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Titel: Videohinweise am Mittwoch

Datum: 20. März 2019 um 16:57 Uhr
Rubrik: Videohinweise
Verantwortlich:

Hier finden Sie in der Regel am Mittwoch und am Samstag einen Überblick über interessante Videobeiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie anschauen wollen. Die Videohinweise sind auch auf unserer YouTube-Seite als spezielle Playlist verfügbar. Auch für die Rubrik „Musik trifft Politik“ (erscheint an jedem Mittwoch) gibt es eine eigene Playlist (CG/JB)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. EU-Urheberrechtsreform
  2. BPK: “Scientists for Future” zu den Protesten für mehr Klimaschutz
  3. Georg Schramm: “Ist die Zeit der Hofnarren vorbei?” L. Dombrowski kondoliert M. Sonneborn
  4. #Aufstehen
  5. Imperiale Sabotage in Venezuela? | Das 3. Jahrtausend #21
  6. “Die Anstalt” zerlegt Mario Barth
  7. Französische Gewerkschaften protestieren in Paris, um Gelbwesten zu unterstützen
  8. Lettland: Über 1.000 Teilnehmer nehmen an Europas einzigem Waffen-SS-Veteranenmarsch teil
  9. 20 Jahre nach dem Bruch mit der SPD
  10. Neues Buch von Jürgen Todenhöfer Abrechnung mit dem Westen

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Beiträge einverstanden sind. Sie können uns bei der Zusammenstellung der Videohinweise unterstützen, indem Sie interessante Fundstücke an die Adresse [email protected] schicken. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. EU-Urheberrechtsreform
    • “Keine Uploadfilter! Keine Zensur!” – Demonstration am 17. März 2019 in Bremen
      Viele Menschen versprechen sich von der neuen Urheberrechtsreform, wie sie gerade in Brüssel verhandelt wird, nichts Gutes. Sie befürchten eine Beseitigung des freien Internets und begreifen es als einen Versuch, den Austausch von Meinungen und Informationen zu zensieren. Besonders kritisiert werden die geplanten Uploadfilter. Sie seien nicht nur für kleinere Plattformen nicht finanzierbar und fehleranfällig, sondern das Einfallstor für die Zensur von kulturellen und politischen Inhalten. Für den 23. März sind europaweit Protestveranstaltungen geplant.
      In Bremen wurde schon am letzten Sonntag, 17. März, demonstriert, wozu die Initiative #savetheinternet und die Piraten aufgerufen hatten. Das Thema elektrisiert besonders jüngere und netzaffine Menschen, was man an die vielen selbstgefertigten Plakaten, Transparenten, Bannern und nicht zuletzt den Sprechchören deutlich sehen und hören konnte. Nach dem Auftakt vor dem Hauptbahnhof ging der Zug durch die Innenstadt zum Marktplatz. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 700, es werden aber deutlich mehr als 1000 gewesen sein. Es sprachen Dominic Kis von der Initiative #savetheinternet, Alexander Noack vom Bremer Chaos Computer Club, Erich Sturm von den Piraten und noch zwei Vertreter jeweils der Bremer Grünen und der Jusos.
      Alexander Noack meinte, dass sich sich zur Zeit ein regelrechter Kulturkampf abspiele. Das Internet sei das Medium zur gemeinsamen Schaffung von neuen Kulturgütern durch die diversen neuen Verarbeitungs- und Remix-Techniken von im Netz befindlicher Daten. Diese neuen Möglichkeiten würden unmöglich gemacht, sollten die geplanten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Axel Voss (CDU) habe schon damit gedroht, Youtube zu schließen (was nicht stattfinden wird), aber die Drohung sei für eine Vielzahl kleinerer Plattformen, wo Menschen ihre Community verlieren würden, sehr ernst zu nehmen. “Ich verspreche euch”, rief er aus, “wenn diese Maßnahmen, insbesondere die Filtertechniken kommen, dann wird es kein Jahr dauern, bis der erste Sicherheitspolitiker aus seiner Höhle gekrochen kommt und sagt, dass wir diese Filter auch gegen terroristische Propaganda einsetzen müssen. Und dann ist der Schritt nicht mehr weit, missliebige Meinungen auf diese Art aus dem Netz zu kegeln.”
      Quelle: weltnetzTV

