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Titel: Leserbriefe zu „Kapiert es endlich: Frieden ist jetzt Krieg! Und links ist jetzt rechts!“
Datum: 1. Mai 2025 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
In diesem Beitrag kommentiert Tobias Riegel die fragwürdige mediale Berichterstattung zu den Ostermärschen. Militaristen aus Medien, Politik und staatlich alimentierten „NGOs“ würden Begriffe umdeuten und politische Gegner skrupellos als rechtsradikal hinstellen. Ganz im Sinne George Orwell würden sie formulieren, ein „echter“ Frieden und die zugehörige „Freiheit“ bedürfen heutzutage des Kriegs. Außerdem sei links jetzt rechts. So einfach sei das. Wer das nicht endlich kapiere, sei rechtsextrem und außerdem ein nützlicher Idiot der Russen. Dieser spaltende Unsinn solle künftig ignoriert werden. Dazu haben wir interessante Zuschriften erhalten. Danke dafür. Die nun folgende Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Da haben wir es wieder, die christliche Scheinheiligkeit läßt sich pünktlich zu Ostern genauso wie zu Weihnachten beobachten. Man feiert sich selbst als die Guten unter den Guten und vergisst dabei geflissentlich, auf die heutigen Zustände der legendären Stätten aus Jesus‘ Wirken aufmerksam zu machen – und selbstverständlich vermeidet man es tunlichst, die Täter samt ihren Helfershelfern klar zu benennen. Von Gaza über das Westjordanland bis nach Syrien: Massaker und Menschenrechtsverletzungen wohin man blickt, alles „Live und in Farbe“.
Inzwischen haben wir Ostermärsche, bei denen bestimmte Menschengruppen ausgeschlossenen werden (z. B. Grundrechte-Verteidiger aus der Zeit der pandemiepolitischen Verwerfungen und scheinbare oder offenkundige AfD-Anhänger), dabei läuft die Partei Die Linke mit großer Klappe voraus, nachdem sie gerade den Kriegskrediten – sorry – Verteidigungshaushalt zugestimmt haben, der zwangsläufig zu einem weiteren Sozialabbau mit all seinen gesellschaftlichen Verwerfungen führen wird.
Um ein bekanntes Zitat aus der Hetze gegen Montagsspaziergänger während der Pandemiemaßnahmen umzuformulieren: „Der Ostermarsch hat seine Unschuld verloren“.
Viele Grüße
Elke Zetl
2. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel!
Wenn Scholz vor Ostern die frohe Botschaft „einer friedlichen Welt“ verkündete, wo waren dann die SPD, aber auch die anderen Blockparteien (CDU, FDP, Linke, Grüne etc.) am Karfreitag zur Friedensprozession (Bühnenlivestream: Friedensprozession Dresden (18.04.2025 um 13 Uhr)) in Dresden? Wir, über 6000 Bürger aus allen Teilen des Landes haben den Worten von Pfarrer Fliege, Didi Hallervorden, Uwe Steimles, Frau Guerot, Dieter Dehm, Yann Son King u.v.a.m. ((1) Facebook) zum Frieden gelauscht und nahmen an der Friedens-Prozession durch die wieder aufgebaute, aber im 2. Weltkrieg total zerstörte Innenstadt teil. Es waren bewegende Stunden für unser Anliegen, den Frieden. Ein Höhepunkt war der Start von vielen Friedenstauben von der Bühne der Veranstalter. Trotz des vielen Regens, es hat sich gelohnt, wir haben etwas getan und haben niemanden ausgegrenzt ((1) Facebook).
Als völlig deplaziert und anmaßend fanden wir die obszönen Aktionen der Antifa gegen die Friedensprozession. Früher habe ich Links immer mit Frieden verbunden. Aber heute? Vermeintliche Linke und Linksliberale (CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke) sind jetzt für mich ganz persönlich Kriegstreiber, Hetzer, Unterdrücker und sie gefallen sich im Verhöhnen und Verfolgen normaler Bürger welche ihren Hass gegen “Andersdenkende” nicht teilen. Wenn die Linken mich jetzt als Rechten bezeichnen, dann juckt es mich nicht mehr. So ein Linker wie sie es wollen möchte ich niemals sein, unter gar keinen Umständen.
So das wären meine Gedanken zum Artikel.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Und denken Sie vielleicht mal darüber nach.
Shalom Aleichem! Salām! Ϻир! Frieden!
