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Titel: Leserbriefe zu „Per Losverfahren zur Bundeswehr: Wenn die 18-Jährigen die Niete ziehen müssen“

Datum: 17. Oktober 2025 um 12:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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In diesem Kommentar diskutiert Marcus Klöckner über die Nachricht, dass 18 Jahre junge Männer per Los zur Bundeswehr eingezogen werden könnten, wenn die gewünschte Anzahl an Wehrpflichtigen nicht erreicht werde. Es werde jedoch nicht das „große Los“ gezogen, sondern eine Niete werde per Post zugestellt – mit weitreichenden Folgen. Wir haben dazu interessante Leserbriefe bekommen. Danke dafür. Christian Reimann hat die nun folgende Auswahl für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Lieber Herr Klöckner,

absolut treffend finde ich Ihren Artikel, der die irrsinnige und gefährliche Politik in unserem Land beschreibt. 

Fast jeden Tag erschrecke ich, bin fassungslos: wieder neue Ungeheuerlichkeiten, wieder abgekartete “Ideen”, die berufliche Staatslenker den Bürgern servieren. 

Es erinnert mich an das Märchen vom süßen Brei. Das ganze Land wird zugekocht, überall quillt der Brei hinein, es wird immer mehr, immer dicker, immer doller, immer dreister, immer zäher, immer ernster, Lebensgefahr! Der Brei ist auch nicht süß, sondern giftig.

Ich möchte allen 18-Jährigen zurufen: werft den Fragebogen weg und zahlt auch kein Bußgeld. Wenn das *ALLE* machen, wenn, ja wenn…
Danke für Ihre Arbeit!

Mit freundlichen Grüßen 
D.Dörschmann 


2. Leserbrief

Liebe Nachdenkseitenredaktion,

Als tagesschau.de gestern berichtet hatte, dass man darüber nachdenke, Wehrpflichtige per Los einzuziehen, hatte ich im ersten Moment genauso reagiert wie Herr Klöckner. Einfach nur absurd. Jedoch dann wurde mir klar, dass das genial ist. Natürlich ist das ein einfacher Weg, um zu vermeiden, dass Politiker- und Industriellensöhne an der Ostflanke des bevorstehenden Krieges verheizt werden. Sie kommen erst gar nicht in den Lostopf! Wenn einer dann das “große Los” zieht, dann kann man immer behaupten, dass es Schicksal war (falsch, eine Ehre) und nicht etwa eine bestimmte Selektion.

Mit den besten Grüßen
S. F.


3. Leserbrief

Liebe Redaktion

Das Losverfahren erinnert mich an das alte Rom mit der Kollektivbestrafung durch Dezimation: bei Meuterei oder Feigheit vor dem Feind wurde unter der betroffenen militärischen Einheit jeder Zehnte ausgelost und exekutiert.

Sind wir wieder soweit?

Danke für Ihre Arbeit. Lassen Sie sich nicht unterkriegen, wir brauchen die Nachdenkseiten in diesen Zeiten.

Freundliche Grüsse
D.Neu


4. Leserbrief

Hallo liebes NDS Team,

Das nächste ist, das Söhne und vermutlich die Töchter mit reichen Eltern sich vom Wehrdienst freikaufen können.

Besserer Vorschlag: mit gutem Vorbild voran: Söhne und Töchter der Regierungsmitglieder und Parlamentarier in die vorderste Frontlinie. Sind sie dazu gesundheitlich oder wegen Alter nicht imstande, Dienst im Feldlazarett.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


5. Leserbrief

Kriegsdienstverweigerung – Ein Erlebnisbericht.

Es ist lange her, da gab es noch die Wehrpflicht. Rechtzeitig vor der Musterung habe ich den Antrag auf Verweigerung gestellt. Von älteren Schülern, die das schon hinter sich hatten, beraten. Zur Musterung hatte ich ein Attest vom Hausarzt mitgebracht: Asthma. Mit rasselnder Lunge bin ich da angekommen. Weil vorher, bei Kälte und Nebel, mit offenem Mund eine Runde um den See gejoggt. Ergebnis: Beschränkt tauglich. Dann fragen die mich: “Wollen Sie nicht den Antrag auf Verweigerung zurück ziehen, Sie werden ja nicht eingezogen?” – “Nein!”. Den Bericht über die Verhandlung spare ich mir, die Tricks, mit denen man da aufs Glatteis geführt wird, sind bekannt. Ich wurde anerkannt. Und wenn das alles schief gegangen wäre, hätte ich mich in Frankreich versteckt. Da konnte man sich noch erinnern an die Deutsche Parole: “Siegreich woll’n wir Frankreich schlagen!”

