Geschichtsfälscher Scholz – unser Bundeskanzler, ein Meister der Manipulation

Geschichtsfälscher Scholz – unser Bundeskanzler, ein Meister der Manipulation

Geschichtsfälscher Scholz – unser Bundeskanzler, ein Meister der Manipulation

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

Vorweg eine persönliche Bemerkung: Ich frage mich, ob es noch Sinn macht, aufzuklären. Ich frage dies, weil in der Reaktion der meisten Medien auf die gestrige Ansprache des Bundeskanzlers klar wurde: Man kann hierzulande geballt die Unwahrheit sagen und als Bundeskanzler die eigenen Mitbürger manipulieren, und wird dafür belobigt. Eigentlich hoffnungslos. Und dennoch, wir haben keine Alternative. Im konkreten Fall kann ich die Kurzanalyse der Manipulationen, die die Fernsehansprache des Bundeskanzlers zum 8. Mai prägen, mit der Vorstellung einer erweiterten Fassung meines Buches zu den Methoden der Manipulation, zu „Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst“ verbinden. Die Ansprache des Bundeskanzlers finden Sie als Video hier und als verschriftete Fassung am Ende dieses Beitrags. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Die erweiterte Fassung meines Buches werde ich gleich in einem weiteren Beitrag vorstellen. Jetzt nutze ich es zur Kurzanalyse der Ansprache von Bundeskanzler Scholz. Diese Rede war hochgradig manipulativ.

Olaf Scholz hat die Geschichte verkürzt erzählt. Siehe Manipulationsmethode Nummer 3. Scholz tut in seiner Ansprache so, als habe der Krieg in der Ukraine mit der Invasion Russlands begonnen. „Russland hat diesen Krieg entfesselt“. Das stimmt nicht. Darauf hatte ich schon am 5. Mai hiermit hingewiesen: Geschichten verkürzt erzählen. Das ist die für die Erzählungen zum Ukrainekrieg wohl wichtigste Manipulationsmethode.

Der Bundeskanzler nutzt ausgiebig die Manipulationsmethode Nr. 4, „Verschweigen“. Scholz erweckt gleich an mehreren Stellen seiner Ansprache den Eindruck, der Krieg in der Ukraine sei der erste Krieg, den wir nach Ende des Zweiten Weltkriegs erleben. Das ist eine dreiste Geschichtsfälschung. Wir haben den Golfkrieg 1990/1991 und 2003 den Irakkrieg erlebt und waren direkt beteiligt. Wir waren Ausgangsbasis von Luftangriffen. Ich habe noch im Ohr, wie schwere US-amerikanische Bomber 1990 allabendlich von ihren Basen in der Westpfalz kommend in den Nahen Osten flogen. Deutschland selbst war beteiligt am Krieg gegen Jugoslawien. Dieser Krieg war in Europa. Auch hier fälscht Scholz. Und dann waren wir direkt beteiligt am Afghanistan-Krieg, seit 2001. Alle Kriege des Westens verschweigt der deutsche Bundeskanzler. Typisch für das Verhalten von Vasallen der USA. Übrigens sollte an dieser Stelle daran erinnert werden, dass innerhalb der 77 Jahre seit dem 8. Mai 1945 auch noch der brutale Vietnamkrieg stattfand.

Scholz behauptet auch, Deutschland liefere erstmals überhaupt in der Geschichte der Bundesrepublik Waffen in ein solches Kriegsgebiet. Wie war das in Jugoslawien? Hat die Bundeswehr in Afghanistan ohne Waffen gekämpft? Übrigens hat Deutschland auf geschickt eingefädelten Umwegen immer wieder Waffen geliefert.

Scholz nutzt die Methode Nr. 6, „Übertreiben – Es wird schon etwas hängen bleiben“. „Nun jedoch“, so behauptet der deutsche Bundeskanzler, wolle Putin „die Ukraine unterwerfen, ihre Kultur und ihre Identität vernichten“. Scholz spricht von einem barbarischen Angriffskrieg. „Für mich ist dies ein 8. Mai wie kein anderer“. Dieser Satz kombiniert die Methoden Übertreiben und Verschweigen.

