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Titel: Leserbriefe zu „Propaganda für Panzer geht weiter: Deutschland soll noch tiefer in den Krieg gezogen werden“

Datum: 16. Januar 2023 um 10:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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In diesem Beitrag kommentiert Tobias Riegel die Vorstöße aus Polen und anderen Ländern zu Lieferungen von Kampfpanzern an die Ukraine. Die Taktik sei durchschaubar: Ein „internationaler Druck“ solle suggeriert werden, dem sich „Deutschland nicht länger verschließen“ könne. Dieses gefährliche Vorgehen werde von vielen deutschen Politikern und Journalisten auch noch unterstützt. Beim Ukrainekrieg würden sich viele Fragen immer drängender stellen, in eine seriöse Analyse des Konfliktes müssten u.a. auch der westliche Wortbruch um die NATO-Osterweiterung und die Unterstützung für den rechtsnationalen Maidan-Umsturz von 2014 einfließen. Danke für die interessanten Leserbriefe. Es folgt nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,

Heute schützen die ukrainischen Streitkräfte das zivilisierte Europa vor dem wilden, brutalen russischen Angriff.

langsam verzweifle ich an der Unreflektiertheit vieler Mitbürger. In der Panzerdiskussion habe ich bei Spiegel Online in den Foren auf das Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags hingewiesen und dass wir mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschem Boden den gesicherten Bereich der Nichtteilnahme an dem Konflikt verlassen.

Sprich, dass wir dadurch durchaus zum Ziel eines russischen Angriffs werden könnten. Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie vor kurzem auch berichtet, dass die Nato selbst dieses Szenario für möglich hält.

Als Antwort kam dann, dass Russland Deutschland niemals angreifen würde.

Dieselben Leute, die das sagen, sind aber auch die Leute, die immer wieder behaupten, wenn Russland in der Ukraine nicht gestoppt wird, dann steht der Russe morgen in Berlin.

Da möchte man doch echt nur noch vor Verzweiflung schreien. Wie soll der Russe denn vor Berlin stehen, wenn er es nicht wagen würde, Deutschland anzugreifen. Ich erspare mir jetzt mal Witze über den Zustand der Bundeswehr und dass diese die Russen derzeit gar nicht aufhalten könnten.

Es ist einfach traurig mit anzusehen, wie die Leute heutzutage nur noch platte Propagandaparolen nachplappern können und sich getrieben von Ihren Emotionen einer sachlichen Analyse entgegenstellen.

Das, was vor 100 Jahren funktioniert hat, funktioniert heute immer noch, der einzige Unterschied ist, dass wir heute auf der “richtigen” Seite stehen.

Was mich aber am meisten enttäuscht ist, dass sachliche Diskussionen überhaupt nicht mehr möglich sind, man wird sofort mit platten Moralparolen niedergeschrien, die in Ihrer Plattheit natürlich richtig sind, aber der komplexen Situation in keiner weise gerecht werden.

Wie kann es sein, dass wir uns so von den Errungenschaften der Aufklärung so abgewendet haben ?

Deshalb möchte ich mich noch einmal ausdrücklich beim ganzen NDS Team bedanken, da Sie noch eines der wenigen Leuchtfeuer für eine differenzierte und aufgeklärte Debatte sind.

mfg
Ronny Dietzsch


2. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion,
 
schon lange beobachte ich die Aktivitäten jeder Couleur in diesem Streit.
Die erste Maßnahme meinerseits ist, dass ich das mir vorliegende Grundgesetz verbrennen werde, denn es hat sich bestätigt, dass es das Papier nicht wert ist auf dem es geschrieben steht.
 
Klar muss uns allen sein, dass wir mit diesem zu befürchtenden Schritt mitten drin sind in einem Krieg, den niemand, der bei klarem Verstand ist, auch nur andenken kann.
Hier wird mit einer Kaltschnäuzigkeit ein Nuklearkrieg heraufbeschworen, der nur mit der Zerstörung all dessen zu Ende gehen kann, was uns lieb und wert ist. Einzige Hoffnung meinerseits, dass auch dort die Häuser umfallen, wo man ursächlich an der Entwicklung als Urheber des Konfliktes im Donbass firmiert.
 
