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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 12. September 2025 um 8:20 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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Anmerkung unseres Lesers G.R.: Der Wahnsinn in den Redaktionsstuben der so genannten Qualitätsmedien kennt offensichtlich keine Grenzen mehr. Niemand hinterfragt auch nur ansatzweise die NATO-Darstellung, klar ist für alle: “Der Russe war’s!” In der FAZ handelt es sich sogar um einen “Angriff” auf Polen (Angriff auf Polen: Warum wurden nicht alle Drohnen abgeschossen? | FAZ – Überschrift inzwischen geändert). Damit das alles “glaubwürdiger” klingt, werden natürlich die allseits bekannten “Experten” befragt. Hier wird Propaganda betrieben. Eigentlich macht das doch auch nur “der Russe” – wenn man den “Qualitätsmedien” Glauben schenken darf.
dazu auch: Drohnenalarm in Polen: Der Mittwoch der totalen Kriegspropaganda
Am Mittwoch sind von der ukrainischen Flugabwehr abgelenkte russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen. Die Hintergründe waren schnell geklärt, aber die deutschen Medien und Politiker haben eine Kriegspropaganda losgetreten, die ihresgleichen sucht.
Quelle: Anti-Spiegel
und: Dialektik der Drohne: Polen und die Bündniskonsultation
Es bleibt ein Dritter im Bunde, dem die jetzige Eskalation bestens ins Konzept passt, weil er sie sowieso anstrebt: die Ukraine. Solange auf polnischer Seite im wesentlichen auf »kyrillische Zeichen« an aufgelesenen Drohnentrümmern verwiesen wird, ist diese Variante zumindest nicht ausgeschlossen und nach den Statements aus Kiew, jetzt müsse ein einheitlicher Luftverteidigungsraum der NATO und der Ukraine geschaffen werden, sogar ziemlich wahrscheinlich. Zumal Donald Tusk gleich am Mittwoch morgen die Bevölkerung angewiesen hat, »nur eigenen offiziellen Informationen Glauben zu schenken«. Ein Indiz, dass uns Lügen bevorstehen, die die Balken biegen.
Quelle: junge Welt
Anmerkung Christian Reimann: Diese Bundesregierung – aber schon die vorherige Ampelkoalition – benimmt sich wie ein Vasall, dessen Herrscher nicht bei einer Missetat ertappt werden soll/darf. Bitte lesen Sie dazu z.B. auch Weiter so nach den Haftbefehlen des Generalbundesanwalts für die mutmaßlichen Nord-Stream-Saboteure? mit einer Anmerkung.
dazu auch: Anschlag auf Nord-Stream-Pipelines
Gericht vertagt Entscheidung über Auslieferung im Nord-Stream-Fall
Lange Verhandlungen über die Auslieferung eines Tatverdächtigen im Fall der gesprengten Nord-Stream-Pipelines führten zu keinem Ergebnis. Er bleibt vorerst in U-Haft. […]
Bei dem Anschlag vor drei Jahren waren die beiden Nord-Stream-Pipelines so stark beschädigt worden, dass kein Gas mehr durch sie hindurchgeleitet werden konnte. Allerdings war dies bereits vorher nicht mehr geschehen, weil Russland seine Gaslieferungen zu dem Zeitpunkt schrittweise gedrosselt hatte. Das Land begründete dies mit technischen Problemen. Jedoch wird vermutet, dass dies vielmehr eine Reaktion auf westliche Sanktionen war, die nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in Kraft getreten waren. Beobachtende vermuten, dass Russland mit der Zurückhaltung von Gas Druck auf den Westen und insbesondere Deutschland ausüben wollte.