Der Bundeskanzler nutzt die Manipulationsmethode Nr. 16, „Gezielter Einsatz von Emotionen“. Rohe Gewalt breche das Recht, meint Scholz. Und weiter: „wie Russlands Armee in der Ukraine Männer, Frauen und Kinder umbringt … ja selbst Flüchtende angreift …“ usw. Kriege sind schrecklich. Kriege sind auf allen Seiten schrecklich.

In der erweiterten Fassung meines Buches habe ich zwei neue Manipulationsmethoden hinzugefügt und beschrieben. Die Nummer 18 lautet: ‚Die Verbreitung und Nutzung des Grundgefühls „Wir sind die Guten“‘. Diese Manipulationsmethode durchzieht die gesamte Ansprache des Bundeskanzlers vom Abend des 8. Mai 2022.

Lesen Sie oder überfliegen Sie den folgenden Text der Ansprache des Bundeskanzlers. Sie werden vermutlich selbst noch andere Aussagen finden, die irritieren.

Zum Beispiel behauptet er in einer Aufzählung von „Vier klaren Grundsätzen“, „Drittens: Wir unternehmen nichts, was uns und unseren Partnern mehr schadet als Russland“. Mal abgesehen vom Niveau einer solchen Einlassung – woher will Scholz das wissen?

Zum Beispiel behauptet Scholz: „Und viertens: Wir werden keine Entscheidung treffen, die die NATO Kriegspartei werden lässt. Dabei bleibt es!“ Dies zu behaupten, ist abenteuerlich: Mit der Lieferung von Waffen und der Ausbildung von ukrainischen Soldaten auf deutschem Boden sind wir und damit die NATO de facto Kriegspartei geworden. Unser Bundeskanzler fälscht. Ein grauenhafter Zustand und eine Gefahr für unser Leben.

Hier also nun die Fernsehansprache des deutschen Bundeskanzlers vom 8. Mai 2022:

“Liebe Mitbürgerinnern und Mitbürger,

heute vor 77 Jahren endete in Europa der Zweite Weltkrieg.

Das Schweigen der Waffen am 8. Mai 1945 glich einer Friedhofsruhe – über den Gräbern von mehr als 60 Millionen Frauen, Männern und Kindern. Millionen von ihnen sind auf den Schlachtfeldern gefallen. Millionen sind in ihren Städten und Dörfern, in Konzentrations- oder Vernichtungslagern ermordet worden. Deutsche haben dieses Menschheitsverbrechen verübt.

Umso schmerzhafter ist es mitzuerleben, wie heute, 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erneut rohe Gewalt das Recht bricht, mitten in Europa. Wie Russlands Armee in der Ukraine Männer, Frauen und Kinder umbringt, Städte in Schutt und Asche legt, ja selbst Flüchtende angreift. Für mich ist dies ein 8. Mai wie kein anderer. Deshalb wende ich mich heute an Sie.

Wir können nicht an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnern, ohne der Tatsache ins Auge zu sehen: Es herrscht wieder Krieg in Europa. Russland hat diesen Krieg entfesselt.

Einst kämpften Russen und Ukrainer gemeinsam unter größten Opfern, um Deutschlands mörderischen Nationalsozialismus niederzuringen.
Deutschland hat sich damals schuldig gemacht, an beiden Nationen, der russischen wie der ukrainischen. Mit beiden streben wir seit Jahrzehnten nach Aussöhnung. Nun jedoch will Russlands Präsident Putin die Ukraine unterwerfen, ihre Kultur und ihre Identität vernichten.

Präsident Putin setzt seinen barbarischen Angriffskrieg sogar mit dem Kampf gegen den Nationalsozialismus gleich. Das ist geschichtsverfälschend und infam. Dies klar auszusprechen, ist unsere Pflicht. Doch damit ist es nicht getan. Es war der militärische Sieg der Alliierten, der der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland ein Ende setzte. Wir Deutsche sind dafür bis heute dankbar! Daher konnte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1985 vom 8. Mai als ‘Tag der Befreiung’ sprechen.

Aus der katastrophalen Geschichte unseres Landes zwischen 1933 und 1945 haben wir eine zentrale Lehre gezogen. Sie lautet: ‘Nie wieder!’ Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft. Und doch ist es wieder passiert – Krieg in Europa. Darauf hat der ukrainische Präsident Selenskyj heute hingewiesen.