    • “Die kreative Nutzung des Raumes Internet ist in Gefahr”: Linke zu EU-Urheberrechtsreform
      Seit Wochen formiert sich Protest gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform im Netz und auf der Straße. Europaweit sind Demonstrationen für ein freies Internet geplant. Besonders am 23.März sind in vielen Städten Proteste angekündigt. Was problematisch an den Plänen von CDU-Politiker Axel Voss und den Befürwortern der Reform ist hat sich SNA Radio von Martina Michels erklären lassen. Michels sitzt für die Linkspartei im EU-Parlament und warnt vor Uploadfiltern, sollte der Entwurf in seiner aktuellen Fassung umgesetzt werden.
      Infos zu den geplanten Demos gegen die EU-Urheberrechtsreform gibt es im Internet unter savetheinternet.info
      Quelle: SNA Radio

    • Petra Sitte, DIE LINKE: Chance für faire Urheberrechtsreform vertan
      Bei der EU-Urheberrechtsreform haben sich die Interessen großer Verlage gegen Kreative und Nutzende durchgesetzt – zum Schaden der Meinungsfreiheit, denn sie wird zu Uploadfiltern und rechtlicher Unsicherheit führen. Artikel 11 und 13 müssen gestoppt werden.
      Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

    • Statement zu Artikel 13 (EU-Urheberrechtsreform)
      Der Europaabgeordnete Ismail Ertug bezieht Stellung zum umstrittenen Artikel 13 der EU-Urheberrechtsrichtlinie, über die im März 2019 in Straßburg abgestimmt werden soll. Gegenüber Uploadfiltern äußert sich Ertug kritisch, weil diese oft Satire, Texte mit Zitaten, Parodie oder Ironie nicht rechtssicher erkennen können. Obwohl Ertug grundsätzlich die Urheberrechte von Künstlern und Künstlerinnen stärken will, sieht er in den Uploadfiltern eine große Gefahr: Denn rechtmäßige Meinungsäußerungen könnten von Plattformen “vorsorglich” herausgefiltert werden… und das nennt man Zensur.
      Quelle: Ismail Ertug

    • Gegenvorschlag zu Artikel 13 – So würde es funktionieren! | Rechtsanwalt Christian Solmecke
      Wir haben es schon angekündigt. Heute möchte ich meinen Gegenentwurf erklären, wie Artikel 13 aussehen könnte, wenn man es richtig macht!
      Quelle: Kanzlei WBS

      RA Solmecke hat auch Videos zu Artikel 11 und Artikel 12 gemacht. Er macht keine Werbung für eine bestimmte Partei.

      Weitere Demos gegen Artikel 13 am 23.3.

  2. BPK: “Scientists for Future” zu den Protesten für mehr Klimaschutz
    Stellungnahme von Wissenschaftlerinnen & Wissenschaftlern zu den Protesten für mehr Klimaschutz (#Scientists4Future) mit:

    • Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
    • Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftsjournalist
    • Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW in Berlin
    • Prof. Dr. Karen Helen Wiltshire, Stellv. Direktorin des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
    • Luisa Neubauer, Fridays for Future
    • Jakob Blasel, Fridays for Future

    Quelle: Tilo Jung

    Anmerkung Jens Berger: Diese BPK ist sicher vor allem für diejenigen sehr sehenswert, die immer noch die Meinung vertreten, es ginge bei den Schülerprotesten nur um „Greta“, Klimaschutz sei Kindersache und die Schüler von #FridaysforFuture seien naiv und würden irreale Positionen vertreten.