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Sonntag
3. Leserbrief
Hallo,
der Volksmund weiß, “ein Bild sagt mehr als tausend Worte”, und das meinte wohl auch mein alter Mathelehrer – immer, wenn es komplex wurde – mit “na, dann veranschaulichen wir uns das mal grafisch!”. In dem Sinne möchte ich die Worte von Tobias Riegel unterstützen:
In der Anlage* findet der Betrachter (m/w/d) bildhafte Bezüge zu den “grün-pseudo-linken Militaristen”, welche auf dem “naiven und von emotionalen Phrasen getriebenen Niveau …, das man oft nur als kindisch bezeichnen kann …, .formulieren ganz im Sinne George Orwells: Ein „echter“ Frieden und die zugehörige „Freiheit“ bedürfen heutzutage des Kriegs …”.
Ansonsten sind die Bilder mit ihren kurzen Texten m.E. selbsterklärend, und vielleicht könnten sie auch jenen Zeit- und Volksgenoss*innen einen kleinen Denkanstoß liefern, welche mehr Buchstaben auf einem Haufen, als in eine SMS passen, grundsätzlich verabscheuen …
In diesem Sinne: Es möge nützen!
Übrigens, meinen Slogan “RheinMETALL zu RheinGOLD!” nahm schon im 18. Jh. Friedrich v. Schiller vorweg:
“Der beste Kaufmann ist der Krieg. Er macht aus Eisen Gold.”
Wenzel Ruckstein
*) In der Anlage habe ich aus meinem “Kriegstüchtigkeits”-Zyklus die drei jüngsten Poster (entstanden und bereits einzeln breitgemailt im Januar/Februar d.J.) recycelt und im A4-Format zusammengefasst. Diese Bilder (und weitere aus der Serie) sind auch einzeln und in höherer Auflösung frei verfügbar.
4. Leserbrief
Jeden Tag sich “Die Farm der Tiere” vor Augen halten und zu Gehör bringen:
Ute Plass
5. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel, liebes NDS-Team,
vorab ein herzliches Dankeschön für eure so ungeheuer wichtige Arbeit. Die Anzahl der Möglichkeiten sich einigermaßen zutreffend über die Ereignisse zu informieren hängt auch vom Enthusiasmus und den pekuniären Ressourcen der Anbieter ab.
Die Bestrebungen der „Herren des Geldes“ mittels der Parteien und der Mainstream-Medien Meinungseinfalt herzustellen sind z.B. im Falle der ARD oder des Spiegel bis zur Kenntlichkeit verkleidet.
Klar zum Ausdruck gebracht hat das vor knapp 100 Jahren ein promovierter Germanist im Ministeramt:
Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. Deshalb ist es von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen… die Wahrheit ist der größte Feind des Staates.
Da kann man nur mit leicht variiertem Filbinger sagen: Was damals richtig war kann heute nicht unrichtig sein. Die Kontinuität der Juristen auch über zwei Weltkriege hinweg wird dafür Sorge tragen, daß alles nach Recht und Gesetz vor sich geht.
Die Affinität der nachwachsenden Generationen zu stark verkürzter Kommunikation wird wie Wolfgang Neuß vor ca. 50 Jahren sagte zur Gehirnpygmäenzucht führen. Quem deus perdere vult prius dementat.
Trotz alledem, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Köhler
6. Leserbrief
Guten Tag Herr Riegel,
ich möchte Ihrem Artikel „Kapiert es endlich: Frieden ist jetzt Krieg! Und links ist jetzt rechts!“ etwas hinzufügen. Der diesjährige Ostermarsch in meiner Heimatstadt Mainz fand an Karsamstag statt. Nachdem man sich vor dem Mainzer Hauptbahnhof einfand, startete der Ostermarsch erst, nachdem von der Leitung einige unliebsame Teilnehmer verwiesen wurden. Das löste einige Diskussionen unter den genehmen Teilnehmern aus. Das Ziel des Ostermarschs war auf der anderen Rheinseite in Mainz-Kastel, welches zur hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden gehört, neben einer US-Kaserne im Ortskern, die für die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen von Bedeutung sein wird. Dort hielten einige ihre Reden, wobei die mit Abstand beste Rede von einem Russen und einem Ukrainer gemeinsam gehalten wurde. Beide traten für ehrliche Verhandlungen, einen sofortigen Stopp von Waffenlieferungen ein und bezeichneten den Krieg in der Ukraine als Stellvertreterkrieg, bei dem der Westen die Waffen liefert und die Ukraine die Menschen. Der Russe und der Ukrainer bezeichneten sich als Pazifisten, die auf die brutale Rekrutierungspraxis in der Ukraine hinwiesen. Der junge Ukrainer sprach zudem von einer Bevölkerungsmehrheit in seiner Heimat, die ein schnelles Kriegsende herbeisehnt. In der Presse wurde davon nicht berichtet. Die Mehrheit der Ostermarschierer 2025 von Mainz gehörte der Generation Ü60 an, sprich sie dürfte auch schon zu Beginn der 1980er an ähnlichen Demonstrationen teilgenommen haben. Auf dem Weg durch Mainz an Karsamstag waren viele junge Leute am Straßenrand, die gleichgültig dem Ostermarsch zusahen. An diesem Tag empfing Mainz 05 zuhause den VfL Wolfsburg ab 15:30 Uhr. Auch gegen das überregional bekannte Mainzer Weinfrühstück war es für den Ostermarsch 2025 schwer, sich zu behaupten. Eindrücklicher konnten mir die Prioritäten nicht vermittelt werden.
