Leserbriefe zu „Die Verblödung schreitet voran“

Ein Artikel von:

Hier stellt Albrecht Müller die These auf, nach der es erstaunlich sei, was sich das Publikum in diesen Tagen bieten lasse und die Verblödung voranschreite. Das wird anhand einiger Beispiele belegt. Sie reichen u.a. vom Glauben an eine Krypto-Währung, über die Betrachtung des Rückfalls in die Zeit der Konfrontation als Fortschritt, der Nichtbeachtung der „bösen wirtschaftlichen Folgen für unser eigenes Land“ bei der Absicht, Russland zu ruinieren, bis zur Feststellung „Wir sind eine Bananenrepublik“, womit die mangelnde Wahrnehmung der gefährlichen Situation hierzulande durch den Einfluss der USA auf die deutsche Politik gemeint sei. Danke für die interessanten Leserbriefe. Es folgt eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

diesem Aufschrei kann man nur kopfschüttelnd zustimmen. Wobei ich mir vordergründig nicht im klaren bin, ob man nicht angesichts der gesellschaftlichen Realitäten hier nicht konsequenterweise das Wort “Verblödung” durch “Manipulation” ersetzen sollte. Allerdings benötigt die Verblödung keinerlei Lobby.

Im Vergleich mit der uralten Erkenntnis aus Asien, “Lernen ist wie rudern gegen den Strom” ist auch nachvollziehbar, dass die Verblödung als eine individuell geübte Eigenschaft daherkommt. Ein Umstand, der wiederum einen günstigen Nährboden für eine Manipulation bereitet. Diese, ungleich hinterhältiger und gemeiner dagegen, entfaltet in Umfang, Tiefe und Vielschichtigkeit das verabscheuungswürdige Vermögen, eigensüchtige Zielstellungen festzulegen und umzusetzen. Dieses Vermögen bedient sich einer verschwindend kleinen aber mächtigen Gruppe von Menschen gegen den Willen und dem Wohl der übergroßen Mehrheit. Im Gegensatz zur Verblödung bedarf die Manipulation sehr wohl eine Lobby, denn die Manipulation ist bei Leibe kein Selbstläufer. Ergo sollte man doch eine Unterscheidung beibehalten.

Vielleicht wäre es eine Überlegung den NDS wert, auch Links zu originalen russischen Informationen zu veröffentlichen. Mit Übersetzungsprogrammen aus dem Netz kann man sich schon bei Bedarf einigermaßen behelfen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Der Vorteil wäre augenscheinlich, man kann auch einmal die Argumente der anderen Seite zur Kenntnis nehmen. Aber auch die Meldungen und Kommentaren von bzw. über Ereignisse Dritter kann eine außerordentlich vorteilhafte und wertvolle Bereicherung darstellen. Sicher, etwas Mühe ist schon erforderlich aber lohnenswert, denn in Russland gibt es mehr Politiker als nur den dämonisierten Putin.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Heyn


2. Leserbrief

Hallo Nachdenkenseitenteam,

da ich konsequenter Verfechter des unverblümten Sagens bin und den Finger selbst gern in offene Wunden lege, nicht um andere Menschen zu quälen oder persönlich anzugreifen – warum sollte ich mir als Mensch das überhaupt anmaßen  –  sondern grundsätzlich nur aus dem einen Grund, sie, da es mir persönlich als dringendst erforderlich und längst als überfällig gilt, regelrecht zum Nachdenken zu zwingen. Die Zeiten des bitte, bitte und würdest du doch endlich, wieder dein Gehirn selbstständig gebrauchen, sind meiner Meinung nach längst vorbei, denn es steht sehr, sehr viel auf dem Spiel, nämlich nichts anderes als das Fortbestehen der Menschheit auf diesem Planeten!