  3. Georg Schramm: “Ist die Zeit der Hofnarren vorbei?” L. Dombrowski kondoliert M. Sonneborn
    Am 18. Februar war Georg Schramm auf Einladung des fraktionslosen Abgeordneten Martin Sonneborn (Die PARTEI) zu Gast im EU-Parlament.
    Quelle: Martin Sonnenborn

  4. #Aufstehen
    • Aufstehen mit Sahra Wagenknecht in der Hamburger “Fabrik” 14.03.2019
      Es war ihr erster öffentlicher Auftritt nach ihrer Erklärung, in Zukunft aus Krankheitsgründen kürzer zu treten und sich von der Leitung der Aufstehen-Bewegung zurückzuziehen und nicht wieder als Vorsitzende für die Bundestagsfraktion der Linken zu kandidieren. Sahra Wagenknecht war trotzdem der Star auf der schon lange geplanten Veranstaltung in der Hamburger “Fabrik”: Thema: “Aufstehen für ein soziales Land?” Der imposante Saal der “Fabrik” platzte mit über 1000 Besuchern aus allen Nähten, und es war zusätzlich ein Lokal mit Leinwand angemietet worden.
      Sahra Wagenknecht diskutierte mit Mathias Petersen, SPD-Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft und Fabio De Masi, ebenfalls Hamburger, stellv. Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Bundestag und großer Fan und Mitglied von Aufstehen. Es moderierten Vivien Otten und Konstantin Eulenburg von Aufstehen Hamburg.
      Über die Rücktrittsankündigung, über den anschließenden Presserummel und über die diversen Reaktionen aus der politischen Öffentlichkeit wurde an dem Abend nicht geredet. Sahra Wagenknecht machte wahr, was sie angekündigt hatte: sie würde sich weiterhin für Aufstehen engagieren.
      Quelle: weltnetzTV

      Anmerkung CG: Eine 21 minütige Zusammenfassung von WeltnetzTV. Hier wird auch der große Andrang gezeigt. Die gesamte Veranstaltung ist hier zu finden.

      Lesen Sie auch auf den NachDenkSeiten “Leserbriefe zu Sahra Wagenknechts Rückzug vom Fraktionsvorsitz der Linkspartei und aus dem Vorstand von #aufstehen” und auf telepolis „Der Klassenbegriff ist planmäßig zerstört worden“ und von taz “Nach dem Rücktritt von Wagenknecht – Die Bewegung ist nicht tot“.

    • Rainer Balcerowiak: Aufstehen – und wohin gehts?
      Rainer Balcerowiak im Gespräch mit weltnetz.tv über die linke Sammlungsbewegung Aufstehen
      Am 4. September 2018 wurde in Berlin in einer Bundespressekonferenz der Start der linken Sammlungsbewegung Aufstehen verkündet. Aufstehen war eine Kampfansage an die herrschende Politik der Mitte. Ausgesprochenes Ziel war es, Menschen auch außerhalb des politischen Lagers zu erreichen und eine linke Mehrheit in der Gesellschaft zu sammeln, um eine andere Politik zu erzwingen. Die Sammlungsbewegung hatte das Potential, die politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland über den Haufen zu werfen.
      Rainer Balcerowiak setzt sich in seinem Buch „Aufstehen und wohin geht’s?“, welches am 10. Oktober 2018 erschien, mit der Entstehung und den Perspektiven von Aufstehen auseinander. Neben den Themen und Schwerpunkten der Sammlungsbewegung beschäftigt er sich auch mit ihren politischen, organisatorischen und thematischen Schwierigkeiten. weltnetz.tv sprach mit Balcerowiak am 6. März über den weiteren Verlauf von Aufstehen. Was hat sich bestätigt von den Prognosen? Wo steht Aufstehen? Wird Aufstehen eine Partei oder löst sich die Sammlungsbewegung gar auf?
      Das Gespräch wurde am 6. März noch vor dem Rückzug Sahra Wagenknechts aus dem Vorstand der linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ und ihrer Ankündigung, nicht mehr als Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE zu kandidieren, geführt. Rainer Balcerowiak nimmt dazu in dem Artikel „Rückzug von Sahra Wagenknecht – Links erstarrt“ im Cicero ausführlich Stellung. Trotz des Rücktritts von Wagenknecht – oder gerade deshalb umso mehr – bleibt die Frage „Aufstehen und wohin gehts?“ noch immer brandaktuell.
      Quelle: weltnetzTV

