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Titel: Leserbriefe zu „Kriegstreiberei: Panzer-Debatte treibt bizarre Blüten“

Datum: 13. Januar 2023 um 13:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Tobias Riegel kommentiert hier die Waffenlieferungen Deutschlands in den Ukrainekrieg. Mit einer „geradezu Orwell’schen Sprachverdrehung“ hätten die „Jungen Liberalen“ unter der Überschrift „Krieg beenden, Panzer senden!“ die Bundesregierung und Bundeskanzler Scholz dazu aufgefordert, die angekündigte Lieferung der Marder-Panzer zu einem umfangreichen Kurswechsel auszubauen. Diese Botschaft sei (in Abstufungen) in der deutschen Parteienlandschaft und auch in zahlreichen Medien „erschreckend weit verbreitet“. Die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine durch Deutschland sei „gefährlich und moralisch abwegig“. Eine völkerrechtlich andere, noch gefährlichere Qualität hätte zudem die Ausbildung von Ukrainern an Waffen in Deutschland. Wir danken für die interessanten E-Mails. Christian Reimann hat hier für Sie die Leserbriefe zusammengestellt.


1. Leserbrief

Lieber Tobias Riegel!
 
Weiter so! Die Stimme der Vernunft muss doch durchdringen!
 
Wir haben gestern an alle MdBs der ‘Ampel’ folgende Mail geschickt:
 
***

Werte Abgeordnete der Regierungskoalition!
 
Mit diesen Worten eines Mitstreiters für Frieden aus der Kriegsgeneration möchten wir Ihnen vor Augen führen, was Sie mit verantworten:

“Junge MENSCHEN wie DIESE – Ukrainer und Russen [und bald(?) Deutsche] – sollen mit deutschen PANZERN morden und gemordet werden  – für das US-IMPERIUM – „bis zum letzten UKRAINER!“ – Der SCHWUR „Nie wieder KRIEG“ ist WERTLOS geworden in DIESEM Deutschland, in dem KRIEGSLUST hemmungslos ausgetobt wird von GRÜNEN wie Hofreiter-Baerbock-Habeck etc. – der FDP mit Strack-Zimmermann aus dem „Rheinmetall-Rüstungs-Wahlkreis“ und einer SPD, die einmal mit BRANDT und BAHR für „Wandel durch Annäherung“ erfolgreich eingetreten war – ALLES vorbei und vergessen –”

 
Tun Sie etwas gegen dieses Horrorszenario!
 
Friedliche Grüße!
Helene+Dr.Ansgar Klein


2. Leserbrief

Moin Nachdenker,

vielleicht sollten wir unsere Einstellung überdenken. Natürlich bedeutet die Lieferung von Waffen erst einmal eine Kriegsverlängerung mit mehr Leid und Opfern. Aber tatsächlich bedeutet die Entsendung von Waffen auch, dass wir bald keine mehr haben, da unsere schlauen Strategiefüchse ja vergessen haben, dass ein echter Krieg auf einer wirtschaftlichen Basis fußen muss. Ich gehe fest davon aus, dass die Russen (böööhhse!) ihre Kriegsziele der Realität angepasst haben und dahingehend erweiterten, dass Entnazifizierung und Entmilitarisierung nicht mehr nur für die Ukraine sondern für den kombinierten Westen gilt. Die russische Führung und wohl auch die Bevölkerung haben erkannt, wer hier der Feind ist, und was hier wirklich passiert.

Solange wir also Waffen schicken, die die Russen auf Grund der derzeitigen Lage zeitnah neutralisieren können, entwaffnen wir die Nato sehr effektiv. Ok, die Ukrainer müssen darunter leiden, aber das ist eh gängige Praxis. Für den Westen sind Ukrainer nur Kanonenfutter (Krieg und Geopolitik sind per se inhuman). Wäre es nicht sinnvoll und im Endeffekt kriegsverkürzend, alle Nato Waffen zur Neutralisation an die Ostfront zu karren? Am besten mit “Söldnern”? Stand jetzt scheint zu sein, dass die russische Artillerie in industriellem Maßstab alles zerstört, was wir schicken und man sollte die Gunst der Stunde nutzen.
— 
MfG
Florian App


3. Leserbrief

Danke, Herr Riegel, für diesen wichtigen Artikel!