Bundeswehr – Wer da nach zwei großen Kriegen, die Europa verwüstet haben, noch hingeht, ist selber Schuld.

Dazu noch ein Witz, eine wahre Geschichte: 90er Jahre, an einem großen Deutschen Theater arbeitet ein bulgarischer Regisseur, Teddy Moskow, mit einem internationalen Ensemble. Bei der Probe, in der Pause, erzählen sie sich zur Auflockerung Witze. Jeder soll einen typischen Witz aus seiner Heimat erzählen. Machen auch alle, nur den Deutschen fällt dazu nichts ein. Da hilft Teddy aus: “I know at least two German jokes: The First World Joke and the Second World Joke!”

Grüße,
Rolf Henze


6. Leserbrief

Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten,

als alter weis(ß)er Mann kann ich nur jedem betroffenen Teenager raten, keinerlei Auskünfte zu geben und es auf ein Bußgeldverfahren ankommen zu lassen und die Sache anschließend mit einem Anwalt vor Gericht durchzufechten.

Ein Bußgeld wenn man(n) nicht an einem Losverfahren teilnehmen will – wo leben wir denn?

Und schon gar nicht bei dem hohen Einsatz.

Das Ganze ist doch derart durchschaubar, daß es selbst einem Blinden mit Krückstock spanisch vorkommen muß; gezogen werden kann doch nur der, der auch im “Lostopf” ist.

Und ob da die Söhne der Politiker drin sind, das darf bezweifelt werden.

Die Kriegstreiber wissen sehr wohl, daß es da draußen genug junge Männer gibt, die sich nicht freiwillig verheizen lassen, der Artikel “O-Töne Nr. 57” vom 14. Oktober 2025 hat es mehr als deutlich gezeigt. Es ist ermutigend zu sehen, wie diese beiden jungen Männer in dem Video diesem Systemling Ingo Zamperoni konsequent ihre Meinung darlegen und auch daran festhalten.

Es ist an der Zeit, auf die Straßen zu gehen und diesem Irrsinn ein Ende zu bereiten.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Meiser


7. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,
sehr geehrter Herr Klöckner,

bei diesem Thema wird einem bewusst, dass „Nieten in Nadelstreifen“ dieses üble „Spiel“ erfunden haben und betreiben wollen. Die Jungen können nur Nieten ziehen, Gewinne gibt es hierbei nicht, nur Verlierer. Interessant bzw. ohne Beweise auch so sicher, dass im Losbehälter der „Lotterie“ viele Namen fehlen werden – der Nachwuchs der „Etablierten“ und „Reichen“ – wetten? Oder sie werden gleich hoch dekoriert ohne jede Strategie und Ahnung und können im Kriegsfall im warmen Büro, fernab des Pulverdampfes ihren üppig gedeckten Tisch mit lukullischen Leckereien bei Sekt und Tanz genießen, während man an der Front die existentiell wertvolle(re) Jugend in den Tod schickt. Wer kennt nicht die Bilder der Filme und Dokus unserer Geschichte, welche Brechreiz hervorrufen, wenn die Bonzen mit ihren Mätressen feiern, während die Soldaten zerfetzt werden für eine Ideologie des Wahnsinns? NIE WIEDER!! Lassen wir uns in diesen Irrsinn nicht schon wieder hineintreiben und schicken diese Kriegstreiber stellvertretend in die Arena, dann können sie sich beweisen ob Mut und Kampfgeist nur theoretisch und mit großer Klappe vorhanden sind oder auch im Zweikampf mit dem „Feind“, wer immer diese imaginäre Fiktion auch sein mag. Wir schauen gerne zu, wenn unsere „Superhelden“ sich für die Freiheit tapfer schlagen und betätigen gerne den Daumen, wie einst die römischen Kaiser im Amphitheater. Kämpfen wir mit Feuereifer, aber für den Frieden und nicht für einen hanebüchenen tödlichen Schwachsinn! Zeigen wir diesen Möchte-Gerne-Kriegern (und ihrem Sprachrohr ÖRR) den Mittelfinger und wo Thors Hammer=Mjölnir hängt (Mjölnir ist in erster Linie das Symbol für Schutz vor allem Bösen). Ein Land und seine Bevölkerung kann einmal töricht/naiv/dumm sein, auch zweimal, aber dreimal sprengt alle Ketten und jeden Verstand. Wir sind es unseren Kindern und Enkelkindern schuldig!! Verweigert jeden Kriegsaufruf und ignoriert alle Feindbilder, sie dienen nur dem Mammon in die falschen gierigen Taschen. Meine vier männlichen Enkel werde ich nicht für diese Horrorvision opfern, sie stehen charakterlich weit über diesen Kriegstreibern und unter meinem Schutz.

Mit freundlichen Grüßen
E. Bauer


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