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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 22. Juni 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Vom Recht auf Angriffskrieg
Die Bundesregierung billigt Israels völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Iran und übt keine Kritik an der Ermordung ziviler Wissenschaftler durch die israelischen Streitkräfte. Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte bereits am Freitag kategorisch zu dem Überfall auf Iran: „Wir bekräftigen, dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen.“ Wie aus einer Vielzahl von Stellungnahmen bekannter Völkerrechtler hervorgeht, ist ein Präventivschlag nach Art des israelischen Überfalls auf Iran allenfalls erlaubt, wenn er einen überwältigenden Angriff verhindert, der unmittelbar bevorsteht und anders nicht abgewendet werden kann. Dies war hier nicht der Fall; zudem befand sich Iran in laufenden Atomverhandlungen mit den USA. Auch die gezielte Tötung iranischer Atomwissenschaftler sei völkerrechtlich durch nichts zu rechtfertigen, konstatiert ein US-Experte. Verschiedene Bundesregierungen von Rot-Grün bis zu einer Koalition aus Union und FDP haben in der Vergangenheit Verbrechen enger Verbündeter gedeckt, so die Verschleppung von Terrorverdächtigen in Folterverliese durch die CIA oder US-Drohnenmorde in aller Welt.
Quelle: German Foreign Policy
dazu auch: Offene Lügen
Israels politische Kultur ist in den letzten Jahren bedenklich deterioriert. Die offene Lüge ist zum Normalfall mutiert.
Dass in der Politik gelogen wird, ist nicht neu. Die Lüge liegt in ihrem Wesen. Da es in der Politik stets um Machtakkumulation und die Etablierung von Herrschaft geht (das ist ihre Grundvoraussetzung), diese aber immer schon auf Manipulation, nicht selten aber auch auf Gewaltanwendung basieren, dürfen die Protagonisten der politischen Praxis das nicht offen zugeben. Sie sind darauf angewiesen, sich Ideologisches zurechtzubasteln, zu rationalisieren, zu rechtfertigen, zu lügen, um ja nicht als Lügner dazustehen.
Die traditionelle politische Lügenpraxis empfindet die Entlarvung der Lüge in der Tat als Bedrohung – nicht etwa aus moralischen Gründen, sondern in erster Linie, weil die Offenlegung der Lüge den politischen Lügnern beim Wahlvolk schaden könnte. Das Wahlvolk, insofern es intensiv genug ideologisch indoktriniert worden ist, will seinen Politikern gern glauben und die Treue wahren – unter der Voraussetzung freilich, dass sie nicht öffentlich (mithin in den Medien) der Lüge überführt worden sind.
Quelle: Moshe Zuckermann in Overton Magazin
und: Die Taktik der gezielten Enthauptung. Israel hat Dämme gebrochen
Israels Streitkräfte haben im jüngsten Angriff auf den Iran etliche höchstrangige Militärs getötet, dasselbe ist in einem Schlag gegen Houthi-Militärs im Jemen geschehen. Wie das in den unterschiedlichen Fällen im Einzelnen gelaufen ist, ist öffentlich noch nicht klar. […]
Damit ist eine bislang ungenutzte Option der Kriegsführung, zwischen regulären Armeen, aus der Taufe gehoben worden. Möglich ist sie geworden durch die Verfügbarkeit extrem zielgenauer Waffen, verbunden mit der Verfügbarkeit von personenbezogenen Zieldaten. Es ist davon auszugehen, dass in weiteren Kriegen, auch solchen in Europa, diese Option regelmäßig zum Einsatz kommen wird.
Quelle: Blog der Republik
dazu: America First – raus aus Nahost: Douglas Macgregor analysiert Krieg zwischen Israel und Iran
Die USA sollen Israel nicht einseitig unterstützen, sondern im Gegenteil auf Waffenlieferungen verzichten, bis Israel seine destruktiven Handlungen einstellt, schreibt der Analyst Douglas Macgregor. Für Israel sei der Krieg mit Iran faktisch bereits verloren. Die USA sollen sich zurückziehen.
America First – raus aus Nahost: Douglas Macgregor analysiert Krieg zwischen Israel und Iran
Quelle 1: RT DE
Quelle 2: Twitter/X
dazu auch: Israel-Iran conflict could last only as long as their missiles hold out
Israelische Geheimdienstmitarbeiter schätzten, dass der Iran über etwa 2.000 Raketen verfügte, die eine Reichweite von 1.200 Meilen hatten und Israel erreichen konnten, aber ein erheblicher Teil davon wurde zerstört, als israelische Geheimagenten im Iran und israelische Kampfflugzeuge am frühen Freitagmorgen einen Überraschungsangriff starteten und damit den Konflikt auslösten.
Seitdem hat der Iran laut israelischen Militärangaben etwa 400 Raketen aus seinen verbleibenden Beständen abgefeuert, und israelische Angriffe haben 120 oder ein Drittel der iranischen Raketenwerfer zerstört. […]
Und obwohl Israel die Angriffsfähigkeiten des Iran erheblich eingeschränkt hat, ist die Verteidigung für Israel mit hohen Kosten verbunden. Die führende israelische Finanzzeitung „The Marker“ berichtete, dass die Raketenabwehr Israel pro Nacht bis zu 1 Milliarde Schekel (rund 285 Millionen US-Dollar) kostet.
Beobachter gehen daher davon aus, dass ein langer Zermürbungskrieg zwischen Israel und dem Iran – zumindest in der derzeitigen Intensität – nicht möglich ist.
