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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 24. November 2025 um 8:28 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu auch: Wie man in Russland auf den neuen Friedensplan für die Ukraine reagiert hat
Unser Korrespondent in Moskau, Stefano di Lorenzo, berichtet, wie der in den letzten Tagen durchgesickerte – oder auch absichtlich bekanntgemachte – 28-Punkte-Plan der USA und Russlands in Russland selber aufgenommen wurde. Noch ist man eher skeptisch, auch weil Europa noch keine Zustimmung signalisiert hat. – Siehe am Schluss des Beitrags die vollständige Übersetzung des 28-Punkte-Plans, soweit er schon bekannt ist. Interessant sind insbesondere auch die territorialen Abmachungen, siehe Punkt 21.
Quelle: Globalbridge
und: Streit um den 28-Punkte-Plan
Deutschland, Frankreich und Großbritannien suchen in Verhandlungen mit den USA in Genf die Kernelemente des 28-Punkte-Plans für einen Waffenstillstand in der Ukraine umfassend zu verändern. Zum einen geht es dabei um die Frage, wofür genau das in der EU eingefrorene russische Auslandsvermögen verwendet wird, zum anderen darum, welche Einschränkungen den ukrainischen Streitkräften auferlegt werden. Während es in Berlin und Brüssel offiziell heißt, man mache sich für die Interessen der Ukraine stark, geht es tatsächlich um Interessen Deutschlands und der EU. So plant die EU die Nutzung des russischen Auslandsvermögens zur Aufrüstung der Ukraine mit Waffen aus ihrer eigenen Produktion, was einen Ausbau der EU-Rüstungsindustrie begünstigt. Der 28-Punkte-Plan sieht die Nutzung der Mittel für den Wiederaufbau der Ukraine vor. Darüber hinaus enthält er Einschränkungen für die Streitkräfte der Ukraine, die womöglich mit den Plänen mehrerer EU-Staaten für profitable Rüstungsexporte in das Land kollidieren. Gelingt es Berlin und Brüssel, sich mit ihren Forderungen durchzusetzen, droht der 28-Punkte-Plan zu scheitern. Der Krieg dauerte dann weiter an.
Quelle: German Foreign Policy
dazu auch: Warum Merz von den Ukraine-Verhandlungen wusste – und dennoch untätig blieb
Europa verfällt in Panik, weil Washington, Kiew und Moskau im Geheimen über einen Frieden verhandeln. Doch Merz wusste seit längerem von den Gesprächen. Warum hat er nicht reagiert? […]
Nach einem ersten Schreckmoment gab sich das Kanzleramt überrascht. Man habe keine Kenntnis von amerikanisch-russischen Gesprächen über einen Ukraine-Friedensplan, sagte Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) am Dienstag. Die Aussagen des wichtigen US-Sondergesandten Steve Witkoff seien „durchaus verstörend“, erklärt er bei RTL und ntv. Es mutete an, „als ob Putin damit Kriegsziele erreichen könnte, die er auf dem Schlachtfeld nicht erreicht hat“. Auch Wadephul versichert, die Bundesregierung sei über den 28-Punkte-Plan nicht „gebrieft worden“.
Die Fakten sprechen allerdings eine andere Sprache: Der Berliner Zeitung liegen übereinstimmende Berichte vor, wonach das Kanzleramt bereits am 4. November über den Friedensplan informiert wurde.
Quelle: Berliner Zeitung (Bezahlschranke)
Anmerkung Christian Reimann: Daran zeigt sich mal wieder, dass das Kapital wie ein scheues Reh ist. In diesem Fall reagiert es – bzw. die Akteure im Hintergrund – jedoch pervers, wenn es den Frieden scheut.
dazu auch: Bundeswehr plant neue Musterungszentren – auch in Berliner Kaufhäusern?
Das Bundesverteidigungsministerium treibt den Aufbau der neuen Musterungsstellen für den Wehrdienst voran. Falls das von der Regierung beschlossene Wehrdienstgesetz auch durch den Bundestag und Bundesrat geht, sollen bundesweit 24 neue Musterungszentren für die Bundeswehr entstehen. Das teilte eine Sprecherin des Ministeriums rbb|24 am Freitag auf Anfrage mit. Dabei könnte es auch zu Anmietungen ehemaliger Warenhausflächen in Berlin kommen.