Ein weiteres unappetitliches Kapitel der Hetze präsentierte meine Tageszeitung am Dienstag, den 22. April 2025, in einem etwas länger geratenen Leitartikel, der sich dem tags zuvor verstorbenem Papst Franziskus widmete. Autor Dr. Christian Knatz, der ein linientreuer Scharfmacher vor dem Herrn ist, konnte sich nach Lust und Laune austoben. Ich möchte nur den letzten Absatz daraus zitieren:
„Ex occidente lux? Nein, dieser Papst hielt nicht das Licht in der Hand, um den Katholizismus aus westlicher Perspektive auch nur in die Nähe des 21. Jahrhunderts zu führen. Wirklich übel waren seine Wortmeldungen zum russischen Angriffskrieg. Kurz vor seinem Tod besorgte er dem Ukraine-feindlichen US-Vizepräsidenten Vance ein paar PR-Bilder. Vor einem Jahr riet er den Ukrainern gar zum „Mut, die Weiße Flagge zu hissen“. Rom hatte gesprochen, und auch diese Angelegenheit: der Papst als mahnende Instanz des Weltfriedens, war erledigt.“
Wir sollten nicht über jedes Stöckchen springen, das uns von den Linientreuen hingehalten wird. Doch Resignation ist keine Option.
In diesem Sinne wünsche ich liebe Grüße
Jan Schulz
7. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel,
warum sollen diese völlig dummdreisten orwellschen Verdrehungen nur ignoriert werden?
Diese völlig falschen Anschuldigungen dürfen alle Friedensaktivisten nicht auf sich beruhen lassen. Sie müssen entschieden zurückgewiesen werden.
Alle Veranstalter und Organisatoren von Friedensdemos fordere ich daher dazu auf, endlich den politisch-medialen Komplex und seine NGOs als das zu entlarven, was sie sind. Eine Kriegstreiber*innenbande, die noch dazu bedingungslos ein faschistisches Terrorregime (Kiewer Regime) unterstützt und ständig im alten Nazi-Jargon daherredet. Dieser politisch-mediale Komplex ist also rechtsextrem bis zum Anschlag.
Und genauso muss das diesem politisch-medialem Komplex im Grundton der Entrüstung und Empörung endlich unentwegt entgegengeschleudert werden.
Ich frage mich, warum das immer noch nicht geschieht. Die Veranstalter von Friedensdemos reden diesbezüglich immer noch nicht Tacheles.
Warum schreiben sie sich immer noch nicht auf die Fahne, dass sie gegen die Kriegstreiberei und den alt-neuen Faschismus der Regierung demonstrieren?
Dann wäre der politisch-mediale Komplex nämlich mal im Zugzwang. Es dürfte dann ziemlich schwer für ihn sein, den Friedensaktivisten den Stempel des Rechtsextremismus aufzudrücken, wenn er selbst offenkundig als faschistisch, rassistisch und kriegstreiberisch entlarvt wurde.
Mit freundlichen Grüßen
Elian Binner
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Riegel sehr geehrtes Nachdenkseitenteam
Die meisten der Leitmedien, der etablierten Politiker und der staatlich finanzierten NGOs sind ja idR. inhaltlich nicht mehr ernst zu nehmen. Ihre Propaganda und ihre wortverdrehende Kriegstreiberei sind, wie Sie richtig hervorheben, unsäglich und man kann nicht oft genug den Finger in diese Wunde der diesbezüglich unzulänglichen eigentlich ureigensten demokratischen Organe legen.
Sie bedienen sich zu ihren Zwecken unentwegt politischer Kampfbegriffe wie z:B. “rechtsradikal”, “Putin-Freund” etc. um unliebsame Zeitgenossen zu diffamieren und zu kriminalisieren, ohne auf die dahinter liegenden eigentlichen Probleme wahrhaftig näher einzugehen.
Dieses rechts-links Schema ist ja ohnehin schon länger nicht mehr viel mehr als identitäres Getue und/oder nostalgische Reminiszenz.
Wenn jemand gegen den Krieg demonstriert, dann ist das doch eine klare Position, warum muss die dann noch rechts oder links eingeordnet werden, um richtig beurteilt zu werden?
Wir haben alle hoffentlich derart differenzierte und unterschiedlich politische Positionen zu unterschiedlichen Fragestellungen, dass man die ja überhaupt nicht mehr alle in einer Partei geschweige denn in links oder rechts vertreten sieht, auch wenn man möglicherweise im Ganzen eher einer dieser Kategorien zugeordnet werden kann.
