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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 25. Mai 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Masala sieht Bruch des Völkerrechts durch israelische Regierung: „No-Go“
Der Politikwissenschaftler Carlo Masala übt Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen. Der Wissenschaftler, der an der Universität der Bundeswehr in München lehrt, sieht Verstöße gegen das Völkerrecht. Insbesondere sei die seit mehr als zwei Monaten anhaltende Blockade humanitärer Hilfsgüter durch Israel völkerrechtlich ein „No-Go“. Hier bewege man sich „außerhalb jeder völkerrechtlichen Norm“, formulierte es Masala „Im Krisenmodus“, dem Podcast der Funke-Mediengruppe.
Quelle: FR Online
Anmerkung André Tautenhahn: Deutschlands Experten und ihre späten Erkenntnisse.
dazu auch: „Eine Wende in der Geschichte“
Gegen den Willen Deutschlands hat die EU am Dienstag erste, vorerst noch folgenlose Maßnahmen gegen Israel beschlossen. Anlass ist die israelische Kriegsführung im Gazastreifen, die zum einen – mit einer totalen Blockade von Lebensmittellieferungen – eine Hungersnot provoziert, zum anderen die Bevölkerung in den Süden des Territoriums zwingt, wo sie zur Ausreise genötigt werden sollen. „Dies ist eine Wende in der Geschichte“, wird Israels Finanzminister Bezalel Smotrich zitiert. Der Plan hat in den vergangenen Tagen erste Konsequenzen seitens europäischer Staaten hervorgerufen. Frankreich und Großbritannien denken laut einer gemeinsam mit Kanada verabschiedeten Erklärung über „Maßnahmen, darunter gezielte Sanktionen“ gegen Israel nach; London hat seine Freihandelsgespräche mit dem Land eingefroren. Die EU hat sich am Dienstag auf eine Überprüfung ihres Assoziierungsabkommens mit Israel geeinigt. Berlin war zwar dagegen, konnte den Schritt aber nicht verhindern. Der Vorsitzende des israelischen Parteienbündnisses The Democrats warnt, das Vorgehen der israelischen Regierung mache Israel zum Pariastaat und bringe seine Existenz in Gefahr.
Quelle: German Foreign Policy
und: Indischer Schriftsteller Pankaj Mishra: „Gaza hat die westliche Glaubwürdigkeit untergraben“
Aus globaler Perspektive sei der Gazakrieg eine größere Zäsur als Russlands Angriffskrieg, sagt der indische Intellektuelle Pankaj Mishra. Warum?
Quelle: taz
dazu: Eskalation mit Vorsatz: Polizeigewalt bei Nakba-Demo in Berlin
Weltweit ist am 15. Mai von Palästinensern und ihren Unterstützern des 77. Jahrestages der Nakba gedacht worden – der Flucht und Vertreibung Hunderttausender Araber aus Palästina durch den Terror zionistischer Milizen bei der Staatsgründung Israels. Die Proteste richteten sich auch gegen das von Deutschland mit Waffenlieferungen und politischer Rückendeckung für die ultrarechte Netanjahu-Regierung unterstützte genozidale Vorgehen der israelischen Armee in Gaza. Allein am Donnerstag wurden dort über 140 Palästinenser getötet. Zu Recht sprechen Palästinenser von einer neuen Nakba.
Quelle: junge Welt
dazu: «Man kann Moskau nicht mehr glaubwürdig drohen»
Trump hat mit Putin telefoniert und gibt sich zuversichtlich. Der russische Amtskollege aber scheint unbeeindruckt – und hat dazu auch allen Grund, so Roland Popp im Interview. […]
Sollte Putin nicht «in redlicher Absicht» verhandeln, könne es weitere US-Sanktionen geben, hiess es aus Washington vor dem Telefonat. Wieso sollten die Russen derlei Drohungen ernst nehmen?
Das wäre genau mein Punkt. Man droht ja mit Dingen, die man im Grunde seit drei Jahren angewendet hat. Die Resultate waren wenig beeindruckend. Man ist also nicht mehr an einem Punkt, an dem man Moskau glaubwürdig unter Druck setzen kann. Insofern erscheinen mir solche Drohungen mehr ein Ausdruck von westlicher Schwäche zu sein.
Wo machen Sie Schwäche aus?
Man wünscht sich von Seiten Putins ja eine Zustimmung für einen Waffenstillstand, möglicherweise in Einleitung von umfassenden Friedensverhandlungen. Nur: Damit würden sich die Russen den militärischen Vorteil nehmen, den sie gegenwärtig auf dem Schlachtfeld haben. Das heisst: Von russischer und Putins Seite geht es in erster Linie darum, diesen bedingungslosen Waffenstillstand abzuwenden, ohne sich komplett mit Trump zu überwerfen. Wir werden sehen, ob das wirklich gelingen kann.
Quelle: 20 Minuten
dazu auch: Blamage: Trump lässt Merz eiskalt ins Messer laufen
US-Präsident Trump will nicht mehr für den Krieg gegen Russland zahlen. Das müssten die Europäer übernehmen. Friedrich Merz sieht plötzlich ganz alt aus. […]
Er habe den Europäern gesagt, es sei sehr schwer, sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Wenn die Europäer der Meinung seien, sie müssten führen, dann sollten sie das tun. Wenn sie jedoch das Gefühl hätten, es nicht zu schaffen, sollten sie besser aussteigen: „Was wollen sie machen ohne Bodentruppen? Wir werden keine Bodentruppen schicken.“ Der finanzielle Aufwand sei zu groß: „Das ist nichts für uns, das ist etwas für jemand anders.“
Die Aussagen Trumps decken sich mit einem Bericht der New York Times. Demnach habe Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs nach seinem Telefonat mit Putin gesagt, Russland und die Ukraine müssten selbst eine Lösung für den Krieg finden.
