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Titel: Leserbriefe zu „Wadephul lässt Katze aus dem Sack: Hälfte des Bundeshaushalts für Aufrüstung“

Datum: 22. Mai 2025 um 16:23 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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Marcus Klöckner kommentiert hier die Position von Außenminister Johann Wadephul, der sich öffentlich für das sogenannte „Fünf-Prozent-Ziel“ ausgesprochen habe. Damit sei die Katze aus dem Sack: 225 Milliarden Euro jährlich für Panzer, Waffen, Raketen. Diese Politik sei verantwortungslos und durch nichts zu rechtfertigen. Sie basiere auf einer Politik, die den Bruch mit der Realität vollende. Der Verteidigungshaushalt sei „zu Wachs in den Händen einer Politik geworden, die den Friedensauftrag des Grundgesetzes zunehmend als Auftrag zur Aufrüstung“ verstehe. Die Katastrophe sei vorprogrammiert. Wir haben dazu interessante Zuschriften erhalten. Danke dafür. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Danke, Herr Klöckner, dass Sie die verharmlosenden Prozentzahlen vom BIP- scheinbar “nur” 2 oder 3,5 oder 5 % – in die richtige Größenordnung gebracht haben. Denkbar und plausibel wäre auch, die Steuereinnahmen des Gesamtstaats (2024, ohne Sozialbeiträge) statt der Zufälligkeiten des Bundeshaushalts zugrunde zu legen (947,7 Mrd. von 4.310 Mrd. = 22  % des BIP). 225 Mrd. von 947,7 Mrd. = 23,74 % heißt, fast jeden vierten Euro Steuergeld fürs Militär auszugeben. Damit wären wir auf dem Rückweg zu Preußen, wo nicht der Staat eine Armee hatte, sondern die Armee einen Staat.

Nicht zu vergessen, warum die USA ihr 5 %-Ziel propagieren: Sie haben schließlich den Dollar als Weltwährung zu verteidigen, mit über 200 Militärstützpunkten weltweit, nebst teurer Subversions- und regime-change-Arbeit: Allein “die Freiheit der Ukraine” hatte sie bis 2014 laut Victoria Nuland 5 Mrd. Dollar gekostet. Vielleicht brauchen wir das in und für Deutschland gar nicht?

Mit freundlichen Grüßen
Wieland Hempel


2. Leserbrief

Liebe NDS und Herr Klöckner,

225 Milliarden Euro jährlich für Rüstung, über diese Summe und die Folgen sollte man genau nachdenken.

225 Milliarden ist 2/3 der militärischen Ausgaben von China (2024) ein Land mit 16 x soviel Einwohner wie Deutschland.

225 Milliarden = 3 x die jährlichen Gesundheitsausgaben von Deutschland.

Der Median für Geschosswohnungsbau liegt in Deutschland bei 4000 Euro pro Quadratmeter. Würde bedeuten 225 Milliarden Euro damit kann man etwa 60 Millionen Quadratmeter Wohnfläche Sozialwohnung bauen, pro Jahr versteht sich.

Wie viel Jahre das durchgehalten werden soll? Da könnte ein Zustand entstehen wobei andere Länder in Europa Deutschland als Bedrohung empfinden könnten? Von der Reaktion Russlands schweigen wir mal.

Es bietet sich an, eine Vergleichsrechnung zu machen, Rechnung tragend mit Inflation und Umrechnung Reichsmark in Euro:

1941 hatte die Wehrmacht eine Rüstungsausgabe von 75,6 Mrd RM.

Herr Wadephul ist ein Glückspilz, nach christlichem Glauben ist ihm ein Platz im Himmelreich sicher.

Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens


3. Leserbrief

Liebe Nachdenkende,

bisher habe ich unsere politischen ‘Knallchargen’ (treffende Kennzeichnung im doppelten Wortsinn) nur für irre bis wahnsinnig gehalten. Zwischenzeitlich reift in mir der Verdacht, dass da auch noch eine gehörige Portion kriminelle Energie dazukommen muss. Anders ist mir das bewusst gesellschaftsschädigende Verhalten dieser Politkaste nicht mehr erklärlich.

Das vermeintlich dümmliche (?) Volk wird eingelullt mit ‘nur’ 5 % des BIP. Dass es sich dabei um 50 % (!) des zur Verfügung stehenden Bundeshaushalts handelt, wird dem dummen Michel fein säuberlich stets und konsequent vorenthalten. Diese Politikerclique hat keinen Respekt vor dem Mehrheitswillen des Volkes – fabuliert aber stets und gebetsmühlenartig von der Demokratie.