Manchen mag es noch wichtig sein, sich mit dem Attribut links oder rechts identitär zu positionieren, aber das ist doch eigentlich Firlefanz. Es geht doch immer um vielfältige politische Einzelentscheidungen.
Deshalb bin ich für mehr direkte Demokratie, für Volksabstimmungen auf allen Ebenen zu allen politischen Fragen. Mag sein, dass das Volk dem komplexen Politikgeschäft kognitiv nicht gewachsen ist, aber demokratischer als jetzt im Rahmen der repräsentativen Demokratie, wo nach den Wahlen die Wahlversprechen nichts mehr gelten, wäre das allemal.
Und die Medien, insbesondere der ÖRR, müssen reformiert werden, mehr in die Verantwortung genommen werden, damit sie mehr an der Wahrheit orientiert berichten. Dies ohne Zwang zu ermöglichen erfordert sicherlich unabhängigen Journalismus im eigentlichen Sinn, was sicherlich nicht ganz einfach zu institutionalisieren ist (dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing).
Fritz Gerhard
9. Leserbrief
Lieber Tobias Riegel, liebes Team der NDS,
der Artikel spricht mir aus der Seele! Mein Mann und ich waren am Karfreitag in Dresden und haben an der dortigen Friedensprozession teilgenommen. Da ja Sachsen oder der Osten generell als rechts gebrandmarkt ist und wir Menschen wie Diether Dehm, Ulrike Gerot oder Jens Fischer-Rodrian und auch Uwe Steimle schätzen und auch Dieter Hallervorden, denen wir allen ihren ehrlichen Friedenswillen abnehmen, sowie den anderen Teilnehmern diesen auf gar keinen Fall absprechen wollen, auch wenn wir sie nicht kennen, wer sind wir, dass wir uns über diese Menschen stellen?, war es uns wichtig, auf eben eine solche Demonstration zu gehen, um zu zeigen, hier gehen völlig normale Leute hin.
Ich war an einer der großen Friedensdemonstrationen im Bonner Hofgarten dabei. Tatsächlich weiß ich heute nicht mehr, welche es war. Vielleicht waren es auch zwei. Ich war damals 18 Jahre alt und für mich war es überwältigend, dass so viele Menschen dabei waren! Und das ist doch wichtig: Dass die Menschen auf die Straße gehen und sich zusammenschließen gegen die”da oben”, die sich so eindeutig gegen die Interessen der Bevölkerung stellen!!!! Wir müssen doch zusammenstehen! Zusammen!
In Dresden war eine kleine Gruppe der Antifa als Gegendemonstration am Rand gestanden (GEGENDEMONSTRATION von linken Menschen gegen eine FRIEDENSDEMONSTRATION …) und haben sich die Seelen aus dem Hals geschrien: NAZIS RAUS! und alles mögliche noch! Ich hätte heulen mögen, sie waren noch so jung, so, wie ich damals…ich hätte ihnen am liebsten zugerufen: Kinder, lasst das Schreien sein, kommt zu uns und reiht euch ein!
Es hat mich tagelang beschäftigt: Ihr geht Seite an Seite mit Nazis…
Warum können die Menschen nicht mehr miteinander sprechen? Das macht mich sehr traurig. Und es hat mich auch verunsichert, aber nach ein paar Tagen des Zweifels und auch nach Ihrem Artikel kann ich wieder sagen:
Es IST richtig! Wir müssen zusammenstehen! Gegen die “da oben”! Sonst tut es ja niemand! und streiten, was wir wollen, wenn wir dann Frieden haben, können wir danach, von mir aus auch währenddessen. Und aufpassen, wer wie was sagt, müssen wir ohnehin. Immer.
Ich habe nur diese Hoffnung, dass sich die Menschen mehr und mehr über diese unsäglichen Spaltereien hinwegsetzen und sie endlich als das entlarven, was sie sind: Spaltereien!
Vielen Dank für den großartigen Artikel!
Mit der Hoffnung auf Frieden und Solidarität
Christine Salomon
10. Leserbrief
Liebe, unverzichtbare NachDenkSeiten!
Zum Thema Ostermärsche und Friedensbewegung habe auch ich gestern einen Beitrag verfasst, der sich eventuell als Antwort oder Ergänzung zum Artikel „Kapiert es endlich: Frieden ist jetzt Krieg! Und links ist jetzt rechts!“ eignet.
(Text im Anhang.)
Freundliche Grüße,
Andrea Zipko
Friedensbewegung und wie man sie kleinhält
2025 ist sie nur leise und schwach. Mickrig.
Wo sie kräftiger und lauter zu werden droht, wird sie erfolgreich diffamiert und zurückgestutzt.
