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Titel: Leserbriefe zu „Deutschlandfunk: Infame Durchhalteparolen zum Ukrainekrieg“

Datum: 22. November 2025 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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In diesem Artikel diskutiert Tobias Riegel über einen Kommentar im Deutschlandfunk. Der stehe beispielhaft für das, was an weiten Teilen der deutschen Berichterstattung zur Ukraine zu kritisieren sei. Er enthalte absurde Aussagen zur militärischen Lage, eine Verniedlichung des aktuellen Korruptionsskandals in der Ukraine und doppelte Standards bezüglich der geopferten Soldaten. Dazu haben wir interessante Leserbriefe erhalten und bedanken uns dafür. Hier folgt nun eine Auswahl, für Sie zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

volle Zustimmung zu Ihrer Kritik am Deutschlandfunk (konkret zu Peter Sawicki). Ich höre den Sender auch ab und zu und kann Ihre Schilderung nur bestätigen. Nach wie vor gibt es dort zu diesem Thema offensichtlich auch noch Vorgaben für ein einheitliches “Wording”. So wird jeder Beitrag zu diesem Krieg grundsätzlich eingeleitet mit der Floskel: “Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine….”

Leute wie Peter Sawicki, Sabine Adler, Florian Kellermann, Thomas Franke, Gesine Dornblüth und andere sind nach meiner Einschätzung NATO-Propagandisten, getarnt als Journalisten. Wer so einseitig “berichtet”, wer Hintergründe und Vorgeschichte zum Ukrainekrieg so konsequent ausblendet, wer durch seine Arbeit bewusst einen wesentlichen kognitiven Beitrag dazu leistet, dass ein Krieg weiter und weiter in die Länge gezogen wird und sich dabei auch noch dafür ausspricht, dass noch jüngere Jahrgänge in den Tod geschickt werden, den kann ich nicht anders als  einen Propagandisten bezeichnen, der zudem auch massiv eigene Schuld auf sich zieht.

Ich bin mir im Übrigen auch sicher, dass zumindest ein Teil dieser “Journalisten” Mitglieder in transatlantischen Netzwerken sind und wahrscheinlich sogar einen Teil ihrer “journalistischen” Ausbildung dort absolviert haben.

Peter Werner


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

Ihr Artikel ist leider sehr einseitig und wird der Sache nicht gerecht. Es gibt hier meines Erachtens nur zwei Möglichkeiten:

  1. Man akzeptiert die neuen geopolitischen Gegebenheiten und die Ukraine gibt ca. 20% ihres Staatsgebietes an Russland. Damit gilt das Recht des Stärkeren. Dann bitte ich Sie aber auch, das in gleicher Weise zu akzeptieren, wenn die USA ihren geopolitischen Einfluss wie auch immer ausbauen, denn das ist auch das Recht des Stärkeren.  Nur hier messen die NDS ja gerne mal mit zweierlei Maß. Ihr Kollege Herr Berger propagiert ja diese Lösung schon auf den NDS.
  2. Man erhöht den Preis für Russland: D.h. Waffenlieferungen und das Sterben auf beiden Seiten geht weiter. Und zwar so lange, bis Russland genug hat bzw. bis es zu teuer wird. Ob das in 1 oder in 5 Jahren der Fall ist, wer weiß das schon.

Mehr Optionen gibt es leider nicht, da Russland immer seine Angriffe intensiviert, wenn es Verhandlungen gibt. Und wie hat Putin ja so schön gesagt: Über all da, wo ein russischer Soldat seinen Stiefel hinsetzt, ist Russland. Darum fürchte ich, dass Option 2 die wahrscheinlichere ist.

Korruption gibt es übrigens auch in Russland, da sollten dann aber bitte auch keine deutschen Steuergelder mehr hinfließen, oder?

Freundliche Grüße
Martin Boremann


3. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

die moralische Verderbtheit, die sich in den Rufen nach einer beschleunigten Mobilisierung auf ukrainischer Seite ausdrückt, hat der Telegram-Kanal “AMK Mapping” (t.me/AMK_Mapping/19456) gestern so klar bloßgestellt, wie ich es besser nicht könnte:

“I’m seeing a lot of “Pro-Ukraine” accounts calling for mass mobilisation of more Ukrainian men today.

