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Titel: Leserbriefe zu „Wenn Journalisten die Kriegstrommeln schlagen und Generäle den Frieden fordern, läuft irgendwas komplett falsch“

Datum: 21. Januar 2023 um 11:45 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Hier thematisiert Jens Berger ein Interview des Generals a.D. Erich Vad. Er habe nicht die Gelegenheit bekommen, seine Forderungen im SPIEGEL, der ZEIT, der WELT oder einem Format der Öffentlich-Rechtlichen zu äußern, sondern hätte auf die Zeitschrift „Emma“ ausweichen müssen. Vad sei ein „bekennender Transatlantiker“. Gerade deshalb seien seine Aussagen wichtig. Er mahne und hinterfrage die Kriegsziele der Bellizisten. Auch habe Vad geäußert, dass wir „weitgehend eine Gleichschaltung der Medien“ erleben würden, „wie ich sie so in der Bundesrepublik noch nie erlebt habe“. Das sei „pure Meinungsmache“. Getrieben sei Vad von der Sorge, dass die vom Westen betriebene Eskalation eine Dynamik auslösen könne, die in einem Dritten Weltkrieg ende. Wir danken für die zahlreichen und interessanten Leserbriefe, in denen auch kritisch argumentiert wird. Eine Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

lieber Herr Berger und Team NDS ,herzlichen Dank für diesen Artikel mit Link zu Emma. Ihr seid echt ein Licht in dieser bitteren Zeit. Danke.

mit freundlichen Grüssen: Kählig Bruno


2. Leserbrief

Sehr geehrte NDS Redaktion,

vielen Dank für den Hinweis auf das Interview in der Emma. Nach der Lektüre dieses Interviews muss eigentlich jeder mit einem gesunden Menschenverstand zu dem Schluss kommen, dass die politische Klasse und die Establishment-Medien komplett am durchdrehen sind – leider nicht zum ersten Mal.

Friedliche Grüße
RD


3. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

Danke für diesen Artikel! Ohne ihn wäre mir das Interview mit Herrn Vad gar nicht zur Kenntnis gelangt, da die “Emma” nicht zu meiner üblichen Lektüre zählt. Und damit wäre ich ein weiteres Opfer der Diffamierungskampagne der Medien gegen “Friedenstreiber” geworden.

Beim Lesen Ihres Artikels bzw. des Interviews mit Herrn Vad hatte ich nur einen Gedanken: wenn militärische Führungsoffiziere, egal ob ex oder aktiv, so denken, und er mit Sicherheit nicht der einzige ist, dann wäre ein Militärputsch in Deutschland das beste, was diesem Land passieren kann!

Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Klein


4. Leserbrief

hallo,

diesen wirklichen guten und lesenswerten beitrag von emma habe ich gestern bereits gelesen, nachdem der blogger fefe darauf hinwies. das ist dann mal das satirische i-tüpfelchen auf die letzten 3 jahre und die arbeit der leidmedien (absicht).

an gleicher stelle gab es auch einen verweis hierauf;

habe ich gestern ebenfalls kurz überflogen. muß man nicht alles teilen, doch zumindest gelegentlich hat er da schon ordentlich danebengelegen.

was aber auch alles nichts daran ändert, daß seine äußerungen in emma großartig und zutreffend sind.

viele grüße
ulrich drinkmann


5. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

so bemerkenswert die Ausführungen von General a.D. Erich Vad sind, eine Frage muss gestellt werden: Wie passen seine Ausführungen zu Merkels Einlassungen, dass das Abkommen von Minsk II nur dazu gedient hat, die Ukraine auf den möglichen Krieg vorzubereiten? Ist es der Versuch der Ex-Kanzlerin, nachträglich ihren Ruf zu retten, indem sie die entsprechenden Aussagen von Poroschenko bestätigt hat, um zu beweisen, dass sie jederzeit einen vollkommenen Überblick über die Entwicklung der Lage hatte? Oder hat sie nur ihren langjährigen Militärberater komplett hintergangen und hat dieser davon nichts mitbekommen? Jedenfalls hat Merkel mit ihren Ausführungen diesen Mann mit ins Zwielicht gestellt, in das sie sich selber gehüllt hat. Ein Trauerspiel deutscher Regierungskunst!