Ja, und Scholz bekam es ja in den USA direkt vom amerikanischen , soll ich schreiben  ‚Präsidenten‘, mitgeteilt, auf was er sich einstellen muss.
Nordstream II u. I  konnte man von amerikanischer Seite ruhig sprengen, denn die USA u. Deutschland haben keinen Friedensvertrag.
Es ist in letzter Konsequenz alles noch im Waffenstillstandsabkommen von 1945 geregelt. Amerika braucht uns den Krieg nicht erneut zu erklären, denn der Kriegszustand wurde durch völkerrechtlich abgesicherte Verträge bis heute nicht beendet. Dies gilt auch für alle anderen Staaten, die gegen Deutschland am WK II beteiligt waren.
Völkerrechtlich sind wir somit Vogelfrei. Bei der geringsten falschen Bewegung wird aus der Hüfte geschossen. Aber was, wenn sich Russland ernsthaft daran erinnert, dass diese Regelungen auch für Russland heute noch gelten und dann, wenn selbst in höchster Not, Deutschland ebenfalls eine Lektion erteilen?
Völkerrechtlich auf gleichem Terrain wie die anderen Kriegsgewinner, würde sich Russland noch nicht mal außergewöhnlich verhalten, denn die USA haben das mit Nordstream schon vorgemacht.
 
Eines können die Herrschaften in Berlin nicht erwarten. Ihre Namen habe ich mir sehr gut eingeprägt, ich weiß, es sind sehr viele, aber bei denen, die man besonders gern hat, fällt das gar nicht so schwer.
Schon einmal hatten wir Nürnberg, ob zu recht oder unrecht möchte ich, wo ich früher sehr sicher war zurecht, nicht mehr beschwören.
 
Die USA haben den Status eines Partners, den wir seit 45 nie hatten,  in der Öffentlichkeit verloren. Wer mit solchen Menschen Verträge schließt kann sich sicher sein, dass im Ernstfall Verträge die USA nicht hindern die eigenen Interessen mit Gewalt durchzudrücken. Es gibt unzählige Beispiele.
 
Meine Antwort auf all die kleinen Adolfs in der Regierung und der Aura, lautet: Schnell an die Front in der Ukraine, sehen dass das kein Silvesterschießen ist, und wenn nötig ins Gras beißen, wegen der regelbasierten Weltordnung. Dann wird kapiert, was man eigentlich propagiert.
Es wird ein gigantisches Verbrechen sein, nicht mehr und nicht weniger. Und Ihr da, in eurer selbstgerechten „Moralburg“, werdet eure Richter finden, denn das war schon immer so. Genug ist genug.
 
Mit besten Grüßen,
W.Schuckmann


3. Leserbrief

Sehr geschätzter Tobias Riegel,

danke für Ihren Kommentar und danke der russischen Botschaft in Deutschland für deren eindeutige Stellungnahme zur Entscheidung der Bundesregierung, der Ukraine Schützenpanzer vom Typ Marder und ein Patriot-Raketenabwehrsystem bereitzustellen – dieser Stellungnahme ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen, außer vielleicht das die verantwortlichen PolitikerInnen dem deutschen Volk enormen schaden zufügen!