Ich möchte Ihnen daher dafür danken das Sie niemals müde werden, immer und immer wieder die Finger in genau die Wunden zu stecken, die letztlich die gesamte Menschheit betreffen und eben nicht, wie es von der westlichen Welt, immer noch verbreitet und propagiert wird, nur Völker bestimmter Staaten! Dies entspricht nicht der Realität, der Wahrheit und dem Wesen von Kreuzzügen, jeglicher Art, die vom Menschen auf diesem Planeten bisher ausgingen und vom Motiv her, immer und grundsätzlich gegen Menschen, die anders dachten, lebten und handelten gerichtet waren!  Mich frustriert es als Mensch  nur noch, dass Menschen im 21. Jahrhundert, tatsächlich immer noch auf einem so primitiven Niveau unterwegs sind und sie einfach nicht bereit sind, daran endlich etwas zu ändern. Stattdessen verfallen sie immer wieder in die ewig gleichen, traurigen und leider den Menschen, seine Intelligenz betreffend, völlig entwürdigenden Annahmen, dass irgendein einziger Mensch auf diesem Planeten, mit seinem Volk, die Schuld an dieser Niveaulosigkeit trägt oder wie momentan gerade wieder praktiziert, zu tragen hat!

Einstein wusste zu seinen Lebzeiten schon, dass die Dummheit des Menschen unendlich ist!

Daher erscheint es mir sogar so, dass ihre Verblödungstheorie zu den fatalsten, menschlichen Eigenschaften gehört, die nur er selbst ändern kann, es aber auf Grund seines Hochmuts gegenüber sich selbst, als natürliches Wesen und all seiner Einbildungen, auf seine angeblichen Fähigkeiten, die noch nicht einmal dazu taugen, gegenüber dem Einsatz heutiger Waffentechnologien irgendeine Überlebenschance zu haben, völlig unmöglich machen. Dabei wäre genau das, das, was seine weitere Existenz auf diesem Planeten überhaupt erst ermöglichen würde!  Die Rückbesinnung darauf, das der Mensch nur ein Säugetier ist und eben nicht das, was grade der Westen sich einbildet zu sein.  Ich gehöre nicht zu den 62 % der Bevölkerung in diesem Land, bei denen es in Richtung der Tendenz zur Totalverblödung geht und ich bin froh darüber, denn dann wäre ich auch kein Mensch mehr, auf den ich stolz sein könnte und der eine eigene Würde besitzt. Noch glücklicher und froher macht es mich das ich zum Glück damit nicht allein bin auf diesem Planeten, wie Sie mit ihren Nachdenkseiten immer wieder unter Beweis stellen!  So etwas braucht die Menschheit unbedingt! Quasi eine neue treibende Kraft, die es der Menschheit möglich machen wird, endlich auch im immateriellen Bereich zu wachsen und sich weiter zu entwickeln, um der Verblödung letztlich nicht vollkommen anheim zu fallen und ihr wieder zu entkommen.

Danke, macht unbedingt weiter so, werdet nicht müde, die Zeit ist längs reif dafür!

Unendlich dankend für eure Lichtblicke, in einer düsteren Welt
Irina Trappe-Hanel


3. Leserbrief

Sehr geschätzter Albrecht Müller,

die “Verblödung” wie Sie es meines Erachtens (m.E.) so deutlich wie zurecht nennen und an Beispielen aufzeigen ist m.E. das Ergebnis einer über Jahre/Jahrzehnte bewusst vom globalen (neoliberalen) Establishment (z.B. Leitmedienbesitzer, führende PolitikerInnen/Parteien, Konzerninhaber, Milliardäre wie Gates, Soros, Zuckerberg oder Musk, etc.) gezielt erzeugten Manipulationsfront (Medien, Werbung, Studium, Beruf, Kommunikationstechnik, Internet, etc.) welche die Bevölkerungen dieser Länder und der Welt mit dem Gedankengut “versorgt” um die Mehrheit dieser Bevölkerungen hinter das öffiziell vom Establishment verkündete, meist wohlmeinend klingende Narrativ (Erzählung) zu bringen/zu zwingen.