Ich wundere mich kolossal darüber, dass die Mehrheit in Deutschland die Lieferung schwerer Panzer ablehnt, der Medienblock – einschließlich der meisten unabhängigen Kleinplattformen – und der Staatsfunk aber im Unisono fortissimo nach neuen und immer schwereren Waffen rufen. Die Dissoziation zwischen Mehrheitsmeinung und Medienblock ist aus einem Punkte zu erklären, um bei Goethe anzuzapfen. Aber das hilft nicht weiter.

Wie konnte der Schwachsinn der ersten Kriegswochen im Raum stehen bleiben, mehr Waffen bedeuteten Rettung von Leben und Verkürzung des Krieges? Es sind nach 10 Monaten sechsstellige Totenzahlen zu beklagen und ein zerschossenes großes Gebiet am Schwarzen Meer – und das soll Verkürzung und Rettung gewesen sein?

Es kann nur atomar knallen, wenn sich 3 Atommächte und Dutzende weitere Staaten daran machen, das Motto “Alle gegen einen” auf dem Schlachtfeld gegen die Atommacht Russland zu exerzieren. Die USA sitzen weit vom Schuss und können – wie damals in Hiroshima, aber auch Vietnam und anderen zerbombten Ländern –  in Ruhe betrachten, wie ihre Gegner und Gefolgsleute verheizt werden.

Für die Russen geht es um alles – also werden Sie alles einsetzen. Dass unsere Berliner Amateurtruppe, deren Vorfrau die Kriegsfront “hunderttausende Kilometer” weit weg wähnen mag, das nicht versteht, ist angesichts ihres traurigen Ausbildungsstandes nachvollziehbar, bleibt aber unverzeihlich und muss korrigiert werden, bevor das nicht mehr möglich ist.

Freundliche Grüße
Alexander G. Roklum


4. Leserbrief

Sehr geschätzter Tobias Riegel,

vielen lieben Dank für diesen meines Erachtens (m.E.) treffenden Kommentar!

Russland ist nicht unser Feind – Russland wird bzw. wurde zu unserem Feind gemacht!

Kriege (sowohl militärisch wie auch wirtschaftlich (Sanktionen)) werden von Regierungen und den dahinter stehenden (insb. geostrategischen/expansiven) Interessen gemacht (vorbereitet und durchgeführt). Die eigene Bevölkerung(smehrheit) wird durch die Deutungshoheit der Regierung in Verbindung mit den kooperierenden (Mainstream)Medien, auf “Linie” manipuliert.
Die im Kommentar beispielhaft dargestellten und schon aus der Parteiräson der FDP heraus den politisch neoliberalen, insb. geostrategischen/expansiven (m.E. gewalttätigen) Interessen fröhnenden jungen Liberalen (FDP) sind da nur ein Werkzeug der Manipulation/Sprachverdrehung gegenüber der Bevölkerung!

George Beebe, 2015 Direktor für Russland-Analysen bei der CIA sagte 2015 (!) laut den jetzt zugänglichen Geheimdienstakten sinngemäß, dass Russland aus Sicht der USA nicht auf dem friedlichen (Verhandlungs)Wege sein Veto (wovon fest ausgegangen wurde) gegen die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine solle einlegen dürfen, sondern nur auf dem Schlachtfeld. Demzufolge musste Russland aus Sicht der USA (und seinen willigen Vasallenregierungen) in einen (Angriffs)Krieg gezwungen werden der medial/propagandistisch gut gegenüber der Bevölkerungsmehrheit auszuschlachten ist und Russland somit von vorne herein in die Defensive drängt – zumindest in der medialen Hemisphäre des kollektiven Westens gegenüber deren Bevölkerungen (ca. 50 von ca. 190 Ländern weltweit).
Sehen und hören Sie hierzu bitte mindestens bis zur Minute 10:30 den Vortrag des Wirtschaftsjournalisten Ekkehard Sieker – “Strategische Kommunikation und Feindbildpflege” bei dem 29. Friedensratschlag in Kassel am 10./11.12.2022. Ekkehard Sieker ist Wissenschaftsjournalist, Rechercheur (in der Vergangenheit für Monitor und die Anstalt), Buch- und Filmautor. Hier der Link (auch abrufbar auf den “Videohinweisen am Samstag” der NachdenkSeiten vom 07.01.23, Nr. 1.): youtube.com/watch?v=S7TjRO7sLfY