To those people advocating for this, think for a second – would you go and volunteer yourself? Would you go and fight alongside the country you claim to support so much?

Or are you happy with just sitting at home in your comfortable, peaceful country advocating for the killing of hundreds of thousands. Because that’s what it would mean – mass mobilisation of additional Ukrainians would be condemning a significant portion of them to their deaths. They will die for a war that cannot be won.

All the while you have the audacity to claim that this is a good idea, while not being prepared to do anything yourself other than lie on Twitter for money and engagement.

People like this are some of the most fucking vile, disgusting humans on this planet, and I truly hope that their statements will come back to haunt them once this war is over.

You do not support Ukraine. You are only anti-Russia. You have blood on your hands.”

Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt.

Mit besten Grüßen,
Konrad Lehmann


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel!

Wieder ein Beitrag, den ich (leider) kommentieren muss.

Der DLF als Medium (Das wissen Sie so gut wie ich!) gehört zu den dt. ÖR. Es ist also nichts anderes zu erwarten als das, was Sie kritisieren. Allenfalls ist die verbale Zuweisung für den Präsidenten der RF als „Kriegstreiber“ neu, jedenfalls für mich. „Machthaber“ ist ja schon etabliert in manchen Medien und im Bewusstsein vieler Politiker. Sehr selten liest man von den Sicherheitsinteressen Russlands und den ca. 14000 Opfern des Regimes in Kiew vor dem Beginn des „illegalen Angriffskrieges der Russen“ in der Ostukraine. Das langsame Vorrücken der Russen wird jedenfalls als Schwäche des russischen Militärs. gedeutet. Der Vorteil der „Langsamkeit“ besteht aber meines Erachtens darin, dass sie auf Kosten der Ressourcen der Ukraine (in jeder Hinsicht, leider) und der EU (mindestens finanziell) stattfindet. Eine schnelle militärische Entscheidung würde Menschenleben (auf beiden Seiten) und militärische bzw. finanzielle Hilfeleistungen sparen. Es ist nur ein Aspekt bzw. Gedanke meinerseits, der möglicherweise zu den strategischen Zielen der Russen gehört. Nur wenn der Westen die Wirklichkeit zur Kenntnis nimmt, ist ein „Wandel durch Annäherung“ möglich.

Erst vor 2 Wochen habe ich an einem Vortrag von Frau Dr. Renate Dillmann teilgenommen. Was mir dabei an Intoleranz und Ignoranz von Seiten des Publikums begegnete, ist für mich ein Beispiel dafür, dass eine Art demokratisches Bewusstsein nicht mehr existiert. Spätestens seit der sogenannten „Pandemie“ ist die Gesellschaft gespalten, und zwar so sehr, dass ich mir eine gewaltfreie Rückkehr zur „guten, alten Zeit“ nicht  vorstellen kann. Leider.

Trotzdem: Machen Sie weiter! Es ist wichtig für jene, die die Kubakrise nicht vergessen haben. Und die Jupiter C – Raketen in der Türkei. Und die sicher sind, dass jedes Ding (mindestens) 2 Seiten hat.

Reinhard Winkler


5. Leserbrief

Liebe NDS,

infam, bösartig, aggressiv – das ist der DLF im Bereich Politik eindeutig.

Ich habe dem Höhrer-Service “Volksverhetzung und Kriegstreiberei” bei Nachrichten und Kommentaren, sowie umfassendes Framing mit gleicher Zielrichtung vorgeworfen bzw. nachgewiesen.

Antwort zusammengefasst: “Entweder Sie widerrufen das, oder wir werden Sie verklagen”…. Ich habe natürlich sofort widerrufen und mich entschuldigt – schließlich kenne ich die deutsche Geschichte und die Stasi – wo das dann perfektioniert wurde. Nun stufe ich den DLF als “Stasi 0.5” ein – bis zu 1.0 dauert es hoffentlich noch.

Beste Grüße, und nachdem nun auch die EKD auf Kriegskurs geht, baut nicht nur die Bundeswehr mehr Kasernen, sondern Gott auch mehr Höllen-Verließe…

H.Rudolf


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