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Titel: Leserbriefe zu „Außenminister Wadephul besucht Westbalkan: NATO-Bombardierung von Serbien 1999 war nicht völkerrechtswidrig“
Datum: 21. November 2025 um 16:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Außenminister Johann Wadephul habe bis zum 19. November auf einer mehrtägigen Reise durch die Staaten des westlichen Balkans geweilt. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes habe auf dieser Bundespressekonferenz insbesondere eine engere Zusammenarbeit mit Serbien erwähnt und betont: „Für uns steht fest, dass der Westbalkan ein Teil der europäischen Familie ist“. Florian Warweg hat daher für die NachDenkSeiten gefragt, ob der Außenminister plane, um besagte Zusammenarbeit mit Serbien auch symbolisch zu stärken, sich erstmalig für die Teilnahme Deutschlands an dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der NATO gegen das Westbalkan-Land zu entschuldigen. Das sei verneint worden, da laut Ansicht des Auswärtigen Amtes die NATO-Bombardierung Serbiens ohne UN-Mandat nicht völkerrechtswidrig gewesen sei. Wir haben hierzu interessante Leserbriefe bekommen und danken dafür. Christian Reimann hat für Sie die nun folgende Auswahl zusammengestellt.
1. Leserbrief
Hallo zusammen, dank an Herrn Warweg für seine gezielten treffsicheren Nachfragen. Und seinen unermüdlichen Einsatz, trotz der vielen frustrierenden hahnebuechenen Antworten.
Scheinheiligkeit, Frechheit Arroganz, Opportunismus , alles da !
Dank an Herrn Warweg für seine Geduld!
Friedensgruesse
Johanna Soufi
2. Leserbrief
Lieber Herr Warweg,
immer wieder die “Einflussnahme Russlands”. Wer von der Einflussnahme Deutschlands und der EU bedroht wird, der sucht halt Rettung überall.
Und Hinterseher mal wieder vornweg:
“Wir beobachten die globale Einflussnahme Russlands mittels Desinformation mit großer Sorge…”
Einfach nur noch eklig, diese Lügen. Aus psychologischer Sicht nennt man das Projektion. Die Aussagen dieses Hinterseher (AA) sind an Arroganz und Überheblichkeit nicht zu überbieten. Oder ist mit (AA) gar (aA) gemeint? Das käme schon hin.
Vucic macht eine geschickte Politik, dass er sich nicht ganz von der EU-Perspektive löst. Er hat keine Wahl. Andernfalls würden wieder Bomben auf Belgrad fallen.
Viele Grüße,
Rolf Henze
3. Leserbrief
Hallo,
es ist wieder soweit !
Diese Regierung ignoriert Geschichte, deutet sie um, ignoriert Gesetzmäßigkeiten die aus gutem Grund nach 1945 installiert wurden oder deutet sie um, treibt die Kriegstüchtigkeit voran, investiert Milliarden in die Rüstung, verfolgt Andersdenkende, betreibt offene Feindschaft zu andern Ländern, lügt, betrügt, unterstützt offen den Faschismus in andern Ländern, stiehlt der Bevölkerung ihr Geld und hat jetzt vor ihr noch die Kinder zu nehmen…
Wieviel Gewissheit braucht es noch, das diese Regierung schlicht das Böse ist ??
Gruß
T. Rath
4. Leserbrief
Man fragt sich bei diesen Nachrichten, wo deutsche Aussenminister Diplomatie gelernt haben. Kein Land der Welt muss irgendwas, wenn ein deutscher Aussenminister das will. Eine Entscheidung zu fordern zwischen entweder gutem Einvernehmen mit Deutschland oder dem mit Russland ist eine Anmassung, aber keine Vertretung deutscher Interessen auf seiner Reise durch die Westbalkanländer. Ein sehr viel bescheidenerer Auftritt wäre angemessen, wissen doch alle Völker der Welt, spätestens nach dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline, über die Rolle Deutschlands Bescheid. Deutschland ist ein Vasallenstaat der USA, oder wie Egon Bahr formulierte: deutsche Bundeskanzler sind informelle Mitarbeiter der CIA. Deutsche können sich nichts anderes vorstellen als betreutes Wohnen durch 40.000 US-Soldaten. Sie trauen sich nicht, einen Genozid einen Genozid zu nennen. Sie bringen es nicht fertig, zu ihren Fehlern in der Corona- und Energiepolitik zu stehen. Sie scheitern am europäischen Gedanken in der Fixierung auf die überzogene Exportwirtschaft. Es ist ihnen nicht möglich, Friedensverträge zu schließen und dafür zu sorgen, dass die demütigende Feindstaatenklausel der UN aufgehoben wird.