Wobei es sich m.E. bei diesen vordergründig gutmeinenden Narrativen/Erzählungen i.d.R. ausschließlich um finanzielle Interessen handelt bzw. um Macht- und/oder Kontrollausweitung genau dieses globalen (neoliberlaen) Establishments und nicht um Gemeinwohl, Menschlichkeit und/oder Frieden! Anders ausgedrückt, die wahren, i.d.R. niederen Beweggründe/Interessen des globalen Establishments richten sich i.d.R. gegen die Bedürfnissen der Bevölkerungsmehrheit und können deshalb nur mit Lügen/Desinformation an die ahnungslose Bevölkerungsmehrheit “verkauft” und damit letztendlich immer auch durchgesetzt werden. Beispielhaft hierfür steht das (innerdeutsche) Bahnprojekt “Stuttgart 21”!

Diese Lügen/Desinformationen verursachen über die Jahre/Jahrzehnte hinweg leider bei der Mehrheit der Bevölkerung eine Indoktrination in den Köpfen.
Indoktrination laut Wikipedia:
Indoktrination ist eine besonders vehemente, keinen Widerspruch und keine Diskussion zulassende Belehrung. Dies geschieht durch gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten

Eine Indoktrination – was m.E. der Entmündigung dieser Menschen gleich kommt (kein mündiger Bürger mehr) – wird m.E. vom “Opfer” selbst i.d.R. nicht bemerkt, was es i.d.R. leider auch nicht leicht macht diese Indoktrination aus den Köpfen der Menschen wieder heraus zu bekommen bzw. diese auch nur auf die Indoktrination aufmerksam zu machen!

Letztendlich geht es bei all dem m.E. tatsächlich um die “Verblödung”/”Verdummung” (Entmündigung) der Bevölkerungsmehrheit durch Lügen und Desinformation um diese dazu zu bringen hinter etwas zu stehen das sich gegen deren eigene Bedürfnisse wendet. Passend hierzu ein kurzes Video mit dem Titel “Bonhöffers Theorie der Dummheit” (6:32 Minuten, Zeichentrickfilm)

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


4. Leserbrief

Besten Dank, Herr Müller, für Ihren Artikel.

Es ist aber nicht nur die Volksverblödung, die uns der Staatsfunk und die regierungs-mitbezahlten Leid- und Relotiusmedien angedeihen lassen. Man denke an die Infantilisierung wichtigster Zukunftsentscheidungen durch Gretas, Luisas & Cie, die selbst mangels Ausbildung keine wissenschaftlichen Erkenntnisse prüfen und nachvollziehen können. Oder an das generalisierte “Storytelling”, das den früheren faktengestützten Journalismus abgelöst hat.

Kardinal ist die unglaubliche Arroganz und Unverschämtheit der Veridioter gegenüber dem Publikum, das sie für dumm verkaufen. Ich habe Wurfgeschosse aus der Reichweite meines Fernsehsitzes verbannt, um Sachschaden abzuwenden, der sonst angesichts des manipulierten Unfugs auf dem Schirm tagtäglich entstehen würde.

