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Titel: Leserbriefe zu „Geschichtsfälscher Pistorius“

Datum: 23. Juni 2025 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
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Albrecht Müller meint in diesem Beitrag, Bundesverteidigungsminister Pistorius (SPD) habe die Unwahrheit gesagt. Dieser sagte, mit Putin könne man nur aus einer Position der Stärke verhandeln. Und dann wörtlich u.a.: „Das ist im Übrigen auch die Politik Willy Brandts gewesen“. Die Politik Adenauers – so Albrecht Müller – sei durch den Begriff „Politik der Stärke“ geprägt gewesen. Mit dem Bau der Berliner Mauer sei dann jedoch in Steinen dokumentiert worden, wie aussichtslos und im Grunde borniert die Politik der Stärke gewesen sei. Führende Sozialdemokraten hätten damals über neue Strategien nachgedacht: Der Kernsatz der Regierungserklärung von Bundeskanzler Willy Brandt vom 28. Oktober 1969 lautete: „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“. Wer das als seine politische Leitlinie verkünde, wolle nicht abschrecken, und habe auch erkannt, dass die Politik der Stärke nichts gebracht habe und nichts bringe. Wir haben dazu interessante Zuschriften bekommen. Danke dafür. Die nun folgende Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.


1. Leserbrief

Sehr geschätzter Albrecht Müller,

vielen lieben Dank für Ihren Artikel mit den klarstellenden Worten in Richtung Pistorius, denen ich gut folgen kann.

Was in der von Ihnen angefügten Doppelseite des Berliner Grundsatzprogramm der SPD vom 20. Dezember 1989 steht, sollte für gesunde Menschen das normalste der Welt sein. Es treibt mir fast die Tränen in die Augen, wie weit die Herrschenden in Deutschland momentan von solch weisen Worten/Werten entfernt sind – für die habe ich nur Verachtung übrig!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


2. Leserbrief

Wunderbar trefflich, Herr Müller, ihre Bezeichnung karakterloser Type, für diesen Kriegsminister. Einen besseren Zeugen als Sie kann man nicht finden, um diesen Krieger der Lüge zu überführen. Sie waren im Bundeskanzleramt als Abteilungsleiter bei Willy Brandt dabei.

Erinnern möchte ich auch daran, dass die UDSSR 1948 eine Wiedervereinung für Deutschland anbot, wenn dann Deutschland ein Neutraler Staat werden würde.

Da wurden vom Westen schnell Fakten geschaffen (Grundgesetz usw.), um das ja schnell zu verhindern.

Da wurden schon damals amerikanische Interessen bedient, Rußland und Europa nicht zusammen wachsen zu lassen!

Beste Grüsse
N. Arbeiter


3. Leserbrief

Hallo Herr Müller,

jaja, der Herr Pistorius….

Er hat ja auch den Unterzeichnern des Manifests (Stegner u.a.) und damit auch mir – wenngleich ganz hinten irgendwo 🙂 –  Realitätsverweigerung vorgeworfen.
Was ein Bumerang!

Man könnte jetzt stundenlang…
aber wir müssen uns ja nicht gegenseitig überzeugen.

Ich weiß nicht, wie es diese Leute an die Spitze schaffen.

MffG
Lothar Schenk


4. Leserbrief

Es muss ganz schon in Herrn Müllers prallvollem Beutel an historischen Reminiszenzen gescheppert haben. Das glaube ich als Zeitzeuge fast schmerzlich zu spüren. Und man merkt, wie er sich zusammengerissen  und eine Einleitung gewählt hat, die den schnodderigen Kriegsertüchtiger schonend “nur der Unwahrheit” zeiht. Ich bin ein Ausgebombter, der gerade noch die Kurve ins Weiterleben hat kriegen dürfen. Es fällt mir daher leicht, den Autor zu korrigieren: Der Exkooofmich Pistorius hat gelogen wie gedruckt. Solche Figuren sind es, die mich meiner SPD entfremdet haben. Es ist nicht mehr die Partei eines Otto Wels, der 1933 die letzte “freie” Rede vor einem deutschen Parlament gehalten hat – es war auch die mutigste Rede! Müller sagt, man müsse annehmen, dass nicht wenige “demokratisch” gewählte Parlamentarier auf dem Lohnzettel der Rüstungsindustrie stehen. Dass der Blackrocker Merz schon lange eine Schiebefigur der USA ist, das ist ja Allgemeinwissen. Hand in Hand kann der nun mit den Freunden der neuen GROKO die Milliarden dieses unseres Landes (Kohl) per Sondervermögen in die Taschen der Waffenindustrie schaufeln. Der Rüstungslobbyist Klingbeil geht ihm willig zur Hand. Nach der Geistigmoralischenwende ließ der Cunctator Scholz die Zeitenwende folgen. Merz und Klingbeil zusammen mit dem traurigen Rest des kriegswilligen Parlamentes sind auf dem besten Weg, ihre Bürger, die keine mehr sein wollen, ein drittes Mal in den Abgrund zu schicken.  Bertold Brecht hat dem Vollzugsminister von “Unseredemokratie” ein Gedicht auf den Leib geschrieben: Der Rattenfänger von Hameln! Er pfiff hübsch, er pfiff lang. Er hat mit seinem Pfeifen all die tausend Kindlein eingefangen. Vergessen wir nicht: Er pfiff zu lang – sie haben ihn am Markt gehangen. 