In einer Zeit, in der sich die Kriege immer tiefer in die Welt fressen, erklärt man nun unentwegt, die Friedensbewegung sei bloß ein antiquierter Schnörkel aus der Vergangenheit und vollkommen unnötig in der modernen Gegenwart.
Dahinter steckt Methode.
Soeben ist das diesjährige Osterfest zu Ende gegangen.
Ostern ist in Deutschland eigentlich traditionell die Zeit der Ostermärsche.
Mit diesen Märschen hatte die Friedensbewegung früher mal kräftige Lebenszeichen von sich gegeben. (wikipedia.org/wiki/Ostermarsch)
In diesem Sinn marschierte auch ich vor zwei Jahren erst bei Passaus erstem Ostermarsch mit.
Die Dreiflüssestadt hatte 2023 angesichts der prekären Weltlage dazu aufgerufen und erwartungsvoll bin ich dem Aufruf gefolgt. (friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2023-in-passau)
Das Wetter war schlecht, aber trotz Kälte und Nässe hatten sich damals etwa 200 Friedenssinnige eingefunden.
Der Altersdurchschnitt unter den Teilnehmern war hoch. Nur vereinzelt standen junge Leute rum, die meist mit den Eltern (oder Großeltern) gekommen waren. Für eine friedensgetragene Zukunft verheißt das nichts Gutes, wenn die Jugendlichen aus sich heraus so gar kein Gespür für die Friedenssache entwickeln.
Beim Marsch durch die Altstadt gafften uns die Passanten staunend oder verständnislos an, manche filmten und fotografierten uns. „Als wären wir von einem anderen Stern!“ hörte ich die Frau hinter mir ihren Nebenmann einmal zuraunen. Ja, so fühlte ich mich auch. Wie etwas skurril Abnormes, das auf Außenstehende eher abstoßend wirkt.
Alles in allem war das Lebenszeichen der Friedensbewegung mau und war manchen aber dennoch zu viel.
In der Presse war sogleich von einem „umstrittenen Ostermarsch“ die Rede („Umstrittener Ostermarsch in Passau“, passau.niederbayerntv.de/mediathek/video/umstrittener-ostermarsch-in-passau/).
Eine deutsch-ukrainische Hochschulgruppe hatte gar einen offenen Brief gegen die Veranstaltung initiiert, weil diese nach deren Auffassung nur „eine verdeckte Form der Unterstützung des Aggressors Russland“ wäre (unserradio.de/offener-brief-gegen-ostermarsch-in-passau-26085/).
Ein Grünen-Politiker durfte vorab in der Passauer Neuen Presse ein langes Statement abgeben und ließ den Organisatoren des Ostermarsches auf diesem Weg ausrichten, es ginge ihnen doch gar nicht um den Frieden, sie würden Täter-Opfer-Umkehr betreiben und Rechtsextreme einladen. „Selbstbezogenheit“ warf er den Ostermarschierern vor und dass sie die Ukraine opfern wollten oder nur falsche Ängste hätten. Als Pazifist müsste man einer solchen Veranstaltung fernbleiben, gab der Mann abschließend einen Mahnruf heraus. (pnp.de/lokales/landkreis-passau/ihr-fuerchtet-die-rache-putins-toni-schuberl-uebt-scharfe-kritik-an-syneks-geplantem-ostermarsch-10675129)
Durchwegs schlechte Presse.
Passaus erster Ostermarsch sollte denn auch der bislang letzte, der einzige bleiben.
In den Folgejahren, auch heuer wurde in Passau zu Ostern nicht mehr für den Frieden marschiert.
Die Friedensbewegung wurde seither nochmal erheblich leiser gedreht.
In den 1960-er, 70-er und 80-er Jahren war die Friedensbewegung lebendig und laut.
Hunderttausende, vor allem junge Menschen, marschierten in vielen Ländern für den Frieden und gegen die obskure Waffenlogik.
Sie weigerten sich, sich von ihren Regierungen einlullen zu lassen, wenn diese von militaristischen Notwendigkeiten sprachen. So sprechen sie nämlich immer, die Krieg im Sinn haben, und immer sind ihre Notwendigkeiten erlogen, falsch und nur vermeintlich.
Auch damals schon versuchte man, die Friedensbewegung schlechtzureden und kleinzumachen – das hat zu jener Zeit aber nicht funktioniert.
Die friedenssinnigen Menschen fanden Mittel und Wege, um zueinander zu finden, um zu den Gesellschaften durchzudringen und zu überzeugen.
Prominente, Künstler und Denker liefen allen Unkenrufen zum Trotz bei den Veranstaltungen mit und sorgten für Reichweite und Aufmerksamkeit.
Nicht alle Medien waren der Friedensbewegung gegenüber gänzlich ablehnend eingestellt; es gab auch wohlwollende Berichte.
