entscheidung für eine Impfung schnell klar – ich habe mich umgehend um einen Impftermin gekümmert.

Da aber die Schnarchnasen in RLP es nicht geschafft haben, mir ein Impfangebot zukommen zu lassen, wurde die Impfung dann letztlich in Privat-Initiative durchgeführt: mein Arbeitgeber hatte – dankenswerter Weise! – mit einem lokalen Impfarzt ein eigenes Arrangement getroffen; 1. Termin Ende Juni; 2. Termin Ende Juli!

Aber bereits seit Anfang Juni schwafelte unser Gesundheits-Minister Spahn von Impf-Verweigerern,

obwohl noch nicht einmal die Hälfte der Betroffenen in Prio-Gruppen ein Angebot erhalten hatten!

Ständig wird in der öffentlichen Berichterstattung den sogenannten “Impf-Verweigerern“ die Schuld an der aktuellen Situation zugewiesen – ich komme immer mehr zu der Einschätzung, dass dies von der Politik vorgeschobene Meinungsmache ist, um vom eigenen Versagen abzulenken!

Aktuell bemühe ich mich um eine sogenannte “Booster-Impfung”, Zwischenergebnis: mein Hausarzt (Internist in LD) hat weder Impfdosen-Zuteilung noch Personalkapazität (“frühestens ab Mitte Januar”), mein Arbeitgeber hat ebenfalls abgewunken (“der Impfarzt ist völlig überlastet, wir versuchen im Januar eine neue Initiative zu starten”) – Fazit: es gibt für mich keine Möglichkeit, eine solche Booster-Impfung zeitnah zu erhalten!

Aber Berlin tönt seit einem halben Jahr ohne jegliche Irritation, dass allein die Impf-Verweigerer Schuld an der Misere seien!

Hallo, ersten Tag hier? Habt Ihr den Schuss nicht gehört!!!

Wenn denn alle Impf-Willigen auch tatsächlich versorgt würden, könnte man ggf. über eine Impf-Pflicht nachdenken – unter den jetzigen Bedingungen ist es m.E. verordneter Meinungsterror, der nur von den realen Verhältnissen (und den dafür Verantwortlichen!) ablenken soll.

Ich empfehle daher dringend innere Einkehr zur Findung der Wahrheit, dazu gehören u.a. auch der Kommentar des DLF von gestern Abend:

(Nachzulesen u.a in: deutschlandfunk.de/kommentare-und-themen-der-woche-100.html, mit den Kommentaren vom 1.Dez. zur Impfpflicht und den EU-Asylregeln an den Außengrenzen.)

BITTE PRÜFEN SIE IHR GEWISSEN, die Einschränkungen für Ungeimpfte sind angesichts oben erörterter Missstände – obwohl anscheinend nur für “Normalbürger” erlebbar – meines Erachtens verfassungswidrig !!!

Mit freundlichen Grüßen
Harald Baack VDI

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