Quelle: Zeit Online
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Im Wesentlichen geht es in dem Artikel über die mögliche Auslieferung des tatverdächtigen Serhij K. Im letzten Absatz, sozusagen im Abspann, schafft es die ZEIT dann, in den paar Zeilen zwei ganz grobe sachliche Fehler zur Sprengung und zur Funktionsfähigkeit der Nord-Stream-Pipelines unterzubringen. Zunächst einmal ist es im Gegensatz zum ersten Satz falsch, dass “kein Gas mehr durch [die Nord-Stream-Pipelines] hindurchgeleitet werden” konnte und kann. Beide Pipelines bestehen aus jeweils zwei Strängen, und der zweite Strang von Nord Stream 2 ist unbeschädigt und kann jederzeit (mit einem gewissen Vorlauf) in Betrieb gesetzt werden – was Putin sogar wiederholt angeboten hat. Das ist insofern wichtig, als Deutschland nur aus politischen, nicht aus technischen Gründen auf dramatisch günstigere Gaspreise verzichtet und die maßgeblich durch die hohen Energiepreise verursachte Rezession jetzt zum Vorwand für ein perfides Austeritäts- und Sozialstaatszerstörungsprogramm genommen wird. Bei einer besseren Wirtschaftslage wäre die Pseudo-Begründung für die Austeritätspolitik für jedermann indiskutabel. Zweitens stimmt es zwar, dass durch Nord Stream 1 zum Zeitpunkt der Explosion kein Gas mehr floss; die Gründe dafür, laut Russland technische Probleme, laut Deutschland politische Absicht, waren und sind umstritten. Aber Nord Stream 2 hätte jederzeit (in beiden Strängen) liefern können und war nur deshalb inaktiv, weil der damalige Wirtschaftsminister Habeck kurz vor dem Ukrainekrieg keine Genehmigung erteilte. Sind die Falschbehauptungen sachliche Unwissenheit (obwohl 5 Minuten Googlen die Fakten klarstellen würde) oder blanker Vorsatz (“die Russen setzen Gas als Waffe ein”)?
Anmerkung unserer Leserin C.B.: Wer auf der Suche nach einer Lektion in Sachen Doppelmoral ist, wird bei der Tagesschau fündig: Quelle 1: “Umstrittene Star-Sopranistin: Empörung über Netrebko-Auftritt in London” Quelle 2: “Festival lädt Münchner Philharmoniker mit Dirigent aus Israel aus”.
Zwei Künstlern wird vorgeworfen, dass sie sich nicht ausreichend von der Regierung ihres Heimatlandes distanzieren. Bei der einen: Empörung, dass die Veranstaltung trotzdem stattfindet. Bei dem anderen: Empörung, dass die Veranstaltung abgesagt wurde. Damit nicht genug: Der frisch gecancelte Dirigent Shani hat seinen Job nur, weil sein Vorgänger geschasst wurde. Kündigungsgrund: Er hatte sich nicht ausreichend von der Regierung seines Heimatlandes distanziert. Nun spinnen wir die Sache mal weiter und stellen uns vor, Herr Shani hätte sich klar von der Regierung seines Heimatlandes distanziert. Hätte er dann seinen Job noch – oder hätte ihn als Antisemit nach deutscher Lesart dasselbe Schicksal ereilt wie seinen russischen Vorgänger?
dazu auch: Gesundheitsministerin unter Druck: Warken schließt Leistungskürzungen der Krankenkassen nicht mehr aus
Bei Pflege- und Krankenversicherung tut sich ein Milliardenloch auf. Im Bundestag grillen die Abgeordneten Gesundheitsministerin Warken. Die verrät unerwartet viel über die Pläne der Koalition.
