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Titel: Leserbriefe zu „Der Berliner Tagesspiegel ist auf den Hund gekommen“

Datum: 24. November 2022 um 15:30 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Die Redaktion der NachDenkSeiten berichtet hier in einem gemeinsamen Beitrag über einen skurrilen Artikel über die NachDenkSeiten im Tagesspiegel. Dessen ehemaliger Redakteur Matthias Meisner habe „ein mehr als fragwürdiges Geschäftsmodell“ entwickelt und sei „zum ersten ´Berufs-Gegner´ der NachDenkSeiten“ geworden. Er habe den ehemaligen freien NachDenkSeiten-Mitarbeiter Frederico Füllgraf für seinen Privatkrieg genutzt „oder besser missbraucht“. Die Behauptungen, die NachDenkSeiten seien „nach rechts“ und „verschwörungsideologisch“ unterwegs, seien „schlicht erfunden“ und würden „vom Tagesspiegel nicht einmal im Ansatz belegt“. Wir danken für die interessanten Zuschriften. Christian Reimann hat eine Auswahl der Leserbriefe zusammengestellt.


1. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

es gilt wie immer: Zuerst ignorieren sie dich, dann verlachen sie dich und dann bekämpfen sie dich.” Gibt es eine höhere Auszeichnung für die NachDenkSeiten?

Herzliche Grüße
Alfons Schwarzenböck


2. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten-Redaktion:

Seht es als einen Ritterschlag. Wer dem Establishment nicht gefährlich wird, der wird auch nicht bekämpft. Je mehr Gegenwind, desto mehr “brennt denen der Kittel”, wie wir in Hessen sagen.

Die Erkenntnis, dass den MSM nicht zu trauen ist, wächst. So muß auch der Ton schriller werden, um noch eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Inklusive dem Risiko, noch mehr Menschen zu verschrecken. Mal sehen, wo das endet.

Alles Gute,
M


3. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren, 
 
zum Artikel “Der Berliner Tagesspiegel ist auf den Hund gekommen” fiel mir eine – zugegeben etwas ältere – Geschichte um Herrn Meisner ein.
Den – in vielerlei Punkten durchaus kritikwürdigen – SPD-Politiker Johannes Kahrs meinte Meisner ausgerechnet wegen dessen Homosexualität und ein paar Aktfotos im privaten Twitter-Account anzählen zu müssen: 

Mein Eindruck: Meisners damaliger Erguss pendelt irgendwo zwischen gestelzter Moralpredigt und ordinärer Homophobie. 
Wenn ausgerechnet so Jemand Anderen dann “Rechtslastigkeit” o.Ä. vorwirft, entbehrt das nicht einer gewissen Komik… 
 
Mit freundlichen Grüßen, 
Hans Wiepert


4. Leserbrief

Verehrtes NDS-Team,

Die Einschlägt kommen näher. Die Gegner der NDS gehen zum Angriff von allen Seiten über:

Erst die “Gegneranalyse” von Fücks und Konsorten, dann der Entzug der Gemeinnützigkeit, jetzt die Kampagne im Berliner Tagesspiegel.

Was kommt danach? Kündigung der Konten durch die Banken und fungierte Beschuldigungen im Steuerbereich? Razzien und Sicherstellung sämtlicher Server, Laptops und Smartphones.

Ich traue dem jetzigen Regime, das keine Roten Linien beachten will (Scholz) mittlerweile alles zu.

Mit KenFM wurde schon vorgeübt.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Himmeröder


5. Leserbrief

Hallo,

mein Einwand: Das ist ein alltagssprachlicher Spruch, der einen Hundeliebhaber gelegentlich nervt …
Im Ernst: Der Text hat meine fast  volle Zustimmung; dem letzten Satz –  “Der Berliner Tagesspiegel bringt sich um seinen Ruf.” – halte ich entgegen:

Der Tagesspiegel hat seinen Ruf schon länger verloren.

Begründungshinweis: Ich habe vor ca. zwei Jahren nach ca. 60 Jahren als regelmäßiger Leser die Nutzung dieses Blattes eingestellt. Der Propaganda- und Agitationsanteil war über ein erträgliches Maß hinaus gewachsen und entsprechend der Anteil vertrauenswürdiger Informationen tief gesunken (immerhin: Die Lottozahlen und die Hertha-Ergebnisse stimmten immer.)

