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Titel: Gemischte Leserbriefe zum 25. Jahrestag des völkerrechtswidrig erfolgten Angriffskrieges der NATO auf die Bundesrepublik Jugoslawien

Datum: 28. März 2024 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Anläßlich des 25. Jahrestages des Krieges der NATO auf die Bundesrepublik Jugoslawien ergänzt Albrecht Müller Florian Warwegs Artikel um einige wichtige Dokumente. Dieser erste Einsatz der Bundeswehr im Ausland ist ein unrühmliches, wenig zukunftsweisendes Kapitel unserer deutschen Nachkriegsgeschichte. Trotzdem erfreuen sich die Militärs 25 Jahre später auf Twitter großer Beliebtheit. Albrecht Müller bittet in diesem Beitrag unsere Leser, dieser Entwicklung etwas gegenzuhalten. Wir danken für die interessanten Zuschriften, die Ala Goldbrunner für Sie zusammengestellt hat.


1. Leserbrief

Sehr geehrter Hr. Müller,
 
vielen Dank für den Hinweis auf die Dokumente in diesemArtikel: „Dokumente zur Neubelebung der Kriegsteilnahme unseres Landes“

Darf ich diese Liste bitte noch um einen weiteren Artikel ergänzen? Diesen hier…

Darin heißt es:

“Die 19 NATO-Staaten haben […] der westlichen Verteidigungsallianz ein neues Gesicht […] gegeben. Dieses Konzept sieht vor, daß die NATO auch bei Krisen außerhalb des Bündnisgebietes eingreifen kann. Ob mit oder ohne Mandat der Vereinten Nationen…”

Dieses (damals) “neue Gesicht” NATO ist ein Euphemismus, bei dem es sich in Wirklichkeit um die dreckige Fratze imperialer Überheblichkeit westlicher Eliten handelt.
Während die gesamte Welt auf die Ermordungen unschuldiger Menschen in Belgrad mit völkerrechtlich geächteter Munition blickte (abgereichertes Uran), ermächtigen sie sich selbst hinter verschlossener Tür, immer dann eingreifen zu können, wann sie das für notwendig erachten. Was für eine arrogante Selbstherrlichkeit! Ein weiterer Grund für die Russische Föderation so zu reagieren, wie sie das am 24.02.2022 getan hat.

Peter Biebel


2. Leserbrief

Guten Tag liebe Nachdenkseiten,

mir fällt zum Kosovokrieg noch die Aussage von Henry Kissinger ein.

„Der Rambouillet-Text, der Serbien dazu aufrief, den Durchmarsch von NATO-Truppen durch Jugoslawien zu genehmigen, war eine Provokation, eine Entschuldigung dafür, mit den Bombardierungen beginnen zu können. Kein Serbe mit Verstand hätte Rambouillet akzeptieren können. Es war ein ungeheuerliches diplomatisches Dokument, das niemals in dieser Form hätte präsentiert werden dürfen. […] Die Serben haben sich vielleicht in der Bekämpfung des KLA-(UÇK)-Terrors barbarisch verhalten. Jedoch wurden 80 % der Brüche des Waffenstillstandes, zwischen Oktober und Februar, von der KLA begangen. Es war kein Krieg der ethnischen Säuberung zu dieser Zeit. Wenn wir die Lage korrekt analysiert hätten, hätten wir versucht den Waffenstillstand zu unterstützen und nicht die ganze Schuld auf die Serben geschoben.“

„The Rambouillet text, which called on Serbia to admit NATO troops throughout Yugoslavia, was a provocation, an excuse to start bombing. Rambouillet is not a document that an angelic Serb could have accepted. It was a terrible diplomatic document that should never have been presented in that form. […] The serbs may have behaved barbarously in surpressing KLA-(UÇK) Terror. But 80 per cent of the ceasefire violations, between October and February, were committed by the KLA. It was not a war about ethnic cleansing at that point. If we had analysed it correctly, we would have tried to strengthen the ceasefire and not put the entire blame on the Serbs.“

m.f.G.
Manfred Peters


3. Leserbrief

Hallo,

dazu möchte ich auf die WDR Dokumentation von 2010 hinweisen:

Es begann mit einer Lüge | Deutschlands Weg in den Kosovo Krieg (WDR2010)

Ich weiß nicht ob die noch online ist,

aber diese ist sehr hilfreich zu erkennen, dass es keinen Grund zum Feiern gibt.

MfG
Otto Mattik

Anmerkung Ala Goldbrunner: Die WDR-Sendung finden Sie hier.


4. Leserbrief

Liebe Redaktion,

eine Luftwaffe, die ihre Teilnahme an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Serbien feiert, stellt sich in die Tradition der Legion Condor, die ja auch den ersten Einsatz ihrer tollen Flieger und das verbrecherische Bombardement gegen Zivilisten im Spanischen Bürgerkrieg gefeiert hatte.

Aber eine Organisation, die sich vor kurzem noch beim Planen von geheimen Terroraktionen gegen zivile Ziele in fremden Ländern hat abhören lassen, hat inzwischen wohl jedes Schamgefühl verloren. 

Spätestens jetzt müsste der Luftwaffeninspekteur hochkant gefeuert werden.

Viele Grüße
Manfred Grzybek


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Vielen Dank für den kurzen Artikel zum Bombardement Serbiens mit dem angefügtem Twitter (X) Eintrag der Bundeswehr. Das Foto mit dem Text dazu zeigt eindeutig, wie die großteils unbedarfte und geschichtsvergessene Bevölkerung manipuliert werden soll. Das “Team” der Luftwaffe war also im Kosovo zum Einsatz. Erst wenn man den Link öffnet findet man auch Hinweise auf Serbien. Hätte nur noch gefehlt zu schreiben, wie toll man damals “performed” hatte.
Dazu passen die (Nicht)-Aussagen erst kürzlich auf der BPK zu Herrn Warwegs berechtigten Fragen zum rechtlichen Status des Einsatzes gegen Serbien. Der damalige Kanzler Schröder sprach jedenfalls von völkerrechtswidrig. 
Man wird sich wohl darauf einrichten müssen, dass, wer die Macht hat, auch die gesamte Geschichte umschreiben wird.

Mit freundlichen Grüßen 
Wolfgang Ahrens


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