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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 17. August 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Russische Kontrolle über Gebiete laut Nato unvermeidbar – USA sind „durch“ mit Ukraine-Finanzierung
Nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird sich bei künftigen Verhandlungen über eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg kaum vermeiden lassen, auch über die Zukunft der von Russland kontrollierten ukrainischen Gebiete zu sprechen.
„Wir müssen im Moment zur Kenntnis nehmen, dass Russland einen Teil des ukrainischen Territoriums kontrolliert“, sagte Rutte dem US-Sender ABC News. Nach einer Waffenruhe werde sich die Frage stellen, wie es in territorialen Fragen und mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine weitergehe. Zugleich betonte der Nato-Chef, die Ukraine sei ein souveräner Staat, der seine geopolitische Zukunft selbst bestimme.
Quelle: Welt Online
dazu auch: Die Macht der Tatsachen: Ukraine-Krieg: Gebietsverzicht möglich.
Jetzt ist das Wort ausgesprochen: »Gebietstausch«. Donald Trump hat angedeutet, dass es ihm bei seinem bevorstehenden Gipfel mit Wladimir Putin um Modalitäten solcher Grenzverschiebungen gehen werde. Das reichte schon, um sowohl in Kiew als auch in diversen EU-Hauptstädten Schnappatmung auszulösen. In der Abschlusserklärung ihres Krisentreffens von Sonnabend bliesen die »Europäer« erst die Backen auf und forderten, Grenzen dürften nicht mit Gewalt verändert werden. Zwei Sätze später hieß es dann, die jetzige Frontlinie müsse »der Ausgangspunkt für Verhandlungen« werden. Ja, was denn jetzt? Ist dieser »Ausgangspunkt« etwa nicht mit Gewalt zustandegekommen? Und hat irgend jemand in Brüssel, Berlin, London oder Paris Anhaltspunkte dafür, dass dieser Krieg mit irgend etwas unterhalb des Einfrierens entlang der jetzigen Frontlinie beendet werden könnte?
Quelle: junge Welt
und: Jeffrey Sachs appelliert an Europa: „Rufen Sie Putin an!“
Der Ökonom und Diplomat Jeffrey Sachs hat konkrete Ratschläge für Friedrich Merz vor dem Gipfel Trumps mit Putin in Alaska. […]
Was sollten die Europäer tun, um den Krieg in der Ukraine zu beenden?
Rufen Sie Putin an. Betreiben Sie echte Diplomatie. Hören Sie auf, die NATO-Erweiterung voranzutreiben. Beenden Sie die wilde Russophobie. Und lernen Sie etwas über die wahre Geschichte, insbesondere über das amerikanisch-deutsche Versprechen, die NATO nicht zu erweitern, den einseitigen Rückzug der USA aus dem ABM-Vertrag im Jahr 2002, den amerikanisch-europäischen Plan, Serbien zu spalten, den Maidan-Putsch mit starker US-Unterstützung, das Versagen Deutschlands und Frankreichs bei der Durchsetzung des Minsk-II-Abkommens und die Einmischung der USA in den Istanbuler Friedensprozess im März/April 2022.
Quelle: Berliner Zeitung
dazu: Nicht in Europas Namen
Der SPIEGEL-Leitartikel von Steffen Lüdke, London
Die Gefahr ist groß, dass Donald Trump die Ukraine am Freitag verraten könnte. Kyjiws europäische Unterstützer müssen Selenskyj ermöglichen, einen schlechten Deal abzulehnen. […]
Gelänge es den Europäern hingegen, den Konflikt entlang der aktuellen Frontlinien einzufrieren und die Ukraine als souveränen Staat zu erhalten, könnten sie das Land in den kommenden Jahren bis an die Zähne bewaffnen. Westliche Ausbilder oder sogar Soldaten kämen zur Friedenssicherung ins Land – sie, so die Theorie, sollen Putin so von weiteren Angriffen abhalten.
Quelle: DER SPIEGEL (Bezahlschranke)
Anmerkung Jens Berger: Genau über solche Leitartikel hatte ich erst vorgestern einen kritischen Artikel geschrieben. Eigentlich ist es sinn- und witzlos, sich über solche journalistischen Minderleistungen aufzuregen. Genau dieses Szenario, eine „bis an die Zähne bewaffnete Ukraine“, in der „westliche Ausbilder oder sogar Soldaten“ stationiert sind, ist es doch, das Russland fürchtet und dem es niemals zustimmen würde. Da nutzt es auch nichts, wenn der „Kollege“ den Konjunktiv verwendet. Solange man in Deutschland randständige Maximalforderungen als ernsthafte Verhandlungspositionen ansieht, muss man sich wahrlich nicht wundern, dass man zu den echten Verhandlungen nicht einmal eingeladen wird.
dazu auch: Trump und Putin verhandeln über die Ukraine: Die gedemütigten Staaten von Europa
Am Freitag verhandeln der US-Präsident und der Kremlchef über eine Waffenruhe in der Ukraine. Die Europäer können bloß zuschauen. Daran sind sie selbst schuld. […]
In einer Welt, in der immer häufiger die Gesetze des Dschungels gelten, muss sich die EU endlich auf die eigenen Stärken besinnen. Ohne grundlegende Reformen wird das allerdings nicht gelingen. Während Trump in den USA mit Dekreten regieren kann, muss sich die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf der Suche nach dem kleinsten Nenner mit 27 Regierungen abmühen.
