Leserbriefe zu „Schweinereien in der Linkspartei – im konkreten Fall vom Senator für Jugend der Hansestadt Rostock“

Ein Artikel von:

Hier weist Albrecht Müller auf einen Tweet von Mitgliedern der Linkspartei hin. Offensichtlich sei „ein übler, schweinischer Umgang von Linken mit anderen Linken gängig, sozusagen twitter-fähig“. In den Hauptrollen seien Steffen Bockhahn, Senator für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule in Rostock, und Mark Seibert, beschäftigt beim Berliner Senat in Katja Kippings Bereich. Opfer „ihrer Schweinereien“ sei die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen. Festgestellt wird: „Für diesen perversen Unfug zahlen die Berliner und Rostocker Bürgerinnen und Bürger Steuern, und wir alle über den Finanzausgleich mit“. Danke für die interessanten Leserbriefe. Hier sind sie. Zusammengestellt von Christian Reimann. – Aktuelle Ergänzung Albrecht Müller: Mark Seibert ist übrigens Leiter des Corona-Krisenstabs der Senatsverwaltung Berlin. Das macht seine Entgleisung erst recht völlig inakzeptabel. Hätte er ein bisschen Rest-Anstand, würde er zurücktreten. Siehe zu Seibert auch hier. Ein rundum unerträglicher Typ.


1. Leserbrief

Liebe Redaktion,

das Verhalten der Herren Seibert und Bockhahn ist einfach nur WIDERLICH !! – Erwachsene Menschen mit der Geisteshaltung von Kindern, ich bin sprachlos.

Grüße
A.Dlugosch


2. Leserbrief

Liebe Redaktion,
lieber Albrecht,
 
unglaublich und gut, dass die Nachdenkseiten diese Schweinerei öffentlich machen. Nur der Fakten halber, Antje Kind ist seit längerem nicht mehr Mitarbeiterin der Bundestagsfraktion, unter anderem deshalb, weil sie es vorgezogen hat, sich nach Differenzen, insbesondere mit mir, einen neuen Arbeitsplatz zu suchen. Weder unter mir, noch unter meiner Nachfolgerin in der Fraktionsgeschäftsführung wäre dieser Tweet ohne arbeitsrechtliche Konsequenzen durchgegangen. 
 
Mit besten Grüßen
Volker Schneider
ehemaliger Fraktionsgeschäftsführer der Bundestagsfraktion DIE LINKE


3. Leserbrief

Guten Tag Herr Müller,

Sie haben ja völlig recht und fast wäre ich drauf eingestiegen und hätte mich aufgeregt. Ich habe aber noch mal die Kurve gekriegt. So also nur dieses kurze Statement: ich weiß genau, warum ich mich seit Jahr und Tag aus „Social Media“ raushalte. Jeder, der noch einen Funken Verstand hat, sollte das auch tun. Es geht dort nicht um Diskussionen, sondern nur darum, wer als erster am meisten Aufmerksamkeit auf sich zieht. Erfolgreich können also nur die größten Pöbler und Stänkerer sein. Gerade fiel mir die geniale Werbepostkarte der Lebenshilfe Braunschweig dazu ein (siehe Anhang). Sie ist schon ein paar Jahre alt und war an der Pinnwand etwas „vergraben“. Aber … voilà. Damit ist doch eigentlich alles gesagt, oder?

Mit freundlichen Grüßen,
C.B.


4. Leserbrief

Sehr geschätzter Albrecht Müller,

was soll man dazu noch sagen? Sie haben nicht nur wahrscheinlich recht, wenn Sie am Ende sagen “Wahrscheinlich sieht es in anderen Parteien allerdings nicht anders aus.” – es ist mit Sicherheit so!

Wie sagten Sie doch vor kurzem in einem anderen Artikel hinsichtlich der Regierung(spolitik) so zurückhaltend wie deutlich “schmähliches Politikpersonal”!

Ich weiß jedenfalls, weshalb ich momentan politisch heimatlos bin!

