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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise des Tages
Datum: 18. Dezember 2025 um 8:42 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
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dazu auch: Wie lange wird der Westen den Konflikt in der Ukraine noch verlängern?
Es wird, wie man hören und lesen kann, zum Thema Krieg in der Ukraine und wie er beendigt werden könnte mit verschiedenen Beteiligten und an verschiedenen Orten verhandelt. Dabei scheinen die Meinungen recht weit auseinanderzugehen. Insbesondere die Vorschläge der Europäer weichen von jenen ursprünglichen Vorschlägen der USA weit ab. Alexander Kouzminov, ein russischer Wissenschaftler, der seit vielen Jahren in New Zealand lebt, beobachtet diese Szenen als Kenner beider Seiten intensiv. Seine ausführliche – und entsprechend lange – Analyse zeigt, warum ein baldiger Friede – ein Friede, nicht nur ein Waffenstillstand! – nicht zu erwarten ist.
Quelle: Globalbridge
und: Auf dem Weg in den Krieg
Vor dem heute beginnenden EU-Gipfel mit Schwerpunkt Ukraine schließt Bundeskanzler Friedrich Merz die Stationierung deutscher Soldaten in dem Land nach dem Abschluss eines Waffenstillstands nicht aus. Über Details zur Entsendung von Truppen in die Ukraine werde erst nach einer Einstellung der Kampfhandlungen gesprochen, erklärte Merz am gestrigen Mittwoch im Bundestag. Auf einen Einsatz europäischer Militärs hatten sich die Staats- und Regierungschefs von zehn europäischen Staaten am Montag geeinigt – in klarer Kenntnis der Tatsache, dass Russland, militärisch auf dem Weg zum Sieg, dies nicht akzeptiert und angekündigt hat, Soldaten aus NATO-Staaten in der Ukraine als Angriffsziel zu behandeln. Auch der deutsche Plan, die bereits seit vier Jahren laufende enge Kooperation der deutschen und der ukrainischen Rüstungsindustrie mächtig auszubauen, läuft zentralen russischen Forderungen zuwider und ist geeignet, einen Friedensschluss in der Ukraine weiter zu verzögern. Gleichzeitig schwillt die propagandistische Kriegsvorbereitung auch in Frankreich und Großbritannien an. NATO-Generalsekretär Mark Rutte fordert, auf „Zerstörung, Millionen von Vertriebenen und extreme Verluste“ vorbereitet zu sein.
Quelle: German Foreign Policy
dazu: Italien bremst EU-Pläne zur Nutzung eingefrorener russischer Vermögen
Giorgia Meloni warnt vor rechtlichen und finanziellen Risiken bei der Nutzung eingefrorener russischer Staatsvermögen. Vor dem EU-Gipfel bleibt die Finanzierung der Ukraine umstritten. […]
Meloni machte deutlich, dass Entscheidungen dieser finanziellen und rechtlichen Tragweite nicht übereilt getroffen werden sollten. Sie forderte Klarheit über mögliche Risiken, darunter Reputationsschäden, rechtliche Rückzahlungen oder zusätzliche Belastungen für nationale Haushalte, bevor sich Italien hinter konkrete Vorschläge stelle.
Quelle: Berliner Zeitung
dazu auch: Russisches Vermögen: Euroclear abgemahnt, Orban prüft Rückzug
Der geplante Zugriff der EU auf das russische Vermögen in Belgien hat erste negative Folgen. Die US-Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für den belgischen Finanzdienstleister Euroclear auf “negativ” herabgesetzt und eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit in Aussicht gestellt. Grund seien rechtliche Gefahren und Liquiditätsrisiken wegen der EU-Pläne, so Fitch.
Quelle: Lost in Europe
und: Berlins Friedensplan ist schon erledigt – bei Putins Milliarden geht Merz “all in”
Der Berliner Friedensplan ist schon fast wieder Geschichte. Und jetzt zieht Kanzler Merz in die für ihn eigentliche Schlacht – die Kampf um Putins Milliarden. […]
Was bleibt vom Kanzler, sollte auch noch der Außenkanzler scheitern? Merz hätte die Verantwortung auch nach Brüssel schieben können. Hat er aber nicht. Im Gegenteil – der Kanzler hat seinen Vorschlag noch einmal weiter aufgeladen: „Ich halte dies geradezu für eine Schlüsselfrage unserer Handlungsfähigkeit in der Europäischen Union.“
Merz hat das sogar noch einmal dramatisiert: „Wenn uns das nicht gelingt, dann wird die Handlungsfähigkeit dieser Europäischen Union über Jahre massiv beschädigt sein.“
Und falls es gelingt, wie hätte man es dann zu lesen? Dann hätte Merz – quasi im Alleingang – die Europäische Union gerettet. Vor den Russen und vor den Amerikanern – und ein bisschen auch vor den Chinesen.