Marode Brücken und Straßen, fehlende Kinderbetreuung, vergammelte Schulen, mieses Gesundheitswesen, Armutsrenten …. – scheißegal. ‘Der Russe’ (der es offensichtlich nicht einmal schafft, die faschistoide und korrupte Ukraine zu besiegen) steht drohend vor der Tür und will ganz Europa überfallen. Wie viel Schwachsinn und bewusste Lügen will sich das deutsche und europäische Volk von seinen politischen Märchenbaronen und -baroninnen eigentlich noch gefallen lassen?

Politiker wie Wadepuhl in ihrer Russophobie sind eine Gefahr für den Frieden in Europa und vielleicht sogar für den Weltfrieden – einen Beitrag zur gesellschaftlichen Stabilität kann und will dieser Mann nicht leisten. Die Frage ist – ist das genetisch bedingt, oder nur naiver, bösartiger, blinder Hass? Beides aber ist für eine derartige politische Position brandgefährlich.

Ulrich Herbst


4. Leserbrief

>>225 Milliarden Euro jährlich für Panzer, Waffen, Raketen. Die deutsche Regierung geht in die Vollen.<<

Hallo,

nun stellt sich die Frage: Ist der neue Kanzler der Christenpartei (CDU/CSU) Friedrich Merz der NEUE Heinrich Brüning (Kanzler 1930 – 1932 für Christenpartei Zentrum)?

Bei Emil Carlebach: Hitler war kein Betriebsunfall / Hinter den Kulissen der Weimarer Republik: Die programmierte Diktatur – lesen wir in der zweiten Auflage aus dem Jahre 1982:

Dieselben Großbanken, dieselben Industriekonzerne gaben 1910 wie 1925, 1935 wie 1960 und heute den Ton an. Derselbe Ton klingt darum auch durch die amtlichen Parolen. Die Aufrüstung der Bundeswehr wurde mit dem >>Willen zur Abrüstung<< vorbereitet, dann getarnt, und dann schließlich begründet. Bei Brüning lautet das so: >>Psychologisch und taktisch proklamieren wir die Forderung absoluter Gleichberechtigung in der Hülle stärkster Abrüstungsforderungen (Brünig, Seite 441) …

Reichskanzler Brüning ist ein abschreckendes Beispiel dafür, wohin es führte, das in Preußen-Deutschland Rüstung und Militär höher standen als Demokratie und Volkswohl. …

Jedenfalls rühmt sich Brüning, noch im Juni 1934, als Hitler schon über ein Jahr lang Kanzler war, für die Aufrüstung der Hitlerwehrmacht eingetreten zu sein. ….

(Texte aus Abschnitt Rüstung und Revanche – Seite 26 bis 30)

Herzliche Grüße – Ihr Leser – Jens Gläßer


5. Leserbrief

Hallo Herr Klöckner,

“Unser Chef -Diplomat” Wadephul sollte seinen Namen doch so schreiben, wie er neuerdings gesprochen wird:

WadeFool

Dann wüssten alle, mit wem sie es zu tun haben

Beste Grüße 
S. Schmidtke


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Klöckner,

insbesondere seit der letzten Wahl hat sich gezeigt, dass die repräsentative Demokratie an Grenzen stößt.

In Krisen- und Kriegszeiten ist es unverantwortlich den “Volkswillen” konzentriert an einige Berufspolitiker zu übergeben, die sich anmaßen für 80 Millionen Bundesbürger zu entscheiden.

Das Instrument der repräsentativen Demokratie ist für den Frieden konzipiert, aber das System ist in diesen Zeit nicht geeignet, vernünftige Entscheidungen zu treffen, wenn ein ideologisch verblendeter Personenkreis auf Biegen und Brechen etwas durchdrücken muss, das an der Realität komplett vorbei geht – wohlwissend, dass sie selbst am wenigsten unter ihren Entscheidungen zu leiden haben.

ABER

Die Wähler sind nicht unschuldig an der gesamten Situation.

Warum die (glücklicherweise schwindende) Mehrheit auch diesmal das Handeln der Politiker legitimiert mit ihrer Stimme ist mir schleierhaft, denn

„Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.”

Und was passiert? Der Vertrauensvorschuss wird, wie immer, gnadenlos ausgenutzt – diesmal nur schneller als sonst. Schamloser lässt sich das Herrschaftssystem nicht ausnutzen und die Menschen schlucken es dennoch.

Aber Politiker können zurecht sagen: Wo ist das Problem. Ihr habt uns doch gewählt.

Beste Grüße
Eugen Baitinger


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