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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 10. August 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Es gibt keine Sicherheit im Zeitalter ungelernter Lektionen: Feindschaft im Atomzeitalter, US-Hegemonie, Ukraine-Krieg
Im Frühjahr erregte der US-Abgeordnete Walberg (Republikaner) Aufsehen. Er verknüpfte Russland, China und Nordkorea als Unterstützer der Hamas und sagte, man solle den Gaza-Streifen „schnell erledigen“. So wie Hiroshima und Nagasaki. Humanitäre Hilfe lehnte er ab.
Al Jazeera hatte das Video.
Walberg ruderte zurück. Er habe nur eine Metapher benutzt, berichtete die Times of Israel.
Normalerweise werden die USA nicht gern daran erinnert, dass sie Hiroshima und Nagasaki atomar zerbombten. Die Berliner Linken verzichteten in ihrer Stellungnahme zum 80. Gedenktag der atomaren Zerstörung Hiroshimas auf die Benennung des Täters.
Die Frankfurter Rundschau konnte sich auch nicht umgehend erinnern, wer damals der Täter war.
Quelle: Petra Erler
dazu auch: Mützenich fordert scharfe Reaktion auf Trumps Atomdrohungen
»Mit dem Einsatz von Atomwaffen spielt man nicht«: Ex-SPD-Fraktionschef Mützenich wirft US-Präsident Trump vor, im Streit mit Russland »dreist und dümmlich« zu agieren. Deutschland müsse hart widersprechen.
Der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich zeigt sich besorgt angesichts der gegenseitigen Atomdrohungen von US-Präsident Donald Trump und Russland. Der verbale Schlagabtausch zwischen Trump und dem ehemaligen Präsidenten Dmitrij Medwedew sei »nicht nur unsensibel und leichtfertig, sondern unverantwortlich«, sagte Mützenich dem SPIEGEL. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren im August 1945.
Quelle: DER SPIEGEL
und: Der Wahnsinn als Normalität – Und unser Leben ist keinen Pfifferling wert
Medwedew und Trump: Zwei Streithähne entscheiden, ob die Zivilisation auf diesem Globus verschwindet oder gar die Menschheit ausstirbt.
Quelle: Overton Magazin
dazu: Just Deutschland unterstützt die ethnische Säuberung in Gaza
Deutschland verübte den grössten Völkermord der Geschichte. Heute ist Deutschland der zweitgrösste Waffenlieferant Israels.
Völkerrechtler sind sich nicht einig, ob sich Israel einer «ethnischen Säuberung» schuldig macht oder sogar im Begriff ist, einen «Völkermord» zu verüben. Einig sind sie sich, dass Israel mit seiner unverhältnismässigen Zerstörungswut das humanitäre Völkerrecht* in krasser Weise verletzt.
Doch ausgerechnet Deutschland, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf «nie wieder» eingeschworen hatte, hilft der rechtskonservativen und teilweise fundamentalistischen Regierung unter Präsident Benjamin Netanyahu, im Gazastreifen auf brutalste und menschenverachtende Weise vorzugehen und im Westjordanland die Palästinenser zu entrechten.
Quelle: Infosperber
Anmerkung unseres Lesers H.M.: Wo bleibt in Deutschland der Aufschrei unter CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP über die unsäglichen Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung mit dem einzigen Ziel: Die Räumung von Gaza. Die genannten Parteien blieben bisher stumm, haben ihre Glaubwürdigkeit verloren, falls sie künftig die Verletzung von Menschenrechten kritisieren und ihre Einhaltung einfordern. Schlimmere Verstöße als in Gaza kann es kaum geben!
dazu auch: Israel: Legitimierung des Zerfalls
Netanjahu und seine servilen Minister haben große Schuld auf sich geladen. Aber ihre verbrecherische Praxis ist kollektiv legitimiert worden.
