NachDenkSeiten – Die kritische Website

Titel: Leserbriefe zu „Medien schüren Kriegsangst“

Datum: 16. November 2025 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:


In diesem Beitrag kommentiert Marcus Klöckner die unzähligen Schlagzeilen mit alarmistischen Warnungen vor einem russischen Angriff in der deutschen Berichterstattung. Aktuelle Beispiele aus mehreren Medien werden vorgestellt. Eine Überschrift laute z.B. „Putin kann schon jetzt angreifen: Bundeswehrgeneral warnt vor Stärke Russlands“. Ohne kritische Perspektivierung, Einordnung, Gegenstimmen würden die Redaktionen jedoch an dieser Stelle ihre „Berichterstattung“ zum verlängerten Arm einer Politik machen, die von Interessen, Propaganda und Manipulation durchtränkt sei. Wir haben von unseren Lesern interressante Zuschriften hierzu erhalten und bedanken uns dafür. Die nun folgende Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Immer wieder gut, da notwendig, dass und wie Marcus Klöckner die neuralgischen Punkte eines Journalismus ausmacht, der die Bevölkerung in diesem unserem Lande unbedingt in die Kriegstüchtigkeit treiben will. Da diese sich,  anders als im Zeitalter der Corona-Hysterie,  störrisch zeigt (hoffentlich anhaltend), legen diverse Medien,  immer perfider  agierend, weitere propaganda- und angstschürende Schippen drauf. 

Mein Danke gilt den  Nachdenkseiten, die diese billige wie fiese Berichterstattung aufdeckt und darüber die Widerständigkeit nicht weniger Menschen stärkt.

Friedenssehnsüchtige Grüße
Ute Plass


2. Leserbrief

Hallo,

Ja, warum nur?

Ganz einfach : Das entspricht der Blattlinie!

Kriegsmedien?

Können weg!

Gruß
T. Rath


3. Leserbrief

Lieber Herr Klöckner, NDS,

Da schlummert noch eine Gefahr der besonderen Art:

Wenn jeder glaubt, dass Russland morgen bereits angreift, dann bildet dies bereits das Argument, den Rechfertigungsgrund für einen Präventivschlag der NATO gegen Russland.

Und tatsächlich, es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Russland die NATO angreift, aber dann als Folge von Wort und Tat der NATO Länder. Self fulfilling prophecy also.

Wie soll eine grosse Atommacht umgehen mit der Tatsache, wenn sie feststellt, dass Regierungen und Medien ihrer westlichen Grenzländer deutlich nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


4. Leserbrief

Deutsche Politiker&Medien trommeln Krieg.Hatten wir das nicht schon mal? 1939, 1940? Damals konnte Deutschland dem russischen Angriff gerade noch zuvorkommen.

Der Abgeordnete Röttgen (cdU) fühlt sich auch bedroht. Von “Putins Russland”. Ist dem Manne noch zu helfen?

Auch hier in Ö gibt es gewisse politische Kreise, die so wie Sie glauben, es ginge von Russland eine Gefahr aus, für Österreich, für Deutschland, ja, für ganz Europa.

Was zeigt ein Blick auf die Landkarte? Was zeigt ein Blick auf den Kriegsverlauf in der Ukraine? Was zeigt ein Blick in die Statistiken und Dokumente? Was sagt der Generalsekretär des westlichen Verteidigungs -bündnisses? – “Wir sind Russland unendlich (!) überlegen”.

Es geht also von Putins Russland keine Gefahr aus, weder für Österreich, noch für Deutschland. Andere Behauptungen sind entweder Paranoia oder Ignoranz oder Dummheit oder Propaganda oder alles miteinander.

Georg Lichtenberg


5. Leserbrief

“Da heißt in der Überschrift der Frankfurter Rundschau:
Deutscher General sieht Angriff Russlands „bereits morgen“”

Anmerkung

Und jetzt schauen wir genauer hin, was der General neben flachen Sprüchen und dumpfen Parolen noch sagte!

Er und die NATO gehen nicht davon aus, dass derzeit so ein Angriff wahrscheinlich ist!

Und die Infrastruktur unter Wasser wird besonders geschützt.

Ich dachte die interessiert niemand siehe Nordstream?

Und er ist der Meinung, wir brauchen ein leistungsfähige Wirtschaft. Da hat er wohl Recht, aber die fährt “unsere” Regierung gerade an die Wand.

“Bundeswehrtagung 2025

Russland hat Deutschland im Visier – was macht die Bundeswehr?

Er fügte aber auch hinzu, dass die Bundeswehr und auch die NATONorth Atlantic Treaty Organization derzeit nicht davon ausgingen, dass ein solcher Angriff derzeit wahrscheinlich sei.

So sei der Schutz militärischer Infrastruktur aber auch beispielsweise der Schutz von ziviler Unterwasserinfrastruktur in der Ostsee verstärkt worden

Um das sicherzustellen, sei die Bundeswehr auf zivile Unternehmen und die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft angewiesen.

bundeswehr.de/de/meldungen/bundeswehrtagung-2025-oplan-eutschland-6038956

von unserem Leser D.G.