Die Universitäten waren Keimzellen für den frischen Friedenswind. Besonders die jungen, hochgebildeten Menschen waren es, die in der Sache etwas voranbringen wollten. Sie waren mutig genug, sich des eigenen Verstandes zu bedienen anstatt zu allem Ja und Amen zu sagen und in einem vorgegebenen Sinn zu funktionieren.
So konnte die Friedensbewegung über die Länder hinweg kraftvoll und wirksam werden.
Diese Zeiten haben sich deutlich geändert.
Aber nicht so, wie ein Bob Dylan das damals gemeint hat mit The Times They Are a-Changin‘.
Die Zeiten sind seither sukzessive ungerechter, härter, kriegerischer, unsicherer, unsozialer und rassistischer (statt besser) geworden.
Zeitgleich hat man, so steht es zu befürchten, gut aus den Erfahrungen mit der letzten großen Friedensbewegung gelernt.
Man weiß jetzt, wie man derlei Anwandlungen im Keim ersticken kann:
Vor allem braucht man die Medien relativ geschlossen hinter sich.
Den Studenten, Künstlern und Denkern muss man klarmachen, dass sie sich augenblicklich ins Aus schießen, wenn sie sich an irgendwelche Pazifisten dranhängen.
Man darf keine Gelegenheit auslassen, um jede noch so kleine friedenspolitische Anstrengung verächtlich zu machen oder als Irrläufer zu framen.
Wo Verächtlichmachung nicht ausreicht, muss man die Diffamierung („Rechts“!) auspacken oder Paragraphen und das Gegenüber kriminalisieren. Wo die gegebenen Paragraphen nicht ausreichen, muss man eventuell neue erfinden.
So geht das jetzt.
Die Kriegsseite hingegen wird ehrenhaft, alternativlos, gut dargestellt.
Heute haben wir Medien, die sich meist im Besitz einiger weniger Personen befinden, welche vom Frieden weitaus weniger profitieren als vom Krieg. Krieg macht die verkaufbaren Schlagzeilen und Profite, Frieden nicht.
Medien, Politik und wirtschaftliche Schwergewichte arbeiten Hand in Hand.
Wie man mit jenen verfährt, die aus einem vorgegebenen Kurs ausscheren wollen, hat man nicht zuletzt in der Corona-Zeit eindrucksvoll bewiesen. In der Kriegs- und Friedensfrage geht das jetzt genau so weiter.
Friedensdemos werden schneller verunglimpft als die Friedenssinnigen zusammenfinden können.
An den Universitäten wehen anstelle von Friedensfahnen meist blaugelbe Nationalflaggen, um sich im Ukraine-Krieg vor allem auf eine Seite zu stellen.
Universitäten sollen nun vor allem Hand in Hand mit der Rüstungsindustrie arbeiten, wie es im Zuge der neuen Kriegsertüchtigung gefordert wird. „Forschung und Erfindergeist für Tötungsgeräte“ lautet hörbar die Aufgabe.
Für Friedenssinnigkeit gibt es kaum noch Platz auf dem Campus.
Wir haben gesehen, wie letztes Jahr die ersten zaghaft errichteten Protestcamps gegen den Gaza-Krieg auf den Universitätsgeländen niedergeschlagen und verboten wurden, in den USA, den Niederlanden, in Deutschland, Österreich… (Polizei räumt Uni in New York, orf.at/stories/3356028/; Polizei in Los Angeles räumt Pro-Palästina-Protestcamp an Universität, derstandard.at/story/3000000218515/polizei-in-los-angeles-r228umt-pro-pal228stina-protestcamp-an-universit228t; Pro-Palästina-Protestcamp in Wien geräumt, wien.orf.at/stories/3256331/; Goethe-Universität Frankfurt: Pro-Palästina-Protestcamp soll verhindert werden, msn.com/de-de/finanzen/top-stories/goethe-universit%C3%A4t-frankfurt-pro-pal%C3%A4stina-protestcamp-soll-verhindert-werden/ar-BB1mzlyB; Proteste an Hochschulen:125 Festnahmen bei Räumung von Protestcamp an Amsterdamer Universität, zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-05/universitaet-proteste-amsterdam-camp-gaza-krieg usw.).
Studenten, die gegen die Bombardierung eines Landstrichs protestiert haben, werden nun sogar des Landes verwiesen, sofern der betreffende Landstrich „Gaza“ heißt. („So wurde zuletzt Studenten ihr Visum entzogen, weil sie gegen Bombardements im Gazastreifen durch Israel protestiert hatten“, derstandard.at/story/3000000266068/wer-in-die-usa-einreist-muss-sich-einer-gefuehlserkennung-durch-ki-stellen).