So lange keine anständige Partei/Politik in Sicht ist die sich auf die Bedürfnisse der Bevölkerungsmehrheit besinnt (Stichworte u.a. Frieden, Daseinsvorsorge entprivatisieren) anstatt Krieg zu führen und sich mit Corona-Maskendeals die Taschen zu füllen werde ich keine etablierte Partei mehr wählen (also keine von DieLinke, Grüne, SPD, CDU/CSU, FDP bis zur AfD).

Meine Vorgehensweise bei jeder anstehenden Wahl wird sein eine Splitterpartei zu wählen! Meine Idee dahinter: Würden das alle bisherigen Nichtwähler und – so wie ich – mittlerweile politisch heimatlosen tun (anstatt nicht zu wählen), würde die Wahlbeteiligung auf nahe 100 % steigen und die bisherigen Mehrheitsverhältnisse/Landes-/Bundestagsfraktionen der etablierten Parteien würden sich größtenteils in Luft auflösen. So kann über Wahlen wieder bewegung in das verkrustete, verrohte und verwahrloste politiksystem kommen! Aber es müssen sehr, sehr, sehr viele der genannten (Nicht)WählerInnen mit machen – also fast alle!

Ich bewundere Oskar Lafontaine`s politische Größe, zweimal aus Überzeugung aus einer Partei auszutreten die nicht mehr seinen Vorstellungen und Überzeugungen entspricht!

Herzliche Grüße
Andreeas Rommel


5. Leserbrief

Werter Herr Müller,

Sie schreiben „Wahrscheinlich sieht es in anderen Parteien allerdings nicht anders aus.“ Das ist zwar zu vermuten, aber es ist irrelevant, denn zum einen wissen wir es nicht genau und zum anderen ändert es nichts an derartigen Umtrieben in der Partei „Die Linke“.

Immerhin ist es eben genau die Partei (neben „B90/ Die Grünen“), die mit Monstranz, Hochmut und Selbstgerechtigkeit, so große Ziele wie Toleranz, Feminismus, Vielfallt (Auch die der verschiedenen Meinungen?), Diversität und Gerechtigkeit vor sich her tragen. Wobei eben schon gesagt wurde, dass diese Gerechtigkeit, eben nur Selbstgerechtigkeit ist und wahrscheinlich auch schon immer war. Es ist eh kaum noch zu verstehen, dass Frau Wagenknecht nicht längst ihrem Ehemann gefolgt ist und diese Partei verlassen hat. Selbst wenn sie noch einige Unterstützer in ihren Reihen hat, so sind es doch vermutlich sehr wenige und die die sich dazu bekennen, wie Frau Dagdelen, die durch ihre Äußerung es zu mindest vermuten lässt, werden in „guter“ alter stalinistischer Manier und Verkommenheit dementsprechend behandelt. Unerträglich daran ist auch, dass führende Mitglieder, so genannte Aushängeschilder und (noch) Zugpferde dieser Partei, wie Herr Gysi scheinbar so gar nichts dazu zu sagen haben. Oder hab ich da was verpasst? Dieser Vorfall ist ein weiterer Sargnagel für die Linkspartei. Die sich nun anschickt, zu recht, ganz unter zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen, J. Gerke!


6. Leserbrief

Hallo Nachdenseiten,

zu Ihrem Artikel: “Schweinereien in der Linkspartei – im konkreten Fall vom Senator für Jugend der Hansestadt Rostock“ mein Eidruck:

Hier begegnen wir dem über die letzten Jahre zunehmend überall zu begegnenden höchsten Niveau öffentlicher, bundesdeutscher Diskussionskultur.

Der Rest dürfte noch darunter liegen – mal mehr, mal weniger getarnt.

Da ist kein Entkommen.

Mit besten Grüßen,
Johannes Kießling


7. Leserbrief

Hallo liebe Nachdenkseitenredaktion,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre unermüdliche Arbeit, die ich dieser Tage für wichtiger halte denn je.

Den Vorgang an sich muss man eigentlich nicht weiter kommentierten, er spricht für sich.

Man muss sich nur zu Gemüte führen, dass diese Leute sich im öffentlichen Raum bewegen.

