Jetzt kommt ja langsam hoch, wie sehr wir unsere Hände im Irak-Krieg drin haben und mit den Machenschaften des CIA verfilzt sind

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Schily wusste von der Sonderbehandlung von Gefangenen. Alle maßgeblichen Kreise wussten von den CIA-Flügen und der Nutzung Deutschlands als Nachschubbasis. Ich verweise auf den einschlägigen Eintrag vom 30.11.2005. Außerdem kann ich es mir nicht verkneifen, auf die Nutzung des Neins zum Irak-Krieg im Wahlkampf von Intellektuellen pro Schröder aufmerksam zu machen. Grass fand, deshalb sei Gerhard Schröder des Friedensnobelpreises würdig (Schröder wehrte ab, das muss man zu seiner Ehre sagen). Was Günter Grass so sagte:

1. Die Zeit 22.9.2005

ZEIT: Die Ära Rot-Grün ist in jedem Fall zu Ende. Was wird von ihr bleiben?

Grass: In jedem Fall der Atomausstieg und das Eintreten für erneuerbare Energien. Dass man die Reformen angefangen hat, zu denen es keine Alternative gibt. Und die Leistungen in der Außenpolitik. Mit welcher Häme ist Schröders und Fischers Nein zum Irak-Krieg bedacht worden – heute sind wir dankbar dafür, dass die beiden uns vor der Verwicklung in diesen Krieg bewahrt haben.

2. The Guardian

Comment: We must not be blackmailed by Merkel’s neoliberal gang

Schröder’s government has made mistakes, but it is on the side of the disadvantaged and kept us out of an illegal war.

Günter Grass
Friday September 16, 2005

P.S.: Auch Bisky war für Schröder als Friedensnobelpreisträger. Dass sich die Bundestagsmehrheit dennoch bei der Wahl zum Bundestagvizepräsidenten verweigerte, liegt am kurzen Gedächtnis dieser Mehrheit.

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