In meiner Heimatstadt Linz (offiziell immer noch eine ‚Friedensstadt‘) hat die Johannes Kepler Universität letzthin ein Betretungsverbot für einen Mann ausgesprochen, weil der mit einem Fahrrad auf dem Uni-Gelände unterwegs war, auf welchem Protestplakate gegen den Krieg in Gaza befestigt waren (solidarwerkstatt.at/frieden-neutralitaet/universitaet-linz-betretungsverbot-fuer-kritik-an-gaza-krieg).
Gastredner, die dem Frieden fürsprechen, werden nun immer öfter ausgeladen, während vorlaute Kriegsdenker hofiert, hervorgehoben und mit Preisen überhäuft werden. So hat etwa die Freie Universität Berlin einen Vortrag der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese abgesagt (freitag.de/autoren/der-freitag/statement-zur-ausladung-von-albanese-wo-wenn-nicht-an-einer-universitaet) oder der ehemalige Labor-Chef Jeremy Corbyn wurde aufgrund seiner friedenspolitischen Positionen in Nahost–Konflikt von der Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung explizit wieder ausgeladen (nd-aktuell.de/artikel/1177558.eu-wahlen-luxemburg-konferenz-will-europa-radikal-neu-denken.html), während der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an die Waffenenthusiastin Anne Applebaum oder an den bellizistischen, nationalistischen Ukrainer Serhij Schadan ging (diepresse.com/18986359/friedenspreis-fuer-anne-applebaum-die-deutschen-muessen-nicht-pazifisten-sein, n-tv.de/panorama/Bekannter-ukrainischer-Autor-schliesst-sich-Armee-an-article24993705.html) – um nur ein paar Beispiele von vielen zu nennen.
Bereits in den Schulen sollen unsere Kinder auf Krieg vorbereitet werden. Schüler werden schon direkt in den Schulen an der Waffe trainiert wie etwa in Lettland („Verteidigungsunterricht als Schulfach: Seit diesem Schuljahr verpflichtend“, tagesschau.de/ausland/europa/lettland-russland-verteidigung-100.html) oder in Polen („,In Polen steht jetzt Krieg auf dem Stundenplan!, krone.at/3763465), es kommen die Waffenträger an die Kinderbildungsstätten, um den Jüngsten den Tötungsberuf schmackhaft zu machen („Die Bundeswehr wirbt um Kinder“, tdh.de/was-wir-tun/themen-a-z/bundeswehr-an-schulen/) oder Soldaten sollen in den Klassen gleich den Regelunterricht übernehmen
(„Soldaten in die Klassen: Lösung für Lehrermangel“ kurier.at/politik/inland/soldaten-in-die-klassen-oevp-sucht-loesung-fuer-lehrermangel/402547544).
Im TV laufen Werbeformate fürs Heer, welche sich als ‚Dokumentation‘ tarnen.
Auf Plakaten oder öffentlichen Verkehrsmitteln wird verstärkt für die Tarnfarbenen geworben.
In den diversen Medien wird Waffenmaterial wieder offen angestaunt und wie selbstverständlich wird über die todbringenden Wirkungskräfte fabuliert als ginge es bloß um das neueste Feature am I-Phone.
Rüstungsfabriken werden feierlich und unter Applaus eröffnet.
Alles, wirklich alles spricht plötzlich dem Militärischen zu. Das Kriegerische und die Kriege werden groß und größer.
Hingegen:
Wo sich in dieser vernetzten Welt jemand zu weit hervortut mit einem Friedensengagement wird dieser Jemand verlacht, bekämpft, zensiert. Kleingemacht.
Entsprechende Beiträge werden gern mithilfe eines kryptischen Algorithmus versteckt, sodass sie ein Suchender in Suchmaschinen wie Google gar nicht erst findet. Wo derartige Beiträge trotzdem eine gewisse Reichweite schaffen, etwa bei YouTube, werden sie oft gelöscht. Oder sie dürfen, wie meine antimilitaristischen Beiträge, gar nicht erst erscheinen.
Es soll halt nicht sein.
Weder dort, wo der Krieg schon erbarmungslos wütet, noch dort, wo er vorerst nur grimmig droht, regt sich breiter gesellschaftlicher Widerstand.
Die Menschen schauen zu, wie die Bomben im Irak, in Syrien, Afghanistan, in der Ukraine, in Gaza oder im Sudan (…) fallen und lassen sich einreden, anders wären die Weltkonflikte eben nicht zu lösen.
Noch so sehr können Bevölkerungen leiden und kriegszerfetzt werden, sie scheinen nicht in eine Friedensbewegung hineinzufinden.
Die Friedensbewegung hat kaum noch eine Chance.
Man lässt es nicht zu, dass sie noch einmal ihren Charme und Kraft entwickelt.
Die professionelle Kriegsbewegung hat alle Trümpfe in ihrer Hand.