Quelle: Tagesspiegel
dazu auch: Angst vor späterer Armut: Gen Z sorgt selbst für das Alter vor und misstraut gesetzlicher Rente
Wird die Rente zum Leben reichen? Junge Menschen sind skeptisch. Vier von fünf der 18- bis 30-Jährigen fürchten Altersarmut, zeigt eine Umfrage. Für die private Altersvorsorge setzen daher viele auf die Börse. […]
Immerhin: Von denjenigen, die nach eigenen Angaben sparen beziehungsweise Geld anlegen, tun das 55 Prozent für die Altersvorsorge. Diesen Trend beobachtet auch die ING, die ergänzend zu der Umfrage anonymisierte Daten von rund 1,16 Millionen jungen Kundinnen und Kunden ausgewertet hat. Ein Drittel davon habe ein Wertpapierdepot, knapp die Hälfte (45 Prozent) spare regelmäßig per Wertpapiersparplan – im Schnitt etwa 350 Euro im Monat. Der Großteil dieser Einzahlungen (88 Prozent) fließe in börsengehandelte Indexfonds (ETFs).
Quelle: DER SPIEGEL
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Die jahrzehntelange Propaganda gegen die gesetzliche Rente und das Umlageverfahren trägt also reichlich Früchte, und die Finanzbranche reibt sich die Hände. Wobei ich mich frage, wieso junge Menschen glauben können, dass sie gar keine Rente erhalten werden. Solange es eine Wirtschaft gibt, in der Menschen Löhne erhalten und einen Teil davon als Rentenbeitrag abgeben, existiert die Umlagerente weiter – und sollte die Wirtschaft nicht mehr existieren, dann helfen auch keine Aktien, ETFs oder andere finanzmarktgedeckte Produkte, die auf einer Volkswirtschaft basieren. Nebenbei: der durchschnittliche Sparbetrag soll 350 Euro im Monat ausmachen. Das ist einerseits viel Geld von dem typischerweise niedrigen Netto junger Menschen, das dann in der volkswirtschaftlichen Nachfrage fehlt, und andererseits reicht der Beitrag gerade mal für einen halben Rentenpunkt. Damit kommt man selbst nach 45 Arbeitsjahren nur auf eine Rente von unter 900 Euro (in heutigem Geld), das reicht doch ohne die gesetzliche Rente hinten und vorne nicht.
dazu auch: Stellen sparen beim öffentlichen Dienst? Fantasie und Wirklichkeit
Immer, wenn klar ist, dass das Geld knapp wird, wird auf allen Ebenen nach Möglichkeiten gesucht, zu sparen. Eines der aktuellen Ziele, neben den Resten des Sozialstaats, ist der öffentliche Dienst. Aber die Rechnungen, die gemacht werden, gehen nicht auf.
Quelle: Dagmar Henn in RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Die Bevölkerung in Deutschland ist trotz der erneut angekündigten Kürzungen bei zuvor bereits beschlossenen Unsummen für Militär und Rüstungsindustrie immer noch ruhig. Auch bei den Lehrern und ihren Verbänden ist kaum Widerspruch zur herrschenden Politik zu vernehmen. Während der merk-würdigen Coronazeit waren es insbesondere Lehrer, die ganz überwiegend für die Umsetzung der rein politischen Maßnahmen gesorgt haben – z.B. Maskenzwang und Tests.
dazu: Aufarbeitung von Maskenkäufen – Ministerium im Blindflug
Bis heute hat das Gesundheitsministerium keinen Überblick über Kosten und Risiken der Maskenkäufe aus der Coronazeit, wie ein neuer Bericht zeigt. Offenbar auch weil im Ministerium niemand Ahnung von Wirtschaft hatte.
Quelle: DER SPIEGEL
Anmerkung unseres Lesers J.A.: In einem Bundesministerium mit hochbezahlten Beamten soll es niemanden mit BWL-Kenntnissen gegeben haben, und angesichts der riesigen Milliardensummen war auch kein externer Sachverstand zu haben? Soll mit dieser Story Jens Spahn reingewaschen werden?
Anmerkung Tobias Riegel: Die Demonstration am Samstag kann nach Angaben der Veranstalter doch am Brandenburger Tor stattfinden, wie Medien berichten. Eine Sprecherin von Wagenknecht sagte am Donnerstag, man habe sich mit den Organisatoren des Berlin-Marathons geeinigt.
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