Freundliche Grüße
Alexander G. Roklum


5. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

die Veränderungen der letzten Monate sind schwer auszuhalten (Corona-Maßnahmen, Kriegshysterie). Auch dass viele Menschen wieder einmal auf ein Schneeballsystem hereinfallen, stimmt mich nicht gerade optimistischer. Das alles hat aber nichts mit Verblödung oder ähnlichen Prozessen eines intellektuellen Verfalls zu tun. Die Sozialpsychologie hat relativ gut beschrieben, warum auch durchaus gebildete und intellektuelle Menschen auf Schneeballysteme hereinfallen. Auch die psychologischen und sozialen Veränderungen im Verlauf einer Konflikteskalation sind relativ gut untersucht worden. Wenn man sich damit beschäftigt, wie sich Wahrnehmung, Interpretation, Kommunikation, Emotionen und Handlungsprozesse in diesem Verlauf verändern, erscheint es gleichzeitig logisch und absurd, dass die Konflikteskalation solche Veränderungen hervorruft. Logisch, weil sie aus der inneren Perspektive einer Konfliktpartei psychologisch gut nachvollziehbar sind. Absurd, weil von außen betrachtet klar ist, dass sie in eine Katastrophe führen, wenn man sie nicht stoppen kann. Wenn Sie jetzt von Verblödung (von Politik und Medien) schreiben, kann ich das als eine emotionale Reaktion verstehen. Politisch halte ich es allerdings für kontraproduktiv. Denen, die verblödet sind, stehen immer die gegenüber, die dies nicht sind oder die, positiv formuliert, wissend (erleuchtet o.ä.) sind. Eine sinnvolle Begegnung zwischen beiden ist kaum noch möglich. Wenn einer den anderen als verblödet bezeichnet, kann er nicht erwarten, dass ein Austausch mit ihm weiter möglich ist. Ich erlebe es als schwierig, mit den Infragestellungen, z.T. auch Beleidigungen oder Anfeindungen umzugehen, die mir begegnen, wenn ich mich nicht dem Mainstream anschließe. Die wachsenden besser: die aktiv herbeigeführten wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Gefahren machen mir Angst. Und mir ist auch bewußt, dass es Menschen gibt, mit denen ich mich nicht auseinandersetzen kann. Es gibt aber viele, mit denen ich mich bei aller Unterschiedlichkeit der Sichtweisen und Argumente weiter austauschen kann. Die Bewertung “verblödet” erklärt nichts, reißt aber Gräben auf. “Verblödung” ist kein Argument.

Viele Grüße
Joachim Wieck

Anm. A.M.: Danke vielmals, ich werde versuchen, mir diese Anmerkungen zu Herzen zu nehmen.


6. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,

C.G. Jung sagt: „Denken ist schwer, deshalb urteilen die meisten.“ Was kommt beim Urteilen heraus? Fakten! Denn Fakten sind verfestigte Urteile, nichts irgendwie Objektives. Und die Fakten, ob nun anerkannt oder alternativ, schlagen sich die Leute gern um die Ohren und, wenn es nicht hilft, greifen sie zur Moralkeule, zur Einteilung in Gut und Böse. Dann gesellen sich Urteil und Haltung, beide werden Spießgesellen. Die Folge: Alle Welt wird ganz einfach und alle Komplexität ist reduziert. In einer solchen Welt ist Denken tatsächlich überflüssig, der Kleinbürger triumphiert, er hat es immer schon gewusst.

In dem Sinne, denken wir weiter …
Dietrich Brauer


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller, verehrtes Team der NachDenkSeiten,

Ihr Frust über die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ist nachvollziehbar. Dennoch ist die Publikumsbeschimpfung nicht klug. Sie selbst schrieben am 5. Mai auf den NachDenkSeiten: „Wer keinen Krieg will, muss das Gespräch mit anderen Menschen suchen. Dringend. Unentwegt.“ Ihr Artikel „Die Verblödung schreitet voran“ folgt Ihrer eigenen Aufforderung nur sehr bedingt.
Dabei halte ich das Gespräch mit anderen Menschen für die schärfste Waffe, um die unseligen gesellschaftlichen Entwicklungen aufzuhalten und vielleicht sogar umzukehren. Diese Waffe wird umso schärfer, je qualifizierter die Gespräche geführt werden. Die NachDenkSeiten spielen hierbei als reichweitenstarkes kritisches Medium bereits eine herausragende Rolle.

Gestatten Sie mir daher drei Hinweise, für die Arbeit der NachDenkSeiten.

Sprache

Bereits vor über 10 Jahren schrieben Georg Lakoff und Elisabeth Wehling in dem Papier „Die neue Sprache der Sozialdemokratie“ für die Friedrich-Ebert-Stiftung: „Politische Sprache und politisches Denken sind untrennbar miteinander verknüpft. Keine Beziehung zwischen Parteien und Wählern ist persönlicher, keine birgt mehr Aussicht auf politische Ermächtigung durch Mehrheitsbildung innerhalb einer Demokratie als jene, die über Sprache geschaffen wird.
Besteht nicht genügend Klarheit über politische Ideen, so findet sich schwer die richtige Sprache – im Wahlkampf und darüber hinaus. Viele sozialdemokratische Parteien in Europa haben diese Realität noch nicht verinnerlicht. Anstatt ihre Positionen als Teil einer moralischen Weltanschauung verständlich zu machen, kommunizieren sie ihre Ideen einzeln und führen oft Fakten und Zahlen auf, in dem Bemühen, das Eigeninteresse der Wählerschaft anzusprechen.“