Quelle: rbb24
und: Das Vierte Reich gegen die virtuelle Ukraine: Berlin ist verärgert über Selenskij
Friedrich Merz ist ein ungeliebter, vom Pech verfolgter und langweiliger Kanzler, aber dennoch ehrgeizig: Er baut das “Vierte Reich” auf. Eine Rückkehr zu den guten alten (wohlhabenden und ruhigen) Zeiten, wie unter der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, wird als unmöglich angesehen: Das Erdgas wird nicht mehr so billig sein, der Lebensstandard nicht mehr so hoch und die Industrie nicht mehr so wettbewerbsfähig. Aber Merz konnte Merkel noch nie aushalten und hat eine andere Vision: eine neue Militarisierung Deutschlands.
Bis zum Ende des Jahrzehnts soll das jährliche Militärbudget der Bundesrepublik Deutschland 150 Milliarden Euro erreichen. Zum Vergleich: In Frankreich sind es nur 80 Milliarden Euro – und dort macht man sich bereits Gedanken. Die vorherige Militarisierung ihrer Nachbarn hatte für die Franzosen unangenehme Folgen. Und die davor auch. Und zwar nicht nur für sie, sondern für ganz Europa.
Parallel dazu plant Berlin die Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Quelle: RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Die engen Verbindungen von EU und NATO sind offensichtlich. Mehrfach-Mitgliedschaften bestehen ja. Die EU für sich ist auch ein Militärbündnis, nicht lediglich die NATO. Die EU ist ein Militärbündnis vor allem ohne USA und Großbritannien, die jedoch dennoch ihren Einfluss ausüben können – insbesondere dank zahlreicher deutscher Spitzenpolitiker mit US-Netzwerken (BlackRock, Pfizer usw.).
Anmerkung Christian Reimann: Selbst wenn Ex-Kanzler Scholz vor einem richtigen Ausschuss mit den richtigen Fragen hätte aussagen müssen, ist zu befürchten, dass er sich an sein Schweigen neben US-Präsident Biden nicht erinnert als dieser auch auf Nachfragen hin versichert hat, die USA hätten die Mittel NordStream zu beenden. Erinnert sei u.a. an diese Beiträge:
dazu auch: Scholz zu Nord Stream 2: Abhängigkeit von Russland war Fehler
Der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat im Untersuchungsausschuss zur Nord-Stream-2-Pipeline erklärt, er habe sich schon Jahre vor Russlands Überfall auf die Ukraine für den Bau von LNG-Terminals an der deutschen Küste eingesetzt. Die Abhängigkeit von russischem Gas sei rückblickend ein Fehler gewesen. “Ich habe es nie verstanden, warum Deutschland anders als viele andere Länder, zum Beispiel Belgien, nicht neben einer Pipeline-Infrastruktur auch eine LNG-Infrastruktur errichtet hat”, so der Ex-Kanzler. (…)
Laut Scholz versuchte die Bundesregierung, die angedrohten US-Sanktionen gegen Nord Stream 2 abzuwenden. Deutschland bot der US-Regierung Investitionen in LNG-Terminals an.
Quelle: tagesschau
dazu: Neue Daten belegen 98 palästinensische Todesfälle in israelischer Haft seit dem 7. Oktober
Obduktionsberichte und Aussagen ehemaliger Häftlinge deuten darauf hin, dass viele an Folter, medizinischer Vernachlässigung und Nahrungsentzug starben. Laut einer durchgesickerten Datenbank des israelischen Geheimdienstes handelte es sich bei Dutzenden um Zivilisten.
Mindestens 98 Palästinenser sind seit dem 7. Oktober 2023 in israelischen Gefängnissen und Militärhaftanstalten gestorben, in vielen Fällen offenbar als direkte Folge von Folter, medizinischer Vernachlässigung und Nahrungsentzug durch Soldaten und Gefängnisbeamte. Von den aus dem Gazastreifen Inhaftierten, die die Mehrheit bilden, wurde weniger als ein Drittel von der israelischen Armee selbst als Militante eingestuft – was bedeutet, dass Israel für den Tod Dutzender palästinensischer Zivilisten in Haft verantwortlich ist.