Ohne Nachschub aus den Vereinigten Staaten oder ein stärkeres Engagement der US-Streitkräfte kann Israel seine Raketenabwehr nach einigen Einschätzungen noch 10 bis 12 Tage aufrechterhalten, wenn der Iran sein Angriffstempo beibehält, sagte eine Person, die über die Einschätzungen der US- und israelischen Geheimdienste informiert ist. Sie fügte hinzu, dass Israels Systeme bereits Ende dieser Woche nur noch einen geringeren Teil der Raketen abfangen können, da die Verteidigungsmunition rationiert werden muss. „Sie werden auswählen müssen, was sie abfangen wollen“, sagte die Person, die unter der Bedingung der Anonymität über eine heikle Angelegenheit sprach. „Das System ist bereits überlastet.“
Quelle: Washington Post (hinter Paywall, aus dem Englischen übersetzt)
und: Kriegstreiber im Pentagon: General Kurilla’s gefährliches Spiel mit dem Iran
US-General Kurilla drängt auf Konfrontation mit dem Iran – kurz vor seinem Ruhestand. Was, wenn genau das der Plan war? […]
Einige spekulieren, dass die Israelis ihre Chance gesehen haben, da Kurilla diesen Sommer aus dem Militärdienst ausscheiden soll. Der 59-jährige Armeegeneral galt als jemand, der in der Frage, ob die USA israelische Angriffe auf das iranische Atomprogramm unterstützen und sogar Teil davon sein sollten, auf einer Seite einer Spaltung im Pentagon steht.
Quelle: Telepolis
dazu auch: Zehntausende demonstrieren gegen Gaza-Krieg
Zehntausende Menschen haben im niederländischen Den Haag gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert und einen drastischen Kurswechsel ihrer Regierung gefordert. Die meisten Demonstranten waren rot gekleidet als Symbol für die “rote Linie” – die Grenze des Zulässigen.
Quelle: tagesschau
dazu: Am SPD-Friedenspapier ist nichts Skandalöses
Die Aufregung um das »Manifest« der SPD-Linken zeugt weniger von einer »Naivität« der Verfasser als von der zunehmenden Nervosität derjenigen, die noch immer die Illusion vom ehrenvollen Wertewesten verteidigen, findet Ole Nymoen. […]
Die Reaktionen auf diesen Debatten-Aufschlag sind so entnervend wie erwartbar: »Als hätte es Putin mitgeschrieben«, titelt die Bild, der Spiegel spricht vom »Manifest der Unbelehrbaren«, in fast jedem Leitartikel sind Attribute wie »naiv« noch die nettesten Herabwürdigungen. Spitzenpolitiker aus allen Parteien überschlagen sich förmlich in ihrer Ablehnung, die derart kategorisch ist, dass sich das genauere Hinschauen lohnt: Was ist so skandalös an diesem Papier?
Eigentlich gar nichts. Und das nicht nur aus einer linken oder friedensbewegten Perspektive. Sondern auch von einem bürgerlichen Standpunkt aus.
Quelle: Jacobin
dazu auch: „Manifest“ und die SPD: Medien zwischen Neutralität und Meinung
Das Manifest mit dem Titel „Friedenssicherung in Europa durch Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle und Verständigung“ sorgt nicht nur in Partei und Bundesregierung für aufgeregte Debatten über verantwortungsvolle Friedenspolitik, sondern auch in den Medien. Während der Inhalt je nach Medium in Bruchstücken vermittelt wird, findet sowohl durch die Auswahl der beteiligten Genannten als auch der Aspekte aus den vielfältigen Themen bereits Framing – also Perspektivgebung – statt. Interessant sind die Meldungen und die Berichterstattung, um zu prüfen, inwiefern dort Nahelegungen angeboten werden, obwohl man neutral informieren will.
Quelle: Sabine Schiffer auf FR Online
und: Liebe Gegner des SPD-Manifests: Ihr seid doch die „Realitätsverweigerer“!
Quelle: NachDenkSeiten
dazu: Jens Spahn befürwortet eine Veröffentlichung des Maskenberichts
Der ehemalige Gesundheitsminister Spahn hat sich für eine Veröffentlichung des Maskenberichts ausgesprochen. “Ich habe nichts zu verbergen”, sagte er.
Quelle: Zeit Online
Anmerkung unseres Lesers J.A.: Man sollte Jens Spahn unbedingt beim Wort nehmen und auf die Veröffentlichung des Berichts drängen. Leider hat die amtierende Bundesgesundheitsministerin sich bisher geweigert, und man muss befürchten, dass auch Spahn wieder einen Rückzieher von seiner scheinbaren Offenheit machen wird.
dazu auch: Maskenaffäre und Jens Spahn: „Drama in Milliardenhöhe“
Neue Details des Sudhof-Berichts belasten Ex-Gesundheitsminister Spahn. Der fordert inzwischen sogar selbst, den Report freizugeben.
Am Samstag war kurz alles wie sonst: Unionsfraktionschef Jens Spahn forderte etwas öffentlich, dieses Mal die Rückkehr zur Wehrpflicht. Für einen Moment verdrängte die Schlagzeile „Jens Spahn fordert“ die zahlreichen Vorwürfe, die sich gegen Spahn selbst richten – zur Maskenaffäre, zum Masken-Sonderbericht und zu Spahns Fehlern zu Beginn der Coronapandemie 2020, als er Bundesgesundheitsminister war.
Das hielt nur kurz: Am Sonntag gelangten erneut Teile des unter Verschluss gehaltenen Sudhof-Berichts an die Öffentlichkeit.
Quelle: taz
und: Verzeihung, bitte! Ich muss noch Karriere machen!
Quelle: NachDenkSeiten
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