Diese Aussage gilt nicht nur für politische Parteien, sondern für das „fortschrittliche Lager“, wie Sie, Herr Müller, es nennen, insgesamt. Die Nutznießer der gesellschaftlichen Strukturen beschäftigen ganze Heerscharen von Experten der kognitiven Linguistik, um den gesellschaftlichen Status Quo gegen unliebsame Veränderungen sprachlich abzuschirmen. Die „fortschrittlichen Kräfte“ ignorieren diesen Sachverhalt. Die NachDenkSeiten sollten dazu beitragen, diesen Sachverhalt erst einmal in das Bewusstsein dieser Kräfte zu heben.

Kapitalismus

Oskar Lafontaine zitiert immer wieder in seinen Reden und Aufsätzen den französischen Sozialisten Jean Jaurès mit seinem Satz „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen“. Zu Recht, wie ich meine. Die NachDenkSeiten scheuen sich ein wenig, den Begriff „Kapitalismus“ in den Mund zu nehmen. Zu Unrecht, wie ich meine. Es gilt herauszuarbeiten, welche Strukturen und Mechanismen dazu führen, dass der Kapitalismus Krieg erzeugt.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Mir geht es nicht um eine Neuauflage der Kapitalismuskritik im Sinne des dogmatischen Marxismus-Leninismus, sondern um eine Interpretation der Werke von Marx, wie sie zum Beispiel von Erich Fromm in „Haben oder Sein“ oder „Wege aus einer kranken Gesellschaft“ vorgenommen wurden.

Auf dem Umschlag der dtv-Ausgabe von „Haben oder Sein“ aus dem Jahre 1979 steht: „Wenn die Menschen jemals freiwerden, das heißt dem Zwang entrinnen sollen, die Industrie durch pathologisch übersteigerten Konsum auf Touren zu halten, dann ist eine radikale Änderung des Wirtschaftssystems vonnöten: dann müssen wir der gegenwärtigen Situation ein Ende machen, in der eine gesunde Wirtschaft nur um den Preis kranker Menschen möglich ist. Unsere Aufgabe ist es, eine gesunde Wirtschaft für gesunde Menschen zu schaffen.“ Papst Franziskus und Karl Marx würden diese Sätze ebenfalls unterschreiben. Meine ich.

Vernetzung

Ein großes Problem der „fortschrittlichen Kräfte“ besteht darin, dass sie zersplittert und in viele kleine Fragmente zerfallen sind. Dies gilt auch für ihre Informations- und Kommunikationsplattformen, sowohl bundesweit als auch regional und lokal. Ist es utopisch zu fragen, ob die NachDenkSeiten sich vorstellen können, gemeinsam mit anderen alternativen Medien zumindest einen Terminkalender auf die Beine zu stellen, in dem Veranstaltungen und Aktionen zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen angezeigt werden? Und im Nachgang Ergebnisse vielleicht sogar dokumentiert werden?
Ich weiß, dass sich die Zeilen leichter schreiben lassen, als dass sie umgesetzt werden. Aber ein Vorstoß der NachDenkSeiten hat vielleicht ein anderes Gewicht, als der Vorstoß eine Hajo Z. aus M., oder nicht?

Zu dem Kongress „Ohne NATO leben – Ideen zum Frieden“ gibt es zum Beispiel ein pad mit vielen Anregungen, die es wert sind, möglichst weit verbreitet zu werden. Und auch Dokumentationen von Beiträgen, die während des Kongresses vorgetragen wurden (Siehe am Ende der E-Mail).

