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Titel: Die Scheidelinie zwischen Manipulationsopfer und Eigenständigkeit ist das Aha-Erlebnis

Datum: 28. Oktober 2010 um 17:28 Uhr
Rubrik: Aufbau Gegenöffentlichkeit, Strategien der Meinungsmache
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Der Verleger des Jahrbuchs 2010/2011 „Nachdenken über Deutschland“, Markus Karsten, berichtete davon, bei ihm hätte die Lektüre der NachDenkSeiten-Texte ein Aha-Erlebnis ausgelöst. Seit dem verfolge er das politische und gesellschaftliche Geschehen mit anderen Augen. Aufmerksamer. Weniger leichtgläubig. Widerstandsfähiger. Davon berichten auch viele NachDenkSeiten-Leser. Sie sind resistent geworden, immun gegen die systematische Dauermanipulation. – Andere, auch solche, die ich zur Gruppe der kritischen Zeitgenossen zählte, schwanken. Ich beobachte, dass viele unter dem Trommelfeuer schwach werden und ihren Frieden machen, positiv denken wollen. Meine Sorge: die Aufklärungsarbeit wird leider nicht leichter und nicht weniger. Helfen Sie mit, vielen Menschen das notwendige Aha-Erlebnis zu verschaffen. Albrecht Müller.

Zu den Erfahrungen mit dem Zugriff der herrschenden Meinungsmacher auf Gruppen und Personen, bei denen ich die Bereitschaft, die herrschenden Botschaften zu glauben, nicht erwartet hätte, noch einige Ergänzungen. Beispielhaft:

  • Viele auch aus den Kreisen des ehedem kritischen Bürgertums glauben, wir seien wirtschaftlich wieder wohlauf, es gebe einen Boom, das sei das Ergebnis der Schröderschen und Merkelschen Reformpolitik. Sie wollen die Welt positiv sehen.
  • Viele glauben den Lobeshymnen zu Peer Steinbrück.
  • Fast alle glauben, dass Sparen auf dem Weg von Angela Merkel sei angesagt und die Verschärfung des Stabilitätspaktes mache Sinn.
  • Erstaunlich viele merken nicht einmal bei der Gründung der Bad Bank der HRE und beim damit verbundenen Herunterrechnen unserer aller Belastung, dass bei diesem Vorgang etwas faul ist.
  • Unheimlich viele auch der als kritisch eingeschätzten Bürgerinnen und Bürger beten nach, an Stuttgart 21 müsse man festhalten, weil Verträge halt Verträge sind und die Sache schon viel zu viel gekostet habe, und außerdem die Demokratie nicht funktioniere, wenn man sich nicht an einmal getroffene Entscheidungen halte. Sie denken auf der Linie zum Beispiel von Herfried Münklers Forderung: „Entscheidungsprozesse in Demokratien beschleunigen“ Das ist ein typisches Beispiel für das Fehlen eines möglichen Aha-Erlebnisses. Man könnte wissen, dass Münkler einer der typischen für Publicrelations einsetzbaren Professoren ist. Mit diesem Wissen wäre man immun.
  • Viele, auch Menschen aus den Kreisen kritischer Bürger, glauben an die Vermittlungsaktion Geißlers. Wenn man darauf hinweist, dass es doch gar keine Schlichtungsmöglichkeit gebe, weil es keinen Kompromiss zwischen Bahnhof unter der Erde und Kopfbahnhof geben könne, dass also Parteisoldat Geißler vor allem die Funktion habe, Mappus über die Landtagswahl im Frühjahr 2011 zu bringen, dann hört man den Einwand: Aber Geißler ist doch attac-Mitglied. So einfach lässt sich Image verändern, so einfach lassen sich Menschen manipulieren, wenn sie das Aha Erlebnis noch nicht hatten und nicht konsequent zu zweifeln gelernt haben.
    Ich könnte diese Liste lange fortsetzen. Sie werden in Ihrem Freundeskreis ähnliche Erfahrungen machen.

Bitte weisen Sie zur Aufklärung in Ihrem Umfeld auf die NachDenkSeiten hin. Sie müssten doppelt so weit, dreimal oder viermal mehr verbreitet werden, um großflächiger Aha-Erlebnisse zu erzielen. Damit könnten wir alle immer wieder und öfter auf Menschen treffen, die gelernt haben zu zweifeln. Diese Möglichkeit zur Kommunikation ist wichtig.

Machen Sie bitte auf das Kritische Jahrbuch aufmerksam.
Sie können die Chance dazu auch dadurch erweitern, dass Sie in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis auf das neue Jahrbuch „Nachdenken über Deutschland“ aufmerksam machen. Wir haben dieses neue Jahrbuch wie schon die alten, die übrigens durchgehend noch aktuell sind, zusammengestellt, um auch bei Menschen, die nicht das Internet gebrauchen, aufklären zu können. Machen Sie diese bitte auf diese Bücher aufmerksam.
Das neue Jahrbuch gibt es im Buchhandel und natürlich hier auf den NachDenkSeiten
Hier finden Sie die früheren Jahrbücher:


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