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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 6. Juli 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
Wir weisen darauf hin, dass die jeweiligen Anbieter für die Barrierefreiheit ihrer Angebote selbst verantwortlich sind und es durchaus sein kann, dass der Zugang von zunächst freien Inhalten nach einer Zeit beschränkt wird.
Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Es war Befehl, gezielt auf unbewaffnete Palästinenser in Gaza zu schießen, die auf humanitäre Hilfe warteten.
Offiziere und Soldaten der israelischen Streitkräfte (IDF) berichteten der israelischen Zeitung Haaretz, sie hätten den Befehl erhalten, auf unbewaffnete Menschenmengen in der Nähe von Lebensmittel-Verteilungsstellen in Gaza zu schießen, selbst wenn keine Gefahr bestand. Hunderte Palästinenser wurden getötet. – Hier der übersetzte Bericht aus Haaretz.
Israelische Soldaten in Gaza berichteten Haaretz, dass die Armee im vergangenen Monat absichtlich auf Palästinenser in der Nähe von Hilfsverteilungsstellen geschossen habe.
Gespräche mit Offizieren und Soldaten zeigen, dass Kommandeure den Truppen befahlen, auf Menschenmengen zu schießen, um sie zu vertreiben oder zu zerstreuen, obwohl klar war, dass sie keine Gefahr darstellten.
Quelle: Globalbridge
dazu auch: Über “Vorfälle”, die „deutlich Fragen aufwerfen“: Über Verbrechen gegen die Menschen im Gaza-Streifen
Die Bundesregierung wurde am 23. Juni gefragt, was ihre Prüfung zu etwaigen Völkerrechtsverletzungen Israels im Gaza-Streifen ergab.
Die Lage dort sei „katastrophal“, es müsse mehr humanitäre Hilfe ankommen, lautete eine Antwort.
Nachgefragt, begann der Sprecher des Auswärtigen Amtes wie folgt:
„Es gibt jedenfalls Vorgänge ‑ dazu haben wir uns ja auch schon eingelassen ‑, die deutlich Fragen aufwerfen. Ich erinnere nur an den Tod von Sanitätern. Da gab es ja vor einiger Zeit einen Vorfall….“
Während dieser Pressekonferenz machte die Bundesregierung geltend, dass sie leider über keine eigenen Erkenntnisse verfüge, und die Arbeit von Journalisten vor Ort auch erschwert sei. So sei die Bundesregierung auf Informationen „angewiesen, die uns vorliegen“.
Niemand befragte die Bundesregierung, was diese als „vorliegende Informationen“ betrachte.
Quelle: Petra Erler
und: Erschossene Palästinenser – Opfer zweiter Klasse
Quelle: NachDenkSeiten
dazu: Doctorow: Mehr politisches Theater: NATO-Gipfel in Den Haag
Trump’s USA behandelt die Euroäer (NATO) wie früher die sogenannten Entwicklungsländer: Die Arbeitskraft und die übrigen wirtschaftlichen Leistungen der Vasallen werden abgeschöpft und nicht in die Sozialvorsorge für die jeweilige Bevölkerung gesteckt, sondern in das amerikanische Finanzsystem transferiert um dort die Herrschaft von „King Dollar“ zu stützen, der in erheblichen Schwierigkeiten steckt. Putin’s Russland wird als der Buhmann benutzt, um den euroäischen Hühnerhaufen auf Linie zu bringen: klassisches imperiales Gehabe. Der Vergleich mit der Cosa Nostra ist nicht abwegig: Schutzgelderpressung… und unsere Spitzenpolitiker küssen dem Paten die Füsse.
Quelle: Seniora.org
dazu auch: „Mehr Angst als Vaterlandsliebe“ – oder: Der Gipfel der Ehrlosigkeit
Während Donald Trump auf dem NATO-Gipfel den starken Mann gab, krochen Europas Regierungschefs in vorauseilendem Gehorsam zu Kreuze. Die Fünf-Prozent-Forderung nahmen sie wie ein Dekret entgegen – samt unterwürfigem Kniefall des Generalsekretärs. Ein Bündnis im Ausnahmezustand: Angstzitternd, würdelos, selbstverleugnend.
Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass ausgerechnet ich – und auch noch mit voller Überzeugung – diese idiotische Phrase aus dem alten Preußen mal in den Mund nehmen würde. Aber es muss sein! Nach der zum Fremdschämen kläglichen – oder sollte man in diesem Kontext eher altmodisch-passend „ehrlosen“ schreiben? – Brüsseler Veranstaltung letzte Woche, als die NATO den Gipfel der Würdelosigkeit erklomm, fällt einem kein anderes passendes Wort mehr ein.
Quelle: Globalbridge
und: Did the West provoke Russia?
On 2 June, the Committee for Academic Freedom held a debate in King’s College London on the question: “Ukraine — was Russia’s invasion provoked by Western foreign policy”. This was almost the first discussion of its sort to have taken place in a UK university — an extraordinary fact, considering the importance of the issue. Still more extraordinary is the fact that this long hush has been due not to any political pressure or legal ban but to a simple determination on the part of all concerned to avoid the topic. It’s a striking example of what sociologist Steven Lukes called “agenda power”: the power to settle questions in advance by putting them off the table.
Quelle: The Critic
Anmerkung unseres Lesers E.L.: Viel zu selten wird das Thema Umwelt [nicht Klima!] im Kontext Krieg aufgegriffen. Kraftstoffverbrauch von Kriegsgerät ist m.E. nur ein Narrativ zum Thema.