  5. Imperiale Sabotage in Venezuela? | Das 3. Jahrtausend #21
    Die größten Erdölvorkommen des Planeten befinden sich ausgerechnet im Vorgarten der USA. Ob das wohl irgendwas mit den rätselhaften Stromausfällen und Explosionen in Venezuela zu tun hat? Wir haben einen eigenen Korrespondenten dorthin geschickt. Außerdem: Die Präsenz der Schutzmacht USA in Deutschland – bislang sind wir billig davon gekommen, aber das könnte sich bald drastisch ändern. Und es gibt neue Widersprüche und Zweifel im Fall des vergifteten Doppelagenten Sergej Skripal. Über all dies und mehr sprechen die Journalisten Robert Fleischer und Dirk Pohlmann in der neuesten Ausgabe #21 des Dritten Jahrtausends!
    Quelle: ExoMagazinTV

    Anmerkung CG: Ab Minute 50 widersprechen Pohlmann und Fleischer gängigen Vorurteilen in der Venezuela-Berichterstattung, liefern aber auch kein “Weißwaschen” der Regierung Maduro, sondern eine Einschätzung, die neben einer von Fleischer und einem Reporter vor Ort produzierten Kurzreportage, auch interessante Punkte zum Stromausfall und Marco Rubios Tweet enthalten. Vorbildlich hatte dieser sich beide Seiten angeschaut und Menschen beider Lager interviewed.

    Empfehlung unseres Lesers Holger Gebhardt: Auf forbes.com habe ich einen Artikel gefunden, der sich mit der Wahrscheinlichkeit befasst, dass der weiträumige Ausfall des Stromnetzes in Venezuela auf eine US-Cyberattacke zurückzuführen ist. Der Autor erwähnt sehr offen, dass die USA bereits seit längerem die Regierungen Chavez/Maduro im Visier haben und dass eine solche Attacke zur Destabilisierung durchaus im Bereich des Möglichen liegt.

    Lesen Sie auf den NachDenkSeiten von Frederico Füllgraf “Venezuela – Die Intrige der deutschen Diplomatie mit der extremen Rechten Chiles und ihr Schweigen über den Invasionsplan einer Söldnerarmee“.

  6. “Die Anstalt” zerlegt Mario Barth
    Mario Barth widmete sich am Mittwoch auf RTL dem Diesel und angeblich total überzogenen Luftgrenzwerten. Das alles ungefähr im Stil eines “Aufklärungsfilms” der Tabakindustrie aus den 1960ern über die Harmlosigkeit des Rauchens. Zufällig aber hatte tags zuvor “Die Anstalt” im ZDF das gleiche Thema. Das gibt uns die einmalige Möglichkeit, das öffentlich-rechtliche und das private Format in einem spektakulären Fight gegeneinander antreten zu lassen. Viel Spaß!
    Quelle: Kobuk via Facebook

    Anmerkung Jens Berger: Der Kontrast zwischen dem manipulativen und in jeder Hinsicht dummen Programm von RTL und der TV-Perle „Die Anstalt“ könnte kaum deutlicher ausfallen. Bei diesem Video ist übrigens der „Upload-Filter“ von YouTube aktiv geworden und hat uns schon einmal demonstriert, wie das Netz künftig aussehen wird. Auf solche Videobeiträge müssen dann wohl leider verzichten.

    Zum Thema auf den NachDenkSeiten: Umwelt- und Verkehrspolitik mit Stammtischparolen.