Dass Israels Regierungskoalition den Zerfall des Staates, wie er sich im Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger über Jahrzehnte herangebildet hat, befördert, ist mittlerweile zum Konsens gereift. Nach der einen Auffassung ist dies zu begrüßen, nach der anderen handelt es sich um ein bedrohliches Desaster.
Quelle: Moshe Zuckermann auf Overton Magazin
und: Bundesregierung soll Worten Taten folgen lassen: Netanjahu kündigt Ausweitung des Gazakrieges an
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW verurteilt die abscheulichen Propagandavideos der Hamas – ebenso wie den Terrorangriff vom 7. Oktober auf Schärfste. Sie sind aber keine Rechtfertigung dafür, die gesamte Zivilbevölkerung des Gazastreifens in Geiselhaft zu nehmen, ihnen Nahrungsmittel, Trinkwasser, medizinische Hilfe und Schutz vorzuenthalten.
Auch die Bundesärztekammer hat sich in einer Erklärung vom 29. Juli 2025 zutiefst besorgt gezeigt über die dramatische Verschärfung der humanitären Lage im Gazastreifen. Die medizinische Infrastruktur stehe kurz vor dem Kollaps. Krankenhäuser seien beschädigt, überfüllt oder vollständig außer Betrieb. Es mangele an sauberem Wasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten sowie medizinischer Ausrüstung – mit katastrophalen Folgen für die Versorgung der Zivilbevölkerung. Für die Anschuldigungen der israelischen Regierung, die Hamas habe im großen Stil Hilfsgüter gestohlen, liegen keine Beweise vor, was nun auch hochrangige israelische Militärs bestätigt haben.
Quelle: IPPNW
dazu auch: „Deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend gewachsen“: Das Statistische Bundesamt und die BIP-Zahlen – kreative Buchführung und Schönfärberei?
Quelle: NachDenkSeiten
dazu auch: Die EU kapituliert vor Donald Trump
Das Handelsabkommen, das EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Donald Trump abgeschlossen hat, ist eine Demütigung. Das ist kein »Deal«, sondern eine Abhängigkeitserklärung.
Die Europäische Union hat Historisches erreicht. Zwischen dem ersten und dem zweiten Frieden von Thorn, der 1466 die vollständige Niederlage des Deutschen Ordens gegen den polnischen König besiegelte, lagen 55 Jahre. Es dauerte 26 grauenhafte Jahre vom Versailler Vertrag von 1919 bis zum Potsdamer Abkommen von 1945, bis Deutschland sein Recht auf Selbstbestimmung verlor.
Zwischen dem Ersten und Zweiten Opiumkrieg, den die europäischen Kolonialmächte im 19. Jahrhundert führten, um ihrer de facto chinesischen Kolonie brutalste Handelsbedingungen aufzuzwingen, vergingen etwa 21 Jahre. Heute hat die Europäische Kommission nur neun Monate gebraucht, um gleich zweimal ihre bedingungslose Kapitulation zu erklären. In diesem Fall war noch nicht einmal ein offener Krieg vonnöten.
Quelle: Ingar Solty auf Jacobin
und: »Ich kann damit machen, was ich will« Trump bezeichnet 600-Milliarden-Investitionen als Geschenk der EU
US-Präsident Donald Trump interpretiert den Zolldeal mit der EU auf seine eigene Weise: Über die von Brüssel in Aussicht gestellten Milliardeninvestitionen dürfe er frei verfügen. Und er droht mit neuen Zöllen. […]
Trump wurde nun bei CNBC gefragt, was er tun würde, sollte die EU entsprechende Investitionen nicht tätigen. »Dann zahlen sie Zölle in Höhe von 35 Prozent«, sagte der US-Präsident. Unklar ist aber, wann überhaupt der Fall eines Vertragsbruchs eintreten würde, da die Investitionen auf mehrere Jahre ausgelegt sind.