Beste Grüße
Dietrich Brauer


6. Leserbrief

Sehr geehrte NDS Redaktion,

Ein Artikel der geradezu nach einer Analyse verlangt.
Meine Analyse stelle ich hier dar in einer besonderen Form, in Fragen.

Die Kriegskrise in der wir uns befinden erlaubt es die verschiedenen Aktoren in diesem menschlichen Drama zu positionieren und die Gründe für ihr jeweiliges handeln zu erforschen.
Wer nimmt eine Position für den Frieden, Verhandlungen etc ein?
Wer positioniert sich als Kriegstreiber und warum?
Wie reagiert die Bevölkerung auf die beiden entgegengesetzten Gruppen? Welchen Einfluss hat sie überhaupt, wie wird sie selber beeinflusst?
Welche Kräfte der internationalen Politik entfalten sich?
Welcher Art ist die Sprache die benutzt wird, sozusagen die Linguistik der Kriegskrise?
Medien und Journalisten wählen scheinbar die pro Kriegsposition, warum tun sie das? Sind es finanziell/wirtschaftliche Gründe ( Krieg verkauft sich besser als Friedensbemühung?)?
Ist es ein ungeschriebenes Gesetz dass die Medien die Seite der Politiker wählen, egal ob die Politik falsch oder richtig liegt?
Welche Rolle spielen die Medien im Mechanismus der zum Krieg führt?
Die Meinungen und Argumente die hochrangige Militärs öffentlich äussern, kommen die nur von Militärs im aktiven Dienst oder doch mehr von welchen die nicht mehr im aktiven Dienst sind? Warum?
Regierung und Parlament nehmen die in der Kriegskrise eine Position ein, die dem Wohlergehen der Bevölkerung dienlich und förderlich ist oder nicht. Ist die Antwort auf diese Frage auch gültig in Friedenszeiten? Während nicht Kriegskrisen?

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


7. Leserbrief

Lieber Herr Berger und NDS Team!

Vielleicht sind die Zeiten in so fern gar nicht mal so verrückt. Zeigen sie uns doch, dass Vernunft kein Parteibuch hat und das letztlich jeder Mensch seinen ganz persönlichen Schatten mit sich herum trägt. Jene die Letzteres kategorisch leugnen werden im Moment gnadenlos demaskiert. Für Jene die im Erkennen der Vernunft bisher eine bestimmte Parteizugehörigkeit (nicht nur politische) brauchten, wird dies mitunter komplett relativiert. Künstlich konstruierte Grenzen verschwimmen zuweilen und gänzlich andere tauchen an den seltsamsten Stellen auf. Die Quintessenz des Ganzen besagt, dass sich das Leben nicht wirklich kontrollieren oder gar planen lässt. Ich vermute daher auch das Jene, die meinen dies tun zu können, einem sehr enttäuschenden Erwachen entgegengehen. Damit meine ich keinen Atomkrieg – noch nicht. Ich meine eher ein schmerzliches Erkennen der eigenen menschlichen Natur. Meine Hoffnung ist wohl auch noch, dass der Drang zum Selbsterhalt, im kollektiven “Wertewesten”, irgend wann höher sein wird als der Drang zu immer weiterer Expansion, Vereinnahmung und Ausbeutung.

Herzliche Grüße!
Frank Kanera


8. Leserbrief

Lieber Herr Berger,
 
es mag klischeehaftem Denken entsprechen, dass Grüne und Linke für die Interessen der Bevölkerung und für den Frieden stehen, und Generale a.D. nicht. Tatsächlich befanden sich insbesondere unter hohen Offizieren mit strategischen Aufgaben immer schon ausgezeichnete Fachleute mit politischem Weitblick. Diese entstammen eben nicht der politischen Klasse, die sich durch Willfährigkeit, Eitelkeit und Machtstreben auszeichnet.
 