Die Aggressoren im Ukraine-Konflikt, also die Kriegsvorbereiter und Kriegstreiber, sind m.E. unzweifelhaft die US-Regierung(en) mit ihren geopolitischen/strategischen Zielen (insb. Russland zerschlagen um sich die Bodenschätze/Rohstoffe Russlands anzueignen) und ihre willigen, insb. europäischen Vasallenregierungen – also auch die deutsche(n) Regierung(en)! Für diese Aggressoren/Regierungen spielen m.E. Menschenleben und/oder (internationale) demokratische/rechtsstaatliche Grundsätze keine Rolle mehr! Die ukrainische Bevölkerung und die ukrainischen (normalen) Soldaten sind das größte Bauernopfer für diese Aggressoren und deren bösem “Spiel”. Auch die deutsche (und andere europäische) Bevölkerung(en) wird(werden) von der Politik gezwungen für diesen Krieg sprich für diese neokolonialen/menschenverachtende Interessen zu leiden und zu bezahlen!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


5. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

beim Lesen Ihres Beitrag “Kriegstreiberei: Panzer-Debatte treibt bizarre Blüten” fällt einem doch glatt das Grundgesetz ein, in dessen Artikel 26 (1) es heißt: “Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.” In klarer deutscher Sprache wird also gefordert, dass diejenigen zu bestrafen sind, die Kriegstreiberei betreiben. Und das ist nach den Lehren aus den letzten beiden Weltkriegen auch bitter nötig.

Ich gebe zu, dass ich als Durchschnittsbürger dieses Landes offenbar zu dumm bin, die Muttersprache richtig zu verstehen und nicht begreife, was Artikel 26 GG eigentlich meint und wie man es zu sehen hat. Deswegen wird man ja mal nachfragen dürfen. Also, ich möchte von autorisierter Seite gerne wissen, wie dieser Artikel zu verstehen ist. Und das bitte in einfacher Sprache und, dass es nicht von vornherein zu Missverständnissen kommt, unter Beachtung dessen, was sich zwischen 2014 und 2022 im Donbass ereignet hat. Wer hat hier wen angegriffen? Sollte es dabei tatsächlich nicht zur Findung einer einheitlichen Meinung kommen, steht immer noch das friedliche Zusammenleben der Völker als übergeordnetes Kriterium im Raum.

In der Wahrnehmung dessen, was sich hier gerade abspielt, versteht man nun auch besser die Hintergründe für die Abschaffung des §80 StGB, in dem die Strafen für Kriegstreiberei klar bezeichnet waren. Man kann dem Gesetzgeber eine große Weitsicht bescheinigen. Chapeau!

Mit freundlichen Grüßen
Björn Ehrlich


6. Leserbrief

Sehr geehrte NDS Redaktion,

Die NDS Artikel haben ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Ukraine Vergangenheit vor dem 24 Februar 2022 ausgeblendet wird.

Es gibt allerdings noch etwas das sogar noch stärker ausgeblendet wird:

Die psychologische Komponente, etwas genauer die Massenpsychologie die zum Ukraine Krieg gehört und zwar gleichermaßen Bevölkerung, Medien und Politik erfasst.