6. Leserbrief

Der morbide deutsche Journalismus ist ein Gebräu gespeist aus dem Endkampf des 2. Weltkriegs in Berlin, wo sich die Nazi-Größen zum letzten Mal die Oper des Todessehnsuchtsexperten Richard Wagner „die Götterdämmerung“ anschauten, um am Ausgang von Hitlerjungen aus einem Grabbelkorb Ampullen mit Kaliumcyanid für den Notfall mit nach Hause nehmen zu können, so wie heute in Sauna- und Swingerclubs man Kondome angeboten bekommt. Merkwürdigerweise ist dieses Märchen erst in den letzten Jahren aufgetaucht, als die letzten Zeitzeugen ins Gras gebissen oder einen flotten Alzheimer haben. Wahr ist, dass der Verkauf von Kaliumcyanid frei gegeben wurde, was in der Bevölkerung nicht nur zu spektakulären Fotos in einem Wiener Park oder im Arbeitszimmer des  Leipziger Oberbürgermeisters verhalf, die im Internet anzuschauen sind.

Eine besonders skurrile Geschichte, die es nie in die „Edelfedern“ der BRD schaffte, erzählte eine Freundin meiner Mutter. Deren Eltern hatten beschlossen gemeinsam Selbstmord zu verüben. Vorsorglich wurden zwei passende Särge bestellt. Der Selbstmord war nur teilweise erfolgreich. Die Frau verstarb, der Mann wachte wieder auf. „Wunder gibt es immer wieder…“, sang damals Zarah Leander. Nun war die häusliche Potsdamer Wohnung etwas zerbombt und nur noch das Ehebett benutzbar. Das teilte sich der Witwer mit seiner neuen Trösterin, während die Tochter praktischerweise in dem Sarg schlief, der eigentlich für den Vater vorgesehen war – honi soit qui mal y pense. Ich möchte nicht weiter darüber spekulieren, was geschähe, wenn beispielsweise der Herr von der Leyen eine ähnliche Überlegung anstellen würde, sondern viel mehr interessiert mich: Wie würden die deutschen gelenkten Medien darüber berichten. Die Folgen eines Giftanschlages durch Putin?

Mit dem Aufkommen des Privatfernsehens entstand viel mehr eine Kultur des manipulierenden Journalisten. Die Presse und der öffentlich-rechtliche Rundfunk verlieren beständig an Attraktivität. Der Ausspruch des unseligen RTL Chefs Helmut Thoma von dem Wurm, der dem Fisch schmecken soll, wurde maßstabsgetreu in der Presse und Rundfunklandschaft umgesetzt. Der nächste Bruch war die Unterscheidung des Herrn Spreng. Dieser ominöse BILD-Zeitungsmann wurde Medienberater des wackelnden Kanzlers Kohl und unterschied zwischen „informierendem“ und „unterhaltendem“ Journalismus, wie ihn die BILD-Zeitung pflegt. Das Machwerk, das den Herrn Kohl über die Wahl 1998 hieven sollte, hieß NBI (Neue Bundestagsillustrierte) und war in ihrer Primitivität unübertroffen. Aus diesen Quellen entstand die Giftbrühe des heutigen Jounalismus. Es werden Sensationsgeilheit, Rachegefühle, Feindbilder, so zusammen gemischt, dass dem Bürger nach Belieben ein falsches Weltbild vorgegaukelt werden soll. Dies nutzt die Bundesregierung und angeschlossene Organe zum weiteren Abriss des demokratischen Rechtsstaats. Unvergessen die Serie über „Gewalt auf dem Schulhof“, wo die Journalisten des „Stern“ Jugendlichen Geld gaben dafür, dass sie sich vor der Kamera brutal prügelten. Es handelt sich bei diesen Medien um ausschließlich interessengeleitete Meinungsmanipulateure, die im Auftrag, der Bundes- und Landesregierungen, der Arbeitgeberverbände, der INSM dem altbekannten Bund der Familienunternehmen eine Hetze betreiben, die sich einerseits gegen die verhasste „Unterschicht“ richtet, andererseits ein äußerliches Feindbild vom jederzeit angreifenden Russen, der deutsche Frauen vergewaltigen will, aufbaut. Das Ziel ist deutlich: Die verdammten Schmarotzer von Bürgergeld & Co sollen sich pflichtschuldigst an der Front bewähren und die Bevölkerung ist bereit ihre letzte Habe zu veräußern, wenn nur nicht das Eine passiert. Damit das Ganze nicht so düster ist, wird „konstruktiver Journalismus“ angewendet. Die Moderatoren bei dem WDR sind ja nun nicht die hellsten. So passiert es ständig, dass sie bei negativen Nachrichten eines Reporters, Politikers oder anderen „wichtigen Menschen“ nach der negativen Botschaft, blitzartig die Frage anschließen: „Und was gibt es positives zu berichten?“ Das nennt sich „konstruktiver Journalismus“, neben dem „verdrängenden Journalismus“. Letzterer wirkt nämlich, wenn etwas mit der Nato-Politik schief geht. So ist zum Beginn des Jahres 1987 anlässlich des großen Nato-Manövers wieder einmal auf Konfrontation mit dem Warschauer Pakt gesetzt worden. Für den Warschauer Pakt setzte der höchste Alarmzustand ein. Der Krieg war nur noch eine Frage der Uhrzeit. Im Feld wurden zum Beispiel in der NVA die Funker von ihren Stationen abgesetzt, zwecks Fernbedienung, eine Direktleitung nach Moskau geschaltet und die Funksprüche waren kein Spielmaterial mehr, sondern von gruseliger Echtheit. Haben Sie das damals bemerkt? Ist jemals eine Meldung darüber in den Medien erfolgt? Stattdessen sieht es heute so aus, als ob ein zweiter Überfall auf den Sender Gleiwitz, dieses Mal im Baltikum, seitens der Nato keine blödsinnige Vorstellung mehr ist. Dann hätte die Propaganda gesiegt und sehr viele Menschen in der BRD würden sich freuen, wenn sie wenigstens in einem Sarg noch schlafen könnten.

Stephan Ebers


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.


Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/

Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=142090