Die “Emma” spielt eine wichtige, löbliche Rolle bei der Information über den Ukraine-Krieg; und nicht nur dabei, sondern etwa auch bei der Information über Gewalt und Unterdrückung in bestimmten Migrantenmilieus (vgl. etwa “Silvester war nur die Spitze des Eisbergs!“). Das zeigt nicht nur die Qualität der “Emma”, sondern auch, wie sehr der große Rest der Medien auf den Hund gekommen ist.
 
Beste Grüße
Mike Koch


9. Leserbrief

Lieber Jens Berger,

danke für den Text heute. Das Emma-Interview ist am heutigen Montag auch in der Druckausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung (und bei uns im shz) erschienen. Das ist nicht ganz verwunderlich, fällt doch deren Politikchef Burkhard Ewert des öfteren mit nachdenklicheren Tönen auf. Und zwar bei vielen der Themen, die wir von den “Alternativmedien” behandeln und bei denen wir eine komplette Einseitigkeit des Mainstreams konstatieren:

noz.de/kontakt/autor/Burkhard-Ewert-20000902

Viele Grüße
Helge Buttkereit


10. Leserbrief

Moin,

mich bewegt die Frage, wann Rußland Deutschland als Kriegspartei kennzeichnet und darauf antwortet und wie Deutschland/Nato darauf reagiert. Daß Deutschland Kriegspartei ist, geht für mich aus einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages hervor: WD2-3000-019/22 vom 16.3.2022.”Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegführung verlassen.”

Wohin führt dieser Ritt auf der Rasierklinge der Ampelkoalition? Verstecken wir uns nur hinter den Atombomben der USA?

E. Vad meint “Die Eindimensionalität der aktuellen Außenpolitik ist nur schwer zu ertragen. Sie ist sehr stark fokussiert auf Waffen. Die Hauptaufgabe der Außenpolitik aber ist und bleibt Diplomatie, Interessenausgleich, Verständigung und Konfliktbewältigung.”

Wann endlich beginnt die deutsche Politik, sich mit diesen Fragen öffentlich zu beschäftigen statt nur Waffen zu liefern, die Tote und Flüchtlinge produzieren und das Land zerstören.

MfG
Helmut Specht


11. Leserbrief

Verehrter Jens Berger, geschätztes NDS-Team,
 
habe gerade Ihren Kommentar sowie das EMMA-Interview gelesen. Für beides bin ich sehr dankbar – und verwirrt. Ich muss offensichtlich meine Vorurteilsgerüst neu sortieren. Man denkt bei Militär ja immer an Komissköppe. Aber Herr Vad gehört zu der qualifizierten Minderheit hochrangiger Ex-Militärs, die tatsächlich (nach)denken. Es gibt ja noch einige mehr, wie z.B. der Schweizer Militär Jean Jaques Beaud und Jürgen Rose (die Ränge dieser Herren sind mir im Moment leider nicht geläufig). Ob das irgendwas bewirkt? Ich bin da sehr skeptisch bis verzweifelt. Ich werde es nie verstehen, wie die Politkaste eines Staates so gegen die Interessen dieses Staates handeln kann!! Die 3.Weltkriegs-Gefahr will ich gar nicht erwähnen…
 
Ihnen und dem ganzen NDS-Team danke ich für Ihr Engagement, trotz der erschwerten Bedingungen.

Herzliche Grüße
Anne Rennemeier


12. Leserbrief

Lieber Jens Berger!