„Man habe etwas zu bieten“. Ja was denn? Meint Wadephul den Kadavergehorsam gegenüber der USA? Meint er die seit 3 Jahren bestehende Rezession? Die vernachlässigte Infrastruktur? Meint er die Deutsche Bahn? Oder vielleicht das Schliessen von dutzenden Krankenhäusern jährlich?
Vor 26 Jahren hatte Deutschland tatsächlich was zu bieten, nämlich Bomben auf Belgrad. Eine Entschuldigung dafür und eine Wiedergutmachung, das wäre doch mal ein anständiges Angebot. Für soviel Klugheit und Weitsicht scheinen aber die Berliner Regierungskreise momentan nicht aufgeschlossen. Das ist gut für China und Russland, deren Angebote durch das Wirken des deutschen Aussenministers an Attraktivität gewinnen dürften.
Rainer Reiß
5. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
jeder sollte versuchen, die imperiale Terminologie im Alltag nicht zu benutzen. Auch Sie übernehmen den Terminus “Westbalkan”.
Statt dem erfundenen Wort “Westbalkan” geht es ja um Ex-Jugoslawien, das die internationale Finanzelite unbedingt zerschlagen wollte und durch Kriegstreiberei zerschlagen hat.
Gleiches gilt für den Terminus “europäische Familie”, womit schlicht die Expansionsabsichten des Imperiums in eine angenehme, familiäre Verpackung verpackt werden, und womit insbesondere der Pan-Slawismus abgelehnt wird, und womit die Worte ehemaliger Ostblock & Ex-Sowjetunion umgangen werden.
Niemand darf sich daran erinnern, daß Jugoslawien, Sowjetunion und der Ostblock existierten, und zwar in Frieden und ohne Finanzspekulanten, die ständig die Preise in die Höhe treiben und die ständig noch mehr Militärausgaben fordern.
“Für uns steht fest, dass der Westbalkan ein Teil der europäischen Familie ist” – in Serbien herrscht eine Mafia von Kriegsprofiteuren, die Waffen u.a. an die Ukraine verkauft, von daher passt Serbien natürlich zur “europäischen Familie”.
Mit freundlichen Grüßen
Ernesto Loll
6. Leserbrief
Hallo Herr Warweg,
vorab ich Folge ihren Einsatz in der BPK recht regelmässig und dieser ist auch sehr wichtig. Manchmal verladen sie die Herren-Pressesprecher usw. jedoch dort. Besonders der Herr Hinterseher macht das mit seiner freundlich unfreundlichen Art wohl zu seinem Beruf.
Sie hatten ihn diesmal eine Frage gestellt und er ihnen im übersetzten Sinne (so wie ich es verstehe) gesagt “Thema verfehlt” ohne zu erklären was er gemeint hat. Er sagt also nicht worin eine Themaverfehlung von ihnen zu bestehen ist und geht auch nicht auf mögliche (beabsichtigte oder unbeabsichtigte) Missverständnisse ein, die auftreten können, wenn man davon ausgeht, dass man auf den Inhalt ihrer Frage eingehen würde. Er lässt den Inhalt ihrer Frage einfach weg und sagt wir reden von was anderes und daher geht’s auch um keine Entschuldigungen bezüglich irgendwelcher Kriege.
Leider wirkt ihr Artikel dadurch etwas ohne echte Aussage die zum Titel passt, was recht schnell so wirkt wie bei vielen anderen Medien. Also eine Überschrift, um Aufmerksamkeit zu erregen, und ein Artikel ohne passenden Inhalt. Da Herr Hinterseher nicht klärendes hinzugefügt hat, sehe ich keine Aussage, wie “Der Krieg/Bombardierung war völkerrechtskonform”.