  7. Französische Gewerkschaften protestieren in Paris, um Gelbwesten zu unterstützen
    Französische Gewerkschaften organisierten am Dienstag einen Streik und eine Kundgebung zur Unterstützung der Bewegung der Gelben Westen in Paris. Gewerkschaften wie CGT, FO, Solidaires, UNEF, UNL und UNL-SD organisierten den Protest. Gemeinsam zogen sie gegen die wachsende soziale Unzufriedenheit in Frankreich und Preiserhöhungen auf die Straße. Außerdem geht es den Organisatoren um die Klärung von Umweltfragen und ein Streben nach echter Gleichstellung der Geschlechter.
    Am vergangenen Samstag war beim Protest der Gelbwesten die Gewalt eskaliert. Dutzende Geschäfte, Kioske und Autos rund um die Pariser Prachtmeile Champs-Élysées wurden in Brand gesetzt und geplündert. Auch ein Wohnhaus und eine historische Kirche brannten. Mehrere Menschen wurden verletzt.
    Der französische Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Gewaltausbruch aufs Schärfste und berief eine Krisensitzung ein. Die Konsequenz der Gewalt sei es, dass zukünftig Proteste an bestimmten Orten in Paris und anderen großen Innenstädten verboten werden, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Auch in der Führungsetage der Polizei in Paris kam es zu Konsequenzen. Der Pariser Polizeipräsident wird abgelöst. Außerdem hatte Macron schon zuvor ein umstrittenes “Anti-Randalierer-Gesetz” auf den Weg gebracht. Dies soll Demonstrationsverbote erleichtern. Kritiker sehen eine Beschneidung der Bürgerrechte, auf diese der Verfassungsrat das Gesetz derzeit prüft.
    Es war der 18. Samstag in Folge, an dem die Gelbwesten zum Protest auf die Straßen zogen. Während Kritiker der Bewegung die massenhafte Sachbeschädigung bei den Protesten anprangern, verurteilen Menschenrechtler, darunter auch die UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet, die massive Polizeigewalt gegen Demonstranten und die umstrittenen “weniger-tödlichen” Waffen, die diese einsetzt. Durch den Einsatz spezieller Hartgummigeschosse und Granaten wurden mehrere Demonstranten so schwer verletzt, dass sie Augen oder Hände verloren.
    Der französische Premierminister Édouard Philippe hat den Einsatz dieser besagten Gummigeschosse nun offenbar verteidigt. Er erklärte das Versagen der Polizei und die daraus resultierenden Krawallen teilweise damit, dass zu wenige dieser Geschosse eingesetzt worden seien.
    Quelle: RT Deutsch

    Auf RT Deutsch am 12.03.2019 “Brief an Macron: Führende französische Augenärzte fordern Verzicht auf Hartgummigeschosse“.

  8. Lettland: Über 1.000 Teilnehmer nehmen an Europas einzigem Waffen-SS-Veteranenmarsch teil
    Über 1.000 Menschen nahmen am Samstag in Riga am Marsch der Waffen-SS-Legionäre teil, um die Mitglieder der lettischen Legion zu unterstützen, die auf Seiten von Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs kämpften.
    Die Demonstranten marschierten von der Johanneskirche zum Freiheitsplatz im Zentrum Rigas, wo sie Blumen am Freiheitsdenkmal niederlegten.
    Ganz in der Nähe erschien eine Gruppe von Antifaschisten unter Leitung der Ex-Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Tatjana Schdanok. Die Antifaschisten hielten Plakate hoch, auf denen geschrieben stand: „Sie kämpften auf der Seite Hitlers“.
    Der an der Veranstaltung teilnehmende Ko-Vorsitzende der Lettisch-Russischen Union, Miroslav Mitrofanov, sagte: “Die antifaschistische Bewegung Lettlands protestiert gegen diese Verherrlichung. Wir sind gegen die neonazistische Ideologie. Wir sind gegen die neonazistischen Parteien.”
    Der Marsch in Riga ist die einzige öffentliche Veranstaltung in Europa, die noch heute diejenigen ehrt, die unter dem Kommando der Waffen-SS gekämpft haben. Der Marsch findet jährlich am 16. März in Riga statt.
    Die Polizei hat an diesem Tag verstärkte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der staatliche Grenzdienst, der in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt wurde, soll verhindern, dass ausländische Radikale zur Teilnahme an dem Naziaufmarsch nach Riga kommen.
    Quelle: RT Deutsch

  9. 20 Jahre nach dem Bruch mit der SPD
    Das Interview der Woche mit Oskar Lafontaine (Die Linke)
    seinen Ämtern als SPD-Vorsitzender und Bundesfinanzminister zurückgetreten ist. Im Interview der Woche mit SR-Landespolitikredakteur Uli Hauck schildert der Saarländer seine Beobachtungen und Gefühle angesichts der politischen Entwicklung von damals bis heute.
    Sendung: Samstag 09.03.2019
    Am 11. März 2019 jährt[e] sich der Rücktritt von Oskar Lafontaine als SPD-Vorsitzender und Bundesfinanzminister: 20 Jahre ist es dann her, dass der Streit der beiden sozialdemokratischen Alpha-Tiere Oskar Lafontaine und Gerd Schröder um die politische Ausrichtung von Regierung und Partei zugunsten der Schröder-Linie beendet wurde.
    Lafontaine blickt zurück
    Quelle: SR 2 KulturRadio

