Uranmuniton hatte schon 1988 in Deutschland Auswirkungen

Uranmuniton hatte schon 1988 in Deutschland Auswirkungen

Uranmuniton hatte schon 1988 in Deutschland Auswirkungen

Albrecht Müller
Ein Artikel von: Albrecht Müller

„Betreff: Uranmunition/Historisches
gerne möchte ich einen Beitrag beisteuern, der unter Umständen in Ihre Rubrik „Serie alter, interessanter Dokumente“ passen könnte. Leider hat er aber auch einen höchst bedrückenden, aktuellen Aspekt.

Es handelt sich um den Absturz eines US-Jagdbombers am 08.Dezember 1988 in der Stadt Remscheid, rund 43 KM von meiner Heimatstadt Köln entfernt.“ Das schreibt NachDenkSeiten-Leser Hans-Günter Gerkens. In der Tat passt das in die Rubrik „Alte interessante Dokumente“. Weiter im Text:

„Damals arbeitete ich in der 10 KM von Remscheid entfernten Nachbarstadt. Gegen Mittag heulten die Sirenen. Mein Arbeitskollege, der genau wie ich ehrenamtlicher Helfer im Katastrophenschutz war, verließ das Büro, um sich zu seiner Einheit zu begeben. Als Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr Köln lag Remscheid außerhalb des Einsatzgebietes. Daher gab es für mich keine Alarmierung. Schon kurze Zeit später gingen Gerüchte von einem Absturz durch die Büros.

Am Abend war dies natürlich das Thema in den 19.00 bzw. 20.00 Nachrichten. In Erinnerung geblieben ist mir, dass der damalige Verteidigungsminister Rupert Scholz einen Tag später nach Remscheid kam. Aufgrund der fürchterlichen Abstürze in Ramstein und Remscheid gab es ein Tiefflugverbot.

Der Unfall in Remscheid war im Gegensatz zu Ramstein noch verhältnismäßig glimpflich abgelaufen. Entgegen der großen Anzahl in Ramstein waren es „nur” 7 Tote einschließlich des Piloten. Der Unfall geriet schnell in Vergessenheit. Größere Zerstörungen gab es nicht. Ein Haus war vollständig, andere dagegen schwer beschädigt.

Erst einige Jahre später änderte sich das Bild. Wie man sich wohl heutzutage denken kann, blieben „unerklärliches Ansteigen von Krebserkrankungen” reine „Gerüchte”. Die heute, gängige Bezeichnung „Verschwörungstheorie” gab es 2008 noch nicht. Trotzdem hatte die Welt schon damals das heutige Gehabe auf Lager. Die erhöhten PCB-Werte, die dafür verantwortlich gemacht wurden, stammten aus dem 2. Weltkrieg. Außerdem wollten wohl einige nur „abkassieren”. „Selbstverständlich” konnte ein Amtsleiter keinerlei „Zusammenhang feststellen, wenn Erkrankungen mit dem Absturz in Verbindung gebracht werden”.

Den Bericht in der Welt vom 08.12.2008 verlinke ich hier: Quelle: welt.de/vermischtes/article2820460/Remscheid-und-die-Folgen-des-Kampfjet-Absturzes.html

Es gab zum Glück auch eine Version, die etwas mehr und ausführlicher die Belange der Betroffenen darstellt. Der Deutschlandfunk veröffentlichte ebenso zum „Jubiläum” am 05.12.2018 diesen
Quelle: deutschlandfunkkultur.de/flugzeugabsturz-ueber-remscheid-1988-was-war-an-bord-des-100.html

Nun, wie wir Nachdenkseitenleser wissen, ist es ab 1991 im 2. Golfkrieg gegen den Irak, 1999 im Krieg gegen Serbien/Kosovo und 2003 wieder gegen den Irak zum Einsatz von uranhaltiger Munition gekommen. Nicht nur für mich ist die topaktuelle Situation im Ukraine Krieg unerträglich. Wie „selbstverständlich” der NATO-Westen die Leopard- und andere Panzer mit dieser Munition ausrüsten will! Ebenso unerträglich fand ich das Gehabe eines gewissen „außenpolitischen Experten” der Union, der in der Maischberger Sendung gegen Oskar Lafontaine antrat.

Zum Schluss möchte ich noch gerne 2 Links angeben, die für die jüngeren unter uns, aber auch für die Nachdenkseitenleser interessant sein könnte, die zu weit weg wohnen oder wohnten, um sich daran erinnern zu können:

ZDF 19.00 Heute Nachrichten:

Quelle: youtube.com/watch?v=RkJ8PjF4whU u.a. mit dem
Ministerpräsidenten Johannes Rau, im Hintergrund Wolfgang Clement

ARD 20.00 Tagesschau:
Quelle: youtube.com/watch?v=MDe7urOtJ4c

Wer sich intensiver mit dem Thema „Uranmunition” beschäftigen möchte, dem empfehle ich die auf Youtube erhältliche Dokumentation „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra”.

Herzliche Grüße
Hans-Günter Gerkens“