Unabhängig davon, ob Sie meine Anregungen aufnehmen können, wünsche ich Ihnen viel Kraft für Ihre wichtige Arbeit in diesen traurigen Zeiten.

Herzlichst
Hajo Zeller

Anm. Albrecht Müller: Danke für die hilfreichen Anregungen, auch zur sinnvollen Kooperation der kritischen Medien. Bitte beachten: die NDS leisten dazu schon einen Beitrag, indem wir regelmäßig auf andere kritische Medien und ihre Beiträge hinweisen. Außerdem sollte man, wenn man das Heil in der Kooperation sieht, auch beachten, welchen Aufwand Kooperation und Koordination erfordert. Wir alle arbeiten schon am Limit.


8. Leserbrief

Gute Tag,

ich möchte zum Thema auf folgendes, wirklich als ‚klassisch‘ zu bezeichnendes Video von George Carlin verweisen, das die Sache meines Erachtens noch viel mehr auf den Punkt bringt als die im Beitrag verlinkten Videobeispiele (hier). Leider ist es nur auf Amerikanisch verfügbar.

Mit vielen Grüßen
Ralph Seidel


9. Leserbrief

Hallo Herr Müller,

die Möglichkeit einen Leserbrief zu schreiben ist ja in erster Linie eine willkommene Möglichkeit einen subjektiven Blick auf die Dinge zu äußern und im besten Fall zum Nachdenken anregen zu können.

Mir gefällt der Terminus ” Verblödung ” grundsätzlich gut !

Sicherlich hat auch unser Bildungssystem nicht dazu beigetragen, dass unsere Gesellschaft insgesamt ( wer könnte dass evaluieren ? ) insgesamt schlauer geworden ist.

Dennoch möchte ich eher von Verblendung sprechen wollen und zwar im Sinne der Manipulationen, die unsere Mitmenschen mindestens seit Anfang der 2000er Jahre erlegen sind.

Die NDS wurden von Ihnen 2003 als ” Äquivalent ” zur Initiative ” Neue Soziale Marktwirtschaft ” zum Aufbau einer Gegenöffentlichkeit gegründet.

Diese neoliberale Phase hat in dieser Gesellschaft vor allem aus meiner Sicht erreicht, dass sich die kapitalistische ” Ellenbogen-Gesellschaft ” etablieren konnte.

Mit all den Konsequenzen die wir kennen ; Lohnzurückhaltung, Billiglohn-Sektor und dem zwangsläufigen Umstand, dass sich junge Menschen und Eltern vor allem darum bemühen, sich in diesem System nicht zu den Verlierern zählen zu müssen.

Eine ” aktive ” Wahrnehmung von ( politischen ) Gestaltungsmöglichkeiten und deren Wertschätzung als eine Art ” Bürgerpflicht ” wird von diesen unseren Menschen nicht wahrgenommen, nicht wahrgenommen werden können.

Die jungen Leute funktionieren und setzen sich ihre eigenen Prioritäten, im Sinne des sozialen Überlebens-Wunsch. 

Insofern – um nur ein Beispiel Ihrer Punkte herauszunehmen – sind doch die Wahrnehmungen zum Ukraine-Krieg nichts anderes als ein Informationsminus, dass durch die Manipulationsmethode ” Weglassen / Verkürzte Erzählung ” der ÖRM zustande kommen konnte.

An dieser Stelle sei sinngemäß auf Ihren Beitrag vom 24.05.22 ( Eine harte Trennungslinie…) verwiesen.

Die meisten ( geneigten) NDS-Leser wissen um Brzezinski und kennen auch den Vortrag von Stratfor-Mann Friedman.
Die Umsetzung der Essenzen aus diesen Publikationen erleben wir heute im Ukraine-Krieg live.

WISSEN IST EINE HOLSCHULD, vor allem weil die ÖRM ihrem originären Auftrag nicht nachkommen (dürfen).

Aus meiner Sicht werden wir keine Chance haben diesbezüglich etwas zu verändern, solange die alternativen Medien “ihr eigenes Süppchen kochen”.