Sie haben mit Recht auch Harald Kujat erwähnt, der in vielen Gesprächsrunden sich für einen Frieden mit Russland einsetzte und sich dabei auch mit solchen Putingegnern wie Boris Reitschuster, Norbert Röttgen oder dem mittlerweile verstorbenen Werner Schulz auseinandersetzen musste. Dass aber Erich Vad die Linie von Harald Kujat einschlägt, überrascht mich schon etwas. Ich kann mich noch genau an jene Talkshow erinnern wo Herr Vad zu Beginn der Sendung noch wie üblich den Mainstream vertrat. Dann muss ihn mitten im Verlauf dieser Sendung etwas so gestört haben, dass er plötzlich die Grünen als Kriegstreiber beschimpfte. Warum dies so plötzlich über ihn kam, lässt sich als Außenstehender wohl schwer ergründen. Aber es zeigt, dass viele Prominente ihre Gefühle zugunsten der geformten Mehrheitsmeinung unterdrücken und manchmal mit dem Ausbruch nicht zurückhalten können. Ähnlich ging es wohl auch der gerade scheidenden Kriegsministerin, die jetzt den Schneid besitzt, berechtigterweise die NATOmedien anzugreifen. Was ich aber nicht verstehen kann ist der Umstand, wie ein solch russlandorientierter General wie Herr Vad engster Berater von Angela Merkel gewesen sein soll. Wahrscheinlich wäre Merkel noch viel schlimmer gewesen, wenn sie nicht diesen militärischen Berater gehabt hätte. Wer sich Merkels Neujahrsansprache von 2014 oder 2015 ansieht wird feststellen, wie sehr sie zur Hälfte ihrer Rede nur den russischen Präsidenten beschimpfte. Im nächsten Teil lobte sie sich und und am Schluss ihrer Rede beschimpte sie die Pegidademonstranten, die nicht nur Gegner von Ausländern waren, sondern auch Putinbefürworter. So war zu hören und auf Plakaten zu lesen: “Merkel nach Sibirien, Putin nach Berlin”. Das versuchten die Medien natürlich zu vertuschen, aber wer diese Protestzüge genau im Netz verfolgte, konnte das unschwer feststellen. Ich verstehe auch nicht, warum ausgerechnet jemand wie Gabriele Krone-Schmalz auf Befragung die Ex-Kanzlerin als mögliche Vermittlerin in Krieg vorschlug. Ein bisschen mehr Sachkenntnis hätte ich ihr in diesem Zusammenhang schon zugetraut. Der russische Präsident hätte sich nie mit ihr auf Verhandlungen eingelassen, wenn noch nicht einmal Gespräche mit seinem Freund Gerhard Schröder geholfen haben, unter dessen Kanzlerschaft (und der Präsidentschaft Donald Trumps) nach derzeitigem rückblickenden Sachverhalt wohl nie der Krieg ausgebrochen wäre. Die verlogenen Medien stellen aber Angela Merkel natürlich trotzdem als zu russlandfreundlich hin, was sie natürlich total erzürnen muss. Aber nach derzeitiger Planung, den Konflikt mit Russland voranzutreiben, war selbst ihr Agieren nicht ausreichend feindselig. Übrigens hat man Erich Vad nach seiner Beschimpfung der Grünen als Kriegstreiber nicht mehr im Fernsehen gesehen. Wen wundert dies!
 
Mit freundlichem Gruß
Harald Pfleger


13. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,
 
Sie haben recht wenn Sie das, was in den Medien läuft, mit den Zuständen zu Zeiten des I.Weltkriegs vergleichen. Ich hatte gerade das Buch George Herrimans “Krazy Kat”. Die kompletten Sonntagsseiten in Farbe 1935–1944 angefangen zu lesen.

In der Einleitung steht etwas interessantes zu den Zeitungen von William Randolph Hearst. Der wollte keinen Krieg mit Deutschland, dafür mit Mexiko!, und bekam deswegen im Laufe des Krieges zunehmend Probleme mit der `öffentlichen Meinung´ der anderen Zeitungen.

Damals wurde alles deutsche verändert oder getilgt, z.b. wurde aus dem Comic The Katzenjammer Kids The Shenanigan Kids, heute alles russische.
 
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Haack


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