Will die Union eine Zukunft haben, muss die Zusammenarbeit in allen Bereichen verstärkt und Machtstrukturen verschoben werden. Der Krieg in der Ukraine und die erfolgreiche Erpressung durch Trump zeigen zudem, dass Europa endlich eine gemeinsame Sicherheitsstruktur und schlagkräftige Verteidigung aufbauen muss.
Die EU muss die lähmende Kleinstaaterei endlich überwinden – viele Weckrufe wird es nicht mehr geben.
Quelle: Tagesspiegel
Anmerkung André Tautenhahn: Wie darf man das verstehen? Noch mehr Macht für eine EU-Kommission, die von Leuten geführt wird, die niemand gewählt hat? Soll man von der Leyen nicht nur den Vertragsschluss per SMS straffrei durchgehen lassen, sondern auch den roten Knopf anvertrauen?
und: Just four days ahead of the historic summit between President Trump and President Putin, the European Council sought to issue a statement in the name of all EU heads of state and government.
Before the liberal-mainstream chorus begins its newest rendition of their favourite “Putin’s puppet” tune, I decided to share why I could NOT support the statement on behalf of Hungary.
Let’s give peace a chance!
Quelle: Viktor Orbán via Twitter/X
dazu: Keine Waffen mehr nach Israel? Die Bundesregierung und der schöne Schein
Jetzt wird also so getan, als hätte selbst die Bundesregierung genug von der Reinszenierung des Warschauer Ghettos durch die Regierung Netanjahu. Der Eindruck wird zumindest durch Schlagzeilen wie “Deutschland stoppt Waffenlieferungen an Israel: Zeichen gegen Netanjahu” geweckt.
Das erste, was an den Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz auffällt, mit denen er einen Stopp von Rüstungsexporten nach Israel erklärt, ist die Formulierung: “Unter diesen Umständen genehmigt die Bundesregierung bis auf Weiteres keine Ausfuhren von Rüstungsgütern, die im Gazastreifen zum Einsatz kommen.”
Jeder, der schon einmal mit Juristen zu tun hatte, erkennt die Einschränkung, denn es werden schließlich nur Exporte jener Güter gestoppt, die “im Gazastreifen zum Einsatz kommen”. Das größte deutsche Rüstungsgeschäft mit Israel, das derzeit läuft, ist jedoch der Bau von U-Booten, die bekanntlich unter Wasser eingesetzt werden, und daher nicht im Gazastreifen.
Quelle: Dagmar Henn auf RT DE
dazu auch: Die Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg zum Überleben Israels
Die größte Bedrohung für das Überleben Israels sind nicht die arabischen Nationen, die Palästinenser oder der Iran, sondern die Politik der extremistischen Regierung Israels.
Ein offener Brief an den israelischen Außenminister.
Sehr geehrter Herr Minister Sa’ar,
ich schreibe Ihnen im Anschluss an Ihre Rede vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am 5. August. Ich habe an der Sitzung teilgenommen, hatte jedoch nach der Sitzung keine Gelegenheit, mit Ihnen zu sprechen. Ich möchte Ihnen meine Gedanken zu Ihrer Rede mitteilen.
In Ihrer Rede haben Sie nicht anerkannt, warum fast die ganze Welt, darunter auch viele Juden wie ich, über das Verhalten Ihrer Regierung entsetzt ist. Nach Ansicht der meisten Menschen weltweit, der ich mich anschließe, begeht Israel Massenmord und hungert Menschen aus; Ihrer Rede nach zu urteilen, wissen Sie das nicht. Sie haben nicht anerkannt, dass Israel bisher den Tod von etwa 18.500 palästinensischen Kindern verursacht hat, deren Namen kürzlich in der Washington Post veröffentlicht wurden. Sie haben die Hamas für den Massenmord an Zivilisten durch israelische Streitkräfte verantwortlich gemacht, obwohl die Welt jeden Tag Videoclips sieht, in denen israelische Streitkräfte hungernde Zivilisten kaltblütig töten, wenn sie sich den Lebensmittelverteilungsstellen nähern.
Quelle 1: Jeffrey Sachs auf Overton Magazin
Quelle 2: Berliner Zeitung
Friedenspanik an den deutschen Börsen!!