Die versprochenen Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Dollar stünden den USA zur freien Verfügung, behauptete Trump: »Sie haben uns 600 Milliarden Dollar gegeben, die wir in alles, was wir wollen, investieren können.« Trump bezeichnete die Summe als »Geschenk«, das kein Darlehen sei und damit nicht etwa in drei Jahren zurückgezahlt werden müsse. »Die Details sind: 600 Milliarden Dollar, die ich in alles investieren kann, was ich will, alles. Ich kann damit machen, was ich will«, sagte Trump.
Quelle: DER SPIEGEL
dazu: EU-Haushalt 2028 – 2034: Verschiebebahnhöfe Richtung Aufrüstung
Der von der EU-Kommission am 16. Juli 2025 präsentierte Vorschlag für den nächsten EU-Haushalt 2028 bis 2034 (Mehrjähriger Finanzrahmen, MFR) hat es in sich: Offensichtlich problematisch ist die drastische Erhöhung des Budgetbereichs „Resilienz und Sicherheit, Verteidigung und Weltraum“ – der Teufel steckt aber wie so häufig im Detail, denn im Kommissionentwurf finden sich darüber hinaus auch noch zahlreiche weitere zumindest potenziell militärrelevante Ausgabeposten, die munter über diverse Budgets verteilt wurden und sich als lukrative Verschiebebahnhöfe in Richtung Aufrüstung entpuppen könnten.
Quelle: isw
dazu: Klassenkampf von oben: Ruf nach Totalsanktion
Hetze gegen vermeintliche Faulenzer und Sozialbetrüger hat wieder Hochkonjunktur. Erwerbsloseninitiative plädiert für organisierte Gegenwehr […]
»Während die Koalitionäre ihren Ton gegenüber Menschen im Bürgergeldbezug immer weiter verschärfen, sind die in der Sache vielfach widerlegten Vorwürfe wie Arbeitsverweigerung und Missbrauch von Sozialleistungen immer wieder dieselben«, gab gestern Heike Wagner gegenüber junge Welt zu bedenken. Sie ist politische Referentin beim »Förderverein gewerkschaftliche Arbeitslosenarbeit«. Auch die Ziele der Akteure veränderten sich nicht, so Wagner. »Erwerbslose, Beschäftigte und Rentner sollen gegeneinander ausgespielt werden. Dafür schürt man Angst vor sozialem Abstieg, damit die Menschen zu Zugeständnissen bei Löhnen und Arbeitsbedingungen bereit sind.« Zudem lenkt die Politik von den wahren Verantwortlichkeiten ab. Tatsächlich gehen die Rekordausgaben beim Bürgergeld maßgeblich auf die wirtschaftlich verheerende Sanktionspolitik gegen Russland, die so provozierten Mondpreise bei Energie und Lebensmitteln und die wachsenden Erwerbslosigkeit zurück. Gleichwohl hielt die fällige Anpassung der Regelsätze in den Jahren 2023 und 2024 nicht mit der realen Inflation mit, womit die Betroffenen seither faktisch noch schlechter dastehen als davor.
Quelle: Ralf Wurzbacher auf junge Welt
dazu auch: Bürgergeld erfolglos: System lässt Erwerbslose „im Stich“ – „wird nur verwaltet“
Die Bürgergeld-Reform sollte Erwerbslose nachhaltig aus der Bedürftigkeit bringen. Sie sollten nicht mehr in den erstbesten Job vermittelt werden, wo die Gefahr groß ist, dass sie schnell wieder in die Arbeitslosigkeit rutschen. „Mehr Qualifizierung – dieses Ziel des Bürgergelds ist richtig“, sagte Arbeitsmarktforscher Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) IPPEN.MEDIA. Doch es sei „bisher aber nicht erreicht“, so das Urteil.