Besten Gruß
Rico Belder
Hier gleich nochmal der Wortlaut seiner Antwort aus ihren Artikel.
Hinterseher (mit meinen Kommentaren):
(Gedanke: Erstmal etwas die Leute reizen, damit sie nicht gut denken können.)
Herr Warweg, wie leider öfter üblich, muss ich der Prämisse Ihrer Frage aufs Schärfste widersprechen.
(Gedanke: Und jetzt mach ich einfach mit meinem Thema ohne seinen Inhalt weiter.)
Es geht nicht um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der NATO damals. (Hier scheint er missverständlich zu meinen das es um Wirtschaftliche u. EU-Themen gehen soll und keine Kriegs-Themen oder Völkerverständigungen)
Insofern ist auch nicht vorgesehen, dass sich der Minister dort für irgendetwas entschuldigt.
Anmerkung FW: Lieber Herr Belder, ich glaube Sie interpretieren die Aussage des AA-Sprechers falsch. Er sagt in meinem Verständnis sehr deutlich, dass die Bundesregierung die NATO-Bombardierung von Jugoslawien als nicht völkerrechtswidrig ansieht. Das ist auch konsequent aus seiner Sicht, da dies die bereits mehrfach öffentlich kommunizierte Haltung der Bundesregierung dazu ist. Ich hatte z.B. im März 2024 dazu auf der BPK nachgefragt und die damalige Antwort war eindeutig: Bundesregierung betrachtet den Einsatz als völkerrechtskonform:
7. Leserbrief
“Im Rückblick erklärte selbst Altbundeskanzler Gerhard Schröder, dass der Bundeswehr-Einsatz gegen Jugoslawien völkerrechtswidrig war. Bei einem Gespräch im Rahmen des sogenannten „ZEIT Matinee“ hatte er am 9. März 2014 erklärt:
„Ich habe (…) gegen das Völkerrecht verstoßen. Wir haben unsere Tornados nach Serbien geschickt, und die haben zusammen mit der NATO einen souveränen Staat gebombt, ohne dass es einen Sicherheitsratsbeschluss gegeben hätte.“”
Außenminister Wadephul besucht Westbalkan: NATO-Bombardierung von Serbien 1999 war nicht völkerrechtswidrig – NachDenkSeiten
Anmerkung
Nicht nur das !
Es war auch vermeidbar, da waren sich die Militärbeobachter wie General Loquai einig !
Der Krieg den der gelernte Steinewerfer gegen die Polizei, mit “Nie wieder Ausschwitz” begründete und damit wohl die größte Verhöhnung ger Holocaust Opfer durchführte.
“Heinz Loquai: Ein vermeidbarer Krieg
Interview mit dem Brigadegeneral a.D.
Der deutsche Brigadegeneral Heinz Loquai, seit einigen Monaten als Kritiker der Kriegführung der NATO gegen Jugoslawien bekannt und jüngst als Buchautor zum selben Thema hervorgetreten, gab der französischen kommunistischen Zeitung “Humanité” ein Interview, das diese am 9. Juni veröffentlichte. Das Interview bestätigt aus “berufenem Mund” und mit den Kenntnissen eines Experten im Grunde, was die Friedensbewegung schon seit dem Beginn des NATO-Angriffs auf Jugoslawien gesagt hat: Die NATO hat unter Führung der USA eine kurz bevorstehende politische Verhandlungslösung zwischen Serben und Kosovo-Albanern hintertrieben, weil sie auf eine militärische Intervention gegen das widerspenstige Serbien unter Milosevic abzielte.”
und vergleichbar äusserte sich ex Außenminister und Sicherheitsberater Henry Kissinger.
Er galt neben Samual Huntington und Zbigniew Brzezinski über Jahrzehnte als eines der grauen Eminenzen der USA !
„Der Rambouillet-Text, der Serbien dazu aufrief, den Durchmarsch von NATO-Truppen durch Jugoslawien zu genehmigen, war eine Provokation, eine Entschuldigung dafür, mit den Bombardierungen beginnen zu können. Kein Serbe mit Verstand hätte Rambouillet akzeptieren können. Es war ein ungeheuerliches diplomatisches Dokument, das niemals in dieser Form hätte präsentiert werden dürfen.
Henry Kissinger
Dieter Gabriel
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