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Titel: Hinweise des Tages

Datum: 5. September 2006 um 11:27 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
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  1. Müntefering: Die Höhe der Löhne sei zwar ein Standortfaktor, dürfe aber nicht zu menschenunwürdig organisierter Arbeit führen.
    Sagte unser Arbeitsminister auf Konferenz der europäischen und asiatischen Arbeitsminister.
    Quelle: SPIEGEL Online

    Anmerkung: Und was ist mit den Plänen zur Beschneidung der Hinzuverdienstmöglichkeiten bei uns, was ist mit der „Aktivierung in Arbeit“ und den „Sofortangeboten“ um jeden Preis, was ist mit der Söderschen Urlaubssperre für Alg II-Bezieher, was ist mit den Schaffnern bei der Bahn, was ist mit der Verpflichtung zum „Praktikum“ als Straßenkehrer und vor allem wie steht es mit dem Mindestlohn in Deutschland? Wir wollen die Ausbeutung in vielen Entwicklungs- und Aufsteigerländern (wie etwa China) wirklich nicht verharmlosen, aber Müntefering sollte auch vor seiner eigenen Haustür kehren.

  2. Oskar Lafontaine: Die aktuelle Ablehnung der einseitig dem Freihandel verpflichteten EU-Verfassung, zeigt, dass der alleinige Freihandel nicht “das Ende der Geschichte” ist.
    Quelle: Stern
  3. Eizellen für Studiengebühren. An US-Universitäten boomt das Geschäft mit Eizellen von Studentinnen.
    Quelle: SPIEGEL Online
  4. Beatrice Weder di Mauro: Rente mit 67, Föderalismusreform, Unternehmenssteuerreform, Hartz IV ging nicht weit genug, weniger Kündigungsschutz, betriebliche Lohnfindung, Unternehmen wird zu viel soziale Verantwortung aufgebürdet, Zurückdrängung der öffentlichen Banken, das sind die Ratschläge der „Wirtschaftsweisen“.
    Quelle: Handelsblatt

    Anmerkung: In dem ganzen Interview gibt die „Wirtschaftsweise“ keinen einzigen Wirkungszusammenhang für ihre Reformvorschläge an – sie verstehen sich offenbar für diese „weise“ Sachverständige von selbst. Sie behauptet einfach, ohne auch nur einmal das „Warum“ zu erläutern, sie betet schlicht die Litanei neoliberaler Reformvorschläge nach. Das kann der BDI oder die INSM besser, wozu dann eigentlich noch Steuergelder für einen sog. „Sachverständigenrat“?

  5. Die UN-Handels-und-Entwicklungs-Konferenz warnt vor einer globalen Rezession. Die Deutschen müssten endlich ihre Nachfrage ankurbeln.
    Quelle: taz
  6. WSI: Mindestlöhne pro Stunde und eine Abschaffung von abgabenfreien Minijobs im Nebenerwerb wären erste taugliche Schritte, um die Verdrängung sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze durch geringfügige Beschäftigungsverhältnisse zu stoppen.
    Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung
  7. Heribert Prantl: Der Präventionsstaat. Bei der Gefahrenvorbeugung ist schon heute den Sicherheitsbehörden mehr erlaubt, als ihnen bei der Strafverfolgung je erlaubt war.
    Quelle: Süddeutsche Zeitung
  8. Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, sieht mit Sorge, dass sich Deutschland «immer mehr» zu einer Überwachungs-Gesellschaft entwickle.
    Quelle: Netzeitung – Nicht mehr erreichbar (07.09.2006)
  9. Seit dem 1. August ist Hartz IV “fortentwickelt”
    Quelle: linksnet
  10. Heiner Flassbeck: Wie Steuersenkungen wirken
    Quelle: FR
  11. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat für Oktober den nächsten Zinserhöhungsschritt angekündigt. Die europäische Geldpolitik steuert auf einen Overkill zu, meint Dieter Wermuth als neuer Hirte des Blogs „Herdentrieb“.
    Quelle: blog.zeit.de/herdentrieb
  12. Hedge-Fonds: Gefahren für die Finanzmarktstabilität und für die Unternehmen
    • Deutsche Unternehmensflucht vor „Heuschrecken” zu Lasten des Arbeitsmarktes?
      Quelle: Joachim Jahnke global news
    • Das 20-Billionen-Dollar-Risiko
      Quelle: Die Zeit
      Zur Quelle
  13. Norbert Reuter: Warnung vor freiem Welthandel
    Eine Rezension von Joachim Jahnkes Buch „Falsch Globalisiert“.
    Quelle: FR
  14. Nachdem sie mit einer ganzen Reihe einst beliebter Reiseziele von Steuerhinterziehern wie Liechtenstein, der Schweiz oder San Marino Verträge abgeschlossen hat, die wahlweise den Austausch von Kontendaten oder pauschale Steuern auf Sparzinsen vereinbaren, werden nach Experten-Einschätzung immer mehr Millionen nach Asien umgeleitet.
    Quelle: FR


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