Sie hat gut gelernt. Dass ihr eine Friedensbewegung den Weg verstellt, soll ihr nicht wieder passieren.
Es ist ihr ein Leichtes, ein authentisches, von unten gewachsenes Friedensbegehren, welches nur selten über das entsprechende Marketing verfügt und für das sich nur schlecht Sponsoren finden, stümperhaft und lächerlich aussehen zu lassen. Im Kontrast dazu inszeniert man souveräne Sympathieträger, die man gekonnt für die Kriegsseite in die Kameras lächeln lässt.
Wer sich dann immer noch friedenspolitisch regt, muss schließlich mit roher Sprachgewalt vernichtet und als „Feind“ oder „Verräter“ bezeichnet werden.
Die Menschen werden eingelullt mit einer militaristischen Propaganda auf allen Kanälen und wer sich nicht einlullen lässt, wird beschuldigt, einer feindlichen Propaganda das Wort zu reden.
Die Waffengewalt wird wieder zu einer Notwendigkeit verklärt.
Statt einer kraftvollen Friedensbewegung gewinnen andere Inhalte an Größe.
Die Gesellschaft bewegt sich vom Frieden weg, immer weiter in die andere Richtung; dorthin wird sie gezogen.
Das sieht, hört und spürt man allenthalben, selbst zur an sich friedenssinnigen Osterzeit.
Zu Ostern hat es nun schließlich ein Bäcker aus Tübingen in die mediale Berichterstattung geschafft.*
Dieser fertigte aktuell für das deutsche Osterfest Zuckerhasen. Zuckerhasen, welche – was für ein Irrsinn – auf Panzern thronen oder sich keck hinter Kanonen verschanzen. Dafür hat der pfiffige Geschäftsmann alte Bäckerförmchen hervorgekramt, die tatsächlich noch aus Weltkriegszeiten stammen.
„Über Jahrzehnte ließ die Bäckerei ihre Kriegsmotive im Schrank, doch dieses Jahr entschied sie sich, sie zu den beiden Aktionstagen anzubieten“, informierte der SWR seine Zuschauer am 15. 04. 2025.
Rechtzeitig vor dem heurigen Ostersonntag, auf dass sich interessierte Zeitgenossen vielleicht noch nach Tübingen aufmachen können, um das kriegsgefärbte Zuckerzeug zu erwerben.
Es fällt auf: Die Berichterstattung ist hier weit weniger kritisch als dort, wo sie letzthin von Ostermärschen und der Friedensbewegung sprach.
Für den Bäcker und seine Produkte ist die mediale Aufmerksamkeit gewiss eine willkommene Reklame. Man präsentiert ihn als einen Mann, der sich was traut und die Zeichen der Zeit gut erkannt hat. Ein Zuckerbäcker, der süße Friedenstäubchen und Peace-Zeichen feilbieten würde, würde demgegenüber als naiver Null-Checker dargestellt – oder gar nicht erst erwähnt.
Die Nachfrage nach den Panzer- und Kanonenhäschen scheint groß.
„Wir könnten eigentlich fast nur noch Panzer gießen“, frohlockt der Tübinger Kriegsbäcker im öffentlich-rechtlichen SWR und füllt die heiße Zuckermasse vor laufender Kamera in die Panzerförmchen, während im Land ohnehin auch wieder im Akkord die richtigen Panzer aus Metall gegossen werden. Das Geschäft läuft da wie dort.
“Die alten Leute sagen, das kennen sie noch aus ihrer Kindheit. Und viele ältere Leute wollen das einfach nochmal kaufen als Erinnerung” darf der Zuckerbäcker außerdem noch von seltsam nostalgischen Omas und Opas berichten; also von betagten Leutchen, die offenbar nichts aus ihrer Geschichte gelernt haben und sich nach einer Kriegszeit zurücksehnen.
Kritik an der Sache kommt höchstens von einem friedenspolitischen Verein und von etwaigen Passanten, die sich von den militaristischen Osterhäschen irritiert zeigen.
„Das gefällt nicht allen“, lautet dementsprechend das mediale Fazit zu den zuckrigen Panzern und Kanonen, die heuer wieder in Kinderhände gegeben werden.
„Gefällt nicht allen“ heißt dann ja wohl so viel wie: Aber den meisten gefällt das.
Frohe friedliche Ostern von der journalistischen Schreibfront, die stets eifrig mithilft, den Militarismus groß und alles andere kleinzuhalten.
Wie man dagegen noch ankommen kann, weiß ich auch nicht mit Sicherheit zu sagen.
Vielleicht mit Texten wie diesem, der das schändliche Treiben und den grassierenden Zeitgeist hinterfragt?
Die letzte Hoffnung ist immerhin, dass sich das Streben nach Frieden und Menschlichkeit nicht auf ewig kleinhalten lässt.
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