Die Kurse der Rüstungsaktien brechen ein, ist wohl die Sorge, dass in #Alaska Grundzüge einer Friedenslösung verabredet werden könnten: „Anleger fürchten, dass Friedenssignale die milliardenschwere Auftragsfantasie trüben könnten.“… pic.twitter.com/jh1piU6OLx
— Andrej Hunko (@AndrejHunko) August 11, 2025
dazu: Wenn Sie sich aktuell informieren wollen: Der Spiegel hat nur die letzten dreieinhalb Jahre verschlafen
Keine Sorge, ich lese den Spiegel nicht. Ich habe einfach nicht genug Geld, um mir so etwas zu leisten. Manchmal schaue ich aber die Titelzeilen an und auch da erlebt man schon Erstaunliches. Dort schreibt z. B. ein gewisser Henrik Müller über Wirtschaft. Auch dessen Kommentare will ich nicht lesen, aber diesmal sind seine ersten drei Zeilen, die frei verfügbar sind, einfach genial. Unter dem Titel „Die Macht des Trübsal-Index“ (keine Ahnung, was dieser Index sein soll) steht:
„Die deutsche Wirtschaft stagniert, und allmählich schlägt der Dauerstillstand auf den Arbeitsmarkt durch. Steht die nächste Jobkrise bevor? Die Auswirkungen auf die politische Stimmung im Land könnten gravierend sein.“
Dauerstillstand in der deutschen Wirtschaft, die allmählich auf den Arbeitsmarkt durchschlägt! Das ist nicht von dieser Welt. Der Mann hat genau dreieinhalb Jahre keine Statistik angeschaut und will uns jetzt sagen, was Sache ist.
Quelle: Relevante Ökonomik
dazu auch: Gut ein Drittel der Unternehmen in Deutschland hat zu wenige Aufträge
Mehr als jedes dritte Unternehmen in Deutschland klagt aktuell über einen Auftragsmangel. Das geht aus einer Umfrage des Münchner ifo Instituts hervor. Im Juli fehlten demnach 36,7 Prozent der Unternehmen feste Zusagen – nach zuvor 37,3 Prozent im April. Damit liege der Wert weiter deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. “Der anhaltende Auftragsmangel bleibt ein zentrales Hemmnis für eine substanzielle konjunkturelle Erholung”, sagte ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
In der Industrie stieg der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen erneut an – von 36,8 auf 38,3 Prozent. Besonders stark betroffen sind der Umfrage zufolge der Automobilbau, wo der Anteil von gut 35 auf knapp 43 Prozent zunahm, sowie der Maschinenbau mit 46 Prozent und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit 41. Auch in der Metallindustrie melde inzwischen fast die Hälfte der Betriebe eine unzureichende Auftragslage. (…)
Ein gegenläufiger Trend zeichnet sich hingegen im Dienstleistungssektor ab.
Quelle: Zeit Online
Anmerkung Christian Reimann: Das sind alarmierende Signale. Über die Ursache ist wenig bzw. nichts zu erfahren. Besteht da etwa ein Zusammenhang zu den zahlreichen Sanktionspaketen gegen Russland? Die politischen Entscheidungsträger in Deutschland und EU sorgen offensichtlich viel lieber für einen ökonomischen Aufschwung in den USA als hierzulande.
und: Arbeitslosengeld-Ausgaben 2012 bis Juli 2025
In den 12 Monaten von August 2024 bis Juli 2025 wurden von der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld (SGB III) insgesamt 24,672 Milliarden Euro ausgegeben, 3,958 Milliarden Euro mehr als in den 12 Monaten ein Jahr zuvor (August 2023 bis Juli 2024: 20,714 Milliarden Euro).
Im monatlichen Vorjahresvergleich stiegen die Arbeitslosengeldausgaben nach November 2022 in jedem der danach folgenden 32 Monate (Dezember 2022 bis Juli 2025). In diesen 32 Monaten nach November 2022 stieg die 12-Monatssumme der Arbeitslosengeldausgaben um 8,129 Milliarden Euro (49,1 Prozent), von 16,543 Milliarden Euro (Dezember 2021 bis November 2022) auf die oben genannten 24,672 Milliarden Euro (August 2024 bis Juli 2025). Erinnerung: Mehr als die genannten 24,672 Milliarden Euro wurden zuletzt vor genau 19 Jahren, von August 2005 bis Juli 2006, für das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld ausgegeben. (August 2005 bis Juli 2006: 24,938 Milliarden Euro)
Quelle: BIAJ
dazu auch: Die Verschwörung gegen die «Verschwörungsthoretiker»
Schwere Vorwürfe von deutschen Forschern: Befangene Virologen manipulierten die öffentliche Meinung zur Herkunft des Virus.
Wissenschafter, die es wagten, der These zu widersprechen, dass das Pandemievirus auf natürliche Art auf einem Wildtier-Markt in Wuhan entstand, wurden von der «Wissenschaft» als «Verschwörungstheoretiker» verunglimpft. Doch die letzten Erkenntnisse zeigen nun: Es war eine Gruppe von Wissenschaftern, Politikern und Journalisten, die sich verschworen hatten. Sie wollten die Hypothese bekämpfen, wonach das Virus in einem Hochsicherheits-Labor in Wuhan entstand, in dem mit Corona-Viren experimentiert wurde.
Das Besondere daran: Der deutsche Bundesnachrichtendienst BND hielt die Laborthese schon 2020 für «sehr wahrscheinlich» und informierte die Regierung von Angela Merkel.
Quelle: Infosperber
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
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