Anmerkung Christian Reimann: Es ist schon ziemlich verrückt, einerseits viel mehr Geld als wirklich notwendig für Energie bezahlen und andererseits auf fragwürdige und riskante Weise mit einer “Energiewende” das Weltklima retten zu wollen. Vermutlich dürften auch hierbei Vermögende aus den USA zu den Gewinnern zählen. Zur angeblichen Rettung des Klimas hatte die deutsche EU-Kommissionspräsidentin, Frau von der Leyen, mit dem größten WHO-Privatspender Bill Gates eine Partnerschaft zwischen dem Green Deal der EU und Breakthrough Energy, eine Investmentfirma, an der der sog. Philanthrop beteiligt ist, verkündet. In einem kurzen Video waren beide gemeinsam aufgetreten und hatten das Public Private Partnership-Projekt gelobt.
dazu: Schädliches LNG-Gas: Experten schlagen Alarm wegen Energieversorgung
LNG besteht größtenteils aus Methan – einem Treibhausgas, das in den ersten 20 Jahren nach seiner Freisetzung etwa 80-mal so klimaschädlich wirkt wie CO₂. Der Energiebedarf für die Verflüssigung ist enorm: Das Gas muss auf minus 162 Grad Celsius heruntergekühlt werden, bevor es per Tankschiff oft tausende Kilometer weit transportiert wird. „LNG, das aus den USA kommt, ist zu 100 Prozent aus Fracking gewonnen“, so Howarth. „Es ist ein sehr energieaufwändiger Prozess, bei dem auch noch eine Menge Methan entweicht.“
Auch die Rückumwandlung in Erdgas benötigt Energie. So summieren sich die Emissionen entlang der Lieferkette. Laut dem amerikanischen Professor übertrifft der Treibhausgas-Fußabdruck von LNG sogar den von Kohle – dem bisher schmutzigsten fossilen Brennstoff.
Quelle: FR Online
Anmerkung unseres Lesers P.R.: Jetzt stellt sich heraus, dass mit dem Verzicht auf russisches Erdgas, gerade dann, wenn neben den Sanktionen vorgegeben wird, dass damit auch ökologische Vorteile verbunden wären, genau das Gegenteil bewirkt wird. Von den Kosten ganz zu schweigen!
dazu auch: Bundesregierung reißt EU-Frist
Bis zum 30. Juni hätte die Bundesregierung einen Plan für das Geld aus dem EU-Klimasozialfonds vorlegen müssen, diese Frist hat sie gerissen. Der Klimasozialfonds wird mit Einnahmen aus dem europäischen CO2-Handel gefüllt und soll dazu dienen, die Folgen der CO2-Bepreisung von Heizgas und -öl sowie Benzin und Diesel abzufedern.
Ab 2027 wird deren Preis vielleicht merklich steigen, weil die CO2-Bepreisung dann nicht mehr von der Bundesregierung festgelegt wird, sondern in einem europäischen Markt gebildet wird, dem sogenannten ETS2.
Quelle: taz
dazu auch: Neoliberales Evangelium, inhaltsleere Reformpolitik, Rechtspopulismus: das Elend unserer Zeit
Kann die ideologische Landschaft des Westens bildlich dargestellt werden? Die Aufregung bezüglich bestimmter „kultureller“ oder „zivilisatorischer“ Kriege, die schrecklichen Warnungen vor hinterhältigen und gefährlichen Intrigen, die von realen oder fiktiven Feinden ausgeheckt werden, die qualvollen Aufrufe zur Verteidigung der eigenen unantastbaren „Werte“, können uns nicht gleichgültig lassen. Während weltweit das Geräusch von marschierenden Stiefeln zu hören ist, die Wirtschaft ins Stocken gerät, sich die Lebensbedingungen verschlechtern und sich vor den Augen der ganzen Welt in Palästina das Massaker an einem Volk vollzieht, wird der geistige Raum praktisch von Konstruktionen an sich gerissen, die als Erklärungen der Realität dienen. Die Kategorien sind für jeden vorgegeben, die Etiketten sind vorgefertigt, die Parolen gut vorbereitet. Wir sollen alles verstehen, indem wir uns hinter die Guten stellen und unser Verhalten entsprechend regulieren. Die übernommenen Positionen sind vorhersehbar, klischeehaft und vorgeschrieben. Wir drehen uns im Kreis, während Emotionen, Affekte und Verurteilungen jegliches Nachdenken vertreiben.
Quelle: pressenza
und: Falschbehauptungen, Staatsräson und Mainstream: Vom Niedergang der vierten Gewalt.
Der „RotFuchs“ hat sich beim Laufen über die Beiträge, die sich mit der Vorgeschichte, der NATO-Osterweiterung bis hin zum gegenwärtigen Krieg befassen, mit Sicherheit schon schmerzhafte Schwielen an seinen Pfoten zugezogen. Deshalb wollen wir ihn in dieser Doppelausgabe verschonen. Ganz wird uns das nicht gelingen. Dennoch: der Schwerpunkt soll diesmal auf der sogenannten vierten Gewalt liegen. Ihrem Selbstverständnis und Auftrag nach soll sie den Regierenden und mächtigen Akteuren in Politik, Wirtschaft und Justiz kontrollierend auf die Finger schauen. Doch wie sich schon längst herausgestellt hat, haben die Leitmedien ihre Unschuld (wenn sie denn eine solche jemals besessen haben), also ihre Integrität und Unabhängigkeit, schon längst verloren. Die vierte Gewalt ist zum „Wasserträger“ und oft zum Sprachrohr derjenigen degeneriert, die Freiheit und Unabhängigkeit der Medien landauf, landab beschwören, in der Praxis aber eine russophobe und kriegssüchtige Gefolgschaft fordern, die inzwischen mehr oder weniger freiwillig erbracht und sogar karrieresüchtig angestrebt wird.
Quelle: RotFuchs
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=135546