Quelle: Antikrieg
Anmerkung Christian Reimann: Es ist von „Großmächten“ die Rede. Allerdings beschränkt sich der aufgezeigte Machtmissbrauch auf die USA und die Sowjetunion, die nicht mehr existiert. China und Russland werden zwar als Großmächte erwähnt, aber Beispiele für deren Machtmissbrauch werden nicht genannt.
dazu: Zu wenig, zu spät
Aber 83 Staaten sind weniger als die Hälfte der 194, die für eine Konsensentscheidung nötig wären. Es fehlten die großen Öl- und Gas-Länder genauso wie andere wichtige Schwellenländer. Die 83 Verbündeten stellten weniger als zehn Prozent der globalen Produktion und des Verbrauchs von Kohle, Öl und Gas.
Die Allianz der kleinen Inselstaaten habe nicht geschlossen sprechen können, berichtete der gut vernetzte Bals – Singapur sei ausgeschert. Die Allianz der ärmsten Staaten auch nicht, weil Senegal sich quergestellt habe. „Über Nacht sind Russland, Saudi-Arabien, China und Nigeria zur Konferenzleitung gegangen und haben gesagt, sie unterstützten das nicht“, sagte Bals. „Dann wusste sie nicht mehr, wie sie einen Konsens herstellen sollen.“
Quelle: taz
dazu auch: Klimakonferenz COP30 in Brasilien beendet – Keine Einigung über fossile Energieträger
Insbesondere die EU und ihre Mitgliedsländer wollten einen verbindlichen Fahrplan, Ölförderländer und aufsteigende Industrieländer wie China und Indien waren gegen feste Verpflichtungen. Beschlossen wurde, dass reiche Staaten ihre Klimahilfen an ärmere Länder zur Kompensation für die Folgen der Erderhitzung bis 2035 verdreifachen.
Die Tagesschau zitiert den deutschen Bundesumweltminister Carsten Schneider mit der Aussage, er sei “ein bisschen enttäuscht”, dass die Ölstaaten “mit einer Blockade” ehrgeizigere Beschlüsse verhindert hätten. Im Abschlussdokument sei nicht die Rede von fossilen Energieträgern, auch Öl, Kohle und Gas werden nicht explizit genannt – außer im Begriff “Treibhausgase”.
Quelle: RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Erfreulich ist, dass der Jugendverband der SPD ein anderes Rentensystem anstrebt als die Parteispitze. Offensichtlich haben die jungen Menschen in der SPD ein besseres Verständnis über Gerechtigkeit und Sozialpolitik. Ob sie sich durchsetzen werden, ist fraglich, aber wer nicht einmal einen Versuch zur Veränderung wagt, hat bereits aufgegeben und verloren.
Anmerkung unseres Lesers J.P.: Unter Sozialausgaben werden aufgeführt: „41 Prozent ihres Etats für Renten,- Kranken- und Arbeitslosenversicherung“. Ich finde es eine unglaubliche Frechheit, Versicherungsleistungen als Sozialausgaben zu titulieren! Aber heute heißen Altersheime ja auch Seniorenresidenz und bald soll Krieg den Frieden sichern – ersetzen wäre wohl besser. Die aufgeführten Leistungen wurden bezahlt, durch die entsprechenden Versicherungen.
dazu auch: Warum reiche Privatpersonen gerade Milliarden in Hedgefonds investieren
Die fünf Billionen US-Dollar (ca. 4,3 Billionen Euro) schwere Hedgefonds-Branche wird von einigen der größten Geldpools der Welt gestützt. Und zwar von Renten, Stiftungen und Staatsfonds.
Diese namhaften Institutionen stehen jedoch vor einem Liquiditätsengpass, da ihr Kapital in illiquiden Private Equity und Risikofonds gebunden ist. Für Hedgefonds, die wachsen wollen, gibt es laut Goldman Sachs Billionen von Dollar außerhalb der Institutionen, die an der Aktion teilhaben wollen.
Privatvermögen – also Gelder, die auf Plattformen von Private-Banking-Abteilungen großer Institute wie Goldman Sachs sowie von Vermögensberatern wie Merrill Lynch, unabhängigen Beratern und Family-Offices gehalten werden – zeigen ein starkes Interesse an Hedgefonds. Diese Anleger drängen zunehmend in den Markt. Zudem verfügen sie über erhebliche Kapitalreserven, die sie investieren möchten.
Quelle: Business Insider
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