So muss es nicht kommen. Es gibt doch tatsächlich noch andere SPDler um einen gewissen Stegner herum. Oder Leser, die angewidert vom Qualimediengeschrei zu den NDS flüchten. Es werden mehr!

D.E. Münch


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ich muss offen zugeben, dass ich trotz vieler Kritik gegen ihre Person meinerseits, ich sie immer noch zur ehrlich und aufrichtigen deutschen Opposition zähle. Das zeigen sie hier wieder einmal auf, in dem sie klar herausstellen, woher die Position der Stärke stammt.

In diesem bezug habe ich im Sonntagswort vom 18.5.2025 ebenfalls auf Adenauer verwiesen, aber im bezug mit der ständigen Bemühung der Sowjetunion für den deutschen Staat einen Friedensvertrag zu erstellen. Die Position der Stärke gleicht dem tierischen Instinkt, also ohne gesunden Menschenverstand/Vernunft.

Sie stellen die Forderung an die Medien, dass diese ihr Wissen über die jüngere Geschichte aufbessern sollten. Wie wäre es denn aber mit dem eigenen Wissen und dann insbesondere über die Geschichte von 1990. War es eine Wiedervereinigung „Deutschlands“ oder war es eine feindliche Übernahme der DDR durch die BRD im Auftrag der US Imperialisten?

Was ist mit dem Wissen über den verfassungsgebenden Kraftakt des deutschen Volks, der 1990 zum zweiten Mal Eingang in die Präambel zum GG fand. Hat dieser stattgefunden oder ist er erstunken und erlogen?

Sie Herr Müller (so habe ich inzwischen in Erkenntnis gebracht), haben gerade in den Jahren 1989 und 1990 tief in dieser Geschichte mitgewirkt. Wäre es also nicht an ihnen den Menschen Geschichtswissen zu geben, um die Wahrheit aus der Geschichte heraus zu erkennen?

Und noch eins, sehr geehrter Herr Müller,

was wollen sie mit dem SPD Programm in ihrer Ausführung? Mein Spruch dazu, die SPD hat noch nicht eines ihrer vielen Programme auch nur annähernd erfüllt, denn dazu wurde sie nicht gegründet. Und dabei gehe ich bis auf Ferdinand Lasalle zurück, sondern dafür, dass man die Arbeiterschaft am Zügel führen konnte.

Ich weiß, dass man mit Sprüchen nichts erreichen kann, sehr wohl aber wenn aus der Geschichte die Wahrheit herausholt, denn ein altes jüdisches Sprichwort sagt – in der Erinnerung liegt die Vergebung- . Und von mir erweitert – wenn denn die Erinnerung auf Wahrheit beruht-.  

Sehr gutes denken kann nur entstehen, wenn man das eigene gute denken mit dem guten denken der anderen zusammenführt, das ist der Aufbau wahrhafter Stärke, einer Opposition, deren Unterstützung vor allem die Menschen brauchen, die mutig an der vordersten Front kämpfen wie Herr Florian Warweg.

Mit diesen Gedanken verbleibt

Mit freundlichen Grüßen
Olaf Thomas Opelt

Anmerkung Albrecht Müller: Im drittletzten Absatz meint Leserbriefschreiber Opelt, ich hätte 1989 und 1990 „tief in dieser Geschichte mitgewirkt“. Das muss eine falsche Wahrnehmung sein. Ich kann mich daran jedenfalls nicht erinnern.


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