Es gibt ja den Spruch “Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus”. Wenn ich jetzt mal davon ausgehe (was ich nicht beurteilen kann) das es gegen die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern deutscher Produktion (in die Ukraine und damit GEGEN Russland !!) in der SPD tatsächlich echten Widerstand gibt (was aus meiner Sicht natürlich richtig ist), dann könnte obiger Spruch ins Gegenteil verkehrt werden. Nämlich dann, wenn wir die deutschen verantwortlichen PolitikerInnen als Krähen betrachten, und erkennen wie z.B. der grüne Hofreiter bzw. die Grünen, die CDU/CSU und die FDP (Junge Liberalen, Strack-Zimmermann) ganz allgemein versuchen nationalen und internationalen Druck auf den Kanzler/die SPD ausüben und ihn damit erneut vorführen bzw. mit dem Nasenring durch die Manege ziehen – was Scholz/die SPD meines Erachtens (m.E.), und das möchte ich deutlich klarstellen, keinesfalls zum Opfer macht! Es macht ihn/die SPD in meinen Augen lediglich im Sinne obigen Spruchs zu einer Krähe der von anderen Krähen ein Auge ausgehackt wird.
“Das „Handelsblatt“ weist auf folgenden Punkt hin: Weil die Panzer aus deutscher Produktion stammen, kann die Bundesregierung eine Weitergabe an die Ukraine erlauben oder auch verweigern.” Wer Frieden möchte (also wer m.E. Menschlichkeit, Moral und Charakter besitzt), für den kann es nur eine Antwort darauf geben – “verweigern”, (vermeintlicher nationaler oder internationaler) Druck hin oder her! Die Mehrheit der Länder auf dieser Erde lehnen m.E. übrigens diesen Krieg/die Sanktionen gegen Russland ab und damit auch weitere Waffenlieferungen in die Ukraine. Den Bevölkerungen des “kollektiven Westens” (also uns) wird eine internationale, mehrheitliche Zustimmung zu den Maßnahmen gegen Russland nur vorgegaukelt.

„Die Ukrainer wollen keinen Waffenstillstand. Das würde nur Russland stärken.“ – so Inna Sovsun, Abgeordnete im Parlament in Kiew.
Was ist eigentlich so schwer daran zu erkennen/zu verstehen, das die Motivation hinter solchen Sprüchen (leider) verantwortlicher (und egoistischer) PolitikerInnen von Vasallenstaaten der US-Regierung wie der Ukraine und Deutschland ausschließlich die Interessen der US-Regierung bedient und der eigenen Bevölkerung ausschließlich schaden!
In diesem Zusammenhang möchte ich hier nochmal/erneut dringend auf den Vortrag/das Video mit Ekkehard Sieker – “Strategische Kommunikation und Feindbildpflege” hinweisen und hier insbesondere auf die ersten 11 Minuten (erschienen auch auf den Videohinweisen am Samstag vom 07.01.23 der NachDenkSeiten, Nr. 1). Hier der Link auf Youtube.

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


4. Leserbrief

Sehr geehrte NDS Redaktion,

Mein Kommentar als Satire:

Eine sehr wichtige Frage: Was kommt nach den Panzern?

F-16 Kampfjets, F-35, B-52 Bomber, ein Flugzeugträger mit sogesagt aus der Marine entlassenen Militärs? Was?
Das kein Ende an der Waffenlieferungseskalation in Sicht ist, dürfte klar sein.
Dass Russland seinen Einsatz von immer schwereren Waffen ebenfalls in Antwort durchführt, nö wieso? Dass die Ukraine dabei immer mehr in Trümmer geht, immer mehr Opfer fallen, ja und?
Nein, nicht ja und, ist doch einfach: Alles die Schuld von Putin.

Bei den CEOs der Militärindustrie bahnt sich eine Krankheit an:
Leberzirrhose von der Dauerfeier ( denen kommt der Champagner schon aus den Ohren ) zu den Waffen- und Munitionsbestellungen.

Zu Polen, Deutschland und anderen, die puschen sich gegenseitig immer weiter hoch. Die Amerikaner haben dafür einen Ausdruck: Koalition of the willing.

Man stelle sich einmal vor alle Pläne der USA würden Wirklichkeit, die ganze Welt erobert. Und dann? Der Mond? Mars? Nein super langweilig, gegen wen soll man da kämpfen?
Da wird die Wissenschaft stark gefordert: einen überlichtschnellen Antrieb entwickeln, damit irgend ein Käptn mit seiner USS Enterprise can boldly go where no one has gone before um die bösen Putinähnlichen Kremlinianer nieder zu kämpfen.
Um der gewünschten Führungsrolle Deutschland doch gerecht zu werden darf der 2te Offizier dieser USS  Enterprise ein deutscher Leutnant sein.
Na wenn das keine glänzenden Zukunftsaussichten sind.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


5. Leserbrief

Verehrter Herr Riegel, verehrtes Nachdenkseiten Team,

bevor unsere kriegsgeilen Regierungspfeifen wieder Panzer in die Ukraine schicken, würde mich ja sehr interessieren was denn aus der ersten Lieferung des Flackpanzer Gepards geworden ist.