    Lesen Sie hierzu auch von Albrecht Müller “‘Lafontaine hat hingeschmissen’ – ein Musterbeispiel für die Möglichkeit totaler Manipulation“.

  10. Neues Buch von Jürgen Todenhöfer Abrechnung mit dem Westen
    Jürgen Todenhöfer im Gespräch mit Stephan Karkowsky – 15.03.2019
    Der „Heuchelei“ des Westens hat der Publizist Jürgen Todenhöfer sein neues Buch gewidmet. Der frühere CDU-Politiker bereist seit langem die Krisenherde der Welt – und fasst nun seine Erfahrungen zusammen.
    Gemeinsam mit seinem Sohn recherchiert der Publizist und frühere CDU-Politiker Jürgen Todenhöfer in den Krisengebieten der Welt. Sein Credo: Der Westen muss die Menschenrechte vorleben, statt sie nur vorzuheucheln. Das ist auch das Thema seines neuen Buchs. „Die große Heuchelei“ heißt es.
    Kampf für Interessen, Märkte, Geld
    Der Westen sage immer, er kämpfe für Werte, sagte Todenhöfer im Deutschlandfunk Kultur. „Aber er kämpft für handfeste Interessen, für Macht, für Märkte, für Geld – und das eben mit sehr großer Brutalität.“
    Er sei mit 18 Jahren zum ersten Mal nach Marokko gefahren, sagte der Bestsellerautor. Seither habe er knapp 60 Jahre die Krisenherde dieser Welt bereist. „Ich habe eigentlich immer nur Elend gesehen.“ Sehr oft seien die USA oder Frankreich beteiligt gewesen. Nach seiner Rückkehr habe er dann in Deutschland oft gelesen, der Einsatz habe dem Glück der Menschen gedient: „Aber die Menschen, die ich dort gesehen habe, waren nicht glücklich“, sagte Todenhöfer.
    Auch beim deutschen Einsatz in Afghanistan sei es vor allem die Bündnistreue gegenüber den USA gewesen, die zum Bundeswehreinsatz geführt habe. „Die Amerikaner wollten hin, weil sie dort geostrategische Interessen hatten.“
    Zum Vorwurf der Einseitigkeit sagte Todenhöfer, er sei bereits nach dem Überfall der Sowjetunion in Afghanistan gewesen. Damals hätten ihn die Russen auspeitschen und erschießen wollen. Er sei nicht einseitig, betonte der Publizist. Der Aufstieg der Sowjetunion habe nur wenige Jahrzehnte gedauert, aber es gebe einen jahrhundertelangen Aufstieg des Westens.
    Der Untergang einer Zivilisation beginne mit dem Verlust ihrer Glaubwürdigkeit, sagte der Publizist. Er empfehle, die Werte des Westen vorzuleben. Dafür sollte man alle anderen Völker und Kulturen so behandeln, wie man selbst behandelt werden wolle. „Das ist eine Strategie, die auch in unserem Interesse liegt“, sagte er.
    Jürgen Todenhöfer. Die große Heuchelei. Wie Politik und Medien unsere Werte verraten, Propyläen-Verlag 2019, 336 Seiten, 19,99 Euro
    Quelle: Deutschlandfunk Kultur

    Anmerkung CG: Stephan Karkowsky spielt hier entweder den Advocatus Diaboli oder er versteht nicht den extremen Wiederspruch im Propaganda-Begriff des “Krieg aus humanitären Gründen”.

    Hierzu auch auf den NachDenkSeiten “Todenhöfers neues Buch ‘Die große Heuchelei’ trifft den Nagel auf den Kopf“.

    Eine ausführliche Rezension auf den NachDenkSeiten wird folgen.


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