Quelle: Merkur
und: Debatte über Bürgergeld: Ein ständig wiederkehrendes Ablenkungsmanöver
Die Regierung und vor allem die Union sollte aufhören, so zu tun, als seien mit Kürzungen am Bürgergeld die wichtigsten Probleme gelöst. Damit lenkt sie nur ab. Die Realität ist komplizierter. […]
Die Realität aber ist – Überraschung – komplizierter: Ja, kurzfristig ließe sich Geld einsparen, wenn geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer alle kein Bürgergeld mehr bekämen. Im Asylbewerberleistungsgesetz wären es allerdings nur knapp 100 Euro weniger pro Person. Dazu kämen Nachteile wie ein hoher und wohl kostspieliger bürokratischer Aufwand, vor dem der Städte- und Gemeindebund bereits warnt. Und: Im Gegensatz zum Bürgergeld hätten die Menschen aus der Ukraine als Asylbewerber keine Pflicht, sich bei der Suche nach einem Job aktiv zu beteiligen. Was also wäre langfristig damit gewonnen?
Quelle: tagesschau
dazu: „Armutszeugnis“ und Renten-Desaster – Nur 30 Prozent holen sich, was ihnen zusteht
Jeder und jedem Fünften in Deutschland reicht das Geld am Monatsende kaum, sie sind von Armut betroffen oder gefährdet. Besonders hart trifft das Rentnerinnen und Rentner. Wenn Altersgeld und Ersparnisse nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt zu sichern, greift der Staat mit der Grundsicherung ein. Die Nothilfe erreicht ein neues Rekordhoch. Doch die meisten Rentnerinnen und Rentner in prekären Verhältnissen nehmen sie gar nicht erst in Kauf.
Quelle: Merkur
dazu: Besteuert die Reichen: Eine gerechte Vermögensteuer wird gebraucht
Überreichtum gefährdet den sozialen Zusammenhalt und die Demokratie. Das zeigt sich nicht nur in den USA, wo Multimilliardäre wie Elon Musk gewählte Politiker:innen beeinflussen und staatliche Institutionen unterhöhlen. Auch in Deutschland nehmen Überreiche durch Parteispenden und Lobbyarbeit Einfluss auf die Politik. Neben direkten Einflussversuchen bedrohen Überreiche die Demokratie aber auch auf eine andere Weise: Die starke Ungleichheit schwächt den sozialen Zusammenhalt und schafft einen Nährboden für vermeintlich einfache Lösungen von Rechtsextremen.
Quelle: FR Online
dazu auch: Zwei Söhne von Trump gründen Firma, um vom Vater zu profitieren
Sie bringen ihre Firma «New America Acquisition I Corp.» an die Börse, um von Subventionen und Staatsaufträgen zu profitieren.
Es ist ein Lehrbeispiel, wie man ohne Leistung zu viel Geld kommen kann.
Die beiden älteren Söhne Donald Trump Jr. und Eric Trump haben am 5. August 2025 eine Firma namens «New America Acquisition I Corp.» für einen Börsengang in den USA angemeldet. Falls die 30 Millionen Aktien der Firma beim Börsengang wie geplant mindestens zum Nennwert von je 10 Dollar Käufer finden, beträgt der Emissionserlös 300 Millionen Dollar.
Quelle: Infosperber
und: Genug kann genügen
Menschen, die immer mehr besitzen wollen, legen nicht nur den Grundstein für Armut, Elend und Krieg — sie machen sich auch selbst unglücklich.
Dass unsere Welt in eine materielle Schieflage geraten ist, wird besonders deutlich, wenn man sich vor Augen führt, welche Bedeutung Geld für verschiedene Menschen hat. Während es den einen schmerzlich fehlt, um zu überleben, stellen andere fast ebenso schmerzlich fest, dass es sie nicht glücklich macht. Welchen Stellenwert schreiben wir dem Habenwollen in unserem Leben zu? Wo ist es notwendig und wo frisst es uns auf? Der erste Teil dieser Beitragsserie hat sich mit den möglichen Hinderungsgründen für eine fortschreitende persönliche Entwicklung beschäftigt. Dieser Teil setzt sich damit auseinander, dass man nicht der reichste Mann auf dem Friedhof werden muss, um zufrieden und glücklich zu sein.
Quelle: Manova
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