Meissner passte gut in dieses Bild …. . Leider hat seine Selbstradikalisierung ihn nunmehr sogar aus dem eigentlich passenden Tagesspiegel-Dunstkreis geschleudert. Eine bedauerliche Entwicklung für ihn  (wo er sich doch der Unterstützung des Linken-Kultursenators per Vorwort für eines seiner Bücher erfreuen konnte). Meissner ist zu wünschen, dass er zurückfindet zu seinen eigentlich vorhandenen journalistischen Fähigkeiten.

Im Übrigen: Der Tagesspiegel war immer ziemlich konservativ und sehr offen für us-gestützte Sichtweisen auf die Welt. Aber: Der Anteil vertrauenswürdiger Berichte war doch deutlich höher, die Gewohnheiten eines Kampfblattes pflegte er – anders als heute – nicht. Bei dem mir aus Kooperation und Kontroverse vertrauten früheren Verleger FKM (Franz Karl Maier) wäre ein solcher Kampfblatt-Modus nicht möglich gewesen.

Jürgen Kunze

p.s. Erfreulicherweise hat der Platz Berlin inzwischen einen anderen Medien-Maier, der etwas Substanz und Horizont in die hiesige mediale Landschaft bringt. (Michael Maier  >  BLZ)


6. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

schade, man merkt Ihnen an, daß Sie deutlich ‘angepißt’ sind.

Dabei gibt es doch kein größeres Lob als die Zielscheibe der ‘angepaßten’ Medien zu sein !

Was wäre denn die Alternative: Keine Kritik ?  Wie langweilig !  Dann wären Sie ja ein Rädchen im Getriebe.

Dann doch lieber von den Leitmedien angegriffen werden, das zeigt zumindest, daß Sie des Pudels Kern getroffen haben !

Insofern: Machen Sie weiter so, Sie haben genau den richtigen Ton !!!

Sie hätten es m.E. lieber auf die leichte Schulter nehmen sollen und zynisch auf die Spitze treiben sollen, das hätte sich ‘schöner’ gelesen und Ihre Überlegenheit gezeigt.

Aber Achtung: Die Angriffe der Regierungsmacht werden zunehmen !  Wenn erst Ihre Konten (und die Ihrer Kinder) gesperrt werden und Ihre Spenden nicht mehr ankommen, dann wissen Sie, daß Sie die Regierungsmacht empfindlich getroffen haben (siehe Reitschuster (dessen Meinung ich nicht immer unterstütze – aber ebenfalls lese)). Daher kann ich Ihnen nur den Tip geben: Schließen Sie sich mit anderen freien Medien zusammen (auch wenn Sie deren Meinung nicht immer unterstützen)  !

Sie sollten gemeinsam (!) über “Angriffe der Regierungsmacht auf Sie” berichten und sich austauschen, bspw. über kompetente Anwälte, Banken etc.

Mit freundlichen Grüßen
Jörn Mertes


7. Leserbrief

Sehr geehrtes Nachdenkseitenteam,

Nachfolgendes Zitat beschäftigt mich schon eine lange Zeit.

Weniger verständlich ist, dass in den letzten Jahren immer mehr selbsternannte Linke sich ebenfalls zu ausgemachten Gegnern der NachDenkSeiten entwickelt haben.

Wenn wir mal die linke “Idee” simplifiziert ausdrücken wollen, könnte man diese zusammenfassen als “Gerechtigkeit für Alle” und dies ist nun einmal unvereinbar mit dem Neoliberalismus oder dem Kapitalismus, da dieses Systeme auf der Ausbeutung von anderen beruhen.

Leider hat sich ein Großteil der Linken Szene domestizieren lassen und den Kampf um das System komplett aus den Augen verloren. Da der Gerechtigkeits-Drang einem aber keine Ruhe lässt, hat man den Kampf innerhalb des Rahmens des Systems verlagert. Deshalb drückt sich der Linke Kampf heute auch in “Wokeness” aus, dieser wird dem System nicht gefährlich, im Gegenteil, er nützt diesem sogar. Nicht nur, dass er uns spaltet, weil die Menschen fein säuberlich in Gruppen eingeteilt werden, mit den sie sich zu identifizieren haben (Ich gehöre nur einer Gruppe an, der Gruppe Mensch, alles darüber hinaus sollte irrelevant sein). Des Weiteren hat jede Gruppe ihre eigenen Erkennungssymbole (z.b. Pussy-Hats bei #metoo) die versprechen neue Märkte zu eröffnen und somit Profite versprechen.

Wenn ich das so darlege, sollte jedem klar sein, dass dies mit Gerechtigkeit nichts zu tun hat und das wissen auch moderne Linke, wenn auch nur unterbewusst. Deshalb sind die NDS auch so gefährlich für Neu-Linke. Die NDS kämpfen zwar auch nicht um das System, aber sie zeigen wenigstens noch die Fehler des Systems auf und führen einem Neu-Linken so immer wieder sein unausweichliches Versagen im Kampf für Gerechtigkeit vor Augen.

So etwas erzeugt natürlich Wut und Frustration, die sich dann z.b. wie bei Herrn Meisner Bahn brechen muss.

Abschließend möchte ich noch klarstellen, wenn ich sage “Kampf um das System”, dann soll dies bitte nicht als Plädoyer für den Kommunismus missverstanden werden.  Dieser ist genauso zum Scheitern verurteilt, solange der Faktor Mensch eine Rolle spielt, was aber nicht bedeuten muss, dass wir nicht nach Alternativen suchen sollten, was haben wir schon zu verlieren, außer einer besseren Zukunft für die, die nach uns kommen.

Ein letzter Gedanke noch, “Wokeness” ist auch nicht per se falsch. Da wo Minderheiten konkret benachteiligt werden, haben diese meine volle Unterstützung. Als Beispiel sei ein Video empfohlen, in der eine Transfrau ihren Kampf gegen das NHS schildert ihre Geschlechtsanpassende Operation zu bekommen: “I Emailed My Doctor 133 Times: The Crisis In the British Healthcare System”.
Was mehr muss ich wissen, als dass ein Mensch leidet und Hilfe in seinem Kampf für Gerechtigkeit braucht ?

Mit freundlichen Grüßen
Ronny Dietzsch


8. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,

folgende E-Mail habe ich Tagesspiegel geschrieben.
Ich mache mir wirklich Sorgen wohin Deutschland sich entwickelt.
Lasst euch nicht klein kriegen bitte!

MfG
Jan van Leeuwen

Mail an Tagesspiegel:
————————
Sehr geehrte Redaktion,

haben Sie folgende Artikel, das Sie veröffentlicht haben gelesen und kontrolliert?

tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/parallelwelten-bitte-weniger-verschworungstheoretisch-umformulieren-8882158.html

Als Holländer dessen Familie früher bei Zeitungen gearbeitet haben finde ich es schrecklich zu sehen welchen Tiefpunkt die deutsche Journalistik erreicht hat.

Libmod und Gegneranalyse sind von Grünen betriebene Propagandamedien wo auffällig viele ehemalige DDR-Gestalten sich tümeln – jetzt sind es keine “Kommunisten” mehr aber “Kapitalisten” von dem Typ die die Mantel
wechseln wie es persönlich am Meisten Vorteil bringt. Das ist natürlich “nur” meine Meinung . . . . .

Deutschland geht den Bach runter, angeführt von Transatlantiker, ich warte nur darauf wann euch wieder in den Krieg zieht.

Mit freundlichen Grüßen,
Jan van Leeuwen, ein beunruhigter Holländer


9. Leserbrief

Hallo liebes Nachdenkseiten Team, Hallo Spiegelfechter (ja, solange lese ich schon deine Artikel ? ).

Matthias Meisner gehörte imo früher mal zumindest zum erweiterten Dunstkreis der Antideutschen. Er scheint sich dann aber auch wieder von dieser Gruppe distanziert zu haben. Diese Strömung innerhalb der Linken ist der Grund warum die Linke heute so aussieht wie sie aussieht und auch an der Zerstörung oder vielleicht sogar Zersetzung der Piraten beteiligt gewesen. Verschiedene Anfifa Gruppen haben sich wegen dieser Strömung aufgelöst.

Man findet sie in vielen “linken Medien”… bis hin zur Springerpresse. Ich zitiere mal aus einem nicht mehr öffentlichen Wiki:

Die schwarze Katze fasst die Kritik in folgenden Worten zusammen Zitat: rassistische, nationalistische, imperialistische, völkische, philosemitische, staatsbefürwortende, nationalbolschewistische und identitäre Politsekte, die die Kriege der USA unterstützt und vorbehaltlose Solidarität mit der israelischen Regierung übt. Sie haben viele Antifa-Gruppen gespalten und kaputtgemacht

Ansatzpunkt für eine eigene Recherche wären z.b.

Auch der Faktenchecker Patrick Gensing ist imo diesem Dunstkreis zuzuordnen. In der Amadeu Antonio Stiftung befinden sich auch ein paar die dieser Strömung eindeutig zuzuweisen sind. Im Großen und Ganzen also eine großflächige Unterwanderung linker Medien und Politik. Auch bis zur SPD und Grünen. Allen gemeinsam ist dass sie die NATO und die Kriege der NATO unterstützen und eine Feindschaft zum Antikapitalismus pflegen. Also nichts mit den alten Werten wie Pazifismus und Kapitalismuskritik zu tun haben. Sahra Wagenknecht oder auch Oskar Lafontaine sind für sie “der Feind”. Was diese Gruppierung in der Linken zu suchen haben frage ich mich noch heute.

Viele Grüße
Michael Schenk


10. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,
 
traurig genug das viele auf so billige Propaganda hereinfallen während im Bundestag im Grunde nur rechte Parteien sitzen und andere, die in Wirklichkeit nicht rechts sind, verunglimpft werden.
Ich sehe öfter mal Aufkleber von den NachDenkSeiten, die abgerissen oder zerkratzt werden. So etwas gibt es sonst nur bei rivalsierenden Fussballclubs.
Macht weiter so.
 
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Haack


11. Leserbrief

Mit dem Einschwenken auf Putins Linie sind auch für mich die Nachdenkseiten eindeutig nach rechts geschwenkt. Aber ich lese sie trotzdem regelmäßig, z.B. wegen der Berichte von Frederico Füllgraf aus Lateinamerika – die ich seit einiger Zeit vermisse und die ich in Zukunft vermissen werde. Füllgraf hat wie kein anderer detailliert die Hintergründe und Missstände in Lateinamerika ausgeleuchtet. Ich selber habe persönliche Beziehungen nach Brasilien, habe in dem Land auch schon mal gearbeitet. Kein anderes  Medium in Deutschland – ich bin regelmäßiger Leser von SZ, Spiegel, Zeit – zeigt derartige Lateinamerika-Kompetenz. Und die brasilianischen Leitmedien („midia corporativa“) haben Bolsonaro seit dem Putsch  gegen Dilma im Jahr 2016 immer gestützt und hochgejubelt.

Loben möchte ich die Nachdenkseiten auch für ihre kritische Berichterstattung über die sozialen Systeme in Deutschland. Auch da wird von den deutschen Leitmedien viel verschwiegen.

Ich werde die Nachdenkseiten weiter lesen, aber wie gesagt, in der Außenpolitik haben Sie sich nach meiner Einschätzung verrannt – ähnlich wie Sahra Wagenknecht und ihr Partner.

Heinz Kammer


12. Leserbrief

Lieber Jens,

“Um Feinde zu bekommen, ist es nicht nötig, den Krieg zu erklären. Es reicht, wenn man einfach sagt, was man denkt!” (M. L. King)

In diesem Sinne: Lasst euch von solchen Typen nicht ärgern. Sie sind es nicht wert, sich auch nur mit einem Wort an sie zu wenden. Nicht(be)achtung ist für derartige Leute der größte Ärger, den man ihnen bereiten kann.
 
Beste Grüße
Martina R.


13. Leserbrief

Hallo Herr Berger,
 
Sie enden:

“Der Berliner Tagesspiegel bringt sich um seinen Ruf.”

Hier (und nur hier) bin ich anderer Meinung: Der Tagesspiegel wird seinem Ruf gerecht. Um einen guten Ruf hat er sich nämlich in den letzten Jahren schon fleißig gebracht.
 
Ich habe lange in Berlin gelebt. Der Tagesspiegel schrieb immer eher FDP- und CDU-nah, war also nicht meine Blase. Meine Eltern lasen traditionell Berliner Zeitung. Ich habe daher keinerlei emotionale Verbindung zu dem Blatt. Ich erinnere mich positiv an des Tagesspiegels investigatives Nachhaken bzgl. des BER Flughafenbaus. Doch umso negativer stieß mir die Abdeckung der Corona-Maßnahmen auf. Da wurde (und wird wahrscheinlich noch) kübelweise Gülle über kritische Geister, auch einfache Bürger, geschüttet. Auslassungen, Vorwürfe, Lügen… – niedrigstes Argumentationsniveau.
 
Das von Ihnen geschilderte Vorgehen gegen die NachDenkSeiten passt also in mein Bild dieses sich seriös gebenden Käseblatts. Leider scheint die Kampagne auch handfeste finanzielle Nachteile für den IQM e.V. und die NDS zu bringen. Ich werde Ihnen als Leser und Unterstützer die Stange halten.
 
Liebe Grüße
S. M.


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden E-Mail-Adressen:

Weitere Details zu diesem Thema finden Sie in unserer „Gebrauchsanleitung“.


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