Es bedarf einer geballten Kraft, einer Konzentration des Widerstandes ( so nenne ich das jetzt einmal ) und eine Zuwendung zu den ” medial Geläuterten ” .

Ich finde, dass die so tollen alternativen Portale wie u.a. die NDS, Apolut, Rubikon usw. über diese Konzentration nachdenken müssen, wollen Sie denn insgesamt eine nachhaltige Veränderung herbeiführen.

Um einen saloppen Abschluss zu finden:

Wer clever genug ist, die Logik eines digitalen Algorithmus zu verstehen, sollt auch ein Schneeball-System nachvollziehen können.

Wer nicht weiß, was die USA-Administrationen seit über 100 Jahren für eine geopolitische Ausrichtung haben und glaubt, dass die BRD-Medien objektive Aufklärung zur politischen Meinungsbildung betreiben, ist nicht grundsätzlich blöd, aber eben auch nicht so weit weg, sich diese Bezeichnung irgendwann zu verdienen.

Wenn ich aber in diesen Tagen eine Assoziation zum Begriff ” Verblödung ” habe, dann fällt mir die Außenministerin der BRD, Frau Baerbock, ein.

Was diese Frau – Ihres Zeichens Young-Leader-Absolventin – so inhaltlich von sich gibt und dann noch in ihrem ureigenen Duktus, macht schon sehr sehr nachdenklich.

Vor allem was die vermeintliche Souveränität der BRD anbelangt.

Glückauf
Michael Krater


10. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller, liebes Nachdenkseiten-Team,

die Herausarbeitung des Themas Kryptowährung ist wirklich hervorragend. Danke. Auch Bitcoin und andere sind sicher nicht besser. Allein schon den einen Satz, dass man für 100 Dollar auf dem Höhepunkt einen Luna und damit 1 Dollar bekam, fand ich bemerkenswert. Wer bitte hatte da nicht geschnallt, was Sache ist? Wie verblödeter kann man noch sein? Wenn ich heute für 1700 Euro eine Unze Gold kaufe, dann weiß ich, dass sie zwar auch im Kurs fallen könnte, fände man neue Goldvorkommen, doch sicher nicht um den Faktor 100. Doch eher kann man davon ausgehen, dass diese 1700 Euro in zehn Jahren 4000 Euro sein können. Man schaue sich nur den Goldkurs an. Vor 20 Jahren lag er bei 1/6 des heutigen Preises für Gold. Und man weiß auch, dass dieses Edelmetall einen festen Wert hat, im –Gegensatz zu Kryptowährungen. Allein, wenn man sieht, wie diese in astronomische Höhen gegangen sind, sagt doch alles. Dazu braucht man kein Experte zu sein. Aber Gier frisst anscheinend den Verstand auf. Und die gleichen üblen Machenschaften wie bei Kryptowährungen gibt es auch auf den Aktienmarkt. Dort werden Container mehrfach verkauft, Kurse künstlich in die Höhe getrieben, um möglichst viel Geld abzusahnen, und wenn dann diese wieder ins Bodenlose fallen, muss man – um noch ein bisschen zurückzuerhalten – erst noch Geld investieren. Verbrechermaschen allüberall im Finanzsektor. Das ist eine Mafia. Einschließlich der Zentralbänker.

Es wird Zeit für ein demokratisches Geldsystem, für ein Finanzsystem, das auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt ist und nicht einer winzigen Gruppe absurd hohe Gewinne beschert.

Danke für Eure Aufklärungsarbeit.

Mit solidarischen Grüße
Gunther Troost

Anmerkung Albrecht Müller: Lieber Herr Troost,

Danke vielmals. Aber ich muss leider widersprechen. Der Glaube an das Gold unterscheidet sich nur wenig vom Glauben an die Kryptowährungen. Stellen Sie sich nur vor, die Zentralbanken oder ein Teil der Zentralbanken würden beschließen, kein Gold mehr in den Währungsreserven zu halten. Dann würde der Preis in den Keller rasseln.

Herzliche Grüße
Albrecht Müller


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