Zuvor hat er, dies ist hier keine Ironie, sondern seine eigene Lesart, schon die Nato gerettet. Denn die wäre ohne die deutsche Bereitschaft, mit gigantischen Schulden den deutschen Verteidigungsbeitrag ganz im Sinne Donald Trumps nach oben zu schrauben, gescheitert.
Quelle: Focus Online
dazu auch: Erst Abverkauf, jetzt 50-Milliarden-Bombe aus Berlin? Rheinmetall & Co steigen
Nach der Korrektur keimt neue Hoffnung. Der Bundestag könnte heute milliardenschwere Rüstungsdeals freigeben.
Die zuletzt unter Druck geratenen deutschen Rüstungsaktien steuern zur Wochenmitte auf eine Erholung zu. Auslöser ist ein Bericht der Financial Times, der auf eine bevorstehende Freigabe milliardenschwerer Verteidigungsausgaben durch den Bundestag verweist und von Marktteilnehmern als Stimmungsaufheller gewertet wird. Rheinmetall legten im Tradegate-Handel nach ihrem jüngsten Tief um 2,7 Prozent zu, auch Renk und Hensoldt verzeichneten Kursgewinne von bis zu 4,3 Prozent.
Quelle: wallstreet online
und: Ukraine und Deutschland vereinbaren neuen Rüstungsdeal
Die Bundesregierung stellt mehr als 1,2 Milliarden Euro für neue Rüstungsprojekte bereit. Neben Lieferungen sind auch gemeinsame Produktionen mit der Ukraine geplant.
Quelle: Berliner Zeitung
Anmerkung André Tautenhahn: Man könnte also auch von einem „Umschlagplatz für Desinformation“ sprechen.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Ich gehe davon aus, dass alles in dem Artikel Dargestellte völkerrechtswidrig ist: die militärischen Angriffe auf jeden Fall, die gezielte Exekution von Wissenschaftler, die enorme Menge an “Kollateralschäden” (“1100 Todesopfer[…], darunter 436 Zivilisten”). Der SPIEGEL verliert darüber kein kritisches Wort und scheint im Gegenteil geradezu enthusiastisch über den gelungenen Militärschlag zu sein, der auch noch von einem Ablenkungsmanöver der USA gedeckt wurde. Chapeau! Irgendwo wird dieses unselige Magazin tatsächlich für “links” gehalten, man glaubt es nicht.
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Und so geht es dann weiter. Von den neun “Experten” bzw. “Wissenschaftlern” in der Rentenkommission teilen sieben in etwa dieselbe Meinung bzw. Lobbypropaganda: Demographie, länger arbeiten, Rentenniveau kürzen, mehr “kapitalgedeckte” Vorsorge. Das sind ganz sicher nicht diejenigen, die meine Rente retten sollen, wie es in der Überschrift fälschlich heißt, sondern sie sollen (und wollen) die Rente weiter zerstören, zumindest die gesetzliche Rente im Umlageverfahren. Und wenn die Rentenkommission von der Bundesregierung genau so besetzt wird, dann ist auch klar, was für Union und SPD hinten rauskommen soll: länger arbeiten, Rentenniveau kürzen, mehr “kapitalgedeckte” Vorsorge. Lediglich Camille Logeay und Peter Bofinger treten explizit für die Stärkung der gesetzlichen Rente und (immerhin) eine Stabilisierung des aktuellen Rentenniveaus ein, obwohl auch das viel zu niedrig ist. Bofinger ist anscheinend der einzige der Neun, der die volkswirtschaftlichen Grundlagen der Rente und die Bedeutung von Wirtschaftswachstum hinweist, obwohl die wirtschaftliche Entwicklung doch bei allen “Experten” im Zentrum stehen müsste. Mit anderen Worten: es wäre ein Wunder allererster Güte, wenn die gesetzliche Rente von diesem Gremium nicht noch weiter zerfleddert werden und die Politik dann dem “Expertenrat” folgen würde; eine Verbesserung des Rentensystems und des armseligen Rentenniveaus ist definitiv nicht zu erwarten.
dazu auch: Sozialstaat stärken: Warum Reformen dringend nötig sind
Ideologisch verhärtet und immer radikaler: Die Sozialstaatsdebatte scheint zum nächsten Fixpunkt der gesellschaftlichen Polarisierung zu werden. Dabei ist die Lage schon fragil genug. Ausgerechnet in dieser Situation wird eine zentrale Linie in Frage gestellt, die Sicherheit bieten soll: Deutschland diskutiert über 48 Prozent Rentenniveau.
Im Hintergrund steht die Behauptung, dass wir uns den Sozialstaat angeblich „nicht mehr leisten können, mit dem, was wir erwirtschaften“. Abgesehen davon, dass diese Aussage im Verhältnis zum BIP für die Rente nachweislich falsch ist, sollten wir besser wirtschaften.
Wenn zum Beispiel Tarifflucht und Lohndumping gestoppt werden, sorgt dies allein für die Sozialversicherungen jedes Jahr für mehr als 40 Mrd. Euro. Dazu brauchen wir mehr Innovationen, weniger Abhängigkeiten und größere Sicherheit für Gute Arbeitsplätze. Deshalb sollten wir auch demokratischer wirtschaften: Mit einer stärkeren Mitbestimmung in Konzernen und Betrieben hätten viele Managementfehler vermieden und Jobs gerettet werden können.
Stattdessen werden „schmerzhafte Sozialreformen“ angekündigt. Können sie den Sozialstaat wirklich fit und die soziale Sicherung zukunftsfest machen?
Quelle: Yasmin Fahimi in spw
Anmerkung Christian Reimann: Es ist richtig, dass Reformen zugunsten des Sozialstaates nötig sind. Aber in den letzten Jahrzehnten – insbesondere während der Schröder/Fischer-Regierungszeit – sind “Reformen” durchgesetzt worden zum Entsetzen zahlreicher Bürgerinnen und Bürger. Der Begriff ist bei Teilen der Bevölkerung mit einer negativen Wirkung verbunden. Frau Fahimi mit ihren Verbindungen zu Gewerkschaften und SPD täte gut daran zu fordern, die Agenda 2010 und sog. Hartz-Gesetzgebung endlich aufzuarbeiten.
und: „Die wenigsten haben Geld erhalten“ – Hunderte Millionen aus Rentenfonds wurden nicht ausgezahlt
Die Stiftung Härtefallfonds wird Ende dieses Jahres abgewickelt. Nur ein kleiner Teil der Gelder wurde ausgeteilt, über 400 Millionen Euro fließen stattdessen an den Bund zurück. Die Linke reagiert mit scharfer Kritik.
Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro ungenutzt zurück an die Staatskasse. Dies geht aus der Antwort des Sozialministeriums an den Linken-Fraktionschef Sören Pellmann hervor.
Quelle: Welt Online
dazu: „Neue Grundsicherung“ – Keine Einsparungen, aber unsozial
Das heute von der Bundesregierung beschlossene Gesetz ist unsozial und ungerecht – und es bringt nicht einmal die erhofften Einsparungen. Den Staatshaushalt kann und darf man nicht auf dem Rücken der Menschen im Bürgergeld-Bezug sanieren. Das Parlament muss jetzt nachbessern.
Zwar enthält das Gesetz Verbesserungen für eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Aber die verschärften Sanktionen und Mitwirkungspflichten führen im schlimmsten Fall zu mehr Wohnungslosigkeit und verschärften sozialen Problemen. Die Härtefallregelungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen reichen nicht. Die Abschaffung der Karenzzeiten bei Vermögen und die Einschränkungen bei der Übernahme der Wohnkosten treffen vor allem diejenigen, die vorher oft jahrzehntelang in die Sozialkassen eingezahlt haben und dann, wenn sie selbst in Not geraten, im Regen stehen gelassen werden.
Quelle: DGB
dazu: Corona-Enquete-Kommission: Spahns Auftritt wird zum Desaster – Konsequenzen sind unabdingbar
Quelle: NachDenkSeiten
dazu auch: Schadensersatzklage gegen Astrazeneca: BGH deutet Teilerfolg für Klägerin an
Nach einer Corona-Impfung kann eine Frau auf einem Ohr nicht mehr hören. Ist das ein Impfschaden, für den Astrazeneca haftet? Die Vorinstanzen verneinten das, doch der BGH deutete nun an, dass es sich das OLG zu leicht gemacht hat.
Quelle: LTO
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