Quelle: Berliner Zeitung
und: Ukrainekrieg – Politikwissenschaftler spricht bei Maischberger über „territoriale Veränderungen“
Politikwissenschaftler Varwick analysierte bei „Maischberger“ den Ukrainekrieg – ist ein „gerechter Frieden“ in der Ukraine denkbar? […]
Varwick kritisierte, dass vielen das „strategische Denken“ fehle. Er fragte rhetorisch: „Gibt es einen Weg, dass die Ukraine zu einem gerechten Frieden kommt?“ und beantwortete dies selbst mit „Nein, das ist aussichtslos. Wir müssen über Interessensausgleich sprechen.“ Er verwies darauf, dass US-Präsident Donald Trump erstmals in drei Jahren russische Interessen – so unangenehm sie auch seien – in Betracht gezogen habe. „Russland ist der Aggressor, es könnte jederzeit die Aggression einstellen, tut es aber nicht“, so Varwick. Europa müsse sich darauf einstellen, wie der Krieg beendet werden könne.
Quelle: Berliner Zeitung
dazu: Diese Länder können sich einen solchen Nato-Beitrag gar nicht leisten
Fünf Prozent – oder er reist vielleicht gar nicht erst an. US-Präsident Donald Trump droht, dem nächsten Nato-Gipfel in Den Haag Ende Juni fernzubleiben, wenn die Mitglieder des Bündnisses nicht deutlich höhere Ausgaben für die Verteidigung beschließen. Konkret: fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung. So erzählen es Diplomaten in Brüssel. Amerikas Abwesenheit wäre ein Desaster, ein Zeichen der Schwäche, Russland und China dürften sich freuen.
Es ist womöglich auch dieser Drohung zu verdanken, dass nun neue Bewegung in die Debatte kommt. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul stellte sich jetzt hinter Trumps Forderung nach einer Erhöhung der Militärausgaben. Man folge seiner Einschätzung, dass dies notwendig sei, sagte der CDU-Politiker bei einem Nato-Treffen in der Türkei.
die ja auch Panzer rollen können – und Cyber-Sicherheit.
Quelle: Welt Online
dazu auch: »Der Clou am Lobbyismus ist: Er ist legale Korruption«
De Lapuente: Die Scholz-Regierung hat mit so vielen Lobbyisten zusammengearbeitet, wie keine Bundesregierung zuvor. Wird es jetzt unter Friedrich Merz wieder besser?
Bülow: Sagen wir mal, die Ampel-Koalition hat das Feld gut bestellt in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Profitlobbyisten. Der ehemalige BlackRock-Lobbyist Friedrich Merz will aber noch einen draufsetzen, was man schon an seinem Kabinett der Millionäre erkennen kann. Wir haben also endlich einen neuen Namen für die ehemalige GroKo gefunden: Die LoKo, die Lobbykoalition.
Quelle: Overton Magazin
und: Strafanzeigen gegen Bürgerkommentare: So schaden Baerbock, Habeck & Co. der Politik
Warum der rechtlich ausgeweitete Kampf gegen Verleumdung und Beleidigung von Politikern keinesfalls noch weiter ausufern darf.
Strafanzeigen von Politikern gegen polemisch-kritische und ungehobelte Bürgerkommentare haben sich in den Ampel-Jahren gehäuft. So problematisch wie in Thailand ist es zum Glück nicht. Dort wurde der amerikanische Politologe Paul Chambers im April verhaftet, weil er angeblich den König beleidigt hatte. Chambers ist ein Experte für die Eingriffe der Armee in Thailands Politik und die Rolle des Gesetzes zur Majestätsbeleidigung, das Gefängnisstrafen bis zu 15 Jahren vorsieht und zahlreiche junge Wissenschaftler und Politiker ins Ausland vertrieben hat. Chambers ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, aber seine Professur ist durch die angekündigte Rücknahme seiner Aufenthaltsgenehmigung gefährdet.
Quelle: Berliner Zeitung
dazu: Was die Verhängung von Sanktionen gegen Thomas Röper bedeutet
Der 20. Mai markiert das endgültige Ende des sogenannten Rechtsstaats in der EU, denn die Verhängung von Sanktionen gegen einen deutschen Staatsbürger bedeutet die Aufhebung seiner Bürgerrechte ohne Vergehen, Anklage und Gerichtsurteil De facto wurde ein Berufsverbot und eine Enteignung beschlossen.
Quelle: Anti-Spiegel
dazu auch: EU-Sanktionen gegen deutsche Blogger: Bestrafe zwei, ängstige Viele
Die Ereignisse in der EU und Russland überschlagen sich. Eine historische Zäsur jagt die nächste. Die EU hat mir ihrem 17. Sanktionspaket gegen Russland einen gewaltigen Schritt in Richtung Abbau der Meinungsfreiheit in Deutschland gemacht. Sie hat die beiden in Russland lebenden deutschen Blogger und Journalisten Alina Lipp und Thomas Röper auf die Sanktionsliste nach dem Beschluss (GASP) 2024/2643 des Rates vom 8. Oktober 2024 über restriktive Maßnahmen angesichts der destabilisierenden Aktivitäten Russlands gesetzt. Zu den 21 natürlichen Personen, gegen die Sanktionen erlassen wurden, gehören auch russische Journalisten, denen beispielsweise „Informationsmanipulation“ vorgeworfen wird.
Quelle: Overton Magazin
und: Die EU-Sanktionen gegen Lipp und Röper sind ein Skandal
Quelle: NachDenkSeiten
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