Bemerkenswert halte ich allerdings an der Äußerung des Herrn Seibert, dass er “die Linke” offensichtlich für “seine Partei” hält.

Es sind diese Denkmuster, die dafür sorgen werden, dass die Linke den Kurs des Absturzes bis zum bitteren Ende fortsetzen wird.

Am Ende behält Herr Seibert glatt Recht und es wird “seine Partei” im Wortsinn.

Viele Grüße
Andrej R.


8. Leserbrief

Moralischer Verfall, auch in den führenden Strukturen unserer Gesellschaft.
Das von Ihnen, lieber Herr Müller, nicht zu Unrecht aufgezeigte Beispiel ist eines von vielen und alle zusammen Zeugnis der fortschreitenden Paralyse unserer Gesellschaft und Demokratie.

Mag sein, dass bald eine Erklärung von Bockhahn kommt wie „Es war ein Ausrutscher“, „ War dumm“, „Hätte nicht passieren dürfen“ etc. pp. Diese und ähnliche Stereotypen kennen wir zu Genüge, zeigen aber schlussendlich auch, dass es sich um manifeste Einstellungen der Betreffenden handelt.
Das Schlimme daran – es gibt kein wirkliches Korrektiv, keine tatsächlichen Konsequenzen. Die betreffenden Posteninhaber sind gewählt und können nicht so schnell abberufen werden. Und wenn, von wem auch? Es gibt viele, zu viele um sie herum.

Es ist vorbei, noch oder für immer.
Ich erinnere mich. Vor einigen Jahren, meine Frau und ich sind passionierte Freunde langer Wanderstrecken, machten wir Halt in Heiligendamm. Die Sonne neigte sich bereits gut dem Horizont an der Küste, wir saßen auf einer Bank und ließen Beine und Seele baumeln. Mag sein, ich vielleicht etwas mehr.
Ein gut gekleideter Herr kam mit seinem Köfferchen, auf dem Wege sein Quartier des nahegelegenen Hotels zu beziehen. Wir schauten uns vielleicht etwas länger als gewöhnlich in die Augen. Er kam ein zweites Mal mit dem letzten Gepäck an uns vorbei. „Sie sind außerhalb des Systems, haben abgeschlossen.“ Ich wusste nicht, was er meinte. „Nun, außerhalb des Systems hier in Deutschland. Ich erkenne es an ihrer Haltung, Ihrem Gesicht. Ich bin Psychiater, aus Bayern.“, sprach er freundlich. Und zu meiner Frau gewandt: „Passen Sie auf ihren Mann auf, sonst wird er krank.“
Diese Sätze haben mich längere Zeit danach etwas beschäftigt, später dann vergessen.
Und noch viel später wurde mir klar wie recht er hatte, ohne dass es mir wohl so richtig bewusst wurde. Jahre später bin ich tatsächlich erkrankt, leide noch heute darunter.
Mit fehlte die innere Orientierung. Bis heute.

Ein Lichtblick dann die NachDenkSeiten.
Danke dafür.
Vielleicht ein Versuch, von außerhalb wieder etwas in das „System“ zu treten? Ich weiß nicht. Vielleicht auch besser nicht. Das Leben ist nur kurz, das, was ich noch vor mir habe. Vielleicht auch nur noch sehr kurz, wenn der Krieg über uns alle herfallen sollte.
Aber irgendwie, so ganz und gar, ich kann es wohl nicht, so vollkommen außerhalb des Systems.

Viele Grüße
Olaf


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

mit Interesse habe ich Ihren Hinweis auf gewisse “Umgangsformen” in Teilen der Linkspartei gelesen.

Eine solche Grundhaltung scheint sich auch in anderen politischen Themenbereichen niederzuschlagen. Denn vom gleichen Herrn stammt dieser famose Tweet hier: twitter.com/markseibert/status/1457057506753187844

Der Antwortende wiederum machte schonmal hiermit Schlagzeilen: bild.de/regional/mecklenburg-vorpommern/mecklenburg-vorpommern-news/corona-demo-in-rostock-senator-zieht-vergleich-zu-lichtenhagen-mob-78665972.bild.html

Beste Grüße
Juliane Bitsch


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