In der gegenwärtigen Lage kann dies nur bedeuten: Wir verteidigen Recht und Freiheit – an der Seite der Angegriffenen. Wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor. Das nicht zu tun, hieße zu kapitulieren vor blanker Gewalt – und den Aggressor zu bestärken.

Wir helfen, damit die Gewalt ein Ende finden kann. Daher haben wir in den vergangenen Tagen und Wochen weitreichende und schwierige Entscheidungen getroffen – zügig und entschlossen, durchdacht und abgewogen.

  • Wir haben nie dagewesene Sanktionen gegen die russische Wirtschaft und die russische Führung verhängt, um Putin von seinem Kriegskurs abzubringen.
  • Mit offenen Armen haben wir hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen. Hunderttausende, die vor der Gewalt in ihrer Heimat bei uns Zuflucht finden. Hilfsorganisationen leisten erste Unterstützung, Schulen und Kitas richten Willkommensklassen ein, Bürgerinnen und Bürger nehmen Geflüchtete bei sich zu Hause auf. Für diese enorme Hilfsbereitschaft überall in unserem Land danke ich Ihnen von Herzen!
  • Und – wir haben erstmals überhaupt in der Geschichte der Bundesrepublik Waffen in ein solches Kriegsgebiet geschickt, in großem Umfang – und immer sorgfältig abwägend auch schweres Gerät.

Das setzen wir fort.

Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr diese Entscheidungen viele von Ihnen bewegen. Schließlich geht es buchstäblich um Krieg und Frieden. Um unsere historische Verantwortung. Um maximale Solidarität mit der angegriffenen Ukraine. Um die Sicherheit unseres Landes und unseres Bündnisses. Diese Ziele miteinander in Einklang zu bringen – dieser Aufgabe stellen wir uns Tag für Tag.

Dass wir als Land über Fragen solcher Tragweite intensiv miteinander diskutieren, ist gut und legitim. Zur Demokratie gehört auch, solche Kontroversen in ‘Respekt und gegenseitiger Achtung’ zu führen. Darauf hat der Bundespräsident in seiner Rede heute Morgen zu Recht hingewiesen.

Aus vielen Äußerungen, die ich dieser Tage höre, spricht ernste Sorge. Sorge auch davor, dass sich der Krieg ausweitet, dass der Frieden auch bei uns in Gefahr geraten könnte. Es wäre falsch, das einfach abzutun. Solche Sorgen müssen ausgesprochen werden können. Gleichzeitig gilt: Angst darf uns nicht lähmen.

Ich habe Ihnen geschildert, was wir tun, um Recht und Freiheit zu verteidigen in der Ukraine und in ganz Europa. Das ist sehr viel.
Und zugleich tun wir nicht einfach alles, was der eine oder die andere gerade fordert. Denn: Ich habe in meinem Amtseid geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Dazu zählt, unser Land und unsere Verbündeten vor Gefahren zu schützen.

Vier klare Grundsätze folgen daraus für die Politik:

  • Erstens: Keine deutschen Alleingänge! Was immer wir tun, stimmen wir auf das Engste mit unseren Bündnispartnern ab – in Europa und jenseits des Atlantiks.
  • Zweitens: Bei allem, was wir tun, achten wir darauf, unsere eigene Verteidigungsfähigkeit zu erhalten! Und: Wir haben entschieden, die Bundeswehr deutlich besser auszustatten, damit sie uns auch in Zukunft verteidigen kann.
  • Drittens: Wir unternehmen nichts, was uns und unseren Partnern mehr schadet als Russland.
  • Und viertens: Wir werden keine Entscheidung treffen, die die Nato Kriegspartei werden lässt. Dabei bleibt es!

Dass es keinen Weltkrieg mehr geben soll – erst recht keinen zwischen Nuklearmächten – auch das ist eine Lehre des 8. Mai.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich kann Ihnen heute noch nicht sagen, wann und auf welche Weise Russlands grausamer Krieg gegen die Ukraine enden wird. Klar ist aber: Einen russischen Diktatfrieden soll es nicht geben. Den werden die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht akzeptieren – und wir auch nicht.