Von keinem unserer Propagandakanäle habe ich irgendeine Heldentat dieser Panzer vernommen.

Als ich 1980 auf dem Flackpanzer Gepard zum Flackkanonier ausgebildet wurde, war da Erste was uns beigebracht wurde:
nach der Schußabgabe sofort den Panzer verlassen und auf keinem Fall das Suchradar einzuschalten.

Nach Einschalten des Suchradars gab man der Panzerbesatzung eine Überlebenszeit von max.18 Sekunden. Wurde ein feindliches  Flugzeug auf das Folgeradar ˋaufgeschaltet ˋ, lag die Überlebenszeit noch bei max. 32 Sekunden.

Schon 1980 konnte “der Feind” mit den Bord eigenen Mitteln die Radar Signatur des Gepard innerhalb von Sekunden erkennen und seine Panzerabwehrrakete starten.

Ich vermute, dass die Gepard Panzer nicht in der Ukraine zur Flugabwehr eingesetzt werden. Vielleicht schafft es eine gut trainiere Besatzung nur mit Hilfe des Periskops eine Drohne zu erwischen, aber wann sollten die trainieren? 

Die Lieferung der Leopard Panzer durch die Polen, ist zum  Einen  eine weitere Provokation gegen Deutschland, weil wir zur Zustimmung gedungen werden und zum Anderen wird die USA den Polen im Gegenzug ihre modernsten Panzer liefern.

Ich habe zwar mit dem Rauchen längst aufgehört, werde mir aber jetzt eine gute Zigarre bereit legen.
Vielleicht schaffe ich es dann noch ein paar Züge zu genießen, bevor ich im Atompilz verpuffe.

Grüße aus dem Wendland
Volker Abel


6. Leserbrief

Guten Tag,

mir stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob der 2+4 Vertrag eigentlich noch Gültigkeit hat???

Wenn ja, wäre es für die Argumentation vielleicht gut, den Text nochmal zu veröffentlichen!

MfG
Hilde Floquet


7. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

es ist nur noch zum Kopfschütteln. Die Ukraine als “Übungsplatz” für die Nato – das ist treffend gesagt. Zuerst hat man die alten Waffen aus NVA- und US-Beständen verschrottet – sehr kostengünstig im Vergleich zu einer fachgerechten Entsorgung hierzulande. Jetzt versucht man – unterstützt von Elon Musks Starlink und anderer moderner Technik – die modernsten Waffensysteme “live” zu testen (für den Showdown mit China?). Dem Zynismus der Waffenlobbyisten und Kriegstreiber scheinen keine Grenzen gesetzt, der Verstand mancher Medien-Kommentatoren und der FDP-Jugend hat währenddessen komplett ausgesetzt.

Jetzt habe ich das Bild im Kopf: Selenskij hat seinen großen Mund voll mit westlichen Waffen gestopft, und die Regierungschefs von Polen, Großbritannien, den USA, Deutschland und Frankreichs stehen Schlange bzw. drängeln sich gegenseitig vor, um dem großen Ukrainischen Führer wunschgemäß noch mehr, bessere und schwerere “Waffengeschenke” zu kredenzen. Schade dass ich keine Karikaturen zeichnen kann, vielleicht ist ein NDS-Leser talentiert und hat Lust dazu.
— 
Viele Grüße
M.S.


8. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
wegen der zu befürchteten Lieferungen von Leopard-2-Panzern an die Ukraine habe ich unserem Bundeskanzler einen offenen Brief mit den Forderungen: Stopp der Waffenlieferungen, Rückkehr zur Diplomatie und Stop der Wirtschaftssanktionen geschrieben. Ich bitte Sie, ihn als Leserbrief abzudrucken.
 
Mit besten Grüßen
Birgit Brückner

Brief an Bundeskanzler Scholz [PDF]


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