Ich habe bereits mit einem Massenpsychologen Kontakt gehabt ( Jaap Van Ginneken ) der meine Beobachtung bestätigt, dass die Psychologischen Effekte die einher gehen mit diesem Krieg komplett unbelichtet bleiben, es umgibt sie ein Schweigen.

Was wir sehen ist zu umschreiben als eine pathologische Massenpsychose.

Diese wird gekennzeichnet durch:

Dass sie wirksam ist ungeachtet der Ausbildung oder Intelligenz der Menschen.

Sie sich praktisch wie eine Epidemie ausgebreitet hat.

Die Menschen die sich in diesem Zustand befinden leicht zu beeinflussen sind. Leicht Opfer von Suggestion werden.

Sie jede Kritik aggressiv beantworten, Kritiker als Feinde empfunden werden.

Die Menschen eine starke Bindung suchen zu Menschen die sie als Führer sehen. Denkbar wäre Habeck, Baerbock?

Bei den Menschen die Opfer dieses Effekts werden jedes rationelle Denken, jede Logik ausgeschaltet wird.

Letzteres dürfte die bizarren Blüten erklären, die völlig wirren Aussprachen von Politik und Medien.

In diesem Zustand sind Menschen fähig zu Taten die sie als alleinstehendes Individuum im Normalzustand niemals tun würden.

Der Effekt ist so kräftig dass sogar der Selbsterhaltungstrieb von Menschen ausgeschaltet sein kann und selbstzerstörerisches Verhalten auftritt. Letzteres erklärt dass die Eskalationsgefahr ihrer Entscheidungen durch Politiker nicht mehr wahrgenommen wird.

Nicht Ukraine relatierte Beispiele dieses massenpsychotischen Handelns sind:

Sturm und Zerstörungswut der Grossen Menschenmenge aktuell in der Haupstadt von Brasilien, Stürmung der Regierungsgebäude.

Gleiches gilt für die Stürmung des Kapitols in Washington nach der Abwahl von Trump.

Die Erklärung für diesen massenpsychotischen Zustand ist erklärbar durch die Wirkung der Medienberichterstattung, Propaganda, kritikloses Vertrauen von Menschen in Politiker und Medien, sozialer Gruppendruck, populistische, charismatische Figuren.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


7. Leserbrief

Die Parole „Krieg beenden – Panzer senden“ ist nicht sehr originell: in George Orwells Buch „1984“ steht bereits geschrieben:

>Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke!<   W. Müller


8. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,liebes NDS Team,

in der Tat ist es frustrierend und beschämend wohin die sog. Elite unser Land treibt.Denn was haben denn die zig Milliarden für Waffen denn der Ukraine bisher gebracht.Hunderttausend Tote.Zerstörte Städte.Aber natürlich soll noch mehr Rüstung die Lösung sein und was soll denn bitteschön die Lösung sein,wie soll die aussehen?Gibt es ein Selbstbestimmungsrecht der Völker und wenn ja,warum sollte das nicht für den Donbas gelten.Sind es denn die vielen Opfer wert ,dem Donbas die Eigenverantwortung zu verwehren.

Aber hier geht es ja gar nicht um die Menschen sondern allein um die Allmacht des sog. Wertewestens und die aberwitzigen Gewinne die derzeit vor allem die USA macht.Eine Baerbock, von der Leyen, Strack-Zimmermann und hunderte Journalisten sind deren Erfüllungsgehilfen.Die eigenen europäischen und vor allem die deutschen Bürger bringen Sie dabei in höchste Gefahr,aber das ist diesen Leuten völlig egal- denn Russland kann nur mit noch mehr und heftigeren Gegenschlägen reagieren,da die Option Rückzug der Anfang vom Ende Russlands bedeuten würde.Aber massiveres Auftreten Russlands bedeutet wiederum massiveren Beistand der Nato.Also eine Eskalationsspirale die sich ohne die Vernunft von einflußreichen Politikern mit Sicherheit zur allergrößten möglichen Eskalationsstufe aufschaukeln wird.

Mal sehen in welchen Löchern sich dann die benannten Eliten verstecken werden,denn das werden sie,während der Rest brav verrecken darf.Das Volk ist eben das Vieh,mit dem man machen kann was man will,das wurde schon bei Corona mehr als deutlich.

Leider ist das Volk selbst schuld,denn es wehrt sich nicht sondern sieht seine Erfüllung anscheinend im Widerkäuen und lässt seine  Freiheit derweil von Selenski verteidigen – wenn’s nicht so beschämend traurig wär, könnte ich lachen.

mit frustrierten Grüssen: Bruno Kählig


9. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,
 
die monatelangen politischen bzw. medialen Debatten zur Lieferung von Waffen, insbesondere Kampfpanzern, sind tatsächlich absurd. Herr Scholz hat bereits im Frühling des vergangenen Jahres erklärt, dass es mit ihm keine “übereilten Entscheidungen und keine Alleingänge” geben werde. Übersetzt heißt das: Deutschland handelt im Ukraine-Krieg so, wie die USA es verlangen. Die USA (oder einer ihrer Handlanger) haben Scholz & Co. durch die Sprengung der Gasleitung Nordstream 2 hinlänglich verdeutlicht, dass ihnen bei Bedarf jedes Mittel recht ist.

Eine erschreckende Erkenntnis ist, dass deutsche Politiker wie 1914/1918 und 1939/1945 wieder bereit sind, über hunderttausende Leichen zu gehen, um ihre politisch-ideologischen Vorstellungen durchzusetzen. Aussagen wie “Waffen retten Leben” (Baerbock) oder “Panzer senden, Krieg beenden” (Junge Liberale) sind genauso grausam und idiotisch wie die Nazi-Sprüche im Zweiten Weltkrieg: “Totaler Krieg ist kürzester Krieg” stand auf dem riesigen Banner im Berliner Sportpalast, in dem der Propagandaminister Goebbels im Februar 1943 seine berüchtigte “Wollt ihr den totalen Krieg”-Rede hielt (siehe hier)

Zwanzig Jahre hatten uns die Ja-Sager von CDU/CSU, FDP, SPD und GRÜNEN die deutsche Beteiligung im Afghanistan-Krieg als humanitäre und politische Erfolgsgeschichte verkauft. Als die USA und ihre Vasallen innerhalb weniger Tage Afghanistan überstürzt räumten, wurde offenbar, dass man die Nation angelogen hatte. Historisch betrachtet ist Russland von deutschen Politikern schon immer unterschätzt worden. Diesmal glaubt man, man sei – an der Seite der USA – endlich auf der Siegerstraße. Dabei pfeift die Ukraine bereits auf dem letzten Loch. Der Schock wird groß werden, wenn die Ukraine spätestens 2024 um einen bedingungslosen Waffenstillstand bittet. Und dann?
 
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schmidt


10. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

haben die Drückeberger überhaupt gedient? Kriegsbefürworter sind nämlich immer die, die selbst nicht hingehen müssen. Hungern, Frieren, Sterben für die “richtige” Sache – da ist die deutsche, politische Elite mal wieder ganz aus dem Häuschen. Als ich 1980/81 meinen Wehrdienst abgeleistet habe, hat man in der ganzen Bundeswehr nicht so viele kriegslüsterne Deppen gefunden, wie heutzutage in der FDP.  Und der Krieg soll dann noch um des Friedens Willen geführt werden, sieh an, sieh an. Ich hab extra nochmal nachgesehen – aber auf meiner Beliebtheits-Scala kommt die Kategorie “Heldentod” gar nicht vor.

Viel Grüße
Michael Wrazidlo


11. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

Der Krieg wird verlängert, es sterben mehr Soldaten und Zivilisten

Diesen Umstand kann man gar nicht oft genug unterstreichen. Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass viele Menschen verdrängen, dass dies ein ziemlich offensichtlicher Stellvertreterkrieg ist. Man nenne mir nur einen anderen Krieg nach WW2, der kein Stellvertreterkrieg war und so massiv unterstützt wurde mit Geld, Material und Geheimdiensterkenntnissen.

Viele wollen halt einfach daran glauben, dass es sich um einen Kampf Gut gegen Böse handelt, denn die Realität, dass die Ukraine nur ein geopolitischer Krieg ist, an dem wir eine nicht unwesentliche Mitschuld tragen, ist nunmal nicht so attraktiv wie der Kampf Gut gegen Böse.

Da kann man dann auch einfach verdrängen, dass unsere Unterstützung des Krieges das Leid der Ukrainer nur verschlimmert, denn im Kampf gegen das Böse ist ja wohl jeder Blutzoll gerechtfertigt, besonders wenn man ihn nicht selbst entrichten muss.

Deshalb wird es in unseren Hauptmedien wohl auch nie eine kritische Auseinandersetzung geben mit der Ukraine, da dies alles das Bild vom Kampf Gut gegen Böse stören könnte.

Was mich dabei aber am meisten enttäuscht ist, dass das deutsche Volk dies alles wieder mitmacht. Fröhlich gegen den Feind (Russland/Putin) agitiert und sich in eine Kriegsbegeisterung hineinsteigert. Man könnte meinen, wir haben aus unserer Geschichte absolut gar nichts gelernt.

An dieser Stelle möchte ich aber nochmal unterstreichen, dass ich den Krieg durch Putin aufs Schärfste verurteile, dennoch bin ich der Meinung, dass dieser uns auch nichts angeht und wenn überhaupt wir nur humanitäre Hilfe leisten und uns ansonsten für den Frieden einsetzen sollten.

Und um Frieden herstellen zu können, muss man die Gründe für den Krieg verstehen, die bei den NDS ja auch schon zu genüge dargelegt wurden und wenn man diese betrachtet, dann ist Frieden durchaus möglich, aber halt leider nicht im geopolitischen Interesse, weshalb in der Ukraine wohl weiterhin Menschen sterben müssen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ronny Dietzsch


12. Leserbrief
 
Liebe Nachdenkseiten-Redaktion,
 
ich bin Fassungslos über das Schweigen in dem Land. Das Schweigen der Menschen, die es einfach hinnehmen, dass Deutsche Waffen nun auch noch in Form von Panzern wieder gegen Russland eingesetzt werden. Das Deutschland sich schon über Jahrzehnte als einer der größten Waffenlieferanten weltweit, ohne nennenswerte Widerstände aus der Bevölkerung heraus etabliert hat, ist eigentlich unfassbar aber die Situation jetzt, müsste doch die Menschen aufrütteln. Wo sind die Gewerkschaften, die das Wort Frieden immer in ihrer Agenda hatten und die auch damals im Bonner Hofgarten 1983 mit dabei gewesen sind?  Wenn wir schon keine nennenswerte Friedensbewegung mehr haben, dann müssten doch die Gewerkschaften hier als Organisation fungieren, die die Menschen auf die Straße bringt und den Politikern zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung für Frieden steht. Aber es zeigt leider die Unterwürfigkeit der Gewerkschaften gegenüber der Politik. Nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Wir wollen keinen Stress und dann auch noch mit der SPD. Lohnsteigerungen ja aber Frieden nein!? Es ist alles so lethargisch in einem Land mit der Geschichte, ja mit der Geschichte, die einem auch ständig um die Ohren gehauen wird wenn man gegen etwas ist. Dafür ist sie dann gut!  Aber die Geschichte sollte nicht immer das Argument sein. Selbst wenn wir diese Geschichte nicht hätten sollte die Bevölkerung für Frieden einstehen, der nur ohne Waffen zu erreichen ist. Eigentlich ist es wie in einem schlechten Traum aus dem man jeden Tag erhofft aufzuwachen und in der Realität dann die Menschen sieht wie sie aktiv ihr größtes Gut, den Frieden miteinander verteidigen und zwar nicht mit Waffen sondern mit Protesten gegen diese Politik der Aggression und Unterwürfigkeit gegenüber der USA. Zeit aufzuwachen!!!!
 
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Christian Sauer


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