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Titel: Videohinweise

Datum: 20. Mai 2014 um 14:46 Uhr
Rubrik: Videohinweise
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Hier finden Sie alle zwei Wochen einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JW/JB)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Ukraine
  2. Militarisierung
  3. TTIP und Co.
  4. Dierk Hirschel, Bereichsleiter Wirtschaftspolitik der ver.di Bundesverwaltung: Rede zum 1. Mai 2014 in Braunschweig
  5. Gabriel in China: Genosse der Autobosse
  6. Two Monkeys Were Paid Unequally: Excerpt from Frans de Waal’s
  7. Edelmarken zum Hungerlohn
  8. Kampf um die Durchwahl
  9. Gespräch mit Thomas Moser zum NSU-Prozess
  10. Pillen für die Psyche: Werden unsere Kinder krank gemacht?
  11. „Frohes Schaffen“
  12. Gefahr aus der Dose
  13. The Brussels Business: Wer steuert die Europäische Union?
  14. Bundesregierung plant den Überwachungsstaat
  15. Safer Security
  16. Kabarett und Co.

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützten, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse videohinweise(at)nachdenkseiten.de schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Ukraine
    1. Russisches Roulette: Kann man Putin trauen?
      Gerade mal eine Woche ist seit der Genfer Vereinbarung vergangen, die die Lage in der Ukraine entspannen sollte. Praktisch ist von dem Kompromiss nichts mehr übrig.  Der Erfolg auf der Krim hat aus Sicht Washingtons Russlands Appetit angeregt. Russlands Präsident Wladimir Putin zieht an der Grenze zur Ukraine Truppen zusammen, bis zu 50.000 Mann sollen es sein. Sucht der Kremlchef nach der Annexion der Krim nun einem Anlass, um auch im Osten der Ukraine zu intervenieren? Ist die Angst vieler Menschen in den baltischen Staaten also berechtigt? Hat der Westen sich täuschen lassen von Putin? Was plant der Mann im Kreml wirklich? Und wird Europa zwischen den alten Großmächten USA und Russland zerrieben oder eine neue Rolle finden?
      Für eine Verschiebung der Präsidentenwahl in der Ukraine hat sich der neue Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums, Matthias Platzeck (SPD), ausgesprochen. Finde der Urnengang wie geplant in vier Wochen statt, laufe er Gefahr, “ins Nichts” zu gehen, sagte der frühere brandenburgische Ministerpräsident in der ZDF-Sendung “maybrit illner”. Der vom Bürgerkrieg bedrohte Osten des Landes würde “mit Sicherheit nicht mitwählen”.
      Quelle: ZDF

      Anmerkung H.R.: Der Titel der Sendung deutet es an: Sie ist sehr personalisiert und auf Putin fixiert. Mit Brecht könnte gefragt werden, ob Putin alles allein macht: Hat er keine Berater? Könnte eine andere Person als Präsident Rußlands anders handeln?
      Insbesondere den Wortbeiträgen von Herrn Kujat ist zuzustimmen. Notwendig sind nicht Sanktionen und aufmarschierendes Militär, sondern Kommunikation: Politische Gespräche. Zurecht weist der General a.D. zum Beispiel auf den Nato-Rußland-Rat hin. Der ist u.a. zur friedlichen Beilegung von Problemen gegründet worden. Weshalb die deutsche Bundesregierung sich nicht für ein Treffen auf dieser Ebene stark macht, bleibt rätselhaft. Die Politik der gegenwärtigen Bundesregierung bleibt -leider- auch auf dem Gebiet der Außenpolitik dilettantisch.

    2. Die russisch-amerikanische Propaganda-Party
      Die Propagandamaschinerie der USA und Russlands läuft wieder auf Hochtouren. Und so ganz anders als im kalten Krieg. Was wenn Eskalation das Ziel ist?
      Quelle: BR
    3. Schröder und Putin
      Gespräch mit Bazon Brock: Altkanzler Gerhard Schröder feiert mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seinen 70. Geburtstag. Kann man, darf man, sollte man so etwas tun? Wir fragen Bazon Brock.
      Quelle: 3sat
    4. Militärbeobachter in der Ostukraine: “Sehr überraschende Befunde”
      Am 23. April 2014 hat die radioWelt den Bundeswehr-Oberst Axel Schneider interviewt, der von der Bundesregierung zur Beobachtung in den Osten der Ukraine geschickt wurde. Nach dem 25. April wurde Axel Schneider von prorussischen Separatisten in Slawjansk festgehalten, mitterweile ist er wieder in Freiheit.
      Quelle: BR
    5. Peter Voß fragt… Jörg Baberowski: Verstehen wir Russland?
      Der Historiker und Kenner russischer und sowjetischer Geschichte Jörg Baberowski ist Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt Universität Berlin und Verfasser zahlreicher Studien, vor allem zum Thema Stalinismus. Für sein kontrovers diskutiertes Buch “Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt” wurde er 2012 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Stalin und der Stalinismus ist ein ewiges Leit- und Leidthema der jüngeren russischen Geschichte, aber keineswegs nur dieser. Was hat die Vergangenheit mit der aktuellen Krimkrise zu tun?
      Quelle 1: 3sat
      Quelle 2: 3sat via YouTube

    6. Das Spiel mit dem Feuer: Die Mitverantwortung des Westens für die Ukraine-Krise
      Ohne die bewaffnete Gewalt der Rechtsextremen, die etwa ein Drittel der Maidan-Aktivisten ausgemacht hätten, wäre ein Sturz der Janukowitsch-Regierung nicht möglich gewesen, so Tomasz Konicz. EU und USA hätten die Zusammenarbeit der CDU-nahen Kitschko-Partei “Udar” (“Der Schlag”) und des jetzigen Ministerpräsidenten Jatsenuk mit Neonazis billigend in Kauf genommen, um in der Ukraine geopolitische Ziele durchzusetzen – ein “Zivilisationsbruch”. Jatsenuk selbst sei, wie Damiela Dahn in ihrer Weimarer Rede betont, nicht nur von westlichen Stiftungen sondern auch direkt von der NATO finanziert worden. Inzwischen gerieten die ultrarechten Kräfte außer Kontrolle, berichtet Tomasz Konicz. Überall im Land formierten sich Milizen, die Ukraine drohe zu einem “failed state” zu werden. Auch die ehemalige Ministerpräsidentin Timoschenko habe bereits angekündigt, eigene Milizen zu bilden, ebenso prorussische Kräfte in der Ostukraine. Zugleich würden zahlreiche Neonazis in die  Polizei und die Nationalgarde integriert. Die Lage sei umso gravierender, als das EU-Assoziierungsabkommen und die IWF-Kreidtkonditionen die Ukraine wirtschaftlich weiter destabilisieren würden. Sollte das Abkommen voll in Kraft trete, würde die ostukrainische Industrie zusammenbrechen. Zugleich würden die Kürzungsprogramme des IWF ähnlich verheerende Folgen wie in Griechenland haben. Die Situation in der Ukraine sei darüberhinaus im Zusammenhang einer gesamtkapitalistischen Systemkrise zu sehen. Immer mehr Staaten würden kollabieren, die Krise fresse sich von der Peripherie langsam aufs Zentrum zu.
      Quelle: Kontext TV
    7. Putin lupenreiner Faschist oder Wie deutsche US-Presse Kriegshetze gegen Russland betreibt

      Quelle: Spoos Presseschau via YouTube

    8. Todesschüsse in Kiew: Wer ist für das Blutbad vom Maidan verantwortlich?
      Was geschah am 20. Februar 2014 in Kiew? Aufgeheizte Stimmung, aus den ursprünglich friedlichen Demonstrationen ist ein Bürgerkrieg geworden. Teile der Demonstranten haben sich bewaffnet, rücken in Richtung Regierungsgebäude vor. In einzelnen Trupps versuchen die Demonstranten, auf die Instituts-Straße zu gelangen. Der blutige Donnerstag: Einzeln werden Demonstranten erschossen, viele von den Dächern umliegender Gebäude. Aber wer genau waren diese Scharfschützen, die auf die Demonstranten schossen?
      Quelle: Monitor
  2. Militarisierung
    1. “Spiegel”: Geheime Veteranen-Armee in BRD
      Nach dem Zweiten Weltkrieg haben einem “Spiegel”-Bericht zufolge rund 2000 ehemalige Offiziere der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS den Aufbau einer geheimen Armee von rund 40.000 Mann betrieben. Die Aktion habe ab 1949 hinter dem Rücken von Bundesregierung und Öffentlichkeit stattgefunden, berichtete das Magazin am 11. Mai 2014 unter Berufung auf freigegebene Unterlagen des Bundesnachrichtendiensts (BND). Hauptorganisator sei der spätere Bundeswehr-Heeresinspekteur Albert Schnez gewesen.
      Waffen sollten dem Bericht zufolge im Ernstfall aus Beständen der Bereitschaftspolizei kommen. Das Netzwerk von Schnez warb demnach etwa Spenden bei Unternehmen ein und besprach mit Speditionen, welche Fahrzeuge diese zur Verfügung stellen konnten. Es habe auch einen sogenannten Abwehrapparat betrieben, der angeblich oder tatsächlich linksorientierte Bürger und Politiker wie den späteren SPD-Fraktionschef Fritz Erler bespitzelte.
      Quelle: 3sat
    2. “Krieg: Wozu er gut ist”: Ian Morris’ provokante Analyse
      Schon der Titel des Buches ist eine gezielte Provokation: “Krieg – wozu er gut ist”. Wozu er gut ist? Für nichts. Natürlich. Oder – wie Bruce Springsteen einst sang: “For absolutly nothing!” Der britische Historiker Ian Morris will in den pazifistischen Chorgesang nicht so recht einstimmen. Seiner These zu Folge haben Kriege die Menschheit – auf lange Sicht – “reicher und sicherer” gemacht. 
      Quelle: ZDF
    3. Der Joystick-Krieger
      Geht die Ära des Soldaten zu Ende? Wolf Schneider hat bereits einen “Nachruf” auf ihn geschrieben. Denn nach seiner Ansicht werden Kriege heute von Drohnen, Computern oder menschlichen Kampfmaschinen wie den Navy Seals und privaten Sicherheitsdiensten geführt. (…)
      Schneider ist überzeugt: Der nächste große Krieg findet ohne Soldaten statt. Und so lässt er die Ära des Soldatentums in seinem Buch noch einmal Revue passieren: Einen “Ozean mit Blut” habe der Soldat gefüllt, schreibt er da. Und er resümmiert: Die Zeit der Massenheere ist vorbei – und mit ihnen das millionenfache Sterben auf dem Schlachtfeld. Aber der Krieg alten Stils war immerhin klar definiert: Man wusste, wann ein Krieg begann – und wann er endete. Kriegsverbrechen und Täter wurden zumindest benannt, landeten im besten Falle vor Kriegsgerichten oder dem internationalen Gerichtshof in Den Haag. Wenigstens auf dem Papier galten Mindeststandards wie die Genfer Konventionen. Im Krieg der Drohnen, Söldner und Partisanen gilt gar nichts mehr.
      Man mag Schneiders These vom Verschwinden des Soldaten für verfrüht halten. Doch dass sich das Gesicht des Krieges ändert, steht außer Frage. Dass das die Welt zu einem besseren Ort macht, darf bezweifelt werden.
      Quelle: 3sat
  3. TTIP und Co.
    1. Analyse zum Freihandelsabkommen “TTIP”: Ein Schlag für den Rechtsstaat
      Das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU steht schon vor seiner Umsetzung massiv in der Kritik. Welche Punkte die Gegner vorbringen und warum besonders die geplanten geheimen Schiedsgerichte für Empörung sorgen – eine Analyse im Video.
      Quelle: Süddeutsche Zeitung
    2. TTIP: Walze der Marktliberalisierung
      Was den Menschen in Europa als “Freihandelsabkommen” verkauft wird, kann sich schnell zur Orgie der Mächtigen gegen in vielen Jahren errungene Rechte herausstellen. Prof. Dr. Rudolf Hickel ist einer der wenigen noch vorhanden kritischen Wissenschaftler, der die Versprechen der TTIP-Fans (Arbeitgeber, neoliberale Think Tanks, Konzerne) und ihrer Lohnschreiber als Augenwischerei entlarvt. Es handelt sich in Wirklichkeit um einen groß angelegten Angriff auf die Demokratie, den Sozialstaat, den Verbraucherschutz und die Interessen der Beschäftigten. Zu Beginn nimmt Hickel Stellung zu Krise der Nationalökonomie, ab Minute 10:40 konkret zu den Gefahren von TTIP.
      Quelle: R-mediabase
    3. Zustimmen bevor es die Chinesen tun?
      Viele Menschen lehnen das geplante Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) ab. Dabei ist noch nicht mal der Text der Vereinbarung bekannt. Aber wozu Details? Kanzlerin Angela Merkel glaubt an ein unschlagbares Argument FÜR das Freihandelsabkommen. Mehr im Video.
      Quelle: BR
  4. Dierk Hirschel, Bereichsleiter Wirtschaftspolitik der ver.di Bundesverwaltung: Rede zum 1. Mai 2014 in Braunschweig

    Quelle: Hans Kottke via YouTube

  5. Gabriel in China: Genosse der Autobosse
    Sigmar Gabriel will China helfen, die dortige Luftverschmutzung zu verringern. Und wie ginge das besser als mit deutschen Autos? Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sigmar kann es, denn er ist nicht nur Genosse der Autobosse, sondern auch “Hybridminister”. Sehen Sie selbst.
    Quelle: BR

    Anmerkung H.R.: Gerhard Schröder war der “Genosse der Bosse”, auch der Autokonzerne. Da wirkt Gabriel wie ein Schüler (Schröders) oder eine billige Kopie.

  6. Two Monkeys Were Paid Unequally: Excerpt from Frans de Waal’s
    What happens when you pay two monkeys unequally? Watch what happens.
    An excerpt from the TED Talk: “Frans de Waal: Moral behavior in animals.”
    Quelle: TED via YouTube

  7. Edelmarken zum Hungerlohn
    Vor einem Jahr stürzte eine Textilfabrik in Bangladesch ein und begrub über tausend Näherinnen unter den Trümmern. Spätestens da war klar: Die Arbeitsbedingungen für Näherinnen dort und in anderen Billiglohnländern sind unzumutbar.
    Quelle: ARD
  8. Kampf um die Durchwahl
    Wer heute arbeitslos oder Hartz IV-Empfänger ist, kann seinen Sachbearbeiter im Jobcenter meist nicht mehr direkt telefonisch erreichen. Die Betroffenen haben nur eine Hotlinenummer. Das haben vor Jahren die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter so eingeführt und verteidigen diese Praxis bis heute. Dabei haben sich diese Hotlines, so die Recherchen von REPORT MAINZ, in vielen Fällen als wirkungslos, aufwändig und bürokratisch erwiesen.
    Vor allem viele Hartz IV Empfänger verzweifeln, weil sie in dringenden Fällen keine schnelle Hilfe bekommen. Der Sachbearbeiter, der Bescheid weiß, bleibt unerreichbar. Das führt auch zu mehr Gerichtsverfahren. Als ein Kritiker aber die Durchwahlnummern der Jobcenter ins Netz stellt, geht es plötzlich ganz schnell: Ihm werden Schläge und gleich 500 Klagen auf einmal angedroht.
    Quelle: SWR

    Dazu: VG Arnsberg, Urteil v. 31. März 2014 -7K 1755/13 zur Herausgabe von Jobcenter Telefonlisten
    Quelle: Harald Thomé [PDF – 1,3 MB]

  9. Gespräch mit Thomas Moser zum NSU-Prozess
    Das Oberlandesgericht München hat den Beginn des NSU-Prozesses vom 17. April 2013 auf den 6. Mai verschoben. Wir haben mit dem Journalisten Thomas Moser über den NSU-Prozess gesprochen. Er begleitet den NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages seit Beginn und berichtet regelmäßig für die Zeitschrift “Kontext”.
    Quelle: 3sat
  10. Pillen für die Psyche: Werden unsere Kinder krank gemacht?
    Angelina ist zehn Jahre alt und bekommt zum Frühstück eine Pille gegen ADHS, das sogenannte Zappelphilipp-Syndrom. Ohne Medikamente käme sie nicht zurecht, erklärt ihre alleinerziehende Mutter. „Mir ist wichtiger, dass mein Kind einen guten Abschluss hat, einen guten Start ins Leben.“ Viele Eltern fühlen sich unter Druck gesetzt, fürchten um die Zukunftsperspektiven ihrer Kinder. 
    Quelle: ZDF
  11. „Frohes Schaffen“
    Konstantin Faigles essayistisch-satirische Doku-Fiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt: Die Arbeit.
    Quelle: ZDF
  12. Gefahr aus der Dose
    Nahrung und Umwelt bergen Aluminium: Deutsche nehmen mehr Aluminium auf als von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit empfohlen wird. Es steht im Verdacht, Brustkrebs und Nervenkrankheiten auszulösen.
    Quelle: 3sat

    Dazu: Die Akte Aluminium
    Aluminium ist ein faszinierendes Metall: leicht, rostfrei und einfach zu verarbeiten. Noch vor hundert Jahren war es so exotisch, dass Aluminium auf Welt-Ausstellungen präsentiert wurde. Das Metall ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Wir trinken aus Aludosen, verwenden es als Werkstoff für Fassaden und in der Automobilindustrie, oder als Treibstoff für Raketen. (…)
    Doch auch kritische Stimmen rücken vermehrt ins Zentrum öffentlichen Interesses: Für die Herstellung werden große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. Die Gewinnung kann, wie vor gut einem Jahr in Ungarn passiert, zu Umweltkatastrophen beachtlichen Ausmaßes führen. Und aus Studien geht hervor, dass die toxische Wirkung des Leichtmetalls nicht zuletzt direkten Einfluss auf unsere modernen Zivilisationskrankheiten wie Alzheimer und Allergien hat.
    Quelle: Die Akte Aluminium

  13. The Brussels Business: Wer steuert die Europäische Union?
    In Brüssel sind etwa 2.500 Lobbying- Organisationen ansässig, für die rund 15.000 Lobbyisten tätig sind. Doch die Bemühungen um mehr Transparenz auf diesem Gebiet waren in Europa bisher vergebens. Der Vorstoß, eine Pflicht zur Registrierung von Lobbyisten einzuführen, scheiterte bisher.
    Quelle: arte
  14. Bundesregierung plant den Überwachungsstaat
    Quelle: Monitor via YouTube

  15. Safer Security
    Was haben Safer Sex und Internet-Security gemeinsam? Fakt ist: Die Folgen von Cyberkriminalität bedrohen nicht nur das Individuum, sondern die ganze Gesellschaft – genau wie beim Thema Aids. Entscheidender Unterschied: Datensicherheit herzustellen, ist unbequem. Möglicherweise unbequemer als vorm Sex an Kondome zu denken.
    Kein Mensch interessiert sich (wirklich) für Datenschutz – außer ein paar besonders Aufgeklärten. Nur drei Prozent aller Deutschen sagen, dass Thema sei ihnen wichtig, gerade einmal sechs Prozent verschlüsseln Ihre E-Mails. Dabei ist der NSA-Skandal noch kein Jahr her. Das Internet kommt uns nahe, körperlich nahe. Wir werden dadurch noch angreifbarer. Nur: Es fehlt das Bewusstsein für die Gefahr. Datenschutz ist unsexy, kompliziert und schwer zu vermitteln. Es mangelt an einfachen Bildern. An Slogans, die ins Ohr gehen. (…)
    Bei Aids sind die Fronten klarer. Eine Epidemie will der Staat schon auswirtschaftlichen Gründen verhindern. Bei Datenschutz ist das etwas anderes. Der Staat profitiert davon, die Geheimnisse seiner Bürger zu wissen. Nutznießer sind Polizei, Geheimdienste, aber auch die Privatwirtschaft. Und da wäre noch etwas: Safer Sex ist einfacher zu vermitteln. Das liegt nicht nur daran, dass ein Kondom leichter zu “installieren” ist als eine Verschlüsselungssoftware, sondern auch an den Bildern, die wir im Kopf haben, wenn es um Datenschutz und staatliche Überwachung geht.
    George Orwells Roman “1984” bringt dem Leser sehr eindringlich die Gefahren der gesellschaftlichen Unfreiheit näher. Der große Bruder ist der große Feind. Unsere Gesellschaft hingegen ist pluralistisch und frei. Die Trennlinie zwischen Freund und Feind ist unklarer, die Gefahr der Überwachung viel weniger greifbar. Dazu kommt: Unsere Bilder sind gebraucht, angelehnt, ungenau. Kameras überwachen schließlich nur den öffentlichen Raum, nicht aber unser Inneres, wie es das Internet vermag. Was wir brauchen, sind neue Geschichten und Bilder für ein neues Bewusstsein. Gib Datenschnüfflern keine Chance. Geheimdienste abrüsten. Verschlüsselung schützt.
    Quelle: 3sat

    Anmerkung H.R.: Ein vorsichtigerer Umgang mit PC und Internet ist sicher wünschenswert. Der analoge Slogan “Gib Datenschnüfflern keine Chance. Geheimdienste abrüsten. Verschlüsselung schützt.” klingt sehr gut. Aber ob Verschlüsselung tatsächlich den Bürgerinnen und Bürgern oder doch eher der Verschlüsselungs-Industrie hilft, scheint derzeit nicht gesichert.

  16. Kabarett und Co.
    1. Reinhard Mey: Sei wachsam

      Quelle: DrD111 via YouTube

    2. E-Mail an Edward Snowden
      Der NSA-Untersuchungsausschuss würde gerne Edward Snowden vorladen. Doch der darf nicht nach Deutschland. Warum, erklärt die Bundesregierung ihm schriftlich – oder versucht es zumindest.

      Quelle: extra3 des NDR via YouTube

    3. “Die Anstalt” vom 29. April 2014
      Die Polit-Satire mit Max Uthoff und Claus von Wagner – sowie diesmal mit: Alfons, Abdelkarim und Konstantin Wecker.
      Quelle: ZDF
    4. Volker Pispers: Bis neulich 2010: Wir haben von allem zuviel, aber wir brauchen Wachstum

      Quelle: